Weihnachten, schrecklichste Zeit im Jahr ? ! ? !

Ich bin so viele Jahre auf Kriegsfuß gestanden mit diesem Tag, aber gestern war das 1. Mal seit ewiger Zeit, an dem es mir innerlich gut gegangen ist und keine Spannungen aufgekommen sind. Von Erwartungen bin ich schon sehr lange abgerückt und freue mich, wenn ich nur die Menschen sehen kann, die ich auch wirklich sehen möchte.
 
Mich nervt auch immer dieser Harmoniezwang durch unsere Mutter. Wir leben zwar alle in einer Stadt, sehen uns aber meist alle nur zu Weihnachten. Es gibt Spannung, aber niemand da spricht die Probleme klar an. Dadurch entfremdet man sich immer mehr.
 
Mich nervt auch immer dieser Harmoniezwang durch unsere Mutter. Wir leben zwar alle in einer Stadt, sehen uns aber meist alle nur zu Weihnachten. Es gibt Spannung, aber niemand da spricht die Probleme klar an. Dadurch entfremdet man sich immer mehr.
Warum sprichst du die Probleme nicht als erste an?
 
Warum sprichst du die Probleme nicht als erste an?
Weil unser Muttelchen das nicht möchte und Weihnachten immer bei unseren Eltern stattfinden. Ich habe über das Jahr probiert mit meinem Bruder das Problem zu besprechen. Er hat das aber verweigert und nicht auf Mails und Briefe reagiert...ging nicht ans Telefon und tief auch nicht zurück.
 
Weil unser Muttelchen das nicht möchte und Weihnachten immer bei unseren Eltern stattfinden. Ich habe über das Jahr probiert mit meinem Bruder das Problem zu besprechen. Er hat das aber verweigert und nicht auf Mails und Briefe reagiert...ging nicht ans Telefon und tief auch nicht zurück.

grad wenn man sich eh selten sieht, will man dann net riskiern, dass die Situation eskaliert.
 
Vor vielen Jahren war ich zu Weihnachten auch einmal recht traurig und wütend.
Nicht weil ich einsam war, aber weil mich der Ablauf und die Stimmung extrem gestört haben. Gift und Galle dominierten eine Zeit lang die Feste und nicht selten gab es auch Streit und Bösartigkeiten untereinander.

Inzwischen habe ich das Fest weitestgehend an mich gerissen und jene in der Familie diesbezüglich gefördert die etwas Positives dazu beitragen.

Verwandtschaft kann man sich nicht aussuchen?
Eine weit verbreitete Meinung von Menschen die kein Schach spielen!

Meine Mutter träumte auch immer insgeheim vom klassischen Weihnachten auf hohem Niveau. An dem Tag ein wichtiger Verbündeter!
Die "Grinch" der Familie, insofern ich sie nicht schon in die Wüste geschickt habe werden einfach mit Aufgaben beschäftigt und abgelenkt.

Die Festtafel ist inklusive Sitzordnung perfekt geplant, mein Vater weit weg von mir, die Tante mit Odins Füllhorn direkt neben mir und während Onkel die Päckchen unter dem Baum ordnet und Brüderchen meine Kinder beschäftigt hat meine Freundin den Auftrag nette Tischgespräche zu starten.

Als Unterstützung gibt es weihnachtliche Musik im Hintergrund und genug Sekt, Wein und Champagner um gar einen Harald Juhnke bei Laune zu halten.

Ist dann festlich angerichtet, was ich persönlich übernehme entsteht so ein wirklich schönes Weihnachtsfest das auch vorzeigbar ist.

Natürlich gab es über die Jahre viele die man an diesem Tag nun vermisst. Der eiserne Großvater der einst mit seinem Auftreten für Respekt und Ordnung sorgte fehlt genauso wie meine Großmutter die wir liebevoll als "Mutti" der Familie bezeichneten und die in jeder Situation richtig reagieren konnte um Spannungen zu entschärfen.

Mein makaberer Onkel der den Kindern nach zwei Bierchen gruselige Geschichten über Weihnachtsgeister und Zombie Jesus erzählte, meine andere Oma die Kekse brachte die wie Wüstensand schmeckten. Originale die man schmerzlich vermisst.

Aber alles kein Grund nicht selbst eine neue Show zu kreieren. Wenn ich mit dem Truthahn in klassischer Kochuniform in das Esszimmer stürme, das weiße Gewand herunter ziehe und darunter der Frack mit Masche zum Vorschein kommt, neue Momente über welche die Kinder unserer Zeit einmal in Jahren sprechen können.

Als ich jung war waren unsere Weihnachten wundervoll, weil die Alten wussten wie man lebt, Stimmung macht und was sich gehört. Den negativen Knick erzeugte die Generation die es erst lernen musste.

Ja, es kann zu Weihnachten so sein wie aus einem klischeehaften Weihnachtsfilm aus den USA die eine Familie des mittleren Westen zeigen die Spass und Freude vor einem Truthahn haben. Nur braucht so etwas Charakter, Planung und Detailverliebtheit.

An diesem Tage kein Gendern, kein Veganmist, kein Klima und auch kein Femengeschrei oder Schwurbeln und hinweg mit Handys und ein Benehmen an den Tag als würde der Sonnenkönig Ludwig am Tische sitzen.

Und bei allen Göttern, ob Real oder Fiktion, ich würde dem ersten der an Weihnachten um seiner selbst Willen an der Tafel aus Bosheit nervt mit einem Löffel ein Stück Kartoffel in das Gesicht schießen!
Den Kleingeistern, Jammerern und zynischen Minusmenschen kein Spielraum und plötzlich wird es wahrlich Licht.

Und vielleicht wäre dann das Leben tatsächlich schöner wenn jeder Tag Weihnachten wäre!
Nicht weil in Bethlehem einst ein Mann geboren war, aber weil einige mehr darüber nachdenken müssen wie sie miteinander auskommen und sich einer Zeit besinnen wo es nicht immer besser, aber im Gegensatz zur heutigen Zeit zumindest gut war.
Sehr gut und schön hast du deine positiven Gedanken nieder geschrieben!
 
klar kann das leben zu einem schrecklich unfair, ungerecht und grausam sein. man kann kinder wollen - und doch keine bekommen - oder sie werden einem genommen, durch trennung oder tod. genauso kann es einem mit freunden und nahen, lieb gewordenen verwandten ergehen. sie werden einem entrissen - oder man gerät an die falschen. ich kenne leute, denen es so ergangen ist - und da raubt es einem die sprache. nur oft sind es gerade die, die wieder eine unglaubliche kraft zurück in ein freudvolles leben finden.

was sich im permanenten lamento (oder brauch i eh ois ned, ha!) wiederfindet ist meiner erfahrung nach das gros derjenigen, die im leben genau das ernten, was das völlig logische ergebnis des eigenen handelns ist. oder auch: des nicht-handelns.

klar, weihnachten ist mit überdrüber-idealen an gefühlen, erwartungen und wünschen besetzt. und das leben ist eben kein ponyhof - schon überhaupt kein vollautomatisierter mit erfüllungsgarantie ohne jedwede abstriche. gerade nicht in solchen zeiten.

aber, hey, ein kleines bissl ist man schon selber auch dafür verantwortlich, wie man sich einerseits bettet und andererseits wie man dann mit dem liegekomfort auf der matratze umgeht.
 
Ich bin so ein bisschen hin und her gerissen. Aus der Kindheit kenne ich Szenen... Mutter stieg nach dem kochen des Festbratens verbittert und leicht alkoholisiert in den Schlafrock, weil mein Vater immer noch nicht vom Wirtshaus heim gekommen ist. Meiner Patentante und ihrem Partner, die zum Festmahl eingeladen wurden, öffnete ich die Türe. Meine Mutter hat sich danach auch wieder aufgerafft und sich in Kleidung geworfen. Etwas später kam dann auch mein Vater... Die Stimmung war so wie der Braten eher zäh, aber man stands durch... In den folgenden Jahren an Weihnachten hing ich Ostereier an den Baum und liess Fasnachtsmusik aus dem Radio schallen. Kurz, schon im jungen Alter von etwa 10Jahren ging mir das alles auf den Sack. Geschenke empfang ich gerne, den Rest interessierte mich nicht mehr.

So blieb das auch lange, bis ich selbst eine Tochter hatte und die Weihnachten bei der Familie meines damaligen Partner erleben durfte. Das war stets wie aus dem Bilderbuch und echt schön, ohne Zwang und es brauchte dafür auch kein striktes Reglement.

Nach der Trennung hatte ich wieder eher kein Interesse an Weihnachten. Meine Tochter verbrachte die Zeit immer bei ihrem Vater. Einen Tannenbaum hatte ich schon lange nicht mehr geschmückt. Bis auf dieses Jahr. Der Grossvater meines Schatzis hat uns einen kleinen Baum vom Wald mitgebracht. Ob er den mit Erlaubnis gefällt hat, bezweifle ich stark, aber diesem 87 jährigen rüstigen Mann traut sich niemand im Dorf zu widersprechen, nicht mal die Polizei. Naja, jedenfall hab ich jetzt halt doch nen Baum und jo wenn er schon mal hier ist wurde er geschmückt mit dem was man grad so fand. Ostereier fand ich leider keine mehr.

So haben mein Schatzi und ich gestern erst fein Fondue gesessen, dann Sekt getrunken, dabei den Film "Sie nannten ihn Mücke" geschaut und zum Abschluss unter dem Baum gevögelt, nachdem wir das obligate Weihnachtsselfie für unsere (also seiner, ich hab keine mehr) Familien gemacht hatten.

Joa, das war dann doch recht festlich und gehörte somit zu den besten und stimmungsvollsten Weihnachstfesten, welche ich erleben durfte.

Also ja, ich mag Weihnachten, irgendwie...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte ein wunderbares, herzerwärmendes Weihnachtsfest. Schöner hätte es kaum sein können. Anders kenn ich es auch gar nicht - und dafür bin ich dankbar. Erst recht, wenn ich hier von anderen lese.
 
lch feiere heuer zum 93. Mal Weihnachten wie immer als Familienfest und habe keine einzige in schlechter Erinnerung. Dieses Jahr zum ersten Mal mit vier Generationen - die Urenkelin allerdings nur über das lnternet.
 
Weil unser Muttelchen das nicht möchte und Weihnachten immer bei unseren Eltern stattfinden. Ich habe über das Jahr probiert mit meinem Bruder das Problem zu besprechen. Er hat das aber verweigert und nicht auf Mails und Briefe reagiert...ging nicht ans Telefon und tief auch nicht zurück.
🤷‍♂️
was sich im permanenten lamento (oder brauch i eh ois ned, ha!) wiederfindet ist meiner erfahrung nach das gros derjenigen, die im leben genau das ernten, was das völlig logische ergebnis des eigenen handelns ist. oder auch: des nicht-handelns.
......
aber, hey, ein kleines bissl ist man schon selber auch dafür verantwortlich, wie man sich einerseits bettet und andererseits wie man dann mit dem liegekomfort auf der matratze umgeht.
:up:
 
Weil unser Muttelchen das nicht möchte und Weihnachten immer bei unseren Eltern stattfinden. Ich habe über das Jahr probiert mit meinem Bruder das Problem zu besprechen. Er hat das aber verweigert und nicht auf Mails und Briefe reagiert...ging nicht ans Telefon und tief auch nicht zurück.

Nach bestem Wissen und Gewissen bemüht. :up:

Es muss immer von beiden Seiten etwas kommen, damit es auch wirklich klappt. :)
 
Ich hatte das Glück immer ein schönes Weihnachten gehabt zu haben. Als ich meinem Vater sagte das ich glücklich bin in dieser Familie zu sein, sagt mein Vater das es viele Menschen gibt bei denen das nicht so ist. Damals war ich 15. Dann sagte er etwas was ich nie vergesse. " Mein Junge das edelste Gefühl ist wenn man Menschen eine Freude macht bzw. hilft denen es nicht so gut geht" Dann nahm er mich mit zu den Obdachlosen, dort sah ich zum ersten mal was es heisst an Weihnachten alleine zu sein und niemand zu haben. Heute bin ich 39 und habe mich seidem jedes Jahr, wohltätig engagiert. In Obdachlosenheimen, Rehazentren mit schwerverletzten, St. Anna Kinderspital, Hospitzen usw. und eines kann ich euch sagen. Es ist sehr schön etwas zurück zu geben.
 
Ich hatte das Glück immer ein schönes Weihnachten gehabt zu haben. Als ich meinem Vater sagte das ich glücklich bin in dieser Familie zu sein, sagt mein Vater das es viele Menschen gibt bei denen das nicht so ist. Damals war ich 15. Dann sagte er etwas was ich nie vergesse. " Mein Junge das edelste Gefühl ist wenn man Menschen eine Freude macht bzw. hilft denen es nicht so gut geht" Dann nahm er mich mit zu den Obdachlosen, dort sah ich zum ersten mal was es heisst an Weihnachten alleine zu sein und niemand zu haben. Heute bin ich 39 und habe mich seidem jedes Jahr, wohltätig engagiert. In Obdachlosenheimen, Rehazentren mit schwerverletzten, St. Anna Kinderspital, Hospitzen usw. und eines kann ich euch sagen. Es ist sehr schön etwas zurück zu geben.

Finde ich sehr berührend. Danke für deine Geschichte.
 
Der Zauber um Weihnachten ist bei mir schon lange verflogen und um ehrlich zu sein bin ich sogar froh, wenn diese Zeit wieder rum ist.
Meine Familie und die meiner Frau sind leider furchtbar kompliziert.
Da kommt man 2x im Jahr richtig zusammen (1x zu Weihnachten, 1x zu Silvester) hofft jedesmal, dass es dieses Jahr besser wird- und dann eskaliert wieder alles, dass man froh drum ist, wenn diese Zeit wieder vorbei ist.
Aus diesem Grund wären meine Frau und ich eigentlich am liebsten beide nur unter sich...
Da wir beide Kinderlos ohne Kinderwunsch bin, habe ich es mir aber zur Aufgabe gemacht, zumindest unsere Neffen und Nichten schöne Weihnachten zu bescheren.
Die können ja nix dafür, dass sich die Erwachsenen wie die ärgsten Kinder aufführen.
Da ist es wieder schön mit an zu sehen, wie eifrig Wunschzettel an Christkind geschrieben werden.
Wie die Augen vor dem Christbaum strahlen...
 
Also Weihnachten ist und war für mich sehr oft ambivalent , die letzten Jahrzehnte mühsam , da Familie und Dienst unter einen Hut zu bringen waren .
Dieses Jahr das erste Mal ohne Familie.
Der heutige Dienst war anstrengend und viele Menschen merklich frustriert und geladen.
Herkunftsfamilie gibt's schon lange nicht mehr, und 5 eigene Kinder machen sich inzwischen Weihnachten lustig und in derselben Tradition , die wir mit ihnen entwickelt haben
Sehr spannend für mich trotz der gewünschten Abgrenzung .

Nach dem anstrengenden Dienst bekam ich dann aber von ihnen ein Mahl serviert , das meine eigenen Künste weit übertroffen hat .
Und es war eine Freude , ihnen kurze Momente der Pause zu widmen und zu sehen , wie sie gemeinsam mit Freunden in unserer Küche agierten .
Das hat mein Herz tief berührt .
 
Weihnachten, schrecklichste Zeit im Jahr ? ! ?

Die Kinder der Verwandtschaft, mit denen man immer das Fest der Feste schön ausgerichtet hatte sind alle längst erwachsen. Die eigenen Kinder sind dank selbstbestimmter Frauen nie entstanden. Wo es doch immer wieder vielversprechende Kontakte, auch dafür gegeben hat. Letztlich ist es für den verantwortungsbewussten Mann dafür zu spät für eine „selbstgemachte“ Familie. Bleibt also nur mehr die, aus der er abstammt.
Aber auch hier werden und wurden die vertrauten Leute älter und alt und sterben einfach so dahin...

Nichts desto trotz blickt man voller Zuversicht nach vorne, dort irgendwo strahlt doch das so sehr ersehnte Licht…
...ach wenn es doch bloß nicht wieder eine Geisterfahrerin ist….

Frohe Weinachten! Besonders denen, die es wirklich nötig haben…..
So ein Unsinn.
Dass du keine eigenen Kinder hast, hat 0 mit der Selbstbestimmung der Frauen zu tun.
Aber sule dich in deinem Selbstmitleid.
Wenns dir hilft. :schulterzuck:
 
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