Würde gerne wissen wer alles bei einer Armee war.
Vielleicht mag ja der ein oder die andere auch darüber berichten.
Eigentlich war ich bei der Stellungsuntersuchung ja jägertauglich, aber durch mein schnelles Schreibmaschinenschreiben aus der Polytechnischen Schule her kam ich schlussendlich ins gewünschte Büro des DfUOs (
dienst
führender
Unter
offizier).
Was soll man schon viel dazu sagen... Eine im hinterlassenen Eindruck lehrreiche und kameradschaftliche Zeit. Auch mit viel Witz gespickt ("Nicht auf Schwanzlänge, sondern auf Armlänge aufrücken!", sagte damals unser Ausbilder, der wegen der ganzen Übungen gerne mal einen über den Durst trank, um selber sein Leid zu ertränken).
Dort kam ich mir eigentlich wie in einer Kuranstalt vor. Gut, man muss manchmal vielleicht 25 Kilometer marschieren, ein Zeltlager aufschlagen und im Gatschloch sein Abendessen einnehmen, das vorwiegend aus Inzersdorfer-Dosen bestand, hatte kalte und nasse Füße während der Feuerwache, sehr wenig Schlaf, doch im Nachhinein betrachtet fand ich das halb so schlimm und stellte mir die Ausbildung viel schwieriger vor.
Menschlichkeit von den Vorgesetzten lag eigentlich immer an der Tagesordnung. Das war im Jahr 1990. Weils irgendwie Spaß gemacht hat, dieses zackige Marschieren im Rhythmus, legte ich einmal vor dem Leutnant ohne geringsten Gleichgewichtsverlust eine ungefragte 180°-Drehung am Stand hin, die beim Bundesheer eigentlich gar nicht am Programm stand. Na der hat gschaut.
Rückblickend betrachtend war die Bundesheerzeit doch irgendwie schön und reizvoll. Am Hindernisparcours war ich einer der Besten und auch das Sturmgewehr 77 konnte fast blind zusammengebaut werden. Bei einer Übung in der Steiermark hat es meinem Kanzlisten-Freund und mir dann endgültig gereicht und wir gingen fast jeden Tag im dortigen Gasthaus Schnitzel essen, als uns mit Inzersdorfer-Dosen abspeisen zu lassen.