Wie finden es Frauen, wenn sie herausfinden, dass ihr Partner damals ein Mobber war?

Das hält sich auch bei mir in Grenzen. Es geht aber, so sehe ich das, darum, wie man mit Dingen aus der Vergangenheit des Partners umgeht, von denen man Kenntnis erlangt. Wenn dein Partner dir gesteht, dass er als Jugendlicher im Bus schwarz gefahren ist, siehst du in ihm dann auch heute(!) einen unehrlichen Menschen?
Bei mir sowieso und ich schrei wenn es sein muss, na ich geh zum Jugendamt.

Ich sag Dir was.
Wenn ein Mensch etwas richtig durchhat, der Rückhalt und die Wertschätzung von den Personen, die verantwortlich für ein Kind sind absolut fehlten (bei Täter und Opfer), sich wirklich lösen mag, es angeht, sich tatsächlich verändern will, so nicht sein will und hart an sich arbeitet, dann hat er mehr getan um seine Menschlichkeit zu finden, als einer der liebevoll und gut aufgehoben im heimischen Nestchen war.

Die Schuldigen gehören an den Pranger!
Manche davon unterrichten heute noch.
Mag schon sein, dass da viel im Hintergrund nicht in Ordnung ist, meine Kindheit war auch nicht immer toll, sowas hätte ich aber trotzdem nie getan.
Das ist wirklich weise von Dir es so zu sehen.
Meide was Dir Angst macht, nur lass Dich niemals von der Angst anknabbern.
Gib den kindlichen Tätern keine Macht mehr in Deinen Gedanken. Sie haben keinen Platz in Deinem Leben verdient.
Es ist ganz toll von Dir, dass Du weil andere A...er waren, nicht auch eines werden wolltest.
:up:
 
Der (bereits genannten) Abscheu vor solchem Verhalten soll hier keineswegs geschmälert sein. :up:
Erwachsene haben es geduldet.

Erwachsene schauen auch, dass aggressive Kinder Therapie kriegen, damit sie sich passend verhalten können.
Die Opfer hingegen die erdulden mussten, können dann als Erwachsener ja in Therapie gehen, wenn sie zu schwach waren es auszuhalten.

Das ärgert mich übrigens auch massiv.
 
Volle Zustimmung. Nur mildert es nicht das Leid des Gemobbten, des Opfers.
Nichts kann es mildern, außer die Anerkennung des Leidens.
Eltern, Lehrer, die hinschauen wollen.

Es ist wie bei einer Krankheit. Einer muss sagen, dass Du darunter leidest, dann kann Heilung passieren.
Wegschauen, von Mitschülern, von Mitläufern verlacht werden, ist wie Nachtreten wenn schon wer am Boden liegt.
 
Frage an die Frauen: Wie wäre eure Reaktion, wenn ihr herausfinden würdet, dass euer Mann/Freund
in der Schule einen anderen Typen gemobbt hat?
Wenn er ihm z. B. regelmäßig sein Geld abgenommen hätte, ihm vor der ganzen Klasse die Hose runtergezogen hat,
ihm mit dem Kopf in die Mülltonne gesteckt hat etc.
Würdet ihr euren Partner mit anderen Augen sehen?
Oder würde sich für euch nichts ändern?
Jeder Mensch verändert sich vom Kindesalter bis zum hin zum ....und das nicht nur Körperlich.
Versteh deshalb die Frage nicht.
 
Es ist wie bei einer Krankheit. Einer muss sagen, dass Du darunter leidest, dann kann Heilung passieren.
ahh da sagst du was! ich wusste lange nicht, dass mir xy passiert ist, bis mir jemand dazu einen begriff genannt hat, mit dem ich all das und den mob herum beim Namen nennen, mir selbst erklären und anpacken konnte.
 
Das heißt, das Opfer bleibt sein Leben lang ein Opfer?
Tja und wer will schon mit einem Opfer zusammen sein?
Der bleibt ja immer ein Opfer der Logik folgend.

Ich bin froh, dass ich aus diesem Kreislauf ausgebrochen bin.

Andere Leute haben nicht so viel Glück/Kraft oder die Ressourcen, die für eine Behandlung erforderlich sind.

Sie werden krank und geben auf, manche von ihnen sterben viel zu früh.

Straftaten mögen verjähren, großes Unrecht verjährt niemals.

Obwohl ich heute in erster Linie darauf achte, das Gute im Menschen zu sehen:

Ich weiß, wie gemein und grausam Heranwachsende mit ihren Gleichaltrigen umgehen können.
(Und habe dabei - trotz allem - noch verdammt viel Glück gehabt!)
 
Zuletzt bearbeitet:
Fehler machen wir alle, auch wenn wir deswegen nicht gleich Mobber waren. Man hätte rückblickend manchmal besser/netter/verständnisvoller handeln können. Das gehört dazu zum Aufwachsen und führt auch dazu, dass man es zukünftig besser machen kann.

Bin dennoch froh, dass es in meiner Schulzeit keine (a)sozialen Medien gab.
Gemobbt haben teilweise auch die Lehrer. 💩
 
Zum Thema Beziehung mit einem ehemaligen Mobber:

Ich glaube, dass das menschliche Gedächtnis sehr selektiv ist.

Entweder sie wollen/können sich nicht (mehr) daran erinnern.

Oder sie klammern diesen Teil ihrer Vergangenheit mit Absicht aus, um Erfolg zu haben (in welchem Bereich auch immer).

Man hätte rückblickend manchmal besser/netter/verständnisvoller handeln können. Das gehört dazu zum Aufwachsen und führt auch dazu, dass man es zukünftig besser machen kann.

Das kann vermutlich jede(r) von sich behaupten, wäre sonst sehr unreflektiert.

Das ist aber kein Mobbing. Unter Mobbing versteht man systematische Ausgrenzung und Erniedrigung und das über einen längeren Zeitraum.
 
Meistens sind Menschen, die als Jugendliche andere Jugendliche gemobbt haben, als Erwachsene erbärmliche Loser, die ihr Leben nicht auf die Reihe kriegen.
Von daher nicht mal der Rede wert.
Genau so ist es...
Die Mobber von damals kommen nedamoi zu Klassentreffen weil's Angst ham dass nur verarscht werden ..
 
Frage an die Frauen: Wie wäre eure Reaktion, wenn ihr herausfinden würdet, dass euer Mann/Freund
in der Schule einen anderen Typen gemobbt hat?
Wenn er ihm z. B. regelmäßig sein Geld abgenommen hätte, ihm vor der ganzen Klasse die Hose runtergezogen hat,
ihm mit dem Kopf in die Mülltonne gesteckt hat etc.
Würdet ihr euren Partner mit anderen Augen sehen?
Oder würde sich für euch nichts ändern?

Wie würde es dir gehen, wenn du herausfindest, dass deine Partnerin eine Mobberin war/ist? (Rein hypothetisch gesprochen)
 
Ich stelle es mir schrecklich vor, wenn sich unerwartet herausstellt, dass der geliebte Partner mit einer mehr oder weniger unverzeihlichen Schuld belastet ist. Ich möchte nicht in solch eine Situation geraten.
 
Da stimme ich dir zu.
Es ändert jedoch nichts an seinen Taten und deren Auswirkungen.
Selbstverständlich nicht.

Mir ging es vielmehr um das schwarz/weiß Denken das ich hier feststelle.

Das Leben ist nun mal komplexer als wir es gerne hätten.
Leider.
Darin liegt aber auch seine Spannung.

Anlässlich eines Managementseminars wurde mir und meinen Kollegen von unserem Trainer eine Geschichte erzählt.

Der Nachbar des Trainers (er war aus der Schweiz) war CEO eines Pharmariesen dessen Namen ich hier nicht nennen möchte.

Im Beruf Knallhart, extrem leistungsfordernd bis hin zum beruflichen Mobbing.
(Wohl ähnlich wie Jack Welch-selber googeln)
Alles andere als beliebt bei seinen Mitarbeitern jedoch beruflich enorm erfolgreich und er hat wohl ein Vermögen aufgrund des Erfolgs verdient.
Wenn wir nur diese Seite dieses Menschen kennen, fällen wir sehr rasch ein negatives Urteil.

Wissen wir jedoch dass dieser CEO im Privatleben ein liebevoller Familienvater war, ein Mensch, der viel Geld an die Gemeinde und ihre Vereine gespendet hat, jemand der sich karitativ engagiert hat, zeigt sich (zumindest mir) ein anderes Bild dieses Menschen.

Er war wohl ein Arsch UND ein großartiger Mensch.
 
Wenn jemand im Kindesalter Mobbing betrieben hat, sagt das nichts aus, so es sich mit dem Erwachsenwerden geändert hat. Für mich zählt nur, wie der Mensch sich mir gegenüber und anderen verhält. Was früher war, ist uninteressant. Wenn er das Mobbing im Erwachsenenalter jedoch fortführen würde, wäre das für mich ein Grund, daß ich mit dem gar nicht erst zusammenkomme oder mich trenne.
 
Tolle Täter-Opfer-Umkehr die du da machst.
Ich kenne Jugendliche, die sich umgebracht haben, weil sie so gemobbt wurden.
Du wirst also verstehen (wobei, nein, wirst du vermutlich nicht), dass mein Mitleid mit Mobbern sich in Grenzen hält.
Wo du hier eine solche Umkehr rausliest, ist mir rätselhaft. Nicht jeder Mobber bleibt ewig ein Mobber.
 
Volle Zustimmung. Nur mildert es nicht das Leid des Gemobbten, des Opfers.
In diesem Fall gilt leider: the damage is done. Und oft bekommen die Eltern das lange gar nicht mit. Denn manchmal öffnen sich Kinder den Eltern gegenüber erst sehr, sehr spät. Da wären halt die Lehrer gefragt, so sie es denn mitbekommen.
 
Ich war ein fester Depp als Jugendlicher, nicht zu vergleichen mit der Person die ich heute bin.
Meinen Jungs habe ich andere Werte ins Leben mitgegeben, wenn man von der Vergangengeit spricht, ist es schon auch sinnvoll die Menschen die damals ihr Leben lebten nicht mit heutigen Maßstäben zu bewerten. Menschen die als Jugendliche Blödsinn geschossen haben können sich auch geändert haben. Wer als 14 oder 16 jähriger gleich war wie mit 30 oder 40 hat sich offenbar nicht weiterentwickelt, schade für ihn.
Ich war Mobber und wurde auch gemobbt, was soll ich sagen, ist zum Glück vorbei. Es macht halt schon einen Unterschied ob ein Foto von einer blödsinnigen Aktion jahrelang unter der Schulbank weitergegeben oder öffentlich auf irgendwelchen Sozialen Netzwerken geteilt wird. Mir wars damals eher wurscht, ich wollte gar keine Freunde aus meiner Klasse. Erst mit der Zeit habe ich begriffen, dass sie genau deshalb immer hinter mir gestanden sind, manche, vor allem Mädchen haben auch damals schon verstanden, dass mein Verhalten einen Ursprung zu Hause hatte.
Grauslich finde ich, dass ich Firmen kenne in denen nichts gegen Mobbing unternommen wird.
 
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