"Ansprüche/Anforderungen/Anrechte" sexueller Natur gibt es an einen Partner und

Mitglied #411667

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Da hier oft von Betrug die Rede ist, kommt es mir so vor, als sei Sex ein Anspruch an einen Partner, den dieser zu erfüllen hat.

Oder auch wieder umgekehrt:
Ist ein Partner für meine sexuelle Befriedigung / Zufriedenheit tatsächlich zuständig? Bezw umgekehrt?

Ist Liebe nur dann anzunehmen, wenn der Partner sexuell so funktioniert, dass ich zufrieden bin /oder vice versa.
Kann ich nur dann Treue garantieren, wenn der Partner mich befriedigt /vice versa?
Wieweit befindet sich " Liebe" hier im Geschäftsbereich?
Oder ist Partnerschaft/Beziehung/Ehe einfach ein Geschäftsmodell?
So:
Wenn du nicht funktionierst, kündige ich?
Viele Fragen, die sich da ergeben, wenn Erwartungen im Kontext Partnerschaft und Sex sehr starr werden
 
Nicht umsonst ist der Unterschied zwischen wahrer Liebe und Ware Liebe auf den ersten Blick kaum zu erkennen.
 
Puh... schwierige Fragen muss ich zugeben und ich schlage mich aktuell damit herum.

Ich hab eine Freundschaft+ mit der eigentlich sehr viel sehr gut läuft. Wir verstehen uns hervorragend, freundschaftlich passt alles und sexuell find ich sie körperlich zumindest sehr anziehend... aber ich befürchte dass unser Verlangen auf Dauer nicht das gleiche wäre. Das ändert sich zwar mit den Monaten und wir kommen mehr und mehr drauf was ihr im Bett gefällt und sie bemüht sich auch Dinge zu tun die mir gefallen... aber so richtig kompatibel sind wir in vielen Punkten leider nicht.
Deswegen ist das zwar die einzige Freundin die gelegentlich 2-3 Mal die Woche bei mir übernachtet, eine Zahnbürste und ein Wäschefach bei mir hat... aber keine fixe Beziehung.

Für mich ist ein wirklich befriedigendes Sexleben eine Voraussetzung um eine ganz klassische Beziehung einzugehen. Und für strikte Monogamie sowieso.
Sicher könnte ich auch gute, tiefe Freundschaften mit Freundinnen und Freunden führen. Ich würde sogar sagen die WG die ich etwa 1 Jahr mit meinem besten Freund hatte war auch eine Art von Beziehung ohne Sex. Sowas geht natürlich immer und es spricht nichts dagegen. Aber um eine erotische, zweisame, amoröse, romantische Beziehung zu führen und solche Gefühle zu entwickeln braucht es bei mir einfach nicht nur ein Sexleben sondern ein richtig gut funktionierendes Sexleben.

Was Fälle von Krankheit, Unfall oder Veränderung in Beziehungen betrifft kann ich mich dazu nicht äußern. Ich tendiere dazu mein Wort sehr vorsichtig zu geben, aber wenn gegeben, auch zu halten. Dementsprechend... gebe ich dieses Wort derzeit nur sehr sehr vorsichtig und weiß nicht zu sagen ob ich im Fall von plötzlicher Behinderung voll zu einer Partnerin stehen könnte. Ich würde mich sicher um sie kümmern, ihr beistehen, sie versorgen... aber ob ich noch das selbe fühlen würde wenn sexuell nichts mehr gehen würde kann ich nicht sagen.
 
Überlege wirklich schon eine ganze Weile. Aber die ernüchternde Antwort lautet:
Ja, Beziehung ist ein Geschäftsmodell.
Vergleichbar mit einem Auto.
Solange es sich rentiert behalte ich es.
Wischerblätter tauschen oder mal neue Bremsen einbauen. Aber bei einem rostigen Auto einen kapitalen Motorschaden noch reparieren lassen?
Die Frage ist, wie wichtig ist einem der Sex bei so einem Vergleich.
Ich borg mir halt manchmal einen Sportwagen aus und fahre dann aber wieder gerne mit meinem Skoda;)
 
Seit sich dank der Pille Schwangerschaften verhindern lassen, hat sich viel im Zusammenleben von Mann und Frau geändert. Sex, Liebe und Ehe wurden weitgehend entkoppelt. Die Ehe wurde immer mehr nur noch zu einer Fortpflanzungsgemeinschaft, in der sich ein Paar verpflichtet, gemeinsam für den Nachwuchs zu sorgen. Wer keine eigenen Kinder haben will, heiratet häufig nicht mehr. Sex ist deshalb nicht mehr das Vorrecht der Verehelichten, sondern steht jedem Volljährigen offen, und Liebe wird nicht mehr als unverbrüchlich betrachtet. Im Idealfall ist eine Ehe allerdings nach wie vor von Liebe, "bis der Tod uns scheidet", getragen, und der Hort, in dem alle Bedürfnisse, die Menschen haben, gemeinsam erfüllt werden. Ideale sind Zielsetzungen, aber in der Realität nie vollkommen zu erreichen. Dies sollte aber nicht zwangsweise zur Scheidung führen, am wenigsten, wenn gemeinsame Kinder da sind. Wenn aber die sexuellen Bedürfnisse einander zuwiderlaufen, ist es das beste, wenn die Beiden in diesem Teil ihrer Beziehung getrennte Wege beschreiten. Leider hat sich diese vernünftige Lösung noch nicht durchgesetzt; sie wird vielmehr als Treuebruch und Betrug gesehen und verursacht viel Leid beim Paar wie bei deren Kindern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hier oft von Betrug die Rede ist, kommt es mir so vor, als sei Sex ein Anspruch an einen Partner, den dieser zu erfüllen hat.

Oder auch wieder umgekehrt:
Ist ein Partner für meine sexuelle Befriedigung / Zufriedenheit tatsächlich zuständig? Bezw umgekehrt?

Ist Liebe nur dann anzunehmen, wenn der Partner sexuell so funktioniert, dass ich zufrieden bin /oder vice versa.
Kann ich nur dann Treue garantieren, wenn der Partner mich befriedigt /vice versa?
Wieweit befindet sich " Liebe" hier im Geschäftsbereich?
Oder ist Partnerschaft/Beziehung/Ehe einfach ein Geschäftsmodell?
So:
Wenn du nicht funktionierst, kündige ich?
Viele Fragen, die sich da ergeben, wenn Erwartungen im Kontext Partnerschaft und Sex sehr starr werden

Kann es sein, dass diese Überlegung eher aus dem Eindruck hier und/oder anderen erotischen Plattformen entsteht, wo es nunmal fast ausschließlich um Sex geht?
Dass Sex über die Zufriedenheit in einer Partnerschaft essentiell entscheidet?!

Ich glaube es persönlich nicht, eine gute Partnerschaft macht für mich mehr aus. V.a. wenn sie die Ups and Downs, die jede Beziehung aufweist, über Jahre überstehen soll. Ich glaube nicht an die Austauschbarkeit eines Partners nur weil ich mir von einem anderen besseren Sex erhoffe. Wenngleich ich überzeugt bin, dass es genügend Partnerschaften gibt, die eher einem Geschäftsmodell mit Kosten-Nutzen-Analyse gleichen.
 
Es prüfe, wer sich ewig bindet - es ist meines Erachtens für eine lebenslange, monogame Partnerschaft zu wenig, wenn zwar die emotionale Liebe zur zukünftigen Partnerin optimal passt, die Sexualität jedoch nicht. Passt die Sexualität nicht, fehlt der Partnerschaft ein sehr wichtiges Bindeglied, ohne dem sie langfristig nicht funktionieren wird.
Ich hätte meine Frau sicher nicht geheiratet, wenn wir nicht auch beim Sex zusammen gepasst hätten.
 
Ich hätte meine Frau sicher nicht geheiratet, wenn wir nicht auch beim Sex zusammen gepasst hätten.
Als ich vor 65 Jahren meine heutige Frau kennen lernte, war Sex vor der Ehe verpönt, und ich heiratete eine Katze im Sack. Trotzdem hält die Ehe immer noch als einzige in meiner Familie! Denn die Ehen meiner drei Brüder wurden durch den Tod und die drei Ehen meiner nachkommen durch Unstimmigkeiten geschieden.
 
Als ich vor 65 Jahren meine heutige Frau kennen lernte, war Sex vor der Ehe verpönt, und ich heiratete eine Katze im Sack. Trotzdem hält die Ehe immer noch als einzige in meiner Familie! Denn die Ehen meiner drei Brüder wurden durch den Tod und die drei Ehen meiner nachkommen durch Unstimmigkeiten geschieden.

Soweit ich mitbekommen habe, bist du zwar noch immer verheiratet, bist aber sehr oft/immer fremdgegangen. Du bestätigst damit, dass ein erfülltes und ausgeglichenes Sexualleben für eine lebenslange, monogame Beziehung unerlässlich und wichtig ist, du hast eine lebenslange, aber keine monogame Beziehung.
 
du hast eine lebenslange, aber keine monogame Beziehung.
Das ist völlig korrekt! Aber niemand leidet darunter! Meine Frau nicht, weil sie nichts davon weiss, und ich nicht, weil ich weiss, dass die Monogamie nicht dem menschlichen Wesen entspricht und bei uns Menschen erst seit etwa 10'000 Jahren mehr oder weniger üblich ist.
 
Eine komplexe, aber sehr interessante Frage.
Zuständig? Aber mal anders herum. Wenn ein Partner nach Jahren beginnt sich sexuell zurück zu ziehen bis zur völligen Verweigerung sich aber dabei Treue erwartet....er/sie hat sicher das gute Recht sexuell selbstbestimmt zu sein. Es zwingt aber dem Partner einen Lebensstil auf, den Verzicht auf ein Grundbedürfnis.
Ja, daher glaube ich schon dass man in gewissem Maß dafür schon zuständig ist - und sei es dass man den Partner dafür frei gibt das außerhalb der Beziehung zu leben, falls gute Gründe bestehen diese fort zu führen (Kinder z.B.).
 
Überlege wirklich schon eine ganze Weile. Aber die ernüchternde Antwort lautet:
Ja, Beziehung ist ein Geschäftsmodell.
Vergleichbar mit einem Auto.
Solange es sich rentiert behalte ich es.
Wischerblätter tauschen oder mal neue Bremsen einbauen. Aber bei einem rostigen Auto einen kapitalen Motorschaden noch reparieren lassen?
Die Frage ist, wie wichtig ist einem der Sex bei so einem Vergleich.
Ich borg mir halt manchmal einen Sportwagen aus und fahre dann aber wieder gerne mit meinem Skoda;)
Wahrlich ernüchternd,
Du vergleichst es mit einem Auto?

Wenn es nicht mehr rentiert...,
schon mal überlegt, wenn sie auch so denkt :hmm:
 
Wahrlich ernüchternd,
Du vergleichst es mit einem Auto?

Wenn es nicht mehr rentiert...,
schon mal überlegt, wenn sie auch so denkt :hmm:
Sie denkt auch so... ich würde sogar behaupten dass JEDE Interaktion zwischen Menschen dadurch motiviert ist das Person B etwas ist, hat, kann oder weiß was Person A besonders toll findet und gerne im Leben hätte. Und Beziehungen basieren dann im Idealfall darauf dass Person B das was A will auch gefällt und sie es sich gegenseitig immer wieder gerne geben.

Selbst ich, als doch recht altruistisch eingestellter Mensch bekomme Selbstwert für die Dinge die ich für Menschen tue in Freundschaften oder Beziehungen. Ich würd gerne glauben dass ich Dinge tue weil ich ein guter, rücksichtsvoller, aufmerksamer, gütiger Mensch bin... aber in Wahrheit kommtvauch da genug zurück und die Grundmotivation bleibt eine egoistische.
Auch wenn die Wünsche nicht immer klar oder reflektiert genug sind um sie zu benennen:
Andere Menschen holt man sich nur ins Leben weil man von ihnen etwas will.

Und jede Beziehung ist ein Geben und Nehmen in Form von ausgesprochenen oder unausgesprochenen Tauschgeschäften.
 
Es prüfe, wer sich ewig bindet - es ist meines Erachtens für eine lebenslange, monogame Partnerschaft zu wenig, wenn zwar die emotionale Liebe zur zukünftigen Partnerin optimal passt, die Sexualität jedoch nicht. Passt die Sexualität nicht, fehlt der Partnerschaft ein sehr wichtiges Bindeglied, ohne dem sie langfristig nicht funktionieren wird.
Ich hätte meine Frau sicher nicht geheiratet, wenn wir nicht auch beim Sex zusammen gepasst hätten.

Das ist ja ein kompletter Blödsinn.
Du kannst prüfen so lange du willst.
Wenn du ein lebenlang zusammen bist mit jemanden, hat man meist mit 20 anderen sex als mit 40. Es kann sein das einer Vorlieben entwickelt von dem der andere gar nichts wissen will... Was dann? Zu wenig geprüft? ;)

Also ich würde die Sache nicht als Verpflichtung sehen. Ich WILL ja meinem Mann gut tun. Und dann liegt es natürlich auch in meiner Hand ihm schöne Stunden zu bescheren. Im Idealfall beruht das auf Gegenseitigkeit.

Meinen Partner "nur" wegen Sex zu tauschen... Hmm... Da müsst er plötzlich schwimmreifen geil finden. ;)
Es gibt so viele wichtigere Komponenten in einer laaaaaang jährigen Beziehung...
 
Danke, liebe @Mitglied #411667, ein gutes Thema!

Ich denke, die Antworten wird jede/r nur für sich selbst geben können. Es gibt Menschen, für gehören sind Liebe und Sex unzertrennlich und auch völlig exklusiv zusammen, andere sehen das flexibler. Je nachdem werden die Antworten unterschiedlich ausfallen.

Es gibt Menschen, die in einer liebevollen Partnerschaft aufgehen, andere, die vielleicht gar nicht so sehr Liebe als nur Versorgung oder gar Bequemlichkeit empfinden - auch da wird es unterschiedliche Antworten geben.

Und vermutlich gibt es einige Partnerschaften, die nicht mehr als ein Geschäftsmodell sind, aber es gibt mindestens ebensoviele, in denen weit mehr als ein Abwägen von Aufwand und Nutzen steht.
 
Schon mal vielen Dank für die sehr reflektierten Beiträge.
Wenn man jung und fit ist, das Leben vor sich hat, so ist denke ich es ganz wichtig, hier gute Überschneidungen mit dem Partner zu finden.

Dann gibt's aber die Longitudenale Zeit, in der sich Menschen entwickeln, teilweise sehr unterschiedlich und sich eben auch Bedürfnisse ändern, möglicherweise ebenfalls sehr unterschiedlich.

Nieman kann den Zeit faktor im voraus miteinberechnen, denn die Zukunft liegt im Dunkeln selbst schon der morgige Tag.
Auch Liebe ist ein Prozess.

Und da ist dann wieder die Frage, inwieweit ich oftmals den Partner "brauche" versus "benutze", um meine Bedürfnisse nach Ausgeglichenheit und Glück erfüllt zu sehen und auch wieder umgekehrt.
Erwarte ich vom Partner, dass dieser zuständig ist für meine Ausgeglichenheit?
Ich weiß das alles sind einfach Überlegungen zu den " größten Selbstverständlichkeiten" und daher auch ziemlich unbequem.
Und daher danke fürs Mitüberlegen.
 
Und da ist dann wieder die Frage, inwieweit ich oftmals den Partner "brauche" versus "benutze", um meine Bedürfnisse nach Ausgeglichenheit und Glück erfüllt zu sehen und auch wieder umgekehrt.
Erwarte ich vom Partner, dass dieser zuständig ist für meine Ausgeglichenheit?
Hm... nicht direkt würd ich sagen.

Aber ich erwarte mir eine Partnerschaft wo ich am Körper meiner Freundin spielen kann wie auf einem Klavier. Wie bei meiner ersten Exbeziehung. Da war der Sex nicht großartig oder besonders (sie hatte Vorlieben die mir nicht ganz zugesagt haben)... aber ich wusste wenigstens genauestens wie ich sie zu praktisch jeder Zeit geil machen konnte wenn mir nach Sex war.

Ich sehe die Verantwortung da also schon bei mir einer Partnerin auch entsprechend Lust zu machen. Bisher hab ich das in Beziehungen allerdings öfter übertrieben und zu genau herausgefunden was ihr gefällt und merke gerade dass es Frauen scheinbar sehr schwer fällt dann wieder wegzukommen und ich dazu tendiere mit Frauen im Bett zu landen bei denen mich die Vorlieben die der Reihe nach zum Vorschein kommen und ausprobiert werden uU ansonsten beim ersten Date abgeschreckt hätten.

Damit entsteht dann auch eine gewisse Abhängigkeit und ein gewisser Druck (in dem Fall an mich) der auch nicht sooo angenehm ist und auf Dauer dazu führt dass meine Sexmotivation doch heftig leidet.
 
Sagen wir es so .......gibt es wahre Liebe überhaupt noch in der heutigen Zeit wo Respekt, Würde, Vertrauen, Anstand und was weiß ich wo noch alles, immer merh in den Hintergrund geht. Die meisten sind ja zu Faul für eine wahre Liebe wo man sich noch respektiert.

oder seh ich das falsch
 
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