Authentizität in der Partnerschaft: Sich selbst treu sein vs. sich verbiegen lassen

beim Begriff "Authentizität" an. Wer weiß schon wer er ist und welchem "Selbst" sollte er treu sein?

Treu sein kann ich, wenn, dann nur meinem momentanen "Selbst". Mehr ist auch nicht gefordert.
Dass dieses derzeitige "Selbst" nicht mein ganzes "Ich" umfasst, ist auch klar - ich bin immer am Werden zu dem, der ich bin, und damit werde ich wohl in diesem Leben nicht fertig.
 
ich für meinen Teil bin für meine letzte Beziehung jeden Kompromiss einigen der noch vertretbar war und hab mich mächtig verbogen weil ich der Meinung war das es halt mal so ist in einer Beziehung. Bekommen hab ich dafür nur Schmerzen. Ich finde es aber trotzdem wichtig sich auf seinen Partner einzustellen nur sich selbst treu zu bleiben dabei ist nicht für Menschen mit schwachen Ego wie mich.
Viele Freunde sagen sie mögen mich weil ich klug und sensibel bin. Eigentlich wär ich aber lieber ein Arschöich mehr auf den Planeten das sich nur um sich selbst kümmert als um andere. Traurig eigentlich ich war lange stolz daruf emotional sensibel zu sein. gebracht hat es mir leider nicht viel.
 
ich war lange stolz daruf emotional sensibel zu sein. gebracht hat es mir leider nicht viel

Das möchte ich nicht so einfach stehen lassen. In deinen Worten bezüglich Sensibilität, die vom Umfeld sehr geschätzt wird, und mit der man oft auf die Nase fällt, finde ich mich durchaus wieder, weil ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Aber da gibt es eine andere Seite der Medaille, die man jedoch erst bewusst in den Fokus nehmen muss: Du hast mit den von dir genannten Eigenschaften Dinge wahrgenommen und damit Erfahrungen gemacht, die anderen verborgen bleiben. Das ist etwas sehr Wertvolles, auch wenn es vordergründig nicht der Erreichung deiner Ziele dient (zB Beziehung). Aber (und das ist jetzt diese andere Seite) das richtige Gegenüber wird dich genau deshalb schätzen, achten, lieben... WEIL du eben KEIN Arschloch bist, sondern diese Sensibilität, das Einfühliungsvermögen, hast.

Das hat nach meinem Dafürhalten nichts mit schwachem Ego zu tun, denn deine Einstellung erfordert ganz schön viel Stärke.

Klar muss man den gesunden(!) Egoismus lernen, aber das geht nicht, wenn man das gegenteilige Extrem, die Egozentrik, anpeilt.
Und diese Balance zu finden und zu halten ist eine der größten Herausforderungen.
Alles Gute!
 
Fakt für mich ist: Wer sich selbst nicht liebt kann auch keinen anderen wirklich lieben.
Wissen ist das eine. Danach zu Handeln das andere. Ich weiß und habe es erst kürzlich auf die harte wieder lernen müssen daß das die Wahrheit ist. Als netter Mensch kommt man heutzutage nicht weit wenn man nivht das nötige Ego mitnimmt.
Aber grade nette Menschen sind halt oft so und die ganzen Arschlöcher bekommen trotzdem was sie wollen...
 
Treu sein kann ich, wenn, dann nur meinem momentanen "Selbst". Mehr ist auch nicht gefordert.
Dass dieses derzeitige "Selbst" nicht mein ganzes "Ich" umfasst, ist auch klar - ich bin immer am Werden zu dem, der ich bin, und damit werde ich wohl in diesem Leben nicht fertig.

Manchmal sind es ja gerade neue Begegnungen/ Beziehungen, die das eigene Leben radikal zu verändern imstande sind, wenn man sich darauf einlassen kann, anderes probiert und man sich auch gerne mal "verbiegen" lässt. Man kann nur dazulernen. Und möglicherweise auch Verkrustungen an sich selbst entdecken.
 
Treu sein kann ich, wenn, dann nur meinem momentanen "Selbst". Mehr ist auch nicht gefordert.
Dass dieses derzeitige "Selbst" nicht mein ganzes "Ich" umfasst, ist auch klar - ich bin immer am Werden zu dem, der ich bin, und damit werde ich wohl in diesem Leben nicht fertig.

Das ist richtig! Niemand verharrt in der augenblicklichen Position, jeder von uns ist - allein schon wegen der Dimensionalität - im Werden. Manche zum Vorteil und andere halt nicht.

Manchmal sind es ja gerade neue Begegnungen/ Beziehungen, die das eigene Leben radikal zu verändern imstande sind, wenn man sich darauf einlassen kann, anderes probiert und man sich auch gerne mal "verbiegen" lässt. Man kann nur dazulernen. Und möglicherweise auch Verkrustungen an sich selbst entdecken.

Auch deine Meinung gefällt mir! Die Feder geht kein Risiko ein, solange sie gebogen wird und zurück schnalzen kann. Erst wenn sie gebrochen würde, käme es zu einem irreparablen Schaden. Die eigenartig erscheinende Metapher lässt sich gut auf Menschen anwenden!
 
ich für meinen Teil bin für meine letzte Beziehung jeden Kompromiss einigen der noch vertretbar war und hab mich mächtig verbogen weil ich der Meinung war das es halt mal so ist in einer Beziehung. Bekommen hab ich dafür nur Schmerzen. Ich finde es aber trotzdem wichtig sich auf seinen Partner einzustellen nur sich selbst treu zu bleiben dabei ist nicht für Menschen mit schwachen Ego wie mich.
Viele Freunde sagen sie mögen mich weil ich klug und sensibel bin. Eigentlich wär ich aber lieber ein Arschöich mehr auf den Planeten das sich nur um sich selbst kümmert als um andere. Traurig eigentlich ich war lange stolz daruf emotional sensibel zu sein. gebracht hat es mir leider nicht viel.

Emotionale Sensibilität ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.

Und ja : bis zu einem gewissen Grad stimme ich mit dir überein, dass es das Leben in dieser Gesellschaft nicht unbedingt erleichtert.
Dennoch glaube ich nicht, daß der Wunsch, selber zu einem Arschloch zu werden, mehr an Zufriedenheit bringt.
Eigentlich geht's vielmehr darum, sich der Notwendigkeit von emotionaler Sensibilität bewußt zu werden, und trotzdem auch zu lernen, nicht dauernd auf die Nase zu fallen.
Denn wir können nur immer mehr zu uns selber stehen und trotzdem, oder gerade deshalb diese Einfühlsamkeit kultivieren.
 
Schönes Thema aus der Versenkung geholt.

Ich habe alle Antworten gelesen, kann etlichen zustimmen, finde mich trotzdem in den meisten nicht wieder.

Wolltest du schon mal jemanden beeinflussen, um ihn/sie so zu verbiegen, damit er/sie zwar dir und deinen Wünschen/Vorstellungen entspricht, aber dafür nicht die Person sein kann, die er/sie sein will?

Ja, obwohl es meiner Wesensart eigentlich nicht entspricht. Vorherige Beziehung, sie Alkoholikerin. Ich wollte sie beeinflussen, habe alles mögliche veranstaltet, sie zum Entzug zu bewegen, habe ihrem Arbeitgeber gegenüber gelogen, wenn sie mal wieder kollabiert ist usw. Sie empfand meine Bemühungen als Druck, am End empfand ich mich als verbogen, weil ich zu vieles getan habe, was gegen meine eigenen Prinzipien verstoßen hat.


Oder bist du schon jemals "verbogen" worden bzw. hast dich verbieten lassen? In welchen Situationen? Was hat es mit dir gemacht und was ist daraus geworden?.

Das passiert sehr schnell. Ich bin "auf Gruppe" konditioniert durch Aufwachsen in verschiedenen Institutionen, verschiedene Erziehungsberechtigte, verschiedene Erziehungsziele usw. Dem entsprechend bin ich extrem anpassungsfähig und kriege das meist nicht mit, ich reagiere also erstmal, bis ich merke, daß ich mich unwohl fühle. Ist über die Jahre natürlich besser geworden, ich entziehe mich eben allzu engen Kontakten und gehe Leuten aus dem Weg, die durch ihre Art das Potential haben, "über mich hinwegzutrampeln" und pflege generell Kontakte nur dosiert und vorzugsweise mit solchen, die nicht zu laut und hektisch sind und mir genug "Luft" lassen und nicht ständig an mir kleben.

Oft lese ich, dass es in Sachen Fetisch-Auslebung immer wieder zu Differenzen kommt. Partner A will etwas, was Partner B nicht will. Manche lassen sich verbiegen und machen es dann dem Partner zu Liebe, auch wenn man selbst nichts davon hat. Es stellt sich die Frage, wie viel man sich da selbst "zumuten" will/sollte um nicht über seine Grenzen zu gehen... :hmm:

Das ist nun der Bereich, in dem ich mich sehr gut abgrenzen kann, gerade weil hier notgedrungen bereits im Vorfeld ziemlich konkret abgesprochen werden muß, wo die Grenzen jedes Beteiligten liegen. Vielleicht fühle ich mich deshalb hier am sichersten, im alltäglichen Umgang empfinde ich Grenzen oft zu diffus, kann meine eigenen in dem ganzen "Alltagsrauschen" nicht besonders gut wahrnehmen. Bei expliziten Neigungen und Fetischen kann ich ganz gut Nein sagen oder recht entspannt ausprobieren und abwinken, wenn's doch nicht gefällt, geht ja "nur" um Neigungen. Aber jemandem gegenüber, dem meine Zuneigung gilt, fällt es mir schwerer, mich abzugrenzen.

Warum ich mich in etlichen Beiträgen nur teilweise wiederfinde: es geht m.E. nicht unbedingt darum, daß man seinen Partner verbiegen "will", schließlich hat man sich in einen Menschen verliebt, weil er so ist, wie er ist. Ich kann ohne weiteres poltern und ziemlich lautstark agieren, wenn ich mich genervt fühle oder mein Partner Dinge tut, die mich stören. Will ich ihn deshalb ändern? Nein, einfach weil's für mich kein großes Drama ist, wenn man halt mal unterschiedlicher Meinung ist oder Dinge unterschiedlich empfindet. Gehört zu meinem Verständnis von Partnerschaft einfach dazu: es geht um einen Partner, nicht um einen Klon, einen Seelenzwilling oder was es da so an romantischen Vorstellungen gibt. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, daß jemand, der weniger Selbstbewußtsein hat, Gefahr läuft, sich dann u.U. verbiegen zu wollen, um sich meinem Zorn zu entziehen, und das wäre über kurz oder lang dann nicht mehr das, was für mich Partnerschaft ausmacht. Duckmäuserei, sich ständig unterordnen, nicht zurückargumentieren oder -streiten ist das Gegenstück zu "verändern wollen". Will sagen: eine Sache auf Gegenseitigkeit, wie in fast allem. Vereinfacht: Manipulation ist Teamwork, sie funktioniert nur, wenn der andere dabei mitspielt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Diese ganze Biegerei ist mir ebenso unklar wie beim Sex Hirn ausschalten.
Das sehe ich so gar net.

Ich sehe das Problem eher in dem Versprechen, verbal oder auch non verbal.
Gegeben in der Besten Absicht um mit einem Partner Beziehung zu starten.

Von Authentizität soweit als möglich gehe ich sowieso aus - alles andere wäre ja absolute Trottelei!
Wenn sich einer selber nicht kennt, ist er ebenso sehr authentisch ein Hiafla und passt net aso oder halt unreflektiert.

Wer rennt schon freiwillig ohne Karte und Ahnung durch fernes Land und Minenfeld? Da lasst sich doch keiner mit Hirn drauf ein - so stark kann keine Hormondröhnung sein. :)

Jeder mag sein Bestes geben - das ist kein Verbiegen.
Wenn das Konzept des anderen besser empfunden wird:
(Beispiel: Mir ist eigenes Gemüse ziehen sehr wichtig - ich habe immer im Supermarkt gekauft, aber Dein Gemüse ist viel besser und gschmackiger)
Man einigt sich gemeinsam eine Gemüsegarten anzulegen, beide wollen das jetzt, keiner hat sich verbogen.
Es ist kein Kompromiss.

Es ist viel Arbeit, muss ja alles was zu viel ist verwertet werden, die Pflege, in dieser Hitze zeitigst gießen, zupfen, ausgeizen, Düngen, Hochbinden etc.
Auch wenn der zweite wusste, dass er das auch will, kann es sein, dass es ihm zu viel wird, und er sich nach dem Supermarkt zurück sehnt.

Jetzt kann die Verbiegungskeule kommen, wenn die Erkenntnis kommt:
Um 5:00 Aufstehen und das Gemüsegartl machen ist nicht so meins, mir wurst ob´s wird oder nicht ist ja nur ein Projekterl im schlimmsten Fall kann man ja zu kaufen, mag lieber mit Freunden am Sonntagnachmittag grillen als wie ein Idiot in der Sonne Unkraut zupfen, wie komm ich überhaupt für ein paar depperte Paradeiser dazu mich zum Affen zu machen. :(

Andere Seite: Moi das angfressene Gesicht, wie lieblos er die jungen Triebe abbindet, er hat ja gar keine Vorfreude, sieht gar nicht wie schön es wächst. Das gemeinsam machen fühlt sich schlecht an. Vielleicht ist es ihm nur zu heiß, vielleicht hat er im Job Probleme, vielleicht mag er mit mir nix gemeinsam machen. Das macht mich so traurig, da mache ich es nächstes Jahr lieber gar nimmer. :(

"Ich mache das nur wegen Dir. Ich wäre nie auf so eine hirnverbrannte Idee gekommen."

Was passiert jetzt in dem Kopf dessen, der dachte einen gleichgesinnten Partner mit ähnlichen Werten gefunden zu haben.
Keiner hat Schuld, keiner hat sich verbogen.
Der Zeitpunkt nachzujustieren, ist verabsäumt worden, solange noch keine Aggression da war.


Je besser man sich kennt, je mehr Zeit man sich lässt, je stärker man Intimität wachsen lässt, desto eher kann man seinen Partner erkennen.
Darum geht es denke ich:
Sich gegenseitig Erkennen.

Biegen und ähnliches kommt erst nachher.
Wenn man beim Erkennen scheiße war, jo dann bleibt oft nur schönreden und herumbiegen an sich selber und am anderen, wenn es doch noch irgendwie passend gemacht werden muss.

Noch so romantisch erdachte Zweisamkeit, scheitert oft daran, dass man das was man eigentlich ersehnte in der Realität einfach nicht dablast.
Tja und wer mit jemanden zusammengeht und hofft, dass es sich von selbst alles fügt, der hat einen huckn.

o.t. Entweder ich habe Paradeiser für 50 Leute oder gar keine - ich brauche jemanden der Mittelmaß erkennen und vermitteln kann - nur so zur Orientierung, wenn´s mich grad wieder mal packt.
Bei allem was Lust macht: kalt oder heiß. Laues Geplätschere, Endlosgenieße ist für mich MAU:
Ah net leicht. Aber ich bin milde, gemeinsame Lebensfreude steht immer drüber - es gibt mehr Möglichkeiten als man Leben kann. Verbeißen tu ich mich nicht in eine Affinität, dann finden wir zu zweit eine andere. Nur die Kids - da muss die Linie klar sein.. ;)

Jemanden zu "etwas zu bringen", das er ablehnt, ihn manipulativ in die Knie zu zwingen, ihm zu unterschwellig permanent zu drohen bis zum primitiven "Wenn Du mich wirklich liebst...…" ist verwerflich.

Es gibt vieles, das man tun kann, das gesetzlich nicht verboten ist, wozu man die Kraft hat - allerdings zu anständig ist und weiß, dass ein Erfolg in Beziehung mit Gewalt welcher Art auch immer nur erzwungen sein kann.

Hat einer gewonnen und sich gegen den anderen durchgesetzt:
Dann haben zwei verloren. :(


(selber gendern, nur meine kleine unbedeutende Meinung zum Thema)
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese ganze Biegerei ist mir ebenso unklar wie beim Sex Hirn ausschalten.
Das sehe ich so gar net.

Ich sehe das Problem eher in dem Versprechen, verbal oder auch non verbal.
Gegeben in der Besten Absicht um mit einem Partner Beziehung zu starten.

Von Authentizität soweit als möglich gehe ich sowieso aus - alles andere wäre ja absolute Trottelei!
Wenn sich einer selber nicht kennt, ist er ebenso sehr authentisch ein Hiafla und passt net aso oder halt unreflektiert.

Wer rennt schon freiwillig ohne Karte und Ahnung durch fernes Land und Minenfeld? Da lasst sich doch keiner mit Hirn drauf ein - so stark kann keine Hormondröhnung sein. :)

Jeder mag sein Bestes geben - das ist kein Verbiegen.
Wenn das Konzept des anderen besser empfunden wird:
(Beispiel: Mir ist eigenes Gemüse ziehen sehr wichtig - ich habe immer im Supermarkt gekauft, aber Dein Gemüse ist viel besser und gschmackiger)
Man einigt sich gemeinsam eine Gemüsegarten anzulegen, beide wollen das jetzt, keiner hat sich verbogen.
Es ist kein Kompromiss.

Es ist viel Arbeit, muss ja alles was zu viel ist verwertet werden, die Pflege, in dieser Hitze zeitigst gießen, zupfen, ausgeizen, Düngen, Hochbinden etc.
Auch wenn der zweite wusste, dass er das auch will, kann es sein, dass es ihm zu viel wird, und er sich nach dem Supermarkt zurück sehnt.

Jetzt kann die Verbiegungskeule kommen, wenn die Erkenntnis kommt:
Um 5:00 Aufstehen und das Gemüsegartl machen ist nicht so meins, mir wurst ob´s wird oder nicht ist ja nur ein Projekterl im schlimmsten Fall kann man ja zu kaufen, mag lieber mit Freunden am Sonntagnachmittag grillen als wie ein Idiot in der Sonne Unkraut zupfen, wie komm ich überhaupt für ein paar depperte Paradeiser dazu mich zum Affen zu machen. :(

Andere Seite: Moi das angfressene Gesicht, wie lieblos er die jungen Triebe abbindet, er hat ja gar keine Vorfreude, sieht gar nicht wie schön es wächst. Das gemeinsam machen fühlt sich schlecht an. Vielleicht ist es ihm nur zu heiß, vielleicht hat er im Job Probleme, vielleicht mag er mit mir nix gemeinsam machen. Das macht mich so traurig, da mache ich es nächstes Jahr lieber gar nimmer. :(

"Ich mache das nur wegen Dir. Ich wäre nie auf so eine hirnverbrannte Idee gekommen."

Was passiert jetzt in dem Kopf dessen, der dachte einen gleichgesinnten Partner mit ähnlichen Werten gefunden zu haben.
Keiner hat Schuld, keiner hat sich verbogen.
Der Zeitpunkt nachzujustieren, ist verabsäumt worden, solange noch keine Aggression da war.


Je besser man sich kennt, je mehr Zeit man sich lässt, je stärker man Intimität wachsen lässt, desto eher kann man seinen Partner erkennen.
Darum geht es denke ich:
Sich gegenseitig Erkennen.

Biegen und ähnliches kommt erst nachher.
Wenn man beim Erkennen scheiße war, jo dann bleibt oft nur schönreden und herumbiegen an sich selber und am anderen, wenn es doch noch irgendwie passend gemacht werden muss.

Noch so romantisch erdachte Zweisamkeit, scheitert oft daran, dass man das was man eigentlich ersehnte in der Realität einfach nicht dablast.
Tja und wer mit jemanden zusammengeht und hofft, dass es sich von selbst alles fügt, der hat einen huckn.

o.t. Entweder ich habe Paradeiser für 50 Leute oder gar keine - ich brauche jemanden der Mittelmaß erkennen und vermitteln kann - nur so zur Orientierung, wenn´s mich grad wieder mal packt.
Bei allem was Lust macht: kalt oder heiß. Laues Geplätschere, Endlosgenieße ist für mich MAU:
Ah net leicht. Aber ich bin milde, gemeinsame Lebensfreude steht immer drüber - es gibt mehr Möglichkeiten als man Leben kann. Verbeißen tu ich mich nicht in eine Affinität, dann finden wir zu zweit eine andere. Nur die Kids - da muss die Linie klar sein.. ;)

Jemanden zu "etwas zu bringen", das er ablehnt, ihn manipulativ in die Knie zu zwingen, ihm zu unterschwellig permanent zu drohen bis zum primitiven "Wenn Du mich wirklich liebst...…" ist verwerflich.

Es gibt vieles, das man tun kann, das gesetzlich nicht verboten ist, wozu man die Kraft hat - allerdings zu anständig ist und weiß, dass ein Erfolg in Beziehung mit Gewalt welcher Art auch immer nur erzwungen sein kann.

Hat einer gewonnen und sich gegen den anderen durchgesetzt:
Dann haben zwei verloren. :(


(selber gendern, nur meine kleine unbedeutende Meinung zum Thema)
:respekt:, sehr schöner Beitrag. Da kann man sehen wie schön ein Miteinander funktionieren kann, letztlich scheitert es wohl bei vielen am annehmen der anderen Person.
 
Hi,

Keiner hat Schuld, keiner hat sich verbogen.
Der Zeitpunkt nachzujustieren, ist verabsäumt worden, solange noch keine Aggression da war.

Blödsinn! Da ist nur einer zu blöd einen Gemüsegarten für sich alleine zu machen.

Es ist eine Blödheit zu meinen, nur weil man eine Beziehung hat, müsse man alles und jedes immer gemeinsam machen. Wenn man das glaubt, hat man sich schon zur Unkenntlichkeit verbogen und verloren.

Sinnvoll ist, wenn einer einen Gemüsegarten will, dass er ihn anlegt, wenn der andere helfen will, schön, wenn nicht, auch recht.

LG Tom
 
Man glaubt zwar man könnte manchmal Verhalten ändern oder tolerieren zu können , welches einem nicht passt.
Na einigen Beziehungen, kann ich nur sagen...sich selber treu sein und jeder ist seines Glückes Schmied. Und wenn jemand sein Suchtverhalten oder sein Leben nicht auf die Reihe bekommt.
Dann ist das sein Problem und mach es nicht zu deinem Problem !!!
 
Blödsinn! Da ist nur einer zu blöd einen Gemüsegarten für sich alleine zu machen.

Nö. Im Beispiel wurde der Beschluß ja gemeinsam gefaßt. Wenn dann einer doch keine Lust mehr hat, ist Fresse ziehen 'ne ziemlich blöde Sache, weil manipulativ. Hat keinen Bock mehr, kann man sagen, notfalls halt einen Rüffel einkassieren - fertig.

Meiner persönlichen Erfahrung nach bestehen gemeinsam gefaßte Beschlüsse oft schon eher aus Kompromissen statt aus tatsächlich gemeinsamen Interessen. Einer will was, der andere macht gerne mit, würd's aber aus Eigenantrieb nicht machen. Solche Aktivitäten sind dann störanfällig, und da tritt dann die "eigentliche" Intention - nämlich möglichst viel gemeinsam zu machen - in Form von Enttäuschung zutage.


Es ist eine Blödheit zu meinen, nur weil man eine Beziehung hat, müsse man alles und jedes immer gemeinsam machen. Wenn man das glaubt, hat man sich schon zur Unkenntlichkeit verbogen und verloren.

Sinnvoll ist, wenn einer einen Gemüsegarten will, dass er ihn anlegt, wenn der andere helfen will, schön, wenn nicht, auch recht.

Das stimmt allerdings, wer glaubt, daß Beziehung bedeutet, alles gemeinsam machen zu müssen, wird bestrebt sein, sich den Partner oder sich selbst hinzubiegen. Ätzendes Modell.
 
Als netter Mensch kommt man heutzutage nicht weit, wenn man nicht das nötige Ego mitnimmt.
"Netter Mensch" ist für viele ein Schimpfwort geworden, weil sie darunter einen unterwürfigen unselbständigen und unehrlichen Menschen verstehen. Unter nett verstehe ich allerdings immer noch adrett und umgänglich, und diese Eigenschaften werden auch heute ich geschätzt.
 
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