Wann wie wo und unter welchen Umständen schläft ein Kind am besten?
Tut mir leid wenn ich das so gradheraus sage aber was für eine blöde Frage. Ich hab das Baby/Kleinstkindalter mit dreien direkt und mit etlichen anderen als guter Freund der Familie mitgemacht.
Wer selbst Kinder, also mehr als eines hat wird erkennen, dass sie alle unterschiedlich sind. Die Frage was wann und wo für ihr Kind am besten ist werden einzig und alleine die Eltern beurteilen können, zumindest solange sie eine gut funktionierende Beziehung zu ihrem Kind haben und in der Lage sind die Signale des Kindes richtig zu deuten.
Dem Ersten war es vollkommen wurscht wann er am Abend ins Bett gegangen ist, aufgestanden ist er um allerspätestens 04:30. Von selbst eingeschlafen ist er dafür für gewöhnlich ohne meckern nach den alltäglichen "Ritualen" erst frühestens um 7 am Abend. Wir haben ihn am Spielplatz ausgepowert, er ist den ganzen Tag gelaufen, uns wurde gesagt er MUSS mindestens 12 Stunden schlafen. Wir haben versucht das von ihm so geliebte Mittagsschläfchen zu verkürzen...keine Chance.
Die zwölf Stunden knackt er erst seit dem Teenageralter regelmäßig
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Wegen dem Zweiten hat ein Nachbar das Jugendamt gerufen, weil er im Winter bei knapp 0 Grad im Maxi Cosy auf dem Balkon geeschlafen hat. Nachdem er die ersten damals verpflichtenden Impfungen bekam, schlief er einige Wochen lang tagsüber nur, wenn ich ihn im Tragetuch in der frischen und kalten Luft herumgetragen habe, oder nach dem Einschlafen (im Tragetuch) im Maxi Cosy draußen am Balkon. Wir haben versucht ihn drinnen stehenzulassen, keine Chance. Die Leute vom Jugendamt meinten es passt alles bestens
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Den Dritten haben einmal im Urlaub fremde, selbst kinderlose Frauen geweckt weil sie der Meinung waren er sei unbeaufsichtigt und wir pöhse pöhse Rabeneltern. Tatsächlich ist er im vollkommen leeren Restaurant auf der Couch gelegen und hat seeligst geschlafen, während wir und alle anderen Gäste im Freien gesessen sind. Der Raum war vollkommen ruhig, einzig und alleine der informierte Kellner ist regelmäßig an ihm vorneigegangen. Wir waren drei Meter Luftlinie entfernt auf der anderen Seite der Glasscheibe, ihn immer im Blick.
Der hat überhaupt immer und überall geschlafen wenn er müde war...auch kopfüber über meinen Oberschenkel hängend (vor zwei Monaten zu Hause, er ist jetzt fast 8).
Drei Kinder, drei vollkommen eigene herangehensweisen. Zu sagen das Kind muss um so und so im Bett sein und um soundso aufstehen, blabla. Und ganz wichtig...alle vier Stunden wecken zum Stillen
...und ja, ich weiß das es Eltern gab und gibt die das so gehandhabt haben.
Logischerweise pendelt sich der Rhythmus des Kindes mit der Zeit auf den der Eltern ein. Bei uns wars bis zum Alter von 7 zum Beispiel spätestens um 8 im Bett. Vorher die klassischen Rituale und es passt. Es schadet Eltern wie Kindern nichts wenn man hin und wieder aus dem Alltag ausbricht, im Gegenteil.
Bei dem monotonen Alltagstrott mit meinen Eltern habe ich solche seltenen Ausreißer richtig genossen auch, eher gerade weil ich dann im Lokal bis drei Uhr in der Früh neben ihnen auf der Wirtshausbank geschlafen habe. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht nur im Urlaub etwas "besonderes" mit mir machen.
Der Große ist mittlerweile über 20. Hat mich mit 5 Jahren das erste Mal (Nachmittags und mit Lautstärkenabstand) live spielen gesehen...der Mittlere war auch dabei, allerdings erst zwei Monate alt
...er hat im Tragetuch tief und fest geschlafen
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Ich an des Te`s Stelle hätte die Frau auf dem Zeltfest persönlich angesprochen wenn ich das Gefühl gehabt hätte das hier irgendetwas falsch läuft. Vielleicht hätte sie Dir eine Erklärung liefern können. Aber der Thread ist auch interessant