Traust Du auch jedem Schauspieler zu, dass er die gespielte Rolle im täglichen Leben umsetzt? Ich denke es gibt einen privaten und einen öffentlichen Lindemann, beide müssen von ihrer Wesensart her nicht sonderlich viel miteinander zu tun haben.
Das Selbe mit Schriftstellern, Stephen King z.B. hat allerhand kranke Ideen, niemand käme auf die Idee diese auf ihn als Privatperson umzumünzen.
Gewisse Wesenszüge müssen vorhanden sein, um etwas darstellen zu können. Egal ob mit Malen, Musizieren, Schreiben, Schauspielern.
Ich sage nicht: alles Mörder, Vergewaltiger und Kriegstreiber. Sondern: das der Verdacht aufkommt, wenn es zu Wortmeldungen über Gewalt kommt, darüber muss und sollte sich ein Provocateur nicht wundern.
Wie man in den Wald ruft, schallt es zurück.
Nochmal: ich weiß nicht, ob Herr Lindemann sich schuldig gemacht hat. Ist mir persönlich auch egal, ob einer mehr oder weniger. Aber ich traue es ihm und der Situation zu.
Und das darf ich. Wie auch du sagen kannst, ne ne ne, ist nur Kunst.
Aber ich denke, es wird sich auch weiterhin im Kreis drehen.
Vielleicht ist der Herr Lindemann ja auch so in seiner Hybris, dass er gar nicht mehr merkt, wann es dem Gegenüber zu weit geht. Soll vorkommen, dass Menschen nicht mehr bemerken (wollen), wann ihr persönliches Tun einem anderen sauer aufstößt. Toleranz endet dann, wenn die Grenze des Anderen erreicht ist.