Die Idee eines Schweigedates

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Gast

(Gelöschter Account)
Hallo,

ich habe ein etwas sonderliches Problem und eine wohl noch sonderliche Idee, wie ich dem begegne. Und da wollte ich mal in die Runde reinfragen (v.a. in den weiblichen Teil jener), ob meine Idee einfach nur bescheuert ist und sonst nichts, oder ob das tatsächlich funktionieren könnte im Sinne von: Ja, das könnte nett werden.

Ausgangsbasis: Ich treffe mich seit einigen Wochen mit einer Frau, die mir selbst nicht unähnlich ist: Sie ist ebenfalls sehr kopflastig und unsicher in dem, was sie will. Dazu kommen noch vereinzelte Panikattacken und eine generelle Angst vor emotionaler Nähe. Genau diese Angst vor emotionaler Nähe führt dazu, dass sie durchs Reden über Gefühle, ihre Thesen dazu und auch uns, wieder Distanz schafft. Wir sind zwar sehr offen miteinander und reden über so ziemlich alles, aber genau das ist hier eben das Problem. Anstatt uns auf uns einzulassen und in uns hineinzuspüren, zerreden wir alles. Ich bin da nicht besser, auch ich bin eben sehr kopflastig. (Sogar unser erster und bisher einziger Sex hat darunter gelitten, dass wir im Vorfeld so viel von uns und unsere Erfahrungen geredet haben, und ist dann irgendwie eigenartig verlaufen.)

Daher meine Idee: Ich lade sie zu einem "Schweigedate" ein. Wir treffen uns und für eine bestimmte Zeit (eine halbe Stunde, eine Stunde, vielleicht auch die gesamte Dauer des Dates - was vielleicht tatsächlich das beste wäre) reden wir nicht miteinander, kein Wort. Ich lade sie natürlich zu etwas ein, wo man nicht unbedingt reden muss (ein Kaffeehausbesuch wäre reichlich kontraproduktiv), vielleicht ein Galeriebesuch mit anschließendem Spaziergang durch die Stadt, und alle Kommunikation läuft nonverbal ab. Heißt jetzt nicht, dass wir mit Zeichensprache herumwedeln, Derartiges hätte zwar reichlich Situationskomik, sondern, dass wir einfach in uns selbst hineinspüren und versuchen, uns in den Anderen hineinzuspüren, seine Signale aufzunehmen und den Anderen einfach mal voll und ganz zu fühlen. Alles Gerede wird beiseite geschoben, es gibt nicht diesen Schutzschild der Worte. Und auch anschließend, wenn wir auseinander gehen, reden wir nicht darüber, wie wir uns gefühlt habe, wie wir das Date empfunden haben, sondern lassen das erst einmal, jeder für sich, sacken.

Was ich mir davon erhoffe ist, dass wir dadurch tatsächlich mutiger werden, uns auf den jeweils Anderen wirklich einzulassen. Es gibt keine Analysen mehr, kein Philosophieren, sondern einfach nur das Reinspüren: Was will ich gerade und welche Signale bekomme ich vom Anderen, was dieser will?

Das klingt bescheuert, ich weiß. Aber trotzdem sehe ich da Potential, aus unserem Dilemma zumindest mal kurz raustreten zu können und zu sehen, was wir wirklich füreinander empfinden, ohne das durch Worte in eine bestimmte Richtung zu steuern.

Was meint ihr dazu? Und bitte keine Ratschläge, dass ich die Dame in den Wind schießen möge. Im Moment ist das für mich keine Option, denn ich will wirklich mit ihr zusammen sein, so schwierig sich dieser Start auch gestaltet. Aber sie ist es wert. Und wenn ich doch einmal zu einer anderen Einschätzung kommen sollte, werde ich die richtigen Schlüsse daraus ziehen können.

Viele Grüße

Einer von denen
 
Dazu kommen noch vereinzelte Panikattacken und eine generelle Angst vor emotionaler Nähe.

da wäre mal zu hinterfragen,woher das rührt...vielleicht muss sie erst etwas von der vergangenheit aufarbeiten,um wieder gefühle zuzulassen
ansonsten hört sich das für mich etwas komisch an..so ein schweigedate...aber vielleicht bewirkst du damit etwas...wünsch dir viel glück:winke:
 
Ich frag' mich grad' ob du da nicht schon wieder was "zerreden" willst. Wenn du denkst, die Idee könnte dir/euch helfen, dann versuch's doch ohne vorher eine EF-Diskussion zu starten (die sowieso dem Fragenden selten wirklich guten Input bringt).

LG vom Sojadessert
 
Ich persönlich fände so ein künstliches Schweigen eher peinlich, aber vl. müßt ihr ja dann gemeinsam lachen und der Bann ist gebrochen.
Ich finde, gemeinsam Lachen zu können ist eine gute Verbindung zum Anderen und baut Nähe und Vertrauen auf. Macht was, was euch beiden Spaß macht; ein geheimsames Hobby vielleicht.
Aber Schweigen, finde ich hald nicht so eine gute Idee. :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

danke für die ersten Rückmeldungen. Ja, das die Idee zumindest leicht behämmert ist, ist mir selbst auch klar. Keine Ahnung, bin im Moment leicht überfordert mit der Situation. Die ersten Reaktionen zeigen mir allerdings, dass ich wohl wieder mal recht kopflastig unterwegs bin ...

Viele Grüße

Einer von denen
 
Was meint ihr dazu?

Allen Unkenrufen zum Trotz halte ich die Idee für eine sehr, sehr gute! :daumen:
Wie ich zu der Einschätzung komme??

...

Ich frag' mich grad' ob du da nicht schon wieder was "zerreden" willst. Wenn du denkst, die Idee könnte dir/euch helfen, dann versuch's doch ohne vorher eine EF-Diskussion zu starten (die sowieso dem Fragenden selten wirklich guten Input bringt).

Genau aus diesem Grund, sag ich dir das nicht. TU ES EINFACH!!

(ich hatte mal eine sehr ähnliche Erfahrung, aber nicht geplant. Eine der spannendsten und intensivsten Begegnungen meines Lebens!)

Also, vergiss gleich die Antworten hier und probier es aus! So wie ich dich einschätze und wie ich du deine Freundin beschrieben hast, kann das eine super Sache werden! Wichtig ist nur eines: Weih sie vorher in deinen Plan ein. Aber nicht darüber diskutieren. Einfach vorschlagen, sie soll sich das überlegen und dann mit ja oder nein antworten. (Ich wette mit dir, dass sie Ja sagt!) ;)
 
so wie du das schilderst kommts mir so vor, als könntet ihr euch beide nicht fallen lassen.

ich fürchte, das problem werdet ihr mit schweigen ned lösen können - denn schweigen bedeutet ja nicht zwangsläuig, dass es oben im birndl ned trotzdem rattert.

vielleicht sogar ganz im gegenteil.
 
@ eaglem: Fragen würde ich sie natürlich vorher jedenfalls. Jemanden damit zu überrumpeln, wäre nicht nur bescheuert, sondern glatter Wahnsinn.

@ Nedul: Du schweigst sehr laut. :mrgreen:

@ petseit: Das kann natürlich sein. Allerdings ist es tatsächlich so, dass wir immer weiter auf Distanz waren, wenn wir geredet haben, und wenn wir einfach geschwiegen haben und die Nähe des Anderen genossen haben, war's gut.
 
Probieren kann mans, vielleicht lässt man sich dann eher auf die Dinge ein, die man gerade macht. Ich finds aber insgesamt auch ein wenig seltsam ;)

Einen großen Punkt hab ich noch: Die Sicherheit kommt vom tun, und nicht vom reden. Ich hatte auch schon Beziehungen, da haben wir endlos über manche Dinge, oder unseren Sex geredet, und es hat nichts geholfen. Besser ist es mal auf eine feste Basis zurückzukehren, auf der beide können, zB kuscheln oder gemeinsam kochen, und von dort aus weiter. Die Unsicherheit geht weg, wenn die Interaktion wiederholt klappt.
 
Also meine erste Intuition war: mach es einfach...überleg nicht groß, sondern tu einfach.

Meine zweite Überlegung hat dann das hier betroffen:
Sie ist ebenfalls sehr kopflastig und unsicher in dem, was sie will. Dazu kommen noch vereinzelte Panikattacken und eine generelle Angst vor emotionaler Nähe.

Ihr solltet euch schon sicher sein, was ihr voneinander wollt und erwartet...also ob ihr bereit für eine Beziehung seid, denn wenn das nicht klar ist, dann wird auch dieses Schweigedate zu nichts führen...
 
@ emkah: Ja, das Tun ist verdammt wichtig. Deshalb auch die Idee. Nicht reden, sondern einfach tun. Das jedenfalls als Grundgedanke, die genaue Ausformulierung ist dann doch etwas schräg, zugegeben.

@ Femme_Fatale_89: Das ist die Gretchenfrage, ja. Und das können wir nur mit der Zeit herausfinden, nichts übers Knie brechen, nicht zu viel erwarten, aber gleichzeitig dran bleiben.
 
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Viele Meinungen, ich würde das Experiment aber starten und beobachten, warum nicht, jedoch würde ich aber noch zeit einplanen, damit man über das erlebte sprechen kann, und eventuell auch die option frei lassen, es früher zu beenden, ich wünsche aber viel glück.
 
Allerdings ist es tatsächlich so, dass wir immer weiter auf Distanz waren, wenn wir geredet haben, und wenn wir einfach geschwiegen haben und die Nähe des Anderen genossen haben, war's gut.

sich nonverbal verstehen zu können ist an und für sich schon eine wichtige sache in einer beziehung. zumindest auf längere sicht könnts aber zum problem werden wenn das sprechen über gefühle zum stolperstein wird.

verhackt ja bei dem experiment wahrscheinlich nix - vielleicht geht euch beiden ja auf diese weise der knopf auf.

wär interessant zu erfahren was am ende daraus geworden ist.
 
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ich zerdenke auch immer sehr viel mit allen erdenklichen möglichkeiten und gründen .
ihr hattet schon sex ! lad sie zu einem kleinen kandlelightdinner ein , von mir aus auch als schweigedate und dann vernasch sie ! ihr habt euch schon genug über eure probleme unterhalen ! wenn du sie dann vernascht hast vernasch sie nochmal und verhindere jede diskusion ! dikutiert habt ihr schon genug jetzt LEBT ! bei solchen diskusionen spricht man selten über den anderen sondern meist über sich selbst und will zustimmung , mitleid oder verständniss . das geht aber schlecht wenn ihr beide an euch vorbei über euch selbst sprecht ! das wird nichts ! fickt euch das hirn ausm schädel !
 
Ich lasse mir das jedenfalls noch mal durch den Kopf gehen und vielleicht auch erst einmal schauen, wie unser nächstes Date läuft. Jedenfalls muss ich selbst mal bei mir ansetzen, weniger kopflastig sein, sie vielleicht hin und wieder auch mal selbst zurückbremsen, wenn sie ins Reden und Philosophieren kommt. Das ist sicherlich der erste notwendige Schritt.

@ Herrenberger: Das würde vielleicht gehen, wenn sie nicht diese Panikattacken hätte. Eine Einladung zu einem Candle Light Dinner würde sie nicht annehmen, da das für sie eine Stresssituation bedeutet. Und einfach so überfallen geht auch nicht, da würde ich sie noch mehr überfordern. Die Situation ist leider wirklich etwas kompliziert.
 
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fickt euch das hirn ausm schädel !

hm...wenn sich die zwei wirklich energetisch ergänzen würden, hätten sie das bestimmt schon getan:mrgreen:...meine subjektive Meinung dazu...aber ich zähl ja nicht für die Allgemeinheit;)

trotzdem ist die Idee mit dem Schweigen ist ein interessanter Aspekt, denn andere Sinne werden dadurch geschärft und reaktiviert...
 
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