Erfahrener Dom

Vielleicht ist der fairste one-word Begriff, der einen erfahrenen (oder einfach nur guten?) Dom gut beschreiben würde, das Wort "flexibel", aber das ist so schwammig wenig definierend, dass man dadurch auch ned weiser wird.


"Der SUB angepasst"....

Aber da werden jetzt wieder sehr viele protestieren ....

eh... weil, anpassen, wie un-dominant ist das denn ?
allerdings, gegen "rücksicht auf die bedürfnisse der sub nehmen", gegen diesen ausdruck hätte ich nichts einzuwenden...
 
Anpassen, auf Bedürfnisse eingehen, sich auf die Sub einstellen, .....

Wer unterwirft sich da wessen Regeln? Ich kenn solche Paare, wo nach aussen auf dom/sub gemacht wird aber in Wahrheit bestimmt Sub das Geschehen.

Es ist eben ein Unterschied, ob man das Ganze als Rollenspiel und nette Abwechslung betreibt oder ob man einer Neigung folgt.
 
Jede Frage bekommt die Antworten, die sie verdient ... ich frage mich erst einmal, was einen "erfahrenen" Dom ausmacht. Mit wie vielen subs muss er seine Erfahrungen gesammelt haben, bevor er als erfahren anerkannt wird? Nach welchen Maßstäben? Wo ist der Kriterienkatalog formuliert, der es sub erlaubt, einen Dom einzustufen ... und wenn sie das mit dem Dom ihrer Wahl täte ... hat sie sich dann ihren Wunscherfüller ausgesucht oder sich unterworfen? Irgendwie landen all diese Versuche in paradoxen Sackgassen, den wahren Dom und die richtige sub zu definieren und den einzig korrekten SM noch dazu.

Nach meinen bescheidenen Erfahrungen - leider nicht mehr als ein rundes Vierteljahrhundert - entscheidet sich jede D/s-Beziehung an der Art der Wechselbeziehung, mit der a) beide b) miteinander das inszenieren, was sie tun. Egal ob One Night Stand, Session Play, fatale Begierde oder aufgepeppte Ehe. Es sind immer ganz konkrete Individuen, die sich da aufeinander einlassen, mit ihren eigenen Hoffnungen, Wünschen, Erwartungen ... und auch mit ihren eigenen Gegensätzen und Widersprüchen, die ebenfalls immer im Spiel sind. Ob das dann gut wird oder in ungewollte Brutalität mündet, ob das alle Sinne zum Jubilieren bring, auch wenn sie sehr speziell ausgerichtet sind, oder ob Dom oder sub "dabei" insgeheim Schäfchen zählen, das hängt davon ab, wie sie beide kommunizieren.

Das meint nun nicht unbedingt, dass man alles ausdiskutieren und absprechen muss, was geschieht. Überhaupt nicht. Und hier kommt nun doch Erfahrung ins Spiel. Erfahrene Doms (und erfahrene subs) wissen, was sie vor einem Spiel zur Sprache bringen. Erfahrung weiß auch die Körpersprache zu deuten, mit der sub auf Dom reagiert ... ich seh's so ähnlich wie das Tanzen: Wenn einer führen kann, dann bringt er auch eine Anfängerin dazu, einen Tanz passabel zu erleben. Mit einer guten Tänzerin versinkt er im Tanz und schwebt übers Parkett.

Last not least ist da ein sehr weites Feld an Spielpraktiken angesprochen - auch da ist die vorherige Abstimmung vonnöten, um nicht in Frust oder Überforderung zu landen. Wenn sub nicht wirklich Schmerzen erträgt, aber doch die Empfindung sucht, "bestraft" zu werden, dann mag das für einen Dom, der die lockere Eleganz einer angedeuteten Züchtigung wie einen pas de deux zu genießen weiß, gut bedient sein. Wenn Dom nicht befriedigt ist, solange er an seinem Objekt nicht die Spuren seines Sadismus deutlich erkennen kann, wird er mit einer echten Masochistin ganz wundervolle, dunkle Räusche der Lust erleben. Wenn man allerdings bei diesen beiden Beispielen die Spielpartner austauschen würde, käme nur ein Pallawatsch heraus, auch wenn beide Doms eine lange Latte an Erfahrung mitbrächten ... es ist nicht die Erfahrung, die's bringt, sondern die Kompatibilität der Erwartungen (die dann freilich auch erfüllt sein wollen).

Sex und SM? Passt wunderbar zusammen, wenn's passt - muss andererseits keinesfalls zwangsverpaart werden. Ich kenne eine sub, die sich gern sehr intensive Züchtigung abholt, ohne dabei irgendeine Form von sexueller Erregung im engeren Sinn erkennen zu lassen. Ich war hier und da bei einem privaten SM-Zirkel zu Gast, bei dem es bizarrpraktisch ziemlich intensiv zuging, wo aber jeglicher Genitalkontakt verpönt war ... was aber durchaus nicht asexuell ablief. Es wurde auch mit Erregungen gespielt, mit Orgasmen - es blieb lediglich die Kopulation ausgespart; Penetration gab es reichlich ... ist das nun SM mit Sex oder ohne? Und dergleichen mehr ... verschiedene Spielarten, soweit das Auge blickt.

Auch die Frage, ob es den guten Dom lediglich in einer Beziehung oder lediglich außerhalb geben kann ... das ist nur subjektiv zu entscheiden. Argumente kann ich fürs eine wie fürs andere konstruieren, die entsprechenden Gegenargumente auch. Was richtig ist, wissen die, für die sich ihre selbst gewählte Praxis richtig anfühlt.

Und wenn nun hier jemand auftreten möchte und behauptet zu wissen, was richtiger SM ist und was einen erfahrenen Dom auszeichnet und was eine niedliche sub ... dann zeigt das für mich vor allem, dass der- oder diejenige nicht gar so viel Erfahrung mit den weiten Horizonten gesammelt hat, die die bizarre Erotik zu bieten hat. Wenn einem die Bretter, die er vorm Kopf hat, die Welt bedeuten: Tut mir leid für ihn oder sie. Viel verpasst ...
 
ich geniesse das spiel als herr und meine O wesentlich mehr als dom und sub
und es ist für mich wieder ein anderen blickwinkel als:domina::domina::domina:
 
Jede Frage bekommt die Antworten, die sie verdient ... ich frage mich erst einmal, was einen "erfahrenen" Dom ausmacht. Mit wie vielen subs muss er seine Erfahrungen gesammelt haben, bevor er als erfahren anerkannt wird? Nach welchen Maßstäben? Wo ist der Kriterienkatalog formuliert, der es sub erlaubt, einen Dom einzustufen ... und wenn sie das mit dem Dom ihrer Wahl täte ... hat sie sich dann ihren Wunscherfüller ausgesucht oder sich unterworfen? Irgendwie landen all diese Versuche in paradoxen Sackgassen, den wahren Dom und die richtige sub zu definieren und den einzig korrekten SM noch dazu.

Nach meinen bescheidenen Erfahrungen - leider nicht mehr als ein rundes Vierteljahrhundert - entscheidet sich jede D/s-Beziehung an der Art der Wechselbeziehung, mit der a) beide b) miteinander das inszenieren, was sie tun. Egal ob One Night Stand, Session Play, fatale Begierde oder aufgepeppte Ehe. Es sind immer ganz konkrete Individuen, die sich da aufeinander einlassen, mit ihren eigenen Hoffnungen, Wünschen, Erwartungen ... und auch mit ihren eigenen Gegensätzen und Widersprüchen, die ebenfalls immer im Spiel sind. Ob das dann gut wird oder in ungewollte Brutalität mündet, ob das alle Sinne zum Jubilieren bring, auch wenn sie sehr speziell ausgerichtet sind, oder ob Dom oder sub "dabei" insgeheim Schäfchen zählen, das hängt davon ab, wie sie beide kommunizieren.

Das meint nun nicht unbedingt, dass man alles ausdiskutieren und absprechen muss, was geschieht. Überhaupt nicht. Und hier kommt nun doch Erfahrung ins Spiel. Erfahrene Doms (und erfahrene subs) wissen, was sie vor einem Spiel zur Sprache bringen. Erfahrung weiß auch die Körpersprache zu deuten, mit der sub auf Dom reagiert ... ich seh's so ähnlich wie das Tanzen: Wenn einer führen kann, dann bringt er auch eine Anfängerin dazu, einen Tanz passabel zu erleben. Mit einer guten Tänzerin versinkt er im Tanz und schwebt übers Parkett.

Last not least ist da ein sehr weites Feld an Spielpraktiken angesprochen - auch da ist die vorherige Abstimmung vonnöten, um nicht in Frust oder Überforderung zu landen. Wenn sub nicht wirklich Schmerzen erträgt, aber doch die Empfindung sucht, "bestraft" zu werden, dann mag das für einen Dom, der die lockere Eleganz einer angedeuteten Züchtigung wie einen pas de deux zu genießen weiß, gut bedient sein. Wenn Dom nicht befriedigt ist, solange er an seinem Objekt nicht die Spuren seines Sadismus deutlich erkennen kann, wird er mit einer echten Masochistin ganz wundervolle, dunkle Räusche der Lust erleben. Wenn man allerdings bei diesen beiden Beispielen die Spielpartner austauschen würde, käme nur ein Pallawatsch heraus, auch wenn beide Doms eine lange Latte an Erfahrung mitbrächten ... es ist nicht die Erfahrung, die's bringt, sondern die Kompatibilität der Erwartungen (die dann freilich auch erfüllt sein wollen).

Sex und SM? Passt wunderbar zusammen, wenn's passt - muss andererseits keinesfalls zwangsverpaart werden. Ich kenne eine sub, die sich gern sehr intensive Züchtigung abholt, ohne dabei irgendeine Form von sexueller Erregung im engeren Sinn erkennen zu lassen. Ich war hier und da bei einem privaten SM-Zirkel zu Gast, bei dem es bizarrpraktisch ziemlich intensiv zuging, wo aber jeglicher Genitalkontakt verpönt war ... was aber durchaus nicht asexuell ablief. Es wurde auch mit Erregungen gespielt, mit Orgasmen - es blieb lediglich die Kopulation ausgespart; Penetration gab es reichlich ... ist das nun SM mit Sex oder ohne? Und dergleichen mehr ... verschiedene Spielarten, soweit das Auge blickt.

Auch die Frage, ob es den guten Dom lediglich in einer Beziehung oder lediglich außerhalb geben kann ... das ist nur subjektiv zu entscheiden. Argumente kann ich fürs eine wie fürs andere konstruieren, die entsprechenden Gegenargumente auch. Was richtig ist, wissen die, für die sich ihre selbst gewählte Praxis richtig anfühlt.

Und wenn nun hier jemand auftreten möchte und behauptet zu wissen, was richtiger SM ist und was einen erfahrenen Dom auszeichnet und was eine niedliche sub ... dann zeigt das für mich vor allem, dass der- oder diejenige nicht gar so viel Erfahrung mit den weiten Horizonten gesammelt hat, die die bizarre Erotik zu bieten hat. Wenn einem die Bretter, die er vorm Kopf hat, die Welt bedeuten: Tut mir leid für ihn oder sie. Viel verpasst ...



Respekt... Toll geschrieben!
 
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