Hi,
ich nenne es Blödheit, aber egal der Partner erwartet es, er vertraut, dass man ihm gegenüber "loyal" ist, um Dein Wort zu nutzen.
Wie Treue, auch da vertraut der Partner dass man ihm treu ist.
Natürlich gehört es zum "Vertrauenskomplex".
... alle Menschen die Erfahrung gemacht haben, dass diese Gegenseitigkeit mehr ein frommer Wunsch oder eigentlich eine Illusion ist,
Ich glaub halt, dass wir hier einen großen Fehler der Kommunikation haben.
Ich habe jedenfalls aus diesen vielen endlosen sinnleeren "Unterhaltungen" (sie redet ich höre zu) herausgehört, dass Frauen ungefragt und ungebeten Männern Loyalität & Co erbringen, und diese daher ebenso ungefragt für sich erwarten.
Und als Mann wird man dann nachträglich mit Forderungen überhäuft, ...
so ist halt die Frage, ob wir diese idealistische Ausgangslage für ein gedeihliches Miteinander gleich aufgeben sollen zugunsten einer offenbar eher realistischen Einschätzung, und Vertrauen und Loyalität aus unserer eigenen Welt verbannen.
Geht ja nicht ohne. Habe ja geschrieben, wir müssen differenzieren. Das Vertrauen, dass der Partner kein Massenmörder ist, braucht es nach wie vor.
Man sollte nur viel differenzierter sein und die eigene Erwartungshaltung prüfen.
Ich erinnere mich, als ich ca. 13 war, hatten meine Mutter und meine Großmutter einen furchtbaren Streit und redeten nicht mehr miteinander. Ich habe meine Routine, täglich die Großeltern zu besuchen beibehalten. Ich hab beiden erklärt, dass sie die Erwachsenen sind und ich mich an den Kindereien nicht beteilige, und das kein illoyales Verhalten gegenüber meiner Mutter ist. Klar war ich nicht draußen und habe mit Gesprächen mit beiden Streitparteien nach etwa 6 Monaten zu einer Versöhnung beigetragen, wo der Streit sonst sicher bis zum Tod der Großmutter wenige Jahre später gedauert hätte ...
Leider funktioniert das Neutralitätsgebot in Beziehungen nicht mehr, weil Frauen die ultimative Waffe des Sexentzugs ausspielen ...
Verhindern wir mit den negativen Gefühlen nicht auch schöne
Keine Ahnung,
ich vertraue je niemandem so sehr ...
Auch wenn Enttäuschung sehr Schmerzvoll ist und ich kein Vorschussvertrauen mehr gebe, verhindere ich damit nicht auch Vertrautheit, Verbundenheit, Zuneigung ?
Gibt's überhaupt Intimität ohne dieses Risiko ?
Intime Handlungen gibt es sicher noch, der Rest ist eine Frage der Intensität. Wenn man - in erster Linie Frauen - ihr Vielzahl von intimitätbildenden Vertrauensstrukturen überdenkt .... warum soll Intimität nicht möglich sein?
Ich glaube, Intimität bzw. der Wunsch nach Intimität ist zuerst da, man baut dann da drum ein Konstrukt an Erwartungen an den Partner, die man gerne hätte, um die Intimität nachträglich zu legitimieren.
Gehen wir weg von der Partnerschaft, zum Kind. Einem Säugling gegenüber hat eine Mutter die wohl ultimative Intimität, dann baut sie da immer größere Erwartungen auf, die das Kind verletzt, also das Vertrauen enttäuscht, bis man sich gut trennen kann, wenn das Kind flügge ist.
Was hältst Du von der Formulierung:
Das "Vertrauen" (das hier wohl gemeint ist) ist die Ausweitung der eigenen Intimsphäre auf das Leben, die Lebensumstände, eines anderen Menschen.
LG Tom