Ist das noch Liebe?

Hi,

Aber: Gibt es die Liebe zum Partner, ohne Begehren, ohne den Wunsch nach körperlicher Nähe noch? Oder ist sie da schon so erkaltet, dass man davon gar nicht mehr sprechen kann?

warum nicht? So liebt man auch seine Kinder, Eltern, Geschwister.

Es ist ein Vertrauen, Zuneigung, die absolut antisexuell ist.

Deshalb gibt es ja z.B. auch Fremdgeher.

LG Tom
 
Hallo @Mitglied #549153 !

Liebe hat viele Facetten und ich glaube ja nicht das sich der Großteil, der von dir erwähnten Menschen, wirklich vollständig körperlich vom Partner gelöst hat.
Ich denke das es dazwischen einfach viele Graustufen gibt... seien es die unterschiedlichen Wünsche, Vorstellungen, Anfänge damit überhaupt Sexualität entstehen kann. Vorfälle, Streitereien oder gar schwerwiegende Verletzungen die dazu geführt haben, eventuell nicht zur Gänze gelöst wurden, und somit zu Blockaden führen... oder auch die bereits erwähnte Vertrautheit, der gemeinsam erlebte Alltag, welche nicht mehr diese Spannung und das Prickeln auslösen. Sich gern haben, zueinander kuscheln - auch wenn die sexuelle Komponente fehlt, sollte jedoch - für mich, gegeben sein.

Soweit mein Senf dazu....
Wäre auch mein Ansatz gewesen, dass bei diesem Thema eine so schwarz-weiße Sicht der Dinge zu kurz greift. Emotionen und wie wir Zuneigung ausdrücken kann und darf so vielschichtig sein, dass für mich das Gedankenkonstrukt vom sexuellen Desinteresse realitätsfern scheint.
 
Hier scheint sich die Welt in zwei Hälften zu teilen. Die eine Hälfte wartet, bis die Partnerin endlich aus dem Haus ist, um mit dem Wichsen zu beginnen und die andere darauf, dass sie heimkommt, um mit dem Sex zu beginnen. Viel seltener aber doch, so ähnlich auch bei Frauen. Wobei das natürlich auch am unverhältnismäßig hohen Anteil an männlichen Usern liegen mag.

Für manche scheint überhaupt jegliche sexuelle Aktivität im Beisein des Partners nicht (mehr) reizvoll. Schon gar nicht ein sexuelles Erleben mit ihm gemeinsam. Dass die Gründe mannigfaltig sind, dass Menschen solche Beziehungen dennoch aufrecht halten, ist klar. Auch davon kann man hier sehr viel lesen.

Was mich allerdings interessieren würde ist: Kann jemand der Betroffenen, jemand, für den vom Partner keinerlei sexueller Reiz (mehr) ausgeht, der ihn nicht begehrt, denn noch ehrlich von partnerschaftlicher Liebe sprechen? Dass man sich mag, natürlich. Man hat zumeist eine verbindende, gemeinsame Vergangenheit, man sieht mit Wohlwollen, dass das eigene Leben durch die Gegenwart des anderen erleichtert wird, man ist die Gesellschaft gewohnt.

Aber: Gibt es die Liebe zum Partner, ohne Begehren, ohne den Wunsch nach körperlicher Nähe noch? Oder ist sie da schon so erkaltet, dass man davon gar nicht mehr sprechen kann?

Worauf ich hinaus möchte, das ist keine Diskussion über Seitensprünge - darum hab ich die auch extra außen vor gelassen. Sondern auf das Phänomen, dass Menschen ihre Sexualität so völlig aus der Beziehung lösen. Sie als ihr Ureigenstes betrachten, das sie mit dem Partner nicht teilen wollen. Sie abkapseln. Und ich möchte noch darauf hinweisen, dass ich dabei nicht Menschen meine, die zum Beispiel asexuell fühlen und leben. Sondern Menschen mit einem sexuellen Empfinden und Verlangen, das auch - bis zum Zeitpunkt einer Veränderung - mit dem Partner ausgelebt wurde.

Veränderungen in den Beziehungsformen einer breiten Schicht haben immer Ursachen und entstehen in der Masse nicht per Zufall.

Das kann man eigentlich ganz faktisch angehen.

Wer nimmt Einfluss auf die Geschlechterdarstellung und das Geschlechtsempfinden? Wer definiert das populäre Beziehungsmodell?

Da wären jene Kräfte zu nennen welche einen geschlechtslosen Arbeiter brauchen der am besten ohne Kinder und Familie als Humankapital dient.
Dazu ist gerade der recht intelligente Europäer vielen anderen Kräften ein Dorn im Auge.

Andere haben auch nur einen enormen Selbsthass entwickelt und wollen jede Form von glücklicher Familie mit Vaterfigur, Mutterrolle und gesunden, intelligenten Kindern vernichten.

Da reicht das Spektrum von gezielten subversiven Tätigkeiten per subtiler Medienpropaganda über kalkulierte Heterogenisierung durch invasive Maßnahmen bis hin zur Unfähigkeit logische Schlussfolgerungen zu ziehen. Teils reale feindliche Absichten welche die Verschwörungstheorien nähren, teils einfach das Resultat fehlender mentaler Fähigkeiten.

Wer ist anfällig für diese Einflüsse?

Vor allem Kinder und Jugendliche wo sich ein Sinn für Sexualität und eine Kultur für Beziehungen erst entwickeln.
Dazu ungebildete Schichten die ihre Wünsche nicht ausreichend formulieren und definieren können und auf keine solide und wegweisende Grundlage zurückgreifen können.

Ist diese Schicht manipuliert wird die Geschichte zum Selbstläufer. Dinge wie Internetpornographie und Zuspruch von "Oben" öffnen dann die Kiste der Pandora und am Ende hat man ein Produkt.

Einen Mann der seine Sexualität als Epigone der Mediendarstellungen definiert und eine Frau welche den männlichen Part im Leben zusätzlich zur eigenen Rolle ersetzen muss. Ab dann driften Beziehungen immer weiter auseinander und selbst optische Attribute welche zumindest als biologische Notlösung fungieren werden unkenntlich gemacht.

Vegane Ernährung, Hormonpräparate wie die Pille, hohe Fleischpreise und diverse chemische Einflüsse leisten ihr übriges um die Libido, vor allem der Frau zu schwächen oder gänzlich auszuschalten. Dazu kommen Östrogene in der Umwelt welche Männer von Kindheit an schädigen.

Übrig bleibt ein Bild des Elends, Männer die der Selbstbefriedigung vor Internetpornos verfallen und sich von ihrer Partnerin entfremden, die nicht mehr in der Lage sind die aktive Rolle eines Mannes auszuleben und Beziehungen nur führen um nicht zu vereinsamen.

Der Geist ist voll mit kranker Scheisse und es bleibt nur die Erkenntnis das keine Frau der Welt darauf Lust hätte.

Auswege kann man derzeit nicht offen kommunizieren, da jene aktuell als "Nogo" gelten. Einige Facetten der Problematik werden auch von dubiosen Kreisen wahrgenommen, was letzten Endes aber nur kontraproduktiv wirkt.

Daher kann man eigentlich nur selbst der Versuchung wiederstehen, die Familie und andere auf die man Einfluss hat davor schützen und jene Kräfte unterstützen die solchen Entwicklungen entgegen arbeiten ohne dabei den Faden zu verlieren das sexuelle Freiheiten auch positive Seiten haben wenn sie richtig gelebt werden.

Der Verstand steht über tausenden Filmen, Serien und Millionen von Pornos, er kann auch über die Libido herrschen weil er trotz aller Einflüsse einen freien Willen beinhaltet um sich logisch und nicht emotional zu entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für manche scheint überhaupt jegliche sexuelle Aktivität im Beisein des Partners nicht (mehr) reizvoll. Schon gar nicht ein sexuelles Erleben mit ihm gemeinsam. Dass die Gründe mannigfaltig sind, dass Menschen solche Beziehungen dennoch aufrecht halten, ist klar. Auch davon kann man hier sehr viel lesen.

Für andere mag das auch eine Form von Zuneigung sein, auch so ein Verhalten.

Was für andere Liebe ist, vermag ich nicht zu beurteilen.

In keiner Weise.
Mich interessiert so etwas in einer Beziehung in dem Moment nicht mehr, in dem ich davon erfahre.
 
Als derjenige Part, der nicht mehr begehrt wurde, kann ich für mich sagen, dass es mich auf Dauer Distanz gewinnen hat lassen. Bis zu dem Punkt an dem ich eine Entscheidung treffen musste.

Um die Frage zu beantworten. Es hatte mehr den Charakter einer WG, da die Liebe irgendwann nicht mehr da war.
 
Der Geist ist voll mit kranker Scheisse
Da stimme ich durchaus zu, oft mit größter Eloquenz vorgebracht …

Zum Glück gibt’s aber das logische Denken und die Möglichkeit sich selbst eine faktenbasierte Meinung zu bilden. Die Sicht auf die Welt ist immer eine subjektive, um eine weitere Plattitüde anzuführen. Meine Weltsicht versuche ich positiv und zuversichtlich zu gestalten.
 
Danke Dondrine46 für dieses ernsthafte Thema und für die größtenteils sehr vernünftigen Beiträge! Die üblichen blöden "Sprücheklopfer" haben sich (bisher) endlich einmal zurückgehalten!
Viele Aspekte, die hier genannt wurden, kann ich auch aus meiner Lebenserfahrung bestätigen, vor allem, was meine erste Ehe betrifft.
Heute bin ich in der glücklichen Lage, dass wir weitgehend in der Sexualität "gleich ticken". Für uns ist klar: Liebe geht nicht ohne Sex, aber Sex geht natürlich auch ohne Liebe!
ich sage es ja auch mach ein thema entsprechend unterlegt auf und du wirst auch entsprechende antworten bekommen. viele themen sind einfach eben nicht wirklich ernst zu nehmen dieses hier finde ich aber schon.
wie du auch sagtest sex geht auch ohne liebe mit ausreichend gleichen symphatien und vorlieben.
aber liebe geht aber auch ohne sex!!!!! denk mal an die liebe eltern - kind, grosseltern - enkel, neffen und nichten zu tanten und onkeln oder auch unter geschwistern.
in einer beziehung wie wir sie allgemein verstehen kann es also auch mal ohne sex wirkliche liebe geben. harmoniert aber der sex in einer beziehung wird das dadurch alles noch intensiver..... so sehe ich das zumindest.
und körperliche nähe ist noch ein anderer faktor der wichtig ist , das geht aber auch ohne sex.
 
Ich lebe schon lange Zeit in einer Gewohnheitsbeziehung. Nach Jahrzehnten bekannt gewordene Unwahrheiten in der Biografie meiner Frau haben meine Liebe zu ihr stark reduziert, ihre Glaubwürdigkeit, das Vertrauen sind weg. Leidenschaftlicher und geiler Beziehungssex ist abgekühlt. Ein Seitensprung hätte mir sicherlich nicht so viel zu schaffen gemacht, den so etwas hatten wir uns gegenseitig eingeräumt - bedingt durch möglichen Kontrollverlust durch Alkohol z B.
Ihre durch gesundheitliche Probleme verursachten, z T mehrmonatige Sexpausen hatten mir zuvor überhaupt keine Probleme bereitet, da ich grundsätzlich immer auf Beziehungssex aus war und nicht auf Trieb- oder Sportsex und hatte daher volles Einsehen und Geduld mit ihr.
Jetzt kommt es höchstens 2 x im Jahr zum Geschlechtsverkehr, wiederum wegen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, einer mehrjährigen Autoimmunerkrankung ihrer Haut. Da in der Zwischenzeit meine Libido wegen Medikamenteneinnahme reduziert ist, ist es auch kein Malheur und ich lebe doch gut damit.
Von haus aus war für uns Sex ein wichtiger Bestandteil unserer Beziehung und es gab an sich auch nie eine sexuelle Verweigerung meiner Frau, außer die erwähnten, notwendigen gesundheitlichen Pausen - somit war unser gemeinsamer Sex das I-Tüpferl, die Krönung unserer Liebe.
 
Ich lebe schon lange Zeit in einer Gewohnheitsbeziehung. Nach Jahrzehnten bekannt gewordene Unwahrheiten in der Biografie meiner Frau haben meine Liebe zu ihr stark reduziert, ihre Glaubwürdigkeit, das Vertrauen sind weg. Leidenschaftlicher und geiler Beziehungssex ist abgekühlt
Traurig, kenne ich.
mehrmonatige Sexpausen hatten mir zuvor überhaupt keine Probleme bereitet, da ich grundsätzlich immer auf Beziehungssex aus war und nicht auf Trieb- oder Sportsex und hatte daher volles Einsehen und Geduld mit ihr.
Jetzt kommt es höchstens 2 x im Jahr zum Geschlechtsverkehr, w
Dann ist es ja egal.
Da in der Zwischenzeit meine Libido wegen Medikamenteneinnahme reduziert ist, ist es auch kein Malheur und ich lebe doch gut damit.
Von haus aus war für uns Sex ein wichtiger Bestandteil unserer Beziehung und es gab an sich auch nie eine sexuelle Verweigerung meiner Frau, außer die erwähnten, notwendigen gesundheitlichen
Du sprichst aber die ganze Zeit von derselben?
Mit der Person bei derjenigen wo das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit wegfiel?
 
"""Ist das noch Liebe?"""


Liebe ist nicht quantifizierbar. Sie ist ein Gefühl, dass nur jeder für sich selbst bewerten kann, aber nicht für andere oder deren Verhältnisse.
 
Hier scheint sich die Welt in zwei Hälften zu teilen. Die eine Hälfte wartet, bis die Partnerin endlich aus dem Haus ist, um mit dem Wichsen zu beginnen und die andere darauf, dass sie heimkommt, um mit dem Sex zu beginnen. Viel seltener aber doch, so ähnlich auch bei Frauen. Wobei das natürlich auch am unverhältnismäßig hohen Anteil an männlichen Usern liegen mag.

Für manche scheint überhaupt jegliche sexuelle Aktivität im Beisein des Partners nicht (mehr) reizvoll. Schon gar nicht ein sexuelles Erleben mit ihm gemeinsam. Dass die Gründe mannigfaltig sind, dass Menschen solche Beziehungen dennoch aufrecht halten, ist klar. Auch davon kann man hier sehr viel lesen.

Was mich allerdings interessieren würde ist: Kann jemand der Betroffenen, jemand, für den vom Partner keinerlei sexueller Reiz (mehr) ausgeht, der ihn nicht begehrt, denn noch ehrlich von partnerschaftlicher Liebe sprechen? Dass man sich mag, natürlich. Man hat zumeist eine verbindende, gemeinsame Vergangenheit, man sieht mit Wohlwollen, dass das eigene Leben durch die Gegenwart des anderen erleichtert wird, man ist die Gesellschaft gewohnt.

Aber: Gibt es die Liebe zum Partner, ohne Begehren, ohne den Wunsch nach körperlicher Nähe noch? Oder ist sie da schon so erkaltet, dass man davon gar nicht mehr sprechen kann?

Worauf ich hinaus möchte, das ist keine Diskussion über Seitensprünge - darum hab ich die auch extra außen vor gelassen. Sondern auf das Phänomen, dass Menschen ihre Sexualität so völlig aus der Beziehung lösen. Sie als ihr Ureigenstes betrachten, das sie mit dem Partner nicht teilen wollen. Sie abkapseln. Und ich möchte noch darauf hinweisen, dass ich dabei nicht Menschen meine, die zum Beispiel asexuell fühlen und leben. Sondern Menschen mit einem sexuellen Empfinden und Verlangen, das auch - bis zum Zeitpunkt einer Veränderung - mit dem Partner ausgelebt wurde.
na ich hoffe doch... Ich glaube das zeigt sich am besten im Alter, wenn man seinen Partner pflegt, oder wenn durch einen Unfall die Körperlichkeit fehlt und der Partner bei einem bleibt... Liebe ist für mich mehr Geistig/Gefühls lastig als Körperlich...
 
Danke für das gute Thema bzw. die gute Frage, @Mitglied #549153 .
Wie so oft, muss das wohl jeder für sich selbst beantworten.
Schwierig ist es vor allem dann, wenn eine/r in der Beziehung unter dem fehlenden Sex leidet.
Für mich ist er vor allem sehr verbindend und gibt mir maximale Nähe!!!! Der Kitt, der die Liebe gut und fest im Beziehungs(fenster)rahmen sitzen lässt. Er macht den wesentlichen Unterschied zu einer guten Freundschaft aus.
Es mag ohne auch gehen, aber ich find es halt lange nicht so schön. Irgendwie hat für mich dann die Liebe einen Knacks bekommen, es fehlt einfach was....
 

Ist das noch Liebe?

Die Definition "LIEBE" ist schon so different, das eine allgemein gültige Antwort als unmöglich erscheint
Für manche scheint überhaupt jegliche sexuelle Aktivität im Beisein des Partners nicht (mehr) reizvoll. Schon gar nicht ein sexuelles Erleben mit ihm gemeinsam.
Dann wäre es in meinen Augen auch keine Beziehung mehr, sondern eher "nur" noch eine Freundschaft
 
Für mich war es in den letzten Jahren eher die Erkenntnis, dass man sich halt verändern kann.
Mein Mann und ich sind 10 Jahren zusammen, davon 7 verheiratet... Wie es halt so ist, mit Kind, Haus und Garten. Wir haben uns in der Zeit sexuell sehr unterschiedlich entwickelt. Emotional sind wir ein Team und jeder kennt jede Facette am anderen.
Es ist schön jemanden im Leben zu haben, der einen kennt und der einen akzeptiert wie er ist mit all seinen schlechten und guten Seiten.
Im Grunde sind wir wie beste Freunde und ich liebe ihn, aber es ist halt nicht mehr diese tiefe Liebe wie am anfang, dazu fehlt mir halt einfach das körperliche viel zu sehr.
Ob das die Zukunft sein wird, steht noch in den Sternen.
 
na ich hoffe doch... Ich glaube das zeigt sich am besten im Alter, wenn man seinen Partner pflegt, oder wenn durch einen Unfall die Körperlichkeit fehlt und der Partner bei einem bleibt... Liebe ist für mich mehr Geistig/Gefühls lastig als Körperlich...

Ich würde auch meine Mutter pflegen, wenn sie alt ist, weil ich sie liebe.
Die Situationen die du schilderst sind dann genau die Art von Liebe, die halt bleibt, wenn die Körperlichkeit nicht mehr da ist. Familiäre Liebe.. die gleiche, die man für ein Familienmitglied empfindet und vermutlich spielt auch der Gedanke eine Rolle, dass man dazu verpflichtet ist ("es ist ja mein Partner, ich muss das tun und bin ein schlechter Mensch, wenn ich ihn jetzt verlasse")
 
Ich würde auch meine Mutter pflegen, wenn sie alt ist, weil ich sie liebe.
Die Situationen die du schilderst sind dann genau die Art von Liebe, die halt bleibt, wenn die Körperlichkeit nicht mehr da ist. Familiäre Liebe.. die gleiche, die man für ein Familienmitglied empfindet und vermutlich spielt auch der Gedanke eine Rolle, dass man dazu verpflichtet ist ("es ist ja mein Partner, ich muss das tun und bin ein schlechter Mensch, wenn ich ihn jetzt verlasse")
genau, der Partner ist ja Familie, Liebe hat ja nix mit Sex zu tun, gut manche können ohne Liebe keinen Sex haben, aber wenn der Sex dann fehlt bleibt ja meist noch die Liebe über...
 
Ich glaub, ein guter (vielleicht noch besserer) Indikator ist auch küssen. Küsst (mit Zunge, keine „Bussis“) man sich nicht mehr, ist das schon der Anfang vom Ende.
Ah ja und wo steht das? Beim Sex … natürlich. Aber im Alltag? So ein Schmarrn.
Meine Frau kocht das Essen oder ich lege Wäsche zusammen oder sie macht Yoga oder ich sehe eine interessante Sendung oder oder oder …
Da hat eine Zunge im Mund des Anderen wohl nix zu suchen.
Ich glaube seit bestimmt zwanzig Jahren, hat mir meine Frau nicht mehr einfach so „die Zunge in den Mund gestreckt“ und trotzdem ist sie immer noch nicht Meine_Ex
Btw: Ist natürlich meine subjektive Meinung und hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit
 
Hier scheint sich die Welt in zwei Hälften zu teilen. Die eine Hälfte wartet, bis die Partnerin endlich aus dem Haus ist, um mit dem Wichsen zu beginnen und die andere darauf, dass sie heimkommt, um mit dem Sex zu beginnen. Viel seltener aber doch, so ähnlich auch bei Frauen. Wobei das natürlich auch am unverhältnismäßig hohen Anteil an männlichen Usern liegen mag.

Für manche scheint überhaupt jegliche sexuelle Aktivität im Beisein des Partners nicht (mehr) reizvoll. Schon gar nicht ein sexuelles Erleben mit ihm gemeinsam. Dass die Gründe mannigfaltig sind, dass Menschen solche Beziehungen dennoch aufrecht halten, ist klar. Auch davon kann man hier sehr viel lesen.

Was mich allerdings interessieren würde ist: Kann jemand der Betroffenen, jemand, für den vom Partner keinerlei sexueller Reiz (mehr) ausgeht, der ihn nicht begehrt, denn noch ehrlich von partnerschaftlicher Liebe sprechen? Dass man sich mag, natürlich. Man hat zumeist eine verbindende, gemeinsame Vergangenheit, man sieht mit Wohlwollen, dass das eigene Leben durch die Gegenwart des anderen erleichtert wird, man ist die Gesellschaft gewohnt.

Aber: Gibt es die Liebe zum Partner, ohne Begehren, ohne den Wunsch nach körperlicher Nähe noch? Oder ist sie da schon so erkaltet, dass man davon gar nicht mehr sprechen kann?

Worauf ich hinaus möchte, das ist keine Diskussion über Seitensprünge - darum hab ich die auch extra außen vor gelassen. Sondern auf das Phänomen, dass Menschen ihre Sexualität so völlig aus der Beziehung lösen. Sie als ihr Ureigenstes betrachten, das sie mit dem Partner nicht teilen wollen. Sie abkapseln. Und ich möchte noch darauf hinweisen, dass ich dabei nicht Menschen meine, die zum Beispiel asexuell fühlen und leben. Sondern Menschen mit einem sexuellen Empfinden und Verlangen, das auch - bis zum Zeitpunkt einer Veränderung - mit dem Partner
 
Ehrlich gesagt . Nein. Liebe vielleicht am Anfang. Wird aber sicher weniger mit der Zeit bis die Gleichgültigkeit kommt.
 
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