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Wenn ich einen Menschen liebe heisst das nicht zwangsläufig, dass ich ein gemeinsames Leben aufbauen möchte.
Meine Rede.
Es kommt immer darauf an, was ich aus dem Gefühl der Liebe mache...muss ich zwangsweise mit jedem Menschen, den ich liebe ein Leben planen? Nein, sicher nicht. Das wäre wohl nicht möglich.
Es heißt aber - zumindest für mich - nicht, dass diese Lieben weniger wert wären...oder nur oberflächlich, oder nicht richtig. Ganz im Gegenteil...
Ich vielleicht?
Könnt' es nicht sein, dass man mehr in die Liebe verliebt ist und in's Leben?
Dankbar fast und erstaunt, dass es passiert, immer wieder.
Lieben nämlich.
Und die Menschen, durch die diese Gefühle ausgelöst werden, sind lebendige Zeichen dafür?
Hallo Lady,
schön, dich wieder zu lesen. Und ja, das kann es sein. Sich dem Leben hinzugeben...in allen schönen und nicht so schönen Dingen. Die Menschen, die einen berühren, Raum im Herzen und in der Seele geben. Sich daran erfreuen, dass das Herz und die Seele berührt werden. Fast grenzenlos lieben.
Liebe allerdings ist ein viel weitergehendes Gefühl, das tief aus dem Herzen kommt, sich nicht von Oberflächlichkeiten und Äusserlichkeiten (ab)lenken lässt und unverfälscht für sich selbst steht.
Gefährliches Spiel!
Wer zieht die Grenzen?
Wann sind sie überschritten?
Zwischen Verliebtheit oder Liebe?
So gesehen:
Verliebt kann man in mehrere Menschen sein - lieben kann man nur einen?
Schwankende Angelegenheit!
Ich für mich brauche keine Grenzen, weil ich mich in Menschen verliebe, die stabile Persönlichkeiten sind, für sich selber und ihre Umwelt Verantwortung übernehmen und genau wissen, was sie tun. Genau so wie ich. Da braucht es keine Grenze...nur die Grenze, den Menschen Gegenüber so anzunehmen wie er/sie ist. Hier passt sehr gut eine meiner letzten Signaturen von Martin Buber herein: "Die Beziehung zum Du ist unmittelbar. Zwischen Ich und Du steht keine Begrifflichkeit, kein Vorwissen und keine Phantasie; und das Gedächtnis selber verwandelt sich, da es aus der Einzelung in die Ganzheit stürzt. Zwischen Ich und Du steht kein Zweck, keine Gier und keine Vorwegnahme; und die Sehnsucht selber verwandelt sich, da sie aus dem Traum in die Erscheinung stürzt."
Und noch was - ganz ohne Ironie:
Wie oft muss es wehtun, damit man sich, mit beiden Beinen fest verankert, so fallen lassen kann?
Ich glaub nicht, dass man Lebensstärke und Verankerung im Leben "nur" durch Schmerz, durch leidvolle Erfahrungen und Krisen gewinnen kann. Klar, wer eine Krise überwindet geht (sofern er/sie nicht daran zerbricht) gestärkt aus dieser hervor. Ich aber bin mir sehr sicher, dass wir auch aus großen positiven Erlebnissen...seien es große Liebeserfahrungen, Freundschaften, Glückserfahrungen, Erfahrungen des Göttlichen etc Lebensstärke und Lebenssinn gewinnen können.