hmm...schlaftrunken wie ich bin, versuch ich dennoch eine kurze Antwort..und verstehs bitte nicht als Affront.
Um darauf einzugehen, müssten wir erst mal den Begriff "Liebe" definieren - und da diese Diskussion so alt ist wie die Welt, will ich hier nur subjektiv drauf eingehen...
Anders als subjektiv geht es bei diesem Thema eh nicht.
Und ja,...es ist eine uralte Frage und keiner wird eine allgemein gültige Antwort finden.
Die Frage ist auch: Ist Liebe etwas das man lernt? Von kleinauf mitbekommt? Vorgelebt bekommt? Aus Erfahrungen wächst?
Dann wird es für jeden etwas anderes heissen....für jeden etwas anderes sein.
Oder ist es etwas, das tief in einem schlummert...ob komplexer biochemischer Vorgang, seelisch, spirituell...wie auch immer...
Ich weiß es nicht....demnach kann ich es nur für mich definieren und es fällt zugegebenermassen manchmal schwer andere zu verstehen, die das komplett anders sehen.
Die Frage die ich mir dann aber stelle, ist es bei denen wirklich sooo anders oder wissen sie es nicht "besser" (ich hör schon die Steine fliege - ja ist hart ausgedrückt!)?
Aus vielen Postings hier kann
ich zb rauslesen - und wenn es nicht 100% stimmt, bleibt genug über wo es stimmt - , dass viele die - gerade in Beziehungen aber auch allgemein - über zuwenig Sex oder zuwenig aufregenden Sex, nicht dieses und jenes..und und und und "jammern" - eigentlich gar nicht den "losen" Sex an und für sich suchen, sondern was viel tieferes...körperliche Nähe,Geborgenheit und und und (ev. auch Liebe)...ausdrücken können sie es oft "nur" mit Sex.
Warum zB wird besonders GFS gesucht? Weil es Gefühle vortäuscht.
In einem anderen Thread ging es um Nymphomanie, in dieser extremen Form gerade wird Sex als "Ersatz" für eben jene Dinge benutzt, befriedigt sind die Betroffenen nie dauerhaft.
Auch bin ich der Meinung, dass soviele sovieles nur auf der Suche nach neuen Kicks ausprobieren.
es gilt nicht für alle, sicher nicht....aber einige kennen nicht die Intensität die ein wirklich leidenschaftlicher Kuss mit viel Gefühl (Liebe) auslöst...nicht das zufriedene Gefühl mit der Liebsten engumschlungen einzuschlafen nach schönem Sex (egal wie der aussieht).
Weil viele, bei dem heutzutage herrschenden und von dir angesprochenen Overload an Angeboten sexueller Art durch Medien u.ä. und "Trends" zu Alternativen "klassischer" Paarbeziehungen usw, tiefer ehrlicher Gefühle gar nimmer wirklich fähig sind.Es ihnen fremd scheint, überholt, nicht wert es zu probieren, weil es eh nicht funktioniert.
Darum gleich aufs "wesentliche" konzentrieren....reicht etwas nicht, wird ein neuer Kick gesucht.bis der nimmer reicht. und dann der nächste auch nimmer.
Wenn ich wirklich verliebt(in MEINER Bedeutung)bin, reichen mir aber die simpelsten Dinge, leg ich Wert auf die erfahrenen Gefühle, kann wie gesagt ein Kuss bedeutend berührender,schöner und erregender sein, als ein Rudelbums mit 37 Leut.(überspitzt gesagt)
Für MICH bedeutet Liebe - sowohl geistig als auch körperlich - Geborgenheit, Zuneigung, Zärtlichkeit, Vertrauen, Toleranz, Loyalität, ein Sich-einbringen und Sich-fallen-lassen-können... dies alles, ohne irgendwelche Sicherheitsgrenzen ziehen zu müssen... sicher aber lassen sich diese Werte noch beliebig erweitern...
Schöne Worte...und ja, es lässt sich erweitern...
Aber für das Wort Liebe reicht diese Definition dennoch nicht....
Ich war über 20 Jahre verheiratet und habe in dieser Zeit fast selbstverständlich all diese Werte auf meinen Mann konzentriert - und es war schön... aber irgendwann war es vorbei - was blieb, war ein tiefer Schmerz, wobei ich nicht mal unbedingt Schuld verteile...
Achtung - jetzt wirds persönlich:
20 Jahre ist eine lange Zeit.
Warum war es vorbei? Plötzlich oder "schleichend"?
nicht unbedingt Schuld verteilen, klingt wie:"eigentlich schon".
Was blieb, war ein tiefer Schmerz, klingt wie: "ich wurde verletzt,meine Investition von Gefühlen bitterlich enttäuscht
In den letzten Jahren habe ich gelernt, dass man Liebe und Sex sehr wohl trennen kann - mehr noch - dass man die Liebe in dem von mir umrissenen Sinn sehr wohl auf mehrere Menschen streuen kann.
Ja, Liebe und Sex kann man trennen - dem widerspreche ich nicht.
Ich kann auch essen wenn ich nicht hungrig bin.
Ich kann auch etwas essen, auf das ich gar keine Lust hab.
Wirkliche Bedürfnisbefriedigung ist aber beides nicht.
Wenn ich aber
wirklich hungrig bin und das zu essen habe, worauf ich
wirklich die größte Lust hab - kannst du mir daneben hinstellen was du willst, es wird mich nicht interessieren - verstehst du auf was ich hinaus will?
Gut möglich, daß manche Liebe und Sex trennen...Sex mit mehreren haben, aber nur den eigenen Partner lieben. Ich könnts dennoch nicht, ganz einfach wiel mich niemand anderer reizen würde.
Aber das ist dennoch lang nicht gleichzusetzen mit mehrere Leute
lieben.
Der Schwachpunkt ist die eigene Stärke, weil man oft Gefahr läuft zu fallen und sich natürlich dabei weh tut. Und dies zu akzeptieren und positiv damit umzugehen (sprich: den Schmerz zuzulassen und dann wieder aufzustehen...) ist nicht jedermanns Sache. Aus der Angst vor diesem Chaos verschliessen sich viele schon lange vor einem Zulassen all diese wunderbaren Gefühle.
Das gefällt mir....aber das trifft doch genauso auf eine monogame Beziehung zu - eigentlich sogar mehr auf die.
Das wirkliche Zulassen, der von dir angesprochenen Gefühle zu einer Person. Das sich Fallen lassen, auch wenn es weh tut...das riskieren verletzt zu werden.
Gerade das schreckt doch, wie eingangs beschrieben, viele ab eine wirklich intensive Beziehung zu einer Person einzugehen.
Aus Angst verletzt zu werden...und verzeih...viell. hast diese Angst jetzt auch du?
Nun zu den alten Mustern: ich denke, diejenigen von uns, die in normalen sozialen Verhältnissen gross geworden sind, haben von klein auf in ihrer Erziehung irgendwie die Regel erhalten, Intimität für den einen/die eine aufzuheben, sie/ihn zu lieben und zu ehren, mit ihm/ihr Kinder zu zeugen und glücklich zu sein, bis ans Ende ihrer Tage....
Ich bin ein uneheliches Kind...ich kenne meinen Vater nicht und meine Mutter hatte nach meinen Wissensstand auch nie (wieder) eine Beziehung mit einem Mann.
Also da werd ich wohl nix davon vermittelt bekommen haben....
Aber deine aussagen klingen etwas sarkastisch.
Ich behaupte nicht, daß jede Liebe eine von Dauer sein wird...von aufheben hab ich auch nix gesagt, ebensowenig war von Kindern die Rede.
All das hat nicht zwingend was mit Liebe zu tun finde ich.
Ja - es klingt heute auch noch romantisch. Aber es funktioniert nicht mehr, wie man an u.a. auch unserer österreichischen Scheidungsrate ersieht. Sei es durch unseren Wohlstand, Fortschritt, Schnelllebigkeit, Gleichberechtigung/Unabhängigkeit, generelle sexuelle Freizügigkeit, Konsumzwang, etc. Ehen, die über 20 Jahre andauern, sind mittlerweile fast Rarität.
hmm..auch das klingt bissl sarkastisch.
Wie gesagt...niemand hat was von Liebe auf immer und ewig gesagt.
Es geht MIR um das Investieren tiefster Gefühle und ja ich bin der Meinung das funktioniert sehr wohl.
Wenn es beide zulassen, und diese Fähigkeit wird von den von dir erwähnten Umständen vielfach vermindert.
Monogamie scheint out zu sein - und im Sinne der Liebe, wie ICH sie verstehe, ist dieser Wandel nicht mal so schlecht....
Ja wie verstehst es jetzt?
Und sorry...mir is ziemlich egal, was out ist und was nicht...
Aber viell. ist genau das mein Problem....mir ist nämlich auch egal was "in" ist.
Ich hab meine Prinzipien und MEINE Vorstellung was Liebe ist, was Beziehung ist und was verdammt guter Sex ist.
Für den reichen nach meiner Vorstellung, ein nackter Mann und eine nackte Frau(oder m/m,f/f um politisch korrekt zu sein
)...alles andere brauche ICH nicht.
Manche bezeichnen das halt als pervers