Liebe & Besitzanspruch

muss mit Liebe automatisch Besitzanspruch einhergehen? Wie oft engt Liebe in Beziehungen Freiheit und Eigenständigkeit ein, dabei sollte doch gerade diese beflügeln und befreien.
Was denkt Ihr darüber?
Nein.
Ich gehöre niemanden,
würde das auch von niemanden verlangen,
LAP trifft es gut, damit ist nicht die Lehrabschlussprüfung gemeint, sondern der Lebenbsabschnittspartner:)
 
Es wird ja hoffentlich jedem gesunden Menschen klar sein, dass er nur sich selbst gehört und in Wahrheit, selbst, wenn unendlich vieles definiert ist, immer die Freiheit hat sich für einen anderen Weg zu entscheiden.
Es geht nicht um "Du gehörst mir!", sondern "wir gehören zueinander" - nicht, weil man muss, sondern weil man will.
 
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Erich Fried


Ja was haben wir denn da, so lieblos hier rein kopiert?

Da ich mir erlaube Frieds Worte, zu diesem Thema, gibt´s übrigens weitaus bessere, zu besitzen, verinnerlicht übrigens, macht mir ihn so banal zitiert zu sehen, Brechreiz.
Respektloser geht es kaum mit den Worten einen großen Mannes, der Liebe und Lust, mehr als gefühlt, gelebt und ausgedrückt hat, umzugehen.
Nicht einmal die zwei läppischen Absätze, die notwendig sind um es zu lesen und genau dort inne zu halten, die Luft anzuhalten, leise und im Versuch zu verstehen auszuatmen, waren die Mühe wert.

Diese wunderbaren, totkopierten, und kaputt gedroschenen Zeilen, sind nicht unbedingt als Liebesgedicht zu verstehen, gell?

...auch wenn sie bei Hochzeiten, Taufen, Begräbnissen, und Liebloskopien in diesem Zusammenhang Millionenfach verwendet werden...
Da ist ein wenig mehr drin.
Wenn man es nur ein klitzekleines wenig ernsthaft liest, ist es sogar recht heftig.

Da bin ich keineswegs monogam - jedoch ich liebe Fried, aus tiefsten Herzen und es schmerzt mich, seine Gedanken, so oft, so verkitscht und vor allem unverstanden und ungefühlt zu finden.

Sorry, ich war o.t. Wenn allerdings eine meiner größten Lieben beleidigt wird, übrigens jemand der durchaus bereits in frühen Jahren, von mir Besitz ergriffen hat, kann ich es nicht lassen.

Ah, und wer meine Liebe besitzt, besitzt auch Erich Fried.
...vor allem auch diese unbändige Lust, das Sehnen und das schwere Atmen, das er wundbar in Worten zeichnete.

….weil @Mitglied #517756 (schön, dass Du da bist) mal ganz banal zu Deinem Post.
Wenn Dir jemand etwas schenkt, wo ist dann das Geschenk? Ich nehme mal an in Deinem Besitz. ;)
 

:zweisam:

Wenn Dir jemand etwas schenkt, wo ist dann das Geschenk? Ich nehme mal an in Deinem Besitz. ;)

hmm, wenn sich menschen verschenken - so echt verschenken (wäre ja dann die aufgabe des eigentums und dessen übertragung, nicht nur der besitz, um das berühmte i-tüpferl zu reiten) - dann wäre das selbstaufgabe. ist es ja nicht - also zumindest in den allermeisten fällen. und wenn dann wäre das ein kandidat für eine professionelle hilfe. weil eben verdammt riskant und gefährlich, selbst gegenüber menschen, die man liebt oder zu kennen glaubt. weil schon diese übertragene macht verändert oder sehr leicht verändern kann. und einen durch die selbst"aufgabe" auch verändert. selbst ohne aufgabe, sondern allein schon wenn zwei starke und selbständige menschen in einer beziehung zusammenkommen und da auf einmal ganz andere gemeinsame "funktionsweisen" im alltag, bett etc. da sind.

meiner ansicht ist es - bestenfalls - ein "borgen" oder gewidmeten gebrauch überlassen. "mach was mit mir!" .... unausgesprochen: "aber bitte bitte das, was ich mir ersehne - und lass gefälligst all das, was ich hasse - sonst ist es flugs vorbei!" wie du ja selber sagtest: "eigentümer bleib ich schon selber".

selbst in einer sub/dom-beziehung: wer hat in wahrheit die kontrolle? der sub-teil! der rest ist - wenn auch sehr subtiles und im bewusstsein zum genuss weggeblendetes - rollenspiel.

du hast schon recht, dass die grenzen hier verschwommen sind. vielleicht reden wir de facto in der praxis eh vom selben - wahrscheinlich sogar. aber es ist nie eigentum oder besitz, der in irgendeiner weise mit dem besitz oder eigentum an einer sache vergleichbar ist. nie! weil die sache selber nicht fühlt - sondern der eigentümer der sache! und das macht für mich den unterschied aus.
 
Es wird ja hoffentlich jedem gesunden Menschen klar sein, dass er nur sich selbst gehört und in Wahrheit, selbst, wenn unendlich vieles definiert ist, immer die Freiheit hat sich für einen anderen Weg zu entscheiden.
Es geht nicht um "Du gehörst mir!", sondern "wir gehören zueinander" - nicht, weil man muss, sondern weil man will.

Wenn ich mich nach jemanden verzehre, fange ich auch nicht an meinen großen Zeh zu futtern,
hach und wenn ich wen aus Liebe verschlingen will, wollen meine Fänge durchaus nicht in die zarte Haut eindringen, die über seine Halsschlagader pulsiert, sich unter ihr ineinander schließen und sie mit einem Ruck, der meine Haare fliegen lässt, herausreißen - wobei, wenn ich mir das vorstelle....vielleicht eher nicht....

mmhhh und wenn so ein @Mitglied #199654 an Dir leckt (Chemiker gefragt), bleibt keine Haut mehr über. :D

TE fragte, denk ich nicht nach Besitz sondern Besitzanspruch.
Besitz ist mit einem einfachen Branding, einem Intimpiercing und einer durchgehend verbundenen Kette augenscheinlich erledigt.

Wenn´s wie im Ausgang um Freiheit und Eigenständigkeit im Zusammenhang mit Anspruch geht, ist das sowieso immer ein Agreement zwischen zwei Menschen.
Wie in allen anderen Belangen, manche halten sich dran, andere nicht.

Den Anspruch - mal weg von dem leidigen Besitz - hat man, ja. (man besitzt ja eine Zusage, ein Versprechen u.s.w.)
Wenn´s unter zwei Gleichberechtigten ist, dann hat man es ohnehin so eingerichtet, wie es für beide passt - das ist dann das was beflügelt und sich in Gemeinsamkeit frei fühlen lässt.
 
Besitzdenken kann in meinen Augen auch völlig losgelöst von irgendwelchen Einschränkungen oder dergleichen übermittelt werden. Es ist für mich einfach ein Gefühl welches man dem Partner vermittelt und welches ausdrückt, dass man zueinander gehört. Ich gehöre zu jenen die es brauchen und als durchaus positiv empfinden.

:up:

Das Gefühl meinem Partner "zu gehören" ist für meine Art sexuellen Empfindens in einer Partnerschaft sogar unerlässlich. Hätte ich das nicht, bliebe ein Gefühl von nicht begehrt zu werden und Gleichgültigkeit. Das heißt aber nicht, dass ich mich irgendwie in meiner Handlungsfreiheit Und Eigenständigkeit eingeengt fühlen würde oder gar tatsächlich wäre.
 
Kein Mensch gehört einem anderen. Besitzansprüche sind der Tod jeglicher Liebe und Harmonie.

Hinter Besitzansprüchen steckt meiner Meinung nach schlicht und einfach Eifersucht. Eifersüchtige Menschen sind von der Angst beseelt, dass der Partner jemand anderem mehr Aufmerksamkeit widmet als ihnen, oder sehe ich das falsch. Den Partner ständig und lückenlos kontrollieren und sehen ihn nicht als gleichberechtigt an

Also ich gehöre niemanden und umgekehrt werde ich auch auf keinen Anspruch nehmen.

Also meiner MEinung nach das die Liebe super funktioniert ist

  • Dem Partner etwas mehr Luft lassen.
  • Nicht nach Aufmerksamkeit verlangen, wenn der Partner sich mit anderen Dingen, Hobbys oder Freunden beschäftigt.
  • Mehr mit Freunden unternehmen, ohne den Partner, dann aber sich wieder dem Partner widmen
  • Das Leben wieder mehr nach den eigenen Vorstellungen gestalten.
  • Nicht durch Kleinigkeiten aus der Fassung bringen lassen.
  • Mehr Ruhe, Lebensfreude und Selbstvertrauen erringen.
  • Es ist wichtig, unabhängig vom Partner eigene Kontakte und Aufgaben zu haben.
Seht ihr das auch so
 
Besitzdenken kann in meinen Augen auch völlig losgelöst von irgendwelchen Einschränkungen oder dergleichen übermittelt werden. Es ist für mich einfach ein Gefühl welches man dem Partner vermittelt und welches ausdrückt, dass man zueinander gehört. Ich gehöre zu jenen die es brauchen und als durchaus positiv empfinden.

Das Gefühl meinem Partner "zu gehören" ist für meine Art sexuellen Empfindens in einer Partnerschaft sogar unerlässlich. Hätte ich das nicht, bliebe ein Gefühl von nicht begehrt zu werden und Gleichgültigkeit. Das heißt aber nicht, dass ich mich irgendwie in meiner Handlungsfreiheit Und Eigenständigkeit eingeengt fühlen würde oder gar tatsächlich wäre.

"zueinander gehören" und "einander oder jemandem gehören" (im sinn von besitz oder eigentum - mit jeweiligem "verfügungs-, verordnungs-, ge- und verbotsrecht") sind zwei völlig unterschiedliche dinge!

zueinander gehören: sich mit jemandem innig verbunden fühlen, sich bei jemandem wohlfühlen, miteinander ein leben verbringen wollen, freud und leid teilen und und und ... LIEBEN eben - was hat das mit besitz oder eigentum zu tun?

"zueinander gehören" ist aber kein verfügungsrecht - braucht es auch gar nicht! so notwendig wie ein kropf!
 
eine gute mischung aus gemeinsamkeit und eigenständigkeit macht es m.e. aus! :up:
ja stimmt ...dann funktioiert das auch, Vertrauen gehört schon auch dazu, aber ich glaube schon wenn jeder die Freiheiten hat und sich nicht gegenseitig auf der Belle huckt und klammert funktioneirt es besser.

Ich möchte das selber nicht, wenn einer immer hinter mir her ist und klammert dann ist das ein no go
 
"zueinander gehören" und "einander oder jemandem gehören" (im sinn von besitz oder eigentum - mit jeweiligem "verfügungs-, verordnungs-, ge- und verbotsrecht") sind zwei völlig unterschiedliche dinge!

zueinander gehören: sich mit jemandem innig verbunden fühlen, sich bei jemandem wohlfühlen, miteinander ein leben verbringen wollen, freud und leid teilen und und und ... LIEBEN eben - was hat das mit besitz oder eigentum zu tun?

"zueinander gehören" ist aber kein verfügungsrecht - braucht es auch gar nicht! so notwendig wie ein kropf!

Damit auch du vielleicht irgendwann kapierst und vom Sachenrecht abgrenzen kannst:

Eine Metapher (griechisch μεταφορά, metaphorá für „Übertragung“) ist ein „(besonders als Stilmittel gebrauchter) sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe) aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht“.[1]


Metapher – Wikipedia

Und halte bitte nicht andere User für dümmer als dich selbst.
 
Eine Metapher (griechisch μεταφορά, metaphorá für „Übertragung“) ist ein „(besonders als Stilmittel gebrauchter) sprachlicher Ausdruck, bei dem ein Wort (eine Wortgruppe) aus seinem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein direkter Vergleich die Beziehung zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem verdeutlicht“.[1]


Metapher – Wikipedia

ah war das jetzt dieses wickerl-dings, vor dem mich alle gewarnt haben? :bucktooth:
 
p.s.: äpfel mit birnen vergleichen ist keine metapher - es wird auch bei 3x wenden kein schuh draus (philopedia, seite 2867, 3. absatz links)
 
:up:

Das Gefühl meinem Partner "zu gehören" ist für meine Art sexuellen Empfindens in einer Partnerschaft sogar unerlässlich. Hätte ich das nicht, bliebe ein Gefühl von nicht begehrt zu werden und Gleichgültigkeit. Das heißt aber nicht, dass ich mich irgendwie in meiner Handlungsfreiheit Und Eigenständigkeit eingeengt fühlen würde oder gar tatsächlich wäre.
Genau so empfinde ich es auch.
Ich brauche eben eine besondere Art des Besitzdenkens - diese ist weder destruktiv noch einschränkend, erdrückend oder freiheitsraubend. Sie verbietet nichts und dennoch begleitet mich ein besonders starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit/Zugehörigkeit das mich beflügelt.
Dieses Gefühl ihm zu „gehören“ und er mich als „seins“ wahrnimmt und mich das auch spüren lässt.

@Mitglied #517756 ich denke @Mitglied #391280 und ich wissen schon von was wir reden wenn wir über unser persönliches Empfinden sprechen (was sicher auch durch unsere sexuellen Neigungen stark beeinflusst ist). Eine Belehrung wie wir gewisse Dinge zu sehen und zu empfinden haben ist daher
so notwendig wie ein kropf!
;)
 
Ich brauche eben eine besondere Art des Besitzdenkens - diese ist weder destruktiv noch einschränkend, erdrückend oder freiheitsraubend. Sie verbietet nichts und dennoch begleitet mich ein besonders starkes Gefühl der Zusammengehörigkeit/Zugehörigkeit das mich beflügelt.
Dieses Gefühl ihm zu „gehören“ und er mich als „seins“ wahrnimmt und mich das auch spüren lässt.

was wäre denn, wenn aus diesem besitz und gehören dinge passieren, die dir NICHT gefallen - aber nicht nur im spiel und als spiel, sondern wirklich nicht? denn bei besitz und eigentum ist auch das im scope. wäre es dann nicht sehr schnell aus und vorbei?
 
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