Liebe und Sex

Für mich ist Liebe bedingungslos - sonst wäre es keine Liebe. Sex dagegen ist etwas, was zwar mit Liebe zu tun hat oder haben kann, aber durchaus auch animalische Komponenten hat. Der Trieb fordert Befriedigung - dort oder da auch Selbst-Befriedigung.
 
Ok du hast es so gewollt:

Ich will Analsex, mir einen Blasen lassen, Ficken bis zum abwinken, eine Frau lecken bis es ihr kommt, vielleicht meine leicht dominante Seite ausprobieren, oder auch einmal etwas devot sein, mir selber beim ficken im Spiegel zusehen, eine Frau verwöhnen die Reizwäsche anhat..... all das was ich 25 Jahre nicht gemacht habe.

Ich hoffe das war jetzt ehrlich und ausführlich genug
LG M.
pfffff und das 25 Jahre lang nicht haben, da wundert mich aber nichts warum du es ändern möchtest. Man lebt nur ein mal !!!
 
Für mich ist Liebe bedingungslos - sonst wäre es keine Liebe.

das ist schon richtig. was aber nicht bedeutet, dass das verhalten der geliebten person auf ewig spurlos an einem (und dem eigenen gefühlskorsett) vorübergeht. auch jemand, der wirklich liebt kann an einen punkt kommen, wo es nicht mehr weitergeht. wenn z.b. permanent hintergangen wird, wenn gewalt im spiel ist, aber auch wenn permanent kommt "schau selber wos'd bleibst". das hinterlässt auch an der liebe spuren - auch wenn man sie bedingungslos nennt. weil eine bloß einseitige liebe die selbstaufgabe mit im gepäck hat.
 
Bedingungslose Liebe heißt bedingungslos. Frei von irgendwelchen Forderungen, Erwartungshaltungen und Abhängigkeiten des Verhaltens des Gegenübers. Am Besten werden das Menschen mit Kindern verstehen. Ich zB liebe meine 2 bedingungslos. Das geht soweit, dass ich sie auch noch lieben würde, wenn sie jetzt hypothetisch einen Menschen töten würden. Ich würde diese Tat selbstverständlich nicht gutheißen und sie hätten natürlich ihre Strafe verdient, aber ich würde sie trotzdem noch lieben. Ich trenne ihr Verhalten (egal ob brav oder schlimm, lieb oder zickig, vollkommen wurscht) von meinen Gefühlen ihnen gegenüber.

Nur das bei einer Partnerin wirklich ehrlich zu bringen, ist eine Megachallenge, weil das Ego ist ein Hund, die Spiegelungen gegenseitiger Themen extrem und da muss man schon sehr reflektiert sein, um sich nicht nur in einer Begrifflichkeit wiederzufinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde alle Kommentare extrem interessant und aufschlussreich. Brainstorming auf höchstem Niveau.
Wobei hier (für mein Empfinden) das Wort Moral unmoralisch oft strapaziert wird.
Und welcher Minnesänger hätte die "bedingungslose Liebe" schöner besingen können als viele von euch?

:ironie:

Aber nach allem, was ich nun herauslese, hätte ich dieses Forum eher zum Romantikforum umbenannt :D

Sex und Liebe können NATÜRLICH getrennt werden. Ob und in welchem Maß dies geschieht, hängt immer von den Personen ab, die involviert sind. Und, dem Himmel sei Dank, jeder Mensch ist anders und jede Partnerschaft auch.

Die Gesellschaft funktioniert am besten, wenn wir uns an das aus kultureller und religiöser Erfahrung gebildete Regel-, Normen- und Wertesystem, das als Verhaltensmaßstab betrachtet wird, halten (Moral).

Eine Partnerschaft funktioniert am besten, wenn sie ein individuelles Regelwerk schafft, das für beide funktioniert.
 
Von "bedingungsloser Liebe" zu sprechen hat den gleichen Stellenwert wie "unendlich", weder greifbar noch verständlich. Liebe zu Kindern hat eben bereits die Bedingung in sich, die eigenen Kinder zu sein. Hier greift der Naturinstinkt, den eigenen Nachwuchs zu schützen, letzlich nicht ohne das eigene Ego aus dem Auge zu verlieren.

Liebe zwischen zwei Menschen erfüllt dagegen noch eine ganze Reihe von Bedingungen, ohne deren Erfüllung die Beziehung erst gar nicht zustande gekommen wäre. Dazu gehört in erster Linie die Chemie, ohne die auch eine dauerhafte sexuelle Harmonie nicht möglich ist. Aber auch hier spielt das eigene Ego eine zentrale Rolle.

Von "bedingungsloser Liebe" ist die Welt so weit entfernt wie von der Unendlichkeit. Und das ist auch gut so.
 
Von "bedingungsloser Liebe" ist die Welt so weit entfernt wie von der Unendlichkeit. Und das ist auch gut so.

Ich wollte hier auch keine philosophische Abhandlung über die Liebe schreiben, vielmehr, die Unterschiede zwischen Liebe und Sex betonen. Von Moral rede ich schon gar nicht, weil dies ein gesellschaftlich geprägter Begriff ist, der in vielerlei Hinsicht bedenklich ist - siehe Sexualmoral der Religionen, die ins Gesetzbuch Eingang gefunden haben, etc. Bleiben wir also praktisch - Liebe ist wunderschön und Sex ebenfalls, und wenn beide zusammenpassen, dann ist´s fast schon ideal :D
 
Der ganze Thread beeindruckt durch die offene, ernsthafte Diskussion zu einem extrem schwierigen Thema. Scheinbar allgemein gültige Konzepte wie die bedingungslose Liebe, die nichts fordert, die moralisierende Vorstellung, dass sich Frauen über 60 sich aus Rücksicht auf den Partner in sexueller Hinsicht zurückhalten sollten, sind einfach nicht hilfreich. Wenn es um Menschen in einer äußerst schwierigen Situation geht, gibt es für solche Gemeinplätze keinen Raum. Wir wünschen dem TE, Mended und dem Hasen viel Kraft, für die nächsten Schritte.

Wir würden uns niemals anmaßen Euch einen Rat zu geben. Das Einzige worüber Ihr vielleicht nachdenken könntet, ist die Frage der Kommunikation, die im Thread schon angesprochen wurde. Wir haben es jahrelang nicht gewagt, offen miteinander über unsere sexuellen Bedürfnisse zu sprechen. Das aus der Angst den anderen zu verletzen resultierende Schweigen, hätte uns vielleicht unsere Beziehung gekostet. Erst durch das offene Gespräch, gelang es uns den gemeinsamen Weg zu gehen...

Auch wenn das jetzt sehr bizarr klingen mag: Wir könnten uns vorstellen, dass der Partner, der an Sexualität nicht mehr interessiert zu sein scheint, vielleicht sogar damit einverstanden wäre, dem anderen das Ausleben seiner Bedürfnisse zu gestatten - solange es offen, ehrlich und ohne Demütigung des anderen passiert. Die Beziehung bliebe bestehen, solange die gemeinsam vereinbarten Regeln eingehalten werden. Noch besser wäre es, diese Bedürfnisse gemeinsam auszuleben, auch wenn dritte ins Spiel kommen. Wenn ein Partner aus medizinischen Gründen nur mehr wenig Lust empfinden kann, wäre der logische Schritt in einer auf echten Gefühlen basierenden Beziehung, nicht die Kastration zu verlangen, sondern sich mit dem Partner zu freuen, dass er noch erfüllende Sexualität haben kann... Das mag unwahrscheinlich klingen, wird aber häufiger gelebt als man meinen möchte...

Wie immer Ihr Eure Probleme auch löst, wir wünschen Euch alles Gute dabei...
 
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Ich wollte hier auch keine philosophische Abhandlung über die Liebe schreiben, vielmehr, die Unterschiede zwischen Liebe und Sex betonen. Von Moral rede ich schon gar nicht, weil dies ein gesellschaftlich geprägter Begriff ist, der in vielerlei Hinsicht bedenklich ist - siehe Sexualmoral der Religionen, die ins Gesetzbuch Eingang gefunden haben, etc. Bleiben wir also praktisch - Liebe ist wunderschön und Sex ebenfalls, und wenn beide zusammenpassen, dann ist´s fast schon ideal :D

Ich habe dich auch nicht direkt gemeint.

Es hat eben wenig Sinn, bei einem derart komplexen Thema wie diesem mit moralischen, aber völlig weltfremden Idealen wie "bedingungsloser Liebe" ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu zeichnen. Solch ein romantischer Edelkitsch hilft niemandem.
 
Es hat eben wenig Sinn, bei einem derart komplexen Thema wie diesem mit moralischen, aber völlig weltfremden Idealen wie "bedingungsloser Liebe" ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit zu zeichnen. Solch ein romantischer Edelkitsch hilft niemandem.

was für dich völlig weltfremde ideale wie "bedingungslose liebe" sein mögen bzw. ein verzerrtes bild der wirklichkeit ist, kann für wen anderen durchaus realität sein. so gesehen steht dir eine solche pauschalverurteilung und verallgemeinerung nicht zu. bloß weil sich da wer mal - zu recht - über zu pauschale beschreibungen aufgeregt hat ....
 
Bedingungslose Liebe heißt bedingungslos. Frei von irgendwelchen Forderungen, Erwartungshaltungen und Abhängigkeiten des Verhaltens des Gegenübers. Am Besten werden das Menschen mit Kindern verstehen. Ich zB liebe meine 2 bedingungslos. Das geht soweit, dass ich sie auch noch lieben würde, wenn sie jetzt hypothetisch einen Menschen töten würden. Ich würde diese Tat selbstverständlich nicht gutheißen und sie hätten natürlich ihre Strafe verdient, aber ich würde sie trotzdem noch lieben. Ich trenne ihr Verhalten (egal ob brav oder schlimm, lieb oder zickig, vollkommen wurscht) von meinen Gefühlen ihnen gegenüber.
:down: Auch meine Meinung. Bedingungslose Liebe gibt es nur zwischen Eltern und Kindern. An eine Partnerschaft werden unweigerlich auch Bedingungen geknüpft und wenn es nur die Bedingung der Gegenliebe ist. Wenn mich der Partner nicht (mehr) liebt, wird unweigerlich auch meine Liebe irgendwann sterben. Im Gegensatz zu der Liebe meinen Kindern gegenüber!
 
Liebe Leute, jetzt muß ich auch mal was loswerden: Ich bin sooooooo froh, dass es Euch gibt! Dass hier auch g'scheite, normale, ernsthafte Menschen sich mit Themen auseinandersetzen und lesbare Beiträge schreiben, die Sinn machen und über die man diskutieren kann! Nein, noch ist nicht alles verloren, solange es wertschätzende und respekvolle Beiträge wie diesen Thread hier gibt.
Fühlts Euch bitte alle ein bissl umarmt und gedrückt! :up:
Danke!
 
Liebe ist es, dem anderen den Raum zuzugestehen, den er braucht, um so leben zu können, wie es seinem Wesen entspricht, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin. (oder so ähnlich ... G.B. Shaw)
 
Klar kann man Liebe und Sex trennen. Nur ist es sicher einfacher, wenn man nicht gleichzeitig in einer Beziehung ist. ;)
Spaß haben geht auch gut ohne Gefühle- für mich zumindest.
 
Nein. Es existiert auf diesem Planeten kein Szenario, dass das Hintergehen eines geliebten Menschen legitimiert.
Offensichtlich gibt es genügend Szenarien sonst würden nicht so viele Ihren Partner hintergehen, ob es für dich einmal ein Szenario gibt weist du erst im Totenbett. Ich wünsche dir aus vollsten Herzen, dass du dich nie in einer solchen Situation befindest wie der TE.
Auch das ist Blödsinn. Wo wäre die Menschheit heute ohne die Evolution der Moral? Unsere extrem komplex gewordene Gesellschaft funktioniert unter anderem nur deswegen, weil es Stützpfeiler wie die Moral gibt, ohne die das Kartenhaus in kürzester Zeit in sich zusammenfallen würde, und in einer nicht sehr spaßigen Anarchie enden würde.
Siehe Börse, Giftgasangriffe, Massen Vergewaltigungen, Copyrightverletzungen ... wir Menschen sind bekannt dafür sich an vorgegebene Moralvorstellungen zu halten :ironie:.
Sorry, aber die Vorstellung einer heilen Welt gibt es LEIDER nur in den Köpfen!

@Mitglied #164359 hat es gut angedeutet. Die Entscheidungen welche du heute triffst sind ein Ergebnis deiner Lebenserfahrung. Dadurch sind Begriffe wie Moral, Liebe, ... immer verknüpft mit den eigenen Erfahrungen und damit für jeden Menschen individuell. Ich finde es mutig vom TE sich eine Entscheidungshilfe hier abzuholen. Wäre es für Ihm einfach würde er diese Frage nicht offen stellen sondern einfach handeln, wie viele vor und nach ihm (egal in welche Richtung).

DANKE! An alle die welche sich, aus Ihrer Sicht, die Mühe gemacht haben kurz inne zu gehen und den TE Ansätze aufgezeigt haben statt Ihm zu belehren und maßregeln.
LG:zensiert:
 
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