Orthographie, Interpunktion - Deutsche Sprache schwere Sprache

Oha, da bietest aber eine echte Herausforderung mit den paar wenigen Sätzen. Also ich versuche es mal...


„Ich“ schreibt man gross, Satzanfang. Die beiden Beistriche werden nicht gesetzt. Beim Erste ist generell nicht nachzuvollziehen warum du den gesetzt hast, beim zweiten handelt es sich um eine klassische nebenordnenden Konjunktion (und), bei der man kein Komma setzt (wobei es hier auch Ausnahmen gibt). „schreibweise“ schreibt man gross. Bei „auseinander gesetzt“ bin ich mir nicht sicher, ob das so ein Ding ist, bei dem man es sowohl zusammen als auch getrennt schreiben kann. Jedenfalls ist „auseinandergesetzt“ auch richtig, da mein Korrekturprogramm es nicht rot unterstreicht 😁

hier sind die beiden Beistriche wieder falsch gesetzt aus den gleichen Gründen wie oben bereits erwähnt. „Wurscht“ bin ich mir nicht sicher, aber theoretisch so richtig, weil es ja ein adjektivischen Gebrauch hat. Aber bei solchen Dinge kann man schnell verunsichert sein :)

Auf das Folgende „wie war, wie war“ gehe ich auch ein, obwohl es doch offensichtlich ist, dass war und wahr zwei paar Schuhe sind. Das gesetzte Komma scheint mir dabei auch keinen Sinn zu ergeben. 🙃

Korrektur meiner Annahmen (oder bei anderen gemachten Fehlern) ist gerne erwünscht.
Beim fehlenden "h" bin ich bei dir, der Beistrich zw. "Wie wahr" und "wie wahr" ist aber korrekt..wenn man davor das Leerzeichen entfernt...;)
 
Plusquamperfekt oder Vorvergangenheit drückt, wie der Name schon aus, etwas aus, das "noch vor der Vergangenheit" geschehen ist. Eine Zeit, die auch recht selten verwendet wird, weil sie meistens holprig klingt.

Plus quam perfekt bedeutet mehr als Perfekt. Darin ist sinngemäß schon die aspektuelle Funktion, die bereits durch Verben im Perfekt eingenommen wurde, enthalten. Darunter ist einerseits die zeitliche Relation der beschriebenen Handlung zur restlichen "Geschichte" in der jeweiligen Erzählzeit zu verstehen, welche andererseits um die Aspekte: punktuell (vs. andauernd vs. wiederholend), abgeschlossen (vs. begonnen vs. versucht) und "ausreichend erklärt" (vs. noch näher darauf einzugehend) umfasst. Sprich: Handlungsräume wurden dadurch viel präziser erfasst, als es mit der aktuellen deutschen Grammatik möglich ist.

Perfekt und Imperfekt waren kein sinnbefreiter Luxus, den sich die Römer geleistet haben. Sinnbefreit wurden sie im deutschen Sprachraum durch die mangelnde Anwendung hinsichtlich ihrer Funktion (die zunächst durchaus auch hier in diesem Sinne angewandt wurde). Heute ist die Diskussion, ob Perfekt oder Präteritum anzuwenden ist, tatsächlich obsolet. Aber auch philodenndran, der mit Recht auf diesen gegenwärtigen Zustand hingewiesen hat, ärgert sich über die mangelnde Präzision, die dadurch entstanden ist (siehe das "Meidling-Beispiel").
 
Plus quam perfekt bedeutet mehr als Perfekt. Darin ist sinngemäß schon die aspektuelle Funktion, die bereits durch Verben im Perfekt eingenommen wurde, enthalten. Darunter ist einerseits die zeitliche Relation der beschriebenen Handlung zur restlichen "Geschichte" in der jeweiligen Erzählzeit zu verstehen, welche andererseits um die Aspekte: punktuell (vs. andauernd vs. wiederholend), abgeschlossen (vs. begonnen vs. versucht) und "ausreichend erklärt" (vs. noch näher darauf einzugehend) umfasst. Sprich: Handlungsräume wurden dadurch viel präziser erfasst, als es mit der aktuellen deutschen Grammatik möglich ist.

Perfekt und Imperfekt waren kein sinnbefreiter Luxus, den sich die Römer geleistet haben. Sinnbefreit wurden sie im deutschen Sprachraum durch die mangelnde Anwendung hinsichtlich ihrer Funktion (die zunächst durchaus auch hier in diesem Sinne angewandt wurde). Heute ist die Diskussion, ob Perfekt oder Präteritum anzuwenden ist, tatsächlich obsolet. Aber auch philodenndran, der mit Recht auf diesen gegenwärtigen Zustand hingewiesen hat, ärgert sich über die mangelnde Präzision, die dadurch entstanden ist (siehe das "Meidling-Beispiel").

Dein Posting erinnert mich an's Gymnasium. Latein zu lernen - obwohl mancherorts gescholten - war dann doch nicht ganz umsonst... ;)
 
:wideyed::wideyed::wideyed: Die haben auch welche?
Was soll ich dazu noch sagen doch die haben ganz sicher welche.
😂
Der Sohn unseres ehemaligen Handelsministers, späterer begnadeter Musiker bei Drahdiwaberl und Liedermacher mit einem gewissen Hubert von Goisern hat einmal unter eine Deutsch-Schularbeit geschrieben:

,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,, Zur gefälligen Verwendung!

Was ihm den "Fetzen" eines völlig humorlosen Klassenvorstands eingebracht hat.
Wie schade also auch kein guter Tipp für die Kinder wenn sie nicht weiter Wissen sollten. 😀
Am besten ist wohl wirklich mit zu lernen da ich selbst nicht schlauer bin.
Mein Lieblingsthema ist ja zur Zeit diese wörtliche Rede die in Geschichten vorkommen soll.
 
Die neue Rechtschreibung bietet ja viele Unsicherheiten.
Die A... [:hmm: das könnte man nun missverstehen] ...lte war auch nicht viel besser. :rotwerd:
Schon einige Redakteure und Lektoren habe ich an den Rand der Verzweiflung oder gar zur Weißglut getrieben, weil ich rede wie mir der Schnabel und schreibe wie mir die Flosse gewachsen ist. Allerdings hat mich das nie sonderlich gejuckt.
Die Jungs müssen ja auch irgendwie eine Daseinsberechtigung haben und sei es nur um meine Texte zu redigieren. :smuggrin:

Im Großen und Ganzen ist nach der neuen Rechtschreibung eigentlich alles richtig, auch wenn´s im Grunde genommen verkehrt ist. Unter dem Strich kommt es auf die Inhalte - sprich die Botschaft - an, die man vermitteln will. Soweit selbiges halbwegs verständlich und frei von allzu derben Vergewaltigungen der Grammatik ist kann und sollte über den einen oder anderen Ausreißer auch mal großzügig hinweggesehen werden.

P.s.: hab mal gesagt: den ersten, der "das" und "dass" richtig einsetzen kann, heirate ich vom Fleck weg 😄
Gut dasss daßßß jetzt geklärt wäre. Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
Anhand der Rechtschreibung lässt sich in vielen Fällen der Bildungsgrad des Schreibenden erahnen. Und mit etwas Übung erkennt man schon nach wenigen Worten, ob Fehler aus mangelndem Wissen, aufgrund einer Legasthenie oder einfach nur aus Faulheit gemacht wurden.

Mich erinnert Dein Bemühen jedenfalls sehr an eine Folge von King of Queens, in der Carrie an ihrer Aussprache arbeitet, um gebildeter zu wirken und auf diese Weise den Anforderungen eines besser bezahlten Jobs gerecht zu werden. 😂

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

die meisten private Schreibaktivitäten
die meisten privaten Schreibaktivitäten
Darum möchte ich hiermit einen Thread eröffnen, in welchem wir über Regeln der deutschen Sprache diskutieren und gleichzeitig auch gleich die gemachten Fehler in der Diskussion aufzuzeigen.
...und gleichzeitig auch die... aufzeigen.
 
Dein Posting erinnert mich an's Gymnasium. Latein zu lernen - obwohl mancherorts gescholten - war dann doch nicht ganz umsonst... ;)

Wer Dich fürs Latein Lernen schilt (habe es extra gegoogelt :)),
hat keine Ahnung, wie hilfreich es für die Allgeneinbildung ist.

Das Latein Lernen - ist das so richtig geschrieben?
 
Anhand der Rechtschreibung lässt sich in vielen Fällen der Bildungsgrad des Schreibenden erahnen.

Wenn ich die Rechtschreibung zwischen dem einen Physikerfreund und der einen Lehrerin vergleiche, muss ich widersprechen. Nicht der Bildungsgrad lässt sich daran erkennen, sondern die Art der Bildung...

Mögliche Bildung oder besser; mögliche Intelligenz erkennt man dann vor allem am Inhalt des Textes.

Und mit etwas Übung erkennt man schon nach wenigen Worten, ob Fehler aus mangelndem Wissen, aufgrund einer Legasthenie oder einfach nur aus Faulheit gemacht wurden.
Ich hatte eine leichte Legasthenie, wurde deswegen auch ziemlich faul in Sachen Rechtschreibung (weil ich eh immer mit dem Inhalt glänzte), was wiederum zu mangelndem Wissen führte. Jetzt wäre ich also gespannt, wie du meine Fehler einzuschätzen weisst 😁
 
Wer Dich fürs Latein Lernen schilt (habe es extra gegoogelt :)),
hat keine Ahnung, wie hilfreich es für die Allgeneinbildung ist.

Das Latein Lernen - ist das so richtig geschrieben?

Danke. Das sehe ich auch so. Ich wurde nie gescholten, man hört jedoch oft, daß Geisteswissenschaften gegenüber
anderen Fächern wie Technik, Wirtschaft etc. kurz, alles was Geld bringt, im Nachteil sind.

Ps: Ich mag diesen Thread :)
 
Wenn ich die Rechtschreibung zwischen dem einen Physikerfreund und der einen Lehrerin vergleiche, muss ich widersprechen. Nicht der Bildungsgrad lässt sich daran erkennen, sondern die Art der Bildung...
Soviel ich weiß, bezieht sich der Bildungsgrad auf den Grad der Allgemeinbildung. Also ist Dein Physikerfreund entweder ein Fachidiot oder er begibt sich aus purer Absicht auf ein niedrigeres Niveau als die Lehrerin ;-)
Ich hatte eine leichte Legasthenie, wurde deswegen auch ziemlich faul in Sachen Rechtschreibung (weil ich eh immer mit dem Inhalt glänzte), was wiederum zu mangelndem Wissen führte. Jetzt wäre ich also gespannt, wie du meine Fehler einzuschätzen weisst 😁
Ich finde, Deine Beiträge in diesem Thread klingen sehr bemüht 😜
 
Soviel ich weiß, bezieht sich der Bildungsgrad auf den Grad der Allgemeinbildung. Also ist Dein Physikerfreund entweder ein Fachidiot oder er begibt sich aus purer Absicht auf ein niedrigeres Niveau als die Lehrerin ;-)

Ach was, ich wusste gar nicht, dass Allgemeinbildung ein Prozess beinhaltet, der linear verläuft...

Ich finde, Deine Beiträge in diesem Thread klingen sehr bemüht 😜
Ich erkenne übrigens den Bildungsgrad vor allem daran, wie Leute konstruktiv Kritik üben können. Je mehr sie auf die persönliche Ebene gehen müssen desto tiefer halte ich deren Bildungsgrad... 😘
 
Ich habe mir vorgenommen (aus guten Gründen, die ich hier noch nicht Preis geben möchte, weil ev. peinlich ^^), in der schriftlichen deutschen Sprache sattelfester zu werden.
Da ich die meisten private Schreibaktivitäten hier im Forum tätige, böte sich die Gelegenheit, meine schriftlichen Fähigkeiten auch hier zu verbessern.

Darum möchte ich hiermit einen Thread eröffnen, in welchem wir über Regeln der deutschen Sprache diskutieren und gleichzeitig auch gleich die gemachten Fehler in der Diskussion aufzuzeigen. Wer also in diesem Text Fehler findet, darf sie sehr gerne korrigieren. Man darf sich auch unsicher sein. Die neue Rechtschreibung bietet ja viele Unsicherheiten. Auch darüber darf/ soll diskutiert werden, sowie über Fehler in der Sprachlogik und/oder über Stilistik.

Auch darf darüber nachgedacht werden, wie man zum Thema Rechtschreibung/Interpunktion e.c.t. generell steht und wo dabei die eigenen Stärken, Schwächen liegen.

Einfach alles, was mit der deutschen Schriftsprache zu tun hat, soll hier rein passen.

Bin gespannt :)

Am spannensten an der Sprache (egal welcher), finde ich persönlich, dass sie über Menschen etwas Preis geben kann.
Bspw. konnte in der USA Ted Kaczynski (Una Bomber) anhand der forensischen Linguistik, also der Sprachanalyse von häufig regional benutzten Worten oder Redewendungen, über ihn spezifische Urteile also ein einengenderes Profil erstellt werden.
Neuere Studien zur Sprachverarbeitung im Gehirn haben außerdem gezeigt, dass auch die "Wortkarte" (=neuronale Anlage der Sprache im Gehirn) zwar in etwa ähnlich aussieht, aber trotzdem jeder Mensch den Worten unterschiedliche Bedeutungen zuweist. Diese Bedeutungen und Wortgruppen werden durch persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Normen geprägt. D.h. dass jemand der bspw. weiß und männlich geboren wurde, ganz andere Wortgruppen mit dem Wort "Toleranz" verbindet, als jemand der schwarz und weiblich geboren wurde.
Insofern sollte man sich also bewusst werden, dass unsere subjektiv neuronalen Verkettungen je nach Gesprächsgegenüber verstanden werden ("Ich weiß genau, was du meinst...") oder nicht, das dann auch oft zu anderen Lösungsansätzen führt (auch verbale Beschimpfungen oder Handgreiflichkeiten aufgrund fehlender Kommunikation).
Weiteres werden durch das Anlegen des Sprachnetzes und vorallem auch der Rechtschreibung andere Gehirnressourcen "überschrieben", bspw. wurde herausgefunden, dass Analphabet*innen noch eine bessere räumliche Orientierungsgabe oder Gesichtererkennung haben, als Menschen, die lesen können. Die Sprache zu "beherrschen" und als wichtiges "Tool" für die menschliche Interaktion, aber auch die eigentliche Reflektiertheit zu verstehen, ist mir daher persönlich sehr wichtig.
 
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