Phänomen: mehr Gefühle ergibt mehr Hemmungen beim Sex

Ja im Post hier geht es um die Veränderung des Sexualverhaltens aufgrund der Relation der Protagonisten zueinander und die Ausgangssituation ist grundsätzlich ein funktionierendes sexuelles Verhältnis aber dabei ist vollkommen offen ob es sich dabei jetzt um eine D/S Beziehung oder um Blümchensex handelt....
Ich verstehe nicht volkommen, wie man jetzt von "Hemmungen durch Gefühle beim Sex" so übergangslos zu BDSM wechselt.

LG Bär
 
Ich bin über das Thema immer mal wieder gestolpert.
Männer (von Frauen habe ich das so eigentlich noch nie gehört), die mit zunehmenden Gefühlen für eine Frau beim Sex gehemmter werden.

Bei mir läuft das gegenteilig ab.
Am Anfang eher gehemmt (das geht so weit, dass ich beim ersten Sex keinen hochbekomme), erst nach einiger Zeit, wenn man
sich auf einander eingestellt hat, wird es hemmungsloser.
 
Ich verstehe nicht volkommen, wie man jetzt von "Hemmungen durch Gefühle beim Sex" so übergangslos zu BDSM wechselt.

LG Bär
Weil die Situation unterm Strich recht ähnlich ist unabhängig von den Praktiken. Ob es jetzt die Sub ist die ihrem Dom das Vertrauen entgegenbringt dass er ihr Popscherl nur soweit spankt wie sie es aushält ohne da Verletzungen davon zu tragen oder ob es das Vertrauen ist, dass die Sexpartnerin dem Ficker entgegenbringt wenn er ihn ihr ins Popscherl reinsteckt lässt sich in beiden Fällen zusammenfassen mit A vertraut B dass A keine Scheiße macht wobei ich zugebe dass in Fall 2 das auch umgekehrt gilt situationsbedingt.

lg sakura
 
der von dir vertretenen Einschränkungspolitik......


Ich rede von Fällen, in denen jemand unter seiner sexuellen Präferenz leidet und in Gefühlen, die er möglicherweise noch nie erlebt hat, einen Ausweg aus seiner Misere findet, z.B. bei einem neuen Partner/ neue Liebe.

Das hat mit "Einschränkungspolitik" absolut nichts zu tun. Wenn sich zwei einvernehmlich gefunden haben, soll es doch gut sein. Und Hemmungen zu haben ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der u.U. vor Schaden schützt. Da muss man halt das rechte Maß finden.
 
Ich rede von Fällen, in denen jemand unter seiner sexuellen Präferenz leidet und in Gefühlen, die er möglicherweise noch nie erlebt hat, einen Ausweg aus seiner Misere findet, z.B. bei einem neuen Partner/ neue Liebe.
Naja das kommt aber so rüber als ob diese Person sich aus irgendeinem Grund Frust / Enttäuschung /Ratlosigkeit... in eine sexuelle Rolle begibt die eigentlich aber nicht der tatsächlichen sexuellen Präferenz entspricht. z.B. das Verarbeiten von erfahrener Gewalt durch sexuelle Unterwerfung und dass wenn quasi die Ursache für diese Flucht wegfällt bzw. eine andere Erfahrung Gefühl des geliebt werdens eintritt, das Verlangen nach dieser Art der Sexualität dann auch wegfällt. Nur denke ich funktioniert eben der Umkehrschluss nicht weil du so einer Person nicht einfach sagen kannst hör auf mit dieser Rolle, das bist nicht du dann wirst du dein Glück finden, weil die Person das Gefühl ja noch nicht kennt.

Das hat mit "Einschränkungspolitik" absolut nichts zu tun. Wenn sich zwei einvernehmlich gefunden haben, soll es doch gut sein. Und Hemmungen zu haben ist ein natürlicher Schutzmechanismus, der u.U. vor Schaden schützt. Da muss man halt das rechte Maß finden.
Natürlich ist es ok Hemmungen zu haben und moralische Wertvorstellungen auch wenn diese individuell anders ausschauen können. Nur wenn man Bereiche wo jemand Hemmungen hat betreten will oder in diesen agiert, dann geht das nur wenn man dieser Person Sicherheit gibt und Sicherheit wiederum ist etwas das mit Vertrauen zu tun hat. Nur sollte man sich halt bewusst sein dass es auch keine gute idee ist wenn das Gegenüber schon sagt ich kann X oder Y jetzt nicht mehr verantworten zu einem Dritten zu gehen dem das Risiko egal ist weil dem auch die Person egal ist.

lg sakura
 
Naja das kommt aber so rüber als ob diese Person sich aus irgendeinem Grund Frust / Enttäuschung /Ratlosigkeit... in eine sexuelle Rolle begibt die eigentlich aber nicht der tatsächlichen sexuellen Präferenz entspricht. z.B. das Verarbeiten von erfahrener Gewalt durch sexuelle Unterwerfung und dass wenn quasi die Ursache für diese Flucht wegfällt bzw. eine andere Erfahrung Gefühl des geliebt werdens eintritt, das Verlangen nach dieser Art der Sexualität dann auch wegfällt. Nur denke ich funktioniert eben der Umkehrschluss nicht weil du so einer Person nicht einfach sagen kannst hör auf mit dieser Rolle, das bist nicht du dann wirst du dein Glück finden, weil die Person das Gefühl ja noch nicht kennt.

Sexuelle Präferenzen sind eben nicht angeboren. So kann z.B. auch aus fehlender Zuwendung/ Liebe im Kindesalter eine sexuelle Störung entstehen. Hier ist auch häufig ein vereinsamtes Gefühlsleben zu finden, das beim richtigen Partner zu neuer Blüte erwacht und erste Priorität erlangt.

Davon abgesehen können sich sexuelle Präferenzen eh im Laufe des Leben ändern. Und es ist ein fataler Irrglaube, dass in jedem Fall eine Präferenz/ Perversion auch glücklich und zufrieden macht.
 
Der Reiz des neuen ist sicher für viele ein großer Lustgewinn. Entdecken, ausprobieren und neues erleben.
Wenn dann die Grenzen erreicht und der Sex eine gewisse Routine hat, fehlt manchen dieser Kick.
Ich kenne - aber nicht viele - Männer, wo nach 3x schon die Lust weg ist und sie wieder " neue Haut" brauchen.
Ich vergleiche das mit Extem Sportlern, die Mehrheit kann mit Routine und Vertrautheit gut umgehen
 
Dieses Verlangen nach frischer Haut kann zur Obsession werden. Ob man sich darin nicht verliert?
Um Sexualität aber intensiv leben zu können, bedarf es allerdings einer gewissen Nähe, Vertrautheit, emotionaler Bindung - und nicht zuletzt sollte man den Partner gut kennen um ihn lesen zu können.
 
Sexuelle Präferenzen sind eben nicht angeboren. So kann z.B. auch aus fehlender Zuwendung/ Liebe im Kindesalter eine sexuelle Störung entstehen. Hier ist auch häufig ein vereinsamtes Gefühlsleben zu finden, das beim richtigen Partner zu neuer Blüte erwacht und erste Priorität erlangt.

Davon abgesehen können sich sexuelle Präferenzen eh im Laufe des Leben ändern. Und es ist ein fataler Irrglaube, dass in jedem Fall eine Präferenz/ Perversion auch glücklich und zufrieden macht.
Es ist aber auch ein fataler Irrglaube zu denken dass wenn eine gewisse sexuelle Spielart einen gewissen Stellenwert im Leben einer Person hat man diese Person glücklich machen kann wenn man sie dazu nötigt auf diesen Aspekt gänzlich zu verzichten nur weil man selber diesen Aspekt nicht teilen kann. Das is dann ungefähr so sinnlos wie die Meinung wenn ein Schwuler nur mal ne richtige Frau im Bett hattte wird der sicher wieder "normal" weil ihm nur das Gefühl oder die Emotion fehlt. Klar kann es sein dass sich Vorlieben ändern aber wenn so eine Änderung eintritt muss sie von der Person selbst kommen.

Der Reiz des neuen ist sicher für viele ein großer Lustgewinn. Entdecken, ausprobieren und neues erleben.
Wenn dann die Grenzen erreicht und der Sex eine gewisse Routine hat, fehlt manchen dieser Kick.
Ich kenne - aber nicht viele - Männer, wo nach 3x schon die Lust weg ist und sie wieder " neue Haut" brauchen.
Ich vergleiche das mit Extem Sportlern, die Mehrheit kann mit Routine und Vertrautheit gut umgehen
Das was du schreibst würde ich grundsätzlich auch so sehen nur geht es hier im Thread denke ich eher darum, dass sich durch die Nähe und Vertrautheit eine Situation ergibt
in welcher einer der beiden Partner die Routine nicht mehr durchziehen kann obwohl er/sie das eigentlich möchte. Dies aber nicht weil es langweilig geworden ist oder die eigene Lust dazu fehlt sondern vielmehr weil es aus verschiedensten Gründen Hemmungen gibt. z.B. ein Paar probiert einen Rimmjob aus und der passive Part hat dann in weiterer Folge Probleme z.B. mit dem aktiven Part Zungenküsse auszutauschen aus einem gewissen Ekelempfinden heraus. Soll heißen jedes vor allem sexuelle Experiment kann fehlschlagen aber wenn einen die Angst davor was wird sich der Partner von mir denken, ist das eh ok....soweit lähmt dass man nur mehr in der sexuellen Comfort zone bleibt dann wird das auf die Dauer auch nicht ideal sein.

Dieses Verlangen nach frischer Haut kann zur Obsession werden. Ob man sich darin nicht verliert?
irgendwann wird alles langweilig denn irgendwann hat man dann sämtliche Konstellationen die für einen interessant sind durch und irgendwie reizt ja auch immer gerade das was man gerade nicht hat und das wäre eben die tiefe Verbundenheit mit einem PartnerIn anstatt den oberflächlichen Kontakt mit vielen
Um Sexualität aber intensiv leben zu können, bedarf es allerdings einer gewissen Nähe, Vertrautheit, emotionaler Bindung - und nicht zuletzt sollte man den Partner gut kennen um ihn lesen zu können.
die Frage ist nur welches Ausmaß von Nähe / Vertrauen ist erforderlich - denn hier liegt die Latte bei jedem Menschen individuell unterschiedlich hoch, was durch gemachte Erfahrungen entweder in die eine oder andere Richtung verstärkt wird. Eine emotionale Bindung denke ich ist für geilen Sex per se nicht erforderlich und wird eben in manchen Konstellationen z.B. Paysex ... bewusst vermieden.

lg sakura
 
Es ist aber auch ein fataler Irrglaube zu denken dass wenn eine gewisse sexuelle Spielart einen gewissen Stellenwert im Leben einer Person hat man diese Person glücklich machen kann wenn man sie dazu nötigt auf diesen Aspekt gänzlich zu verzichten nur weil man selber diesen Aspekt nicht teilen kann. Das is dann ungefähr so sinnlos wie die Meinung wenn ein Schwuler nur mal ne richtige Frau im Bett hattte wird der sicher wieder "normal" weil ihm nur das Gefühl oder die Emotion fehlt. Klar kann es sein dass sich Vorlieben ändern aber wenn so eine Änderung eintritt muss sie von der Person selbst kommen.

Sexuelle "Spielarten", wie du es nennst, sind weder vergleichbar noch gleichsetzbar mit einer Homosexualität.

Wie gesagt, es steht ja jedem frei sich das passende zu suchen. Je nach selbst gesetzter, bzw. empfundener Priorität. Ob von Erfolg gekrönt hängt wohl davon ab, inwieweit man es schafft, Gefühle mit Perversionen in Einklang zu bringen. Und natürlich vom Grad der Perversion.
 
In meinem Bekanntenkreis gibt es ein Paar, wo sie sehr auf spanking fokussiert ist, und er es ihr aus emotionalen Gründen nicht geben kann (ich kann nicht jemandem wehtun, den ich liebe). Sie haben das so gelöst, dass sie sich gemeinsam(!) einen "externen Spanker (no sex)" gesucht (und gefunden) haben.

Das kenn ich auch aus meinem Beziehungsleben: Er - als mein Meister - möchte mich in Sachen SM nicht zu hart rannehmen, weil er das mit seinen Gefühlen für mich nicht verantworten kann. Aber eine "externe Sub" würde ihm schon gefallen. Was er mir da für Fantasien erzählt hat, was er da so gerne mit ihr anstellen würde.... Da kann ich verstehen, dass er mich zu lieb dafür hat, um das mit mir, seiner Partnerin durchzuziehen. (Und ganz ehrlich, ich würd es auch an mir nicht wollen, weil mir das zu hart wär. Aber wenn ihm das mit der "Externen" was gibt, und sie natürlich auch ihren Lustgewinn draus ziehen kann, dann ist DAS für mich als seinerseits gewünschte Zuseherin wiederum sehr erregend, auch wenn es dann eben bei denen härter zugeht. :liebe:)
 
Spannendes Thema. Ich hab mich oft gefragt, warum ich den Sex am Anfang, im neu Kennenlernen, immer viel spannender fand als später bei größerer Vertrautheit. Jetzt mal vom Mann-Frau-Dings abgesehen, ich beziehe mich mangels Erfahrungen mit Männern/Beziehung hier ausschließlich auf frühere Beziehungen mit Frauen. Ich konnte nie nachvollziehen, warum gesagt wird, Sex wäre doch nur richtig toll, wenn die Beziehung vertraut wird und man sich kennt usw. War für mich wirklich nie so.

Klar, zu Beginn ist erstmal die Sensation des Neuen da, aufregend, man kann entdecken, ausprobieren usw. Mit beginnender Vertrautheit empfand ich dann oft noch so eine Steigerung, man weiß die Signale der Partnerin besser zu deuten, wird wagemutiger, erweitert die Grenzen, wiederholt, was toll war usw. - das war, je nachdem wie oft man sich gesehen hat, so etwa nach 4 Wochen der Fall und hielt ein paar Wochen an. Und dann verlor sich der Reiz (und ich hab mich zurückgezogen). Nicht so bewußt, für mich war das meistens so ein Stadium, in dem die Partnerinnen anfingen, "verbindlicher" zu werden, mich mehr in ihren Alltag mit einzubeziehen und das wollte ich nicht unbedingt. Damit einher ging aber auch fast immer ein Abflachen des gemeinsamen Sexlebens, das wurde routinierter, man wußte, was die andere mag, wurde selektiver - wird eben das gemacht, was die "Highlights" sind (mit Distanz betrachtet vergleichbar, als würde man täglich nur noch zwei oder drei Lieblingsessen kochen, statt die als besondere Highlights zu behalten - da setzt dann so ein Gewöhnungseffekt ein, der recht schnell langweilig wird, das Besondere verliert sich).

Das Stadium, daß die Hemmungen mit wachsender Zuneigung / Vertrautheit stärker werden, hab ich jedenfalls nie abgewartet, ich war immer vorher schon weg.


Trotzdem kenne ich es ansatzweise, aber das als Frau in Beziehung zu Mann.

Mit der Frau die ich liebe, verehre und auf Händen trage, kann ich doch gewisse Dinge einfach nicht tun - oder doch?

Mal abgesehen davon, daß ich unter Garantie im rasenden Galopp flüchten würde, wenn mir jemand mit Verehrung und "auf Händen tragen" käme :D (ist einfach meinem Wunsch nach Schulter-an-Schulter und meiner Forderung, nicht nur als gleichberechtigte, sondern auch starke Partnerin anerkannt zu werden): ja, "gewisse Dinge", die einfach nur geil sind und das Kopfkino beflügeln. Die aber in dem Moment, wo der Partner anfängt, mir wichtig zu werden, ich gut vor ihm dastehen will, plötzlich zum Hemmnis werden können. Er könnte ja schockiert oder angewidert werden oder mich plötzlich nicht mehr als selbstbestimmte, selbstbewußte Person wahrnehmen - so in der Art.

Dieses Stadium setzt recht früh ein, weil anders als früher mir ein gewisser emotionaler Level inzwischen wichtig ist, um überhaupt den Wunsch nach Sex zu haben, das war in jüngeren Jahren anders. Und da beißt sich die Katz in den Schwanz...

Gutes Thema, gibt mir doch einiges an Denkanstößen. :up:
 
Richtig. Davon habe ich nichts geschrieben. Muss ich ja auch nicht, da es da wohl auch nichts zu diskutieren gibt. Hier ist aber nach dem "Phänomen Gefühle versus Hemmungslosigkeit" gefragt. Und da gibt es eben auch spezielle Fälle, in denen Gefühle sich durchaus als heilsam erweisen können. Schließlich in eine wie auch immer geartete Sexualität bis auf wenige wirklich krankhafte Ausnahmen kein unabänderliches oder unbeherrschbares Schicksal.


Und umgekehrt nicht?

Ich halte deinen Ansatz nicht grundsätzlich für verkehrt, aber meiner Erfahrung nach taugen viele Theorien nur dann, wenn sie auch in der Gegenrichtung 'funktionieren'. Die Erfahrung, daß die emotionale Ebene nicht gefährdet ist, wenn man erlebt, daß die eigenen "Perversionen" angenommen, erwidert, geteilt werden, könnte ich mir als durchaus heilsam vorstellen.

Also für mich zumindest. "Unabänderlich" bzw. unbeherrschbar sind für mich vor allem Dinge, die ich so zurückhalte, daß "unkontrolliertes Loslassen" bis heute kaum vorstellbar ist, gerade wenn Gefühle mit im Spiel sind.
 
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