Polyamorie

Polyamorie ist(erwarteterweise), wie sie sich nach dem Durchackern diverser Links darstellt, offensichtlich kein Lebensmodell mit dem ich mein Glück finden könnte.
Allerdings glaube ich sehr wohl, dass es Menschen gibt, die Liebe zu mehreren Menschen empfinden und diese dann als gleichwertig wahrnehmen.

Nun meine Gedanken dazu:
In einer stabilen Zweierbeziehung sollten beide Partner gleich an der Beziehung arbeiten und sich auf gleicher Augenhöhe befinden. Wenn man jedoch bedenkt, dass sich in Gruppen schnell eine Üerson findet, die das Sagen hat, glaube ich schon, dass sich das Leben für alle Beteiligten in einer polyamorösen Beziehung um ein Vielfaches schwieriger gestaltet.

Wenn die Partner es schaffen sich auf gleicher Augenhöhe zu begegnen, kann es meiner Meinung nach wunderbar funktionieren- doch da kommt dann doch wieder das menschliche Unvermögen hinzu.

Um dieses Konstrukt leben zu können braucht es in meinen Augen schon etwas mehr als nur Liebe, die ja nicht aktiv von den Beteiligten forciert wird - die passiert.
So ein Konstrukt braucht das uneingeschränkte Commitment aller Beteiligten, auch wirklich so leben zu wollen und sich in Fragen wie "Wie gehe ich mit Eifersucht um?" , "Welche Rolle spiele ich, wenn mein Partner mit meiner Partnerin ein Kind bekommt?" einig zu sein.

Eifersucht ist ein zutiefst menschliches Gefühl, dass allerdings nicht aus liebe entspringt, sondern aus dem eigenen Unvermögen mit einer Situation fertig zu werden.
Fazit: In meinen Augen ist Polyamorie durchaus lebbar, allerdings sind die Protagonisten zu äußerst tiefgehenden emotionalen Übereinstimmungen gezwungen...im Sinne der Beziehung...
 
Polyamoröse Utopien gibt es seit der Antike und hat sich bis heute nicht als das bessere "Konzept" für ein gesellschaftliches Miteinander durchgesetzt. Es funktioniert nicht, weil der Mensch in der Regel gar nicht fähig ist, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben.


Ein möglicher Deutungsansatz. Ein weiterer: Besitz. Die meisten Gesellschaften basieren auf Besitz, der den Nachkommen vererbt wird. Je komplexer Familienstrukturen, desto schwieriger die Sicherung des Eigentums und je mehr Konfliktpotenial, desto instabiler ein Staatsgefüge. Beziehungsmodelle haben immer auch staatstragende Aspekte.


/ojee, ich hatte nicht alle Beiträge durch. @Mitglied #164359, gimme 5
 
:kopfklatsch: sinnlos! da kannst dir den mund fusselig reden, dass es da rein um die betrachtung der liebes-komponente und ihre mögliche gleichwertigkeit zu mehreren menschen geht. was hat das - auch bei erwachsenen - damit zu tun, ob ich mit denen schlafe oder nicht? ficken geht ja auch umgekehrt ohne "liebe".

Du wirfst alle möglichen Formen der Liebe in einem Topf und bastelst dir deine persönliche und reichlich verkitschte Definition von dem was Liebe allgemein zu sein hat zusammen. Eltern zu Kindern, Nächstenliebe im christlichen Sinn, Geschwisterliebe und schließlich Liebe in einer ganz normalen sexuellen Beziehung. Das kräftig umgerührt ist dann "Polyamorie".
 
........ändert nämlich nichts an der Tatsache, dass es in meiner ursprünglichen Heimat Usus ist - wenn es sich ein Mann finanziell leisten kann, er mehrere Frauen liebt und DIE FRAUEN DIES AUCH FREIWILLIG
WOLLEN!!! - auch mehrere Frauen zu heiraten bzw. mit ihnen zusammen zu leben!

Das ist kulturell bedingte Vielweiberei, bei der Frauen trotz Freiwilligkeit Statussymbol und Besitz des Mannes sind und hat mit der hier gemeinten Polyamorie nicht die Spur zu tun.

Solche "Gesellschaftsmodelle" sind selbst bei den Verfechtern der Polyamorie verpöhnt.
 
Polyamoröse Utopien gibt es seit der Antike und hat sich bis heute nicht als das bessere "Konzept" für ein gesellschaftliches Miteinander durchgesetzt. Es funktioniert nicht, weil der Mensch in der Regel gar nicht fähig ist, mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben.

Da ich einige Poly Leute kenne und mich auch an das Thema herantaste würd mich interessieren ob es für die Behauptung "der Mensch nicht fähig ist mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben" einen wissenschaftlichen Beweis gibt.
 
Da ich einige Poly Leute kenne und mich auch an das Thema herantaste würd mich interessieren ob es für die Behauptung "der Mensch nicht fähig ist mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben" einen wissenschaftlichen Beweis gibt.

Das mag es ja in Einzelfällen geben, aber in der Regel schließt die Liebe zu einem Partner eine weitere gleichwertige Liebe zu einem Dritten aus.

Außerdem lässt sich auch die Fähigkeit zur Polyamorie durch nichts nachweisen.

Bleibt als "Beweis" nur die Feststellung, dass es funktioniert oder nicht.
 
Beziehungsmodelle haben immer auch staatstragende Aspekte.

"Beziehungsmodelle" sind eine Angelegeheit gesellschaftlicher Ordnung, nicht eine Frage der Liebe. Deshalb ist ja auch Polyamorie eine gesellschaftliche Utopie, die seit ewigen Zeiten besteht und bis heute gescheitert ist. Partnerschaftliche Liebe lässt sich nicht per Dekret multibel vergesellschaften.
 
"Beziehungsmodelle" sind eine Angelegeheit gesellschaftlicher Ordnung, nicht eine Frage der Liebe. Deshalb ist ja auch Polyamorie eine gesellschaftliche Utopie, die seit ewigen Zeiten besteht und bis heute gescheitert ist. Partnerschaftliche Liebe lässt sich nicht per Dekret multibel vergesellschaften.


Da muß ich dir (zum Teil) widersprechen, weil gesellschaftliche Veränderungen auch "von unten" stattfinden. In meiner Jugend waren "wilde Ehen" undenkbar und staatlicherseits nicht gefördert. Eine Generation vor mir wurden Frauen, die allein in ein Lokal gingen, vielerorts nicht mal bedient, nur in Begleitung, ebenso waren "Herrenbesuche" nach 22 Uhr verboten usw. - alles Dinge, die so auch gewollt waren. Heute kräht kein Hahn mehr danach, ob zwei als Paar zusammenleben oder nicht, ob sie heiraten oder nicht spielt nur mehr eine unwesentliche Rolle (für mich am ehesten wahrnehmbar im Zusammenhang mit der "kleinen" Lösung der homo-Ehe). Als eine, die sehr lange in Gaykreisen gelebt und gearbeitet hat, kann ich nur konstatieren, daß auch die sogen. "Beziehungsmodelle" sich nicht per Dekret ändern, sondern eben durch aktiven Kampf gegen Diskriminierungen einerseits, einer allmählich sich verändernden Sichtweise auf Lebensweisen generell andererseits, dann aber auch durch Veränderungen und Anpassungen von Gesetzen, weil natürlich die "Botschaft" dahinter auch signalisiert, daß beispielsweise ein schwules Paar, das verheiratet ist, vom Gesetzgeber geschützt ist. So gesehen: Veränderungen in und durch mehrere Richtungen.

Polyamorie sehe ich nicht (mehr) als Utopie, sie wird zunehmend gelebt. Ich glaube allerdings, sie wird nie die Monogamie auf breiter Ebene ablösen.
 
So rechtfertigen sich Utopisten. Ist genauso hirnverbrannt wie ihre Utopien selbst. Du verwechselst da was mit machbarer Realpolitik.

Die Geschichte ist voller Utopien, die allesamt schädlich waren und es heute auch noch sind. Polyamorie ist da vergleichsweise harmlos, aber auch utopisch als Konzept für eine bessere Welt.
Ich halte Utopien keineswegs für schädlich; sie sind/waren ein wunderbarer Denkansatz, der Bewegung in verkrustete Strukturen bringt/gebracht hat. Man sollte aber nicht den Fehler begehen, Utopien unbedingt 1 : 1 in die Realität umsetzen zu wollen. Das funktioniert nicht, weil die Welt eben nicht so einfach ist wie Utopien beschreiben.
 
Mo·no·ga·mi̱e̱
Substantiv [die]
  1. Zusammenleben mit nur einem Geschlechtspartner.

Monogamie
(von altgr. μόνος mónos „allein, einzig“ und γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem Paarungsverhalten nicht zwingend auch eine Fortpflanzung verbunden. Im Gegensatz zur Monogamie stehen Verhaltensmuster der Polygamie (beim Menschen auch Vielehe) wie z. B. der Vielweiberei, -männerei oder Gruppenehe.

EHE ist ein religiöses/verwaltungsbezogenes Konzept.


Polyamorie
(Kunstwort aus griechisch πολύς polýs „viel, mehrere“ und lateinisch amor „Liebe“, englisch auch: Polyamory) ist ein Oberbegriff für die Praxis, mehr als einen Menschen zur selben Zeit zu lieben.[1] Dies geschieht mit vollem Wissen und dem Einverständnis aller beteiligten Partner.[2]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Gegenstück von Monogamie wäre die Polygamie ( Vielehe ), nicht die Polyamorie.

Weiß ich, Gscheithaferl. :D


nur kurz, weil ich heut noch anderes zu tun hab, einen Link für @Mitglied #125812 hier reinstellen: ZEGG - gibt's seit rd. 25 Jahren, dort leben und arbeiten die unterschiedlichsten Leute in verschiedenen, auch polyamoren Beziehungskonstellationen. Die "Vernetzung" ist mittlerweile groß, nicht nur dort (im ZEGG geht's insgesamt um gesellschaftliche Veränderungen, wir haben es uns angeschaut, mir persönlich liegt halt der spirituelle Überbau nicht besonders).

Ich finde nicht, daß eine dritte Person lieben bereits als polyamor bezeichnet werden kann, deshalb schrieb ich ja: ich kenn's nur aus dem Bekanntenkreis. Da liefen die Geflechte einige Jahre, ob sie heute noch existieren weiß ich allerdings nicht. Ob mehrere Jahre und dann Ende bereits als "gescheitert" zu sehen sind bezweifle ich allerdings, das gilt für konventionelle Paarbeziehungen ebenso.
 
Das ist kulturell bedingte Vielweiberei, bei der Frauen trotz Freiwilligkeit Statussymbol und Besitz des Mannes sind und hat mit der hier gemeinten Polyamorie nicht die Spur zu tun.
Marlene, Du hast schlichtweg absolut keine Ahnung. Ich frage mich gerade, wer die Kultur, in der ich aufgewachsen bin, geschweige denn meine Eltern, besser kennt! Du oder ich? :haha::hahaha: und wieder: :kopfklatsch:

Ich bin erstmal raus, mir ist es einfach zu blöd mit Dir!
In der Beziehung bewundere ich Mr. Salt, der hat wesentlich mehr Geduld, sich mit schwachsinnigen und herabwürdigenden Beiträgen von Dir zu beschäftigen.

Mrs. Pepper :winke:

PS: Und da Du ja Wikipedia so liebst, in Deinem von Dir zitierten Wikipedia Artikel findest Du sogar den Unterschied zwischen Vielehe (die von Dir angesprochene Vielweiberei) und Polyamory!
 
Du wirfst alle möglichen Formen der Liebe in einem Topf und bastelst dir deine persönliche und reichlich verkitschte Definition von dem was Liebe allgemein zu sein hat zusammen. Eltern zu Kindern, Nächstenliebe im christlichen Sinn, Geschwisterliebe und schließlich Liebe in einer ganz normalen sexuellen Beziehung. Das kräftig umgerührt ist dann "Polyamorie".

ah ja, und das steht von mir ganz genau ... wo?

Das mag es ja in Einzelfällen geben, aber in der Regel schließt die Liebe zu einem Partner eine weitere gleichwertige Liebe zu einem Dritten aus.

in der regel können menschen nicht meisterlich malen oder virtuos klavierspielen. trotzdem gibt es diese begnadeten künstler. keiner sagt hier, dass es durch ein plus an beteiligten personen viel einfacher, leichter und beständiger wird. viele sind nicht fähig, sogar bloß einen anderen menschen wirklich zu lieben. viele sogar nicht einmal sich selber. aber deswegen weil ich nicht virtuos spielen oder malen kann, werde ich die existenz dessen nicht als utopie, unmöglich oder gar schädlich abtun.

Außerdem lässt sich auch die Fähigkeit zur Polyamorie durch nichts nachweisen.

außer dass .... es sie in bestimmten fällen gibt und sie gelebt wird??? die fähigkeit zur treuen, beständigen und ausreichend friktionsfreien beziehung auf lebenszeit ist auch nicht grad ein massenprodukt. lässt sie sich wirklich nachweisen? ja, schon, oder? also warum nicht auch die polyamorie? bloß weil die zahl kleiner ist? lassen sich rothaarige nachweisen - wenn ihre zahl kleiner ist als die der schwarzhaarigen?

"Beziehungsmodelle" sind eine Angelegeheit gesellschaftlicher Ordnung, nicht eine Frage der Liebe. Deshalb ist ja auch Polyamorie eine gesellschaftliche Utopie, die seit ewigen Zeiten besteht und bis heute gescheitert ist. Partnerschaftliche Liebe lässt sich nicht per Dekret multibel vergesellschaften.

wssss?? :fragezeichen:
 
ah ja, und das steht von mir ganz genau ... wo?

Ließ deine Beiträge.

weil es schon auf kinder-ebene sehr wohl geht. und zwar gleichwertig.

du verstehst nicht, dass polyamorie im gegensatz zu rein sexuellen beziehungen mit liebe zu tun hat. und das mit den kindern war ein beispiel, dass liebe auf einer gleichwertigen ebene, die wir allesamt kennen auch teilbar ist. dass du meinst, das ist nur bei kindern so, aber nicht im auch sexuellen polyamorie-bereich, das begründet sich auf nix, außer auf deine ansicht. und darauf dass dir nicht in den kram passt, es könnte womöglich anders sein.

Die bedingungslose Liebe zu eigenen Kindern ist nicht vergleichbar mit einer Liebesbeziehung Erwachsener, in der Sex eine bedeutende Rolle spielt. Das gleichwertig zu setzen ist eine utopische Vorstellung einer paradiesischen Gesellschaft wie es kitschiger nicht mehr geht.

außer dass .... es sie in bestimmten fällen gibt und sie gelebt wird???

Beiträge komplett lesen hilft.

Außerdem lässt sich auch die Fähigkeit zur Polyamorie durch nichts nachweisen.

Bleibt als "Beweis" nur die Feststellung, dass es funktioniert oder nicht.
 
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