Der Trend zum "positiven Denken" kommt ja nicht von ungefähr, sondern, wie so vieles Schädliche, aus dem anglo-amerikanischen Raum und ist m.M.n. eine Psycho-Falle. Das Negative verschwindet nicht, sondern "verbarrikadiert" sich im Unterbewußtsein und manchmal bricht es eben aus (der wahre Grund für die vielen Schul-Amokläufe in den USA und nicht, wie fälschlich behauptet, die hohe Waffendichte). Warum benötigt man in einem Land, wo Alle "ach so positiv sind", eigentlich so viele Waffen? Weil man gar dem Frieden nicht traut?
Diese oft ungute, gekünstelte Freundlichkeit des US-Amerikaners (aber auch des Australiers, des urbanen Kanadiers, etc.), und damit meine ich den "typischen Amerikaner", eben so wie den "typischen Wiener", und nicht irgendwelche "die Ausnahme von der Regel"-Minderheiten) ist Folge davon und setzt sich fort bis in die Management-Ebenen der Konzerne, weil ein Großteil von ihnen eben US-amerikanisch dominiert sind. "The american way of live" wurde ganz bewußt, auch mit Hilfe von Hollywood, in die Welt hinaus getragen. Eine Art "Krieg mit anderen Mitteln".
Diese Dominanz des "Positiven" hat für mich etwas orwell-haft Böses, Hinterhältiges. Genauso, wie mir Clowns suspekt sind. Der US-Amerikaner ist die Karrikatur des Westeuropäers mit all seinen negativen Eigenschaften, und mit dem man es nur aushält, wenn man andauernd positiv denkt.
SMILE! How beautiful! Marvellous! (wieso sehe ich jetzt die Heidi Klum vor mir?)
Genies und Buddhisten denken nie positiv! Warum wohl? Weil Selbstzweifel, Wissensdurst und Kritikfähigkeit ihre ständigen Begleiter sind. Eine positive Lebenseinstellung ist die Gnade geistig Behinderter. Schon Jesus Christus erkannte, vollkommen richtig jedoch nicht ganz uneigennützig, "seelig sind die armen im Geiste, denn ihnen ist (sei) das Himmelreich". Amen!