Ähm. Positives Denken, ich persönlich halte das für Schwachsinn. Wo endet es? In einem noch immer unerfüllten Leben in dem man dann die Wünsche irgendwann ans Universum sendet?
Selbstvertrauen ist das richtig Wort, das einem fehlt.
Kein Trugbild und Schöndenken. Wenn man nur gut visualisiert, dann wird es sein - ja kann dazugehören, bringt alleine Nüsse.
"Du musst positiv denken." "Trau Dich, das geht schon gut, denk positiv" "Sei nicht ungeduldig, Traumpriinz/essin wird kommen, denk positiv?
u. unendlich s.w.
Das ist wie wenn Du zum Freunderl mit drei akuten Bandscheibenvorfällen sagst: "Heast cool, ich hab uns für den Marathon angemeldet. Du musst echt nur wollen, dann geht das schon." (Warum nur ist körperlicher Schermerz, Unvermögen, so viel leichter zu verstehen als Seelisches Missempfinden?)
Es ist auch eine Art Schuldzuweisung: Kein Wunder dass bei Dir nix hinhaut, Du musst positiv denken.
Tja und ich sehe durchaus einen massiven Widerspruch im Befehl: "Du musst positiv denken!"
Ich find das gar nicht positiv, wenn mir wer sagt, was ich muss.
(Weil wenn ich das nicht tu, bin ich selber schuld? Warum und mit welchem definierten Ziel MUSS ich?)
Wenn mir jemand erzählt, ich muss positiv denken und mir keinen Zund gibt, wie ich tatsächlich ein Basis dafür bilden könnte, ist es einfach gemein.
Wohin geht es, in Tagträumereien, wie es sein könnte?
"Denk positiv", heißt für mich "Ma schon wieder die, ihre Gschichtln kotzen mich an, die kriegt es eh nie hin, gleich geht das Geraunze wieder an, ma megaanstrengend die Oide, shit was sag i - ah": "Ist doch alles nicht so schlimm, Du musst nur positiv denken!"
"Denk positiv" heißt, so wie Du denkst, denkst Du fasch, was Du fühlst ist falsch, Du machst es falsch - dabei geht es so einfach, brauchst ja nur positiv.....
Was diesem Satz an Positiven abzugewinnen ist, dass er Milliardenumsätze brachte.
Da war ja "Der Weg ist das Ziel" noch der Furz eines Singvogels dagegen.
An positiv handeln und dessen Wirkung glaube ich übrigens.
Natürlich fängt das auch beim Denken an, dem folgen allerdings Handlungen.
Ich glaube und weiß, dass man Selbstvertrauen erarbeiten (weniger erträumen) kann. Ich weiß, dass man sich Ziele stecken kann, die zu schaffen sind. Ich weiß, dass man Positives tun kann und positives Feedback bekommen kann. Ich weiß, dass auch negatives Feedback, stark machen kann. Anerkennung und Wertschätzung braucht man echt nicht von jedem. (....bei manchen mag man Abstand und keinesfalls Schulterschluss....)
Ich rate zu einem wachen Zustand. Ich rate zu
kleinen Etappen, kleinen Schritten, allerdings konsequent, auch wenn es etwas an Überwindung braucht. (immer nur soviel wie man schafft)
Es ist wie bei Kindern die Laufen lernen, die ersten Schritte sind zaghaft und patschert, aber ich schwöre man kommt ins Laufen, wenn man dran bleibt.
Was auch helfen kann sind kleine
Rituale, sich selbst etwas wert sein.
Beispiele: Morgens die Zeit für einen Heißgetränk nehmen, eine kleine Runde gehen und durchatmen, das Bett machen und sich abends freuen in ein frisches schönes Bett zu schlüpfen - unzählige kleine Dinge, bei denen man sich selbst etwas Angenehmes und Gutes TUN (NICHT DENKEN) kann.
Und bitte denkt daran bevor ihr etwas konsumiert: Selbsthilfe ist ein Millardengeschäft, weltweit.
Viele Raunzen, dass in diesen Zeiten Reisen nicht möglich ist. Etwas günstiger wäre es tatsächlich mit einem Profi, wenn vorhanden einem Menschen des Vertrauens, zu sprechen und eine Reise in sich rein und in Folge nach außen hin zu beginnen. Das Leben als Abenteuerurlaub mit schönen Genuß- und Seelebaumel-Tagen dazwischen.....
Zielsetzungen im Leben finde ich persönlich ganz wichtig - auch wenn von außen unbedeutend aussehen mag.
(Für mehr Menschen als man denkt - Tabuthema - ist die Zielsetzung sich täglich die Zähne zu putzen nicht mal umsetzbar - also kein Grund sich klein zu fühlen, wenn nicht alles klappt - aber ein stetiges Bemühen weiter zu kommen - nicht vergessen sich freuen und Zufriedenheit suchen zu empfinden, nicht denken "das kann ja eh echt jeder" - das stimmt nicht.......)
(und jetzt geh ich selbst ein wenig kiefeln, ist ja nicht immer alles rosarot - schwarz schon gar nicht - schwarz ist nur handlungsunfähig und das ist meistens tot. Nicht tot zu sein, ist mal positiv - da kann man ansetzen und vorwärts........
)
Alles bewerten, alles einschachteln, überall ein Etikett drauf picken.
"Etwas Schlechtes" "Etwas Gutes"
Was verdammt ist "etwas Schlechtes?"
Es gibt Schicksalsschläge, es gibt Überraschungen, es gibt Herausforderungen.
"Etwas Schlechtes" klingt so als wäre da etwas aus dem Nichts gesprungen - nein alles hat irgendwo einen Grund, hat irgendwann begonnen etwas schief zu laufen.....
Haha und sei mal ehrlich. Aus wieviel "Guten" ist irgendwann mal ein richtiger Murks rausgekommen.
Frag beginnende Häuselbauer, Frischvermählte, frischgebackene Eltern u.s.w. und schau mal ein paar Jahre später rein
Woraus hast Du am meisten gelernt: Aus Überwundenen Krisen, gemeinsam oder alleine Geschafftem oder aus der Sonne auf dem Bauch vor dem Essen am Buffett und weiterrumhängen........Es ist der Umgang mit Misserfolgen, der uns weiter bringt, die Grenzen unserer Belastbarkeit definiert, unsere Erfahrung macht - ja und auch unsere Selbstsicherheit mitbringt.....