Raue oder ruhige See?

Wie sind eure Erfahrungen und welche Art der Beziehung bevorzugt ihr?
Was hat sich für euch auf Dauer bewährt?

eine ideale beziehung hat kein "entweder - oder" diesbezüglich. klar nimmt nach der hormonellen umnachtung der anfangszeit die sinnesrausch-rauhe-see ab und umgekehrt das wohlige-geborgen-sein zu. aber ein entweder-oder ist es auch dann nicht. sonst ist es nicht wohlig-ruhig sondern fad.
 
Ich würde es tendenziell auch eher so sehen. Ich finde es schön wenn man sich ergänzt, vielleicht völlig unterschiedlich ist, aber dennoch miteinander harmoniert und man einen ausgleichenden Pol im anderen findet.

Ich mag das Wort "ergänzen" nicht, wenn es um Beziehungen geht. Da hat man schnell den Eindruck, dass man erst durch einen Partner "ganz" wird. Deshalb nenne ich das @Mitglied #106001 und mich immer 200%er.
 
Denkt.JPG

Eigentlich vermisst man immer das was man nicht hat:(
Auf stürmischen Wellenbergen sehnt man sich nach der Ruhe, bei Windstille lechzt man nach Aufregung:unterwuerfig:

So sind Menschen eben:
Sie wollen immer das, was sie gerade nicht haben können;)
 
Für mich gibt es kein "Entweder" und kein "Oder".
Es gibt auch keinen Hafen und kein Dazwischen. Das Leben/eine Beziehung ist keine See. Es ist ein Fluss, der Dinge bewegt, die sich auf und in ihm befinden.
Deshalb ist man weder Wind oder Wetter ausgeliefert, noch den Gezeiten. Man treibt diesen Fluss entlang und steuert. Mal steuert man in eine gemeinsame Richtung, mal nicht. Aber egal wie man steuert, der Fluss treibt einen immer flussabwärts.
 
Jederzeit Konfrontatin ist einfach nur Kraftraubend, vor allem, wenn das vis à vis nicht erkennt wie negativ grundeingestellt es ist!
Nur ruhige See hingegen ist auf Dauer auch nicht das Wahre.
Das seh ich auch so. Ein gesundes Mittelmaß ist für mich angesagt. Es darf auch "heftigere" Zeiten geben, aber danach soll die See gern auch mal wieder ruhig werden.

Als ich meinen Freund kennenlernte, fühlte ich mich innerlich, seelisch ruhig wie ein klarer Waldsee. Diese Ruhe vermag er mir bis heute zu schenken. Das heißt aber nicht, dass es nur "ruhig" bei uns zugeht. ^^
 
Es gibt auch keinen Hafen und kein Dazwischen. Das Leben/eine Beziehung ist keine See. Es ist ein Fluss, der Dinge bewegt, die sich auf und in ihm befinden.
Deshalb ist man weder Wind oder Wetter ausgeliefert, noch den Gezeiten. Man treibt diesen Fluss entlang und steuert. Mal steuert man in eine gemeinsame Richtung, mal nicht. Aber egal wie man steuert, der Fluss treibt einen immer flussabwärts.
Deine Darstellung der Dinge hat was, das muss man unumwunden zugeben, :up:
 
Aktive Menschen sind Seefahrer, die zwar einen Heimathafen haben, aber zwischendurch in die Welt hinaus fahren, um andere Meere kennen zu lernen.
 
Aus meiner geringen Erfahrung nach war es bis jetzt immer zuerst eine wilde stürmische See, die dann meist immer lauer und flacher wurde, bis Sie eben verebbt ist. Sei es beiderseits oder nur auf einer Seite.
Der Vergleich mit der Seefahrt gefällt mir, denn ja es gibt stürmische gezeiten und dann wieder ruhigere, jedoch denke ich dass auch hier so viele Dinge mitspielen, wie der Alltag und wie man mit Menschen umgeht, sie wertschätzt und generell wie man sein Leben lebt.
Nachdem ich selber gerade eine Wende in meinem Leben erhascht habe und vieles anders sehen muss bzw sollte, fällt es einem oft ncht leicht die Dinge die man aus Gewohnheit heraus so kannte neu zu entdecken.
Aber auch das ist, wenn man es zulässt ein Lernprozess der möglich und umsetzbar ist.
Ich schätze es heute zum Beispiel, wenn ich im Wald bin und es herrscht absolute Ruhe, der Rauhreif war an den Bäumen, blitzblauer Himmel und die Sonne erstahlte.
Stürmisch ist gut, wenn es ein positiver Stress ist, nur wenn die Wogen allzu hoch sind und es sich nicht mehr beruhigt, dann ist wohl das Ruder in die andere Richtung geschnellt.

my 2 Cents hierzu
 
In diese Richtung gehen meine Gedanken mittlerweile ebenfalls. Es ist - so aufregend es sein kann - einfach sehr kräftezehrend, wenn man emotional stets am Limit fährt und einfach nie zur Ruhe kommt.
Wie erwähnt, ich setze die Ruhe nicht mit einer leidenschaftslosen Beziehung gleich.


also für mich wäre eine raue see in einer Beziehung nichts. ich könnte das ständige auf und ab der gefühle nicht mit machen, da es mir zu viel Energie kosten würde. klar ist es am anfang immer spannend und aufregend und es gehört auch dazu, aber mir ist es wichtig das schiff dann gemeinsam in ruhigere gewässer zu steuern.

da ich immer viel über alles nachdenke könnte ich mich bei einem ständigen auf und ab nicht auf meinen job und dinge die mir sonst noch wichtig sind konzentrieren. mir ist wichtig, dass ich mich unabhängig von einer Beziehungen auch persönlich weiterentwickle und das wäre so nicht möglich.

klar ist am anfang eine rauhe see interessant, aber ich denke man sollte gemeinsam versuchen in ruhigeren gewässern neue ufer zu entdeckenn, das ist auch aufregend
 
Eine raue See fordert, sie lässt keine Langeweile aufkommen und ist immer wieder neu. Sie strengt auch an und kann einen in die Nähe der Verzweiflung bringen.
Man muss sich in rauer See auf Boot und Besatzung verlassen können, dann kommt man durch und hat im besten Fall seinen Spaß daran.
Dauert das zu lange werden alle Beteiligten sehr strapaziert und es kann zu Lecks kommen oder sogar in Seenot enden.

Eine ruhige See wird schnell fad, man wird müde und die Aufmerksamkeit lässt nach. Man nimmt die Gemütlichkeit als gegeben hin und vergisst, dass es auch Zeiten gibt in denen man alles geben muss. Wird es dann wieder rau ist man unvorbereitet. Deshalb gilt es auch in ruhiger See stets alert zu sein und im Training zu bleiben. Andererseits sind die ruhigen Perioden gut um sich zu erholen, neue Kraft zu schöpfen, das Boot zu überholen und etwaige Schäden zu reparieren.

Der Hafen ist auf Dauer der Tod der gemeinsamen Seefahrt. Das Boot verrottet, die Mannschaft wird übermütig, weiß irgendwann nichts mehr mit sich anzufangen und verstreut sich im schlimmsten Fall in alle Himmelsrichtungen oder heuert gar auf einem anderen Schiff an, das mehr Abenteuer und neue Ufer verspricht.
Hafenliegezeiten sollten daher kurz gehalten werden. Lang genug um zu proviantieren und zu bunkern, aber nicht so lange, dass der Schlendrian Einzug hält.
 
...jedenfalls darf man die alten Seefahrerweisheiten nicht außer Acht lassen.

- Frauen an Bord bringen Unglück, darum:
- in jedem Hafen eine andere Frau
 
Meine Erlebnisse der Schifffahrt auf "nur" dem Neusiedlersee (und im Leben)
Bei stürmischem See bauen sich Wellenberge bis zu 2 bis 3 m Höhe auf, es ist kein Horizont erkennbar, kein Blick kann die Schönheit und Besonderheit der Natur wahrnehmen, das Boot ist Spielball der Naturgewalten - ist es zu Beginn eventuell noch eine sportliche Herausforderung, Boot und Besatzung heil durchzubringen, bald wird es wegen der Anstrengungen und Gefahren zum Kampf um das nackte Überleben. Ist die Familie mit an Bord, ist deren Sicherheit akut gefährdet, da auch Schwimmwesten kein 100%iger Schutz sind. Dauert dieser wilde Wellenritt längere Zeit schleicht sich irgendwann ein beklemmendes Gefühl bis Panikattacken ein, eine kleine Unachtsamkeit, ein unsichtbares Hindernis kann das Boot zertrümmern und die Besatzung in Lebensgefahr bringen und man ist heilfroh, wenn alle mit dem Leben davon kommen.
Bei ruhigem See sehe ich den Horizont und kann geradewegs auf mein Ziel zusteuern. Ich kann die Schönheit der Natur wahrnehmen, kann die Seevögel bei ihrer Jagd beobachten, beobachte die fliegende Fische und andere Tiere usw. Nach Lust und Laune kann ich einen Ankerplatz aussuchen und die Erfrischung eines Bades genießen oder das leichte und beruhigende Schaukeln des Bootes, die Kinder können relativ gefahrlos plantschen, man kann jederzeit rasch weiterkommen, weil man nicht in einen Überlebenskampf verstrickt ist.

Ein plötzlich aufkommender schwerer Sturm wäre dem Boot und uns, der Besatzung, fast zum Verhängnis geworden.

Bin deshalb eindeutig für die Schifffahrt bei ruhiger See. Die Erfahrungen und Erlebnisse auf rauer See sind natürlich auch wichtig, zeigen sie einem doch, wie heimtückisch das Wetter umschlagen kann und man deshalb ständig auf der Hut sein muss.
 
also für mich wäre eine raue see in einer Beziehung nichts. ich könnte das ständige auf und ab der gefühle nicht mit machen, da es mir zu viel Energie kosten würde. klar ist es am anfang immer spannend und aufregend und es gehört auch dazu, aber mir ist es wichtig das schiff dann gemeinsam in ruhigere gewässer zu steuern.

da ich immer viel über alles nachdenke könnte ich mich bei einem ständigen auf und ab nicht auf meinen job und dinge die mir sonst noch wichtig sind konzentrieren. mir ist wichtig, dass ich mich unabhängig von einer Beziehungen auch persönlich weiterentwickle und das wäre so nicht möglich.

klar ist am anfang eine rauhe see interessant, aber ich denke man sollte gemeinsam versuchen in ruhigeren gewässern neue ufer zu entdeckenn, das ist auch aufregend

Gleichklang = Utopie.
Menschen verändern sich, Beziehungen ebenso....es erfordert die Bereitschaft miteinander zu kommunizieren, um sich nicht zu verlieren. Echter Gedankenaustausch. Sorgen, Ängste, Träume,... und ja, da wirds uU auch mal rau und vll droht das Schiff zu kentern - die Gewissheit, dass man Miteinander alles meistern kann, ist aber auch das, das Kraft gibt und beruhigt...auch die See. :)
 
Nun stelle ich mir die Frage ob die ruhige See für eine dauerhaft funktionierende Beziehung nicht doch die „bessere“ Variante wäre. Mit einem Partner gemeinsam zur Ruhe kommen und die Tiefe und Beständigkeit der „ruhigen Liebe“ einfach genießen.
Damit man zur Ruhe kommt, bedarf es doch zuvor einer "Unruhe". :hmm:
Meine erste Assoziation damit war die folgende: ein Partner der zu einem selbst den eher ruhigen Gegenpol darstellt und einen ergänzt… der die ganze Emotionalität die in einem schlummert fördert und mitlebt und einem jedoch gleichzeitig auch die Sicherheit und Ruhe gibt die man braucht.
Bist du denn immer (nur) der unruhige Part in der (deiner) Partnerschaft (gewesen)?
Für mich bedarf es immer auch einer "gewissen" Reibung zwischen den Liebenden. Das ermöglicht immer wieder auf`s neue Versöhnung. Jedoch ist es dabei ganz entscheidend, das eben diese "gewisse" Reibung nicht allzu heftig ausfällt, weil es dann nicht zur erwünschten Wärme sondern zum lodernden Freuer das alles verbrennt kommen wird.
Gegensätze ziehen sich bis weilen auch an. Zuviel Anziehung lässt es dann aber oft auch fade werden. Mir selbst war und ist Harmonie immer wichtig für eine Beziehung gewesen, aber ohne diese "gweissen" Differenzen bzw.- Gegensatzreibung in den Emotionen und persönlichen Ansichten wäre eine potetielle Partnerin für mich nie wirklich interessant geworden.
 
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