Meine Erlebnisse der Schifffahrt auf "nur" dem Neusiedlersee (und im Leben)
Bei stürmischem See bauen sich Wellenberge bis zu 2 bis 3 m Höhe auf, es ist kein Horizont erkennbar, kein Blick kann die Schönheit und Besonderheit der Natur wahrnehmen, das Boot ist Spielball der Naturgewalten - ist es zu Beginn eventuell noch eine sportliche Herausforderung, Boot und Besatzung heil durchzubringen, bald wird es wegen der Anstrengungen und Gefahren zum Kampf um das nackte Überleben. Ist die Familie mit an Bord, ist deren Sicherheit akut gefährdet, da auch Schwimmwesten kein 100%iger Schutz sind. Dauert dieser wilde Wellenritt längere Zeit schleicht sich irgendwann ein beklemmendes Gefühl bis Panikattacken ein, eine kleine Unachtsamkeit, ein unsichtbares Hindernis kann das Boot zertrümmern und die Besatzung in Lebensgefahr bringen und man ist heilfroh, wenn alle mit dem Leben davon kommen.
Bei ruhigem See sehe ich den Horizont und kann geradewegs auf mein Ziel zusteuern. Ich kann die Schönheit der Natur wahrnehmen, kann die Seevögel bei ihrer Jagd beobachten, beobachte die fliegende Fische und andere Tiere usw. Nach Lust und Laune kann ich einen Ankerplatz aussuchen und die Erfrischung eines Bades genießen oder das leichte und beruhigende Schaukeln des Bootes, die Kinder können relativ gefahrlos plantschen, man kann jederzeit rasch weiterkommen, weil man nicht in einen Überlebenskampf verstrickt ist.
Ein plötzlich aufkommender schwerer Sturm wäre dem Boot und uns, der Besatzung, fast zum Verhängnis geworden.
Bin deshalb eindeutig für die Schifffahrt bei ruhiger See. Die Erfahrungen und Erlebnisse auf rauer See sind natürlich auch wichtig, zeigen sie einem doch, wie heimtückisch das Wetter umschlagen kann und man deshalb ständig auf der Hut sein muss.