Ich glaube ja das manche Streits in.Beziehungen auf unverarbeitete Stress, Frust uä Situationen zurückzuführen sind.
Spürt ihr da bewusst hin und steuert das? Wenn ja, wie gelingt es euch den Stress, Frust, Ärger etc abzubauen?
Wenn nein...regt euch die Frage zum nachdenken an? Kennt ihre solche Situationen, wo sich schlechte Laune in einem Streit entlädt?
Also mein Puffer ist sicher meine Faszination an Menschsein und das ich daraus ein enormes automatisches Verständnis für mein Gegenüber aber auch mir gegenüber ziehen kann. So nimt man vieles eben nicht persönlich und grenzt sich gesund bei drohender Spannung ab und kann lösend bei sich und/oder eben in der zwischenmenschlichen Beziehung selbst wirken.
Stress (in allen Varianten) hat da natürlich oft eine Rolle. Wenn ich sehe, dass ein gewisses angefurze von jemanden eigentlich gar nicht mir gilt, sondern die Person grad nur mächtig unter Stress steht, dann behandle ich die Situation auch dementsprechend. Und natürlich ist man auch selber anfällig auf Stress. Auch ich reagiere bei enormen Stress pampiger. Sich dessen bewusst zu sein (und es auch mal zulassen, auch das gehört zum sich ausgleichen dazu) eröffnet den energiesparensten Modus, sozusagen
zB reagier ich pampig weiss das und dann kommt ein Zusatz von mir wie: „Sorry, bin grad unter Stress... Aber wirklich, dein Geschnorr mag ich grad ned ertragen (mit einem leichten Grinsen zwischen genervt und nimm mich hetzt bitte nicht ernst)“ Das holt mein Gegenüber ab und dadurch nimt er es eben auch nicht mehr zu persönlich und wird eher auch kein weiteres Öl ins Feuer giessen. Also eigentlich kann man nicht nur bei sich den Ausgleich machen und vordern, den kann man auch bei den Mitmenschen, wenn sie einigermassen sozial und/oder nicht ganz auf den Kopf gefallen sind und zur Reflektion einigermasssen im stande sind.
Das führt mich zum nächsten grösseren Faktor.
Es gibt nunmal Menschen mit einem gewissen... ähm sagen wir mal Temprament, die einfach nicht anders reagieren können. Ihr Reaktionsmuster ist nunmal sehr eingeschränkt, entweder weil sie einfach nicht wirklich die nötige intelligenz mitbringen und/oder massiv geprägt wurden und nur schwer aus ihrem Habdlungsmuster austreten können. Da kämpfe ich dann eben schnell nicht mehr gegen Windmühlen und lasse gerne die 5 grade sein. Solange es nicht um zu essentielle Dinge geht, kann ich das gut.
Nun und dann gibt es die sehr sehr wenigen Dinge, wo ich einfach auch mal mächtig sauer werden kann und muss, denn ich habe gemerkt, dass ich mit meinem grossen Verständnis für vieles, eben auch mal an Grenzen komme und auch kommen muss. Ignoriere ich das zu lange, trage ich so einen Unmut zu lange mit mir mit und das geht auf Dauer eben nicht gut. Ich bin nicht gerne böse auf Menschen die ich sehr mag aber manchmal muss man es auch sein dürfen. Aus gewissen Selbstschutz und weil bei gewissen Situationen man eben auch wirklich verletzt wurde und dann soll das auch mal raus dürfen.
Aber bin ich mir all dessen in den jeweiligen Situationen bewusst? Nicht wirklich, nur wenn ich darüber nachdenke wie jetzt. Ich weiss auch nicht ob man sich sowas antrainieren kann. Ich habe wohl einfach sehr früh gelernt, dass vieles einfacher ist, wenn man das Menschsein stets versucht zu verstehen und dahinter zu schauen.
Joa (ach das wird ein langer Post. Gratuliere all denen, die es bis hierhin geschafft haben ^^) und sonst allgemein gegen Stress oder für einen Ausgleich... Ein Hobby oder sonst was, bei dem man ein Ziel verfolgt und Erfolge auch erzielen kann. Gesselige Runden mit Freunden. Minuten und Stunden für sich und seine Gedanken haben (zb wenn ich Zug fahre oder am Abend einfach mal eins zwei Stunden den Gedanken nachhänge (das geht eben besonders gut, wenn man nicht in einer Beziehung ist... aber das ist ein anderes Lied...
) Zwischendurch mal irgendein Scheiss machen. zB stundenlanges gamen, oder sinnlos Beiträge in Foren lesen
sich auch mal berieseln lassen dürfen. Joa, das sind so meine Tätigkeiten gegen Stress... Natürlich gehören Sex und Nähe auch zu diesen Stressabbauern aber nur wenn der Mitmensch einem nicht mehr nervt, als dass der Sex und das Kuscheln das wieder aufheben könnten