Sich selbst emotional "steuern bzw ausgleichen" Wie macht ihr das?

Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und neige deswegen schnell dazu überzureagieren, was ich im Nachhinein immer bereu, weil es nicht der Situation angemessen war.
Nachdem ich das erkannt habe, Versuche ich jetzt, wenn ich in einem Streit kurz davor bin zu explodieren, mich zu fragen, ob es das wirklich Wert ist. Diese Frage kann ich mir immer mit "Nein" beantworten.
Dann denke ich an alles Positive an meinem Partner. Ich bin dankbar für unsere Beziehung und schon finde ich das Problem nicht mehr so schlimm. Es wäre kindisch die Situation überzudramatisieren.
 
Könnte es sein, dass ihr alt werdet? Im Alter lässt die Gelassenheit und Stresstoleranz allgemein nach.
 
Ganz im Gegenteil, im Alter wird man gelassen :)

Ich weiß nicht ob ich wirklich gelassener bin, das Differenzieren ist etwas anderes.

Es gibt Themen und Menschen, da knie ich mich richtig rein und bemühe mich.

Andere Problemstellungen nehme ich nicht mehr an.
Dass fällt mir allerdings immer sehr schwer.
Wenn ich weiß, dass ich zu einer Lösung etwas beitragen könnte, weiß dass es Zeit und Energie braucht, lasse ich es auch mal.
Es fällt mir sehr schwer zu erkennen, das manches ganz einfach nicht anzunehmen ist, damit man anderem gerecht werden kann.

Ich denke, ich gehe mit meinen Kapazitäten bewusster um.
 
Bei mir kommt das sehr auf die Situationen an. Sind es unänderliche Dinge, die ich aber durchziehen muss zb Stress und Druck in einer wichtigen Vorbildung oder ein super anstrengender, zeitlich begrenzter Job der sich aber gut im Lebenslauf macht..... Klappe halten und für Ausgleich Sorgen. Das ist bei mir schwimmen oder heulen :D klingt blöd aber das hilft mir am besten und ich bin wieder entspannt und gut drauf .

Geht es in menschliche Beziehungen, dann spreche ich Sachen direkt und offen an, lasse meinen Ärger raus und versuche Lösungen zu finden. Ändert sich auf längere Sicht nichts, halte ich Abstand von Leuten , dir mir nicht gut tun und mich verletzen. Das ist allerdings sehr schwer für mich.

Gerade regen mich nicht eingehaltene rechtliche Rahmenbedingungen einer Weiterbildung extrem auf. Da nehme ich die Energie meiner Wut um die Dinge richtig zu rücken
 
Hi,

Ganz im Gegenteil, im Alter wird man gelassen :)

das gleicht sich mit dem Altersstarrsinn wieder aus .... ;)

Es sind halt andere Dinge, die einen Ärgern.

Ich meine, man lernt mit der Zeit, Dinge, die man eh nicht ändern kann, zu akzeptieren oder man erkennt, dass es nix bringt sich zu beschweren.

Man sieht auch leichter über manche Kleinigkeiten hinweg. Andererseits, kann man sich an irrelevanten Kleinigkeiten giften, die einem früher egal waren.

LG Tom
 
[QUOTE="Tom-aus-Wien, post: 11165692,

Wenn ich Stress habe, kann das schon in einem Krach resultieren.


LG Tom[/QUOTE]

Oh oh! Da muss man sich also vor dir in Acht nehmen? Lol
 
Mit steigendem Alter nehme ich mich immer mehr und mehr zurück und fresse alles in mich rein, was mich ärgert, weil ich den Eindruck habe, dass es eh keinen interessiert, was ich für Probleme habe. Das spiegelt sich dann in meinem Umgang mit Menschen wieder. Mir fällt es auch schwer, abzuschalten. Wenn irgendwas ist, beschäftigt mich das so, dass ich nachts nicht schlafen kann, besonders, was die Arbeit betrifft. Je mehr Mühe ich mir gebe, alles richtig zu machen, desto eher geht es in die Hose.
 
Prinzipiell gebe ich dir recht. Das innere spiegelt sich im äußeren.
Je stärker ich geschminkt bin, z. B desto schlechter geht es mir.
Doch das mit dem Zettel halte ich für gefühlsverdrängung. Wenn es mir nicht gut geht erlaube ich es mir auch diese Emotionen zu fühlen. Mich da ständig nach Plan zu justieren würde aus mir einen Vulkan machen.
Keinen erloschenen.

Ich habe mit mir heute Nacht einen Termin zum Weinen. Ich weiß, das ist zu intim... egal, ich sehe es nämlich eher positiv. Anstatt schlechte Gefühle zu verdrängen, werde ich heute alles raus lassen, was ich mir so die letzten Wochen verkniffen habe. Und dann ist es auch wieder gut. Man darf sich nicht lange darin „suhlen“.
 
Ich habe mit mir heute Nacht einen Termin zum Weinen. Ich weiß, das ist zu intim... egal, ich sehe es nämlich eher positiv. Anstatt schlechte Gefühle zu verdrängen, werde ich heute alles raus lassen, was ich mir so die letzten Wochen verkniffen habe. Und dann ist es auch wieder gut. Man darf sich nicht lange darin „suhlen“.
:zweisam:

Bei mir geht es in der Badewanne am leichtesten...


Als es vor ein paar Jahren besonders Knüppeldick kam, war meine Nackenmuskulatur derart verspannt, dass ich infiltrationen bräuchte und durch das (nächtliche) Zaehne zusammenbeissen zerbrach ein Zahn.

Leichter würde es, als ich mir weinen erlaubte ....

Let the River flow :bussal:
 
:zweisam:

Bei mir geht es in der Badewanne am leichtesten...


Als es vor ein paar Jahren besonders Knüppeldick kam, war meine Nackenmuskulatur derart verspannt, dass ich infiltrationen bräuchte und durch das (nächtliche) Zaehne zusammenbeissen zerbrach ein Zahn.

Leichter würde es, als ich mir weinen erlaubte ....

Let the River flow :bussal:
So ist es, man muss es sich auch mal erlauben, sonst breche ich persönlich in ganz anderen Situationen in Tränen aus. Zum Beispiel Hilflosigkeit oder Wut. Da möchte ich die Tränen eher nicht zeigen. Also dann lieber daheim bei einem Glas Wein. Das tut gut :)

Übrigens:
Japaner lassen sich von Profis das Weinen beibringen
 
Liebe Käfer Lady,

Ich kann dir eine bzw ein Teil meiner Geschichte erzählen, will dieses aber nicht öffentlich Teilen, und auch nicht rumheulen bzw mich ausheulen bei dir.
Es ist definitiv keine schöne Geschichte was der Frust mit mir gemacht hat und wird dir vielleicht nur bedingt weiterhelfen, ist aber ein Teil von mir den ich als Päckchen zu tragen habe.
Ich kann dich leider nicht anschreiben sonst hättest wahrscheinlich schon meine Geschichte gelesen, also wenn Bedarf noch besteht kannst mich gerne mal anschreiben und ich versuche meine Geschichte dir zu erläutern und weinen ist schon ein guter Anfang :)

Ps.: ich hab diese Thema jetzt nur mal überflogen ;) und lese jetzt mal schön gemütlich die Beiträge nach:)
 


Aufhebung

Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
so dass man wieder einatmen kann


Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in wirklichen Worten die
zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch verstehen kann
und die vielleicht sogar irgendwer
sonst versteht
oder verstehen könnte


Und weinen können

Das wäre schon
fast wieder
Glück


Erich Fried
 
Es ging ja nur um. Schlechte laune am morgen nicht um alle probleme deswegen hatte ich es ja auch so geschrieben. Wenn man morgens schon denkt es wird ein Scheiß tag. Das mag das grundproblem nicht beseitigen aber evtl den ein oder anderen tag verbessern.

Ich habe im Anfangspost kein einziges Mal etwas über „schlechte Laune am Morgen“ gelesen. Aber naja jeder interpretiert das anders:lalala:


Mein Mann kommt öfters voll geladen vom Arbeiten heim und sucht dann Streit um Dampf abzulassen.
Ich behandle ihn dann wie ein trotziges Kind. Einfach ignorieren. Wenn man darauf einsteigt schauckelt sich das Ganze ja doch nur hoch.
 
Mein Mann kommt öfters voll geladen vom Arbeiten heim und sucht dann Streit um Dampf abzulassen.

;)

Das macht schmunzeln am morgen.

Dann gibt es noch die Männer/Frauen, die nach der Arbeit noch g´schwind auf ein Bier gehen, damit sie den Tagesfrust an der Pudl lassen. :D

Dein Post war treffend.
 
Aufhebung

Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
so dass man wieder einatmen kann


Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in wirklichen Worten die
zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch verstehen kann
und die vielleicht sogar irgendwer
sonst versteht
oder verstehen könnte


Und weinen können

Das wäre schon
fast wieder
Glück


Erich Fried

Das ist so schön :)


Erinnert mich an:

Anhang anzeigen 5240426
 
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