Untreue: Der Hauptgrund, weshalb Menschen fremdgehen

Glaub ich auch.
Fehlende Wertschätzung und das Gefühl mit einer Art Gleichgültigkeit konfrontiert zu werden sind sicher auch typische „Gründe“.
Die Libido, den Drang nach Sex, hat uns die Natur geschenkt, um die Fortpflanzung sicherzustellen, und mit der Aussicht auf einen Orgasmus besonders schmackhaft gemacht. Aber wie wir sie ausleben sollen, hat nicht die Natur sondern die Gesellschaft bestimmt. Dabei hat die Mehrheit der Kulturen die Libido mit dem fast ebenso starken Verlangen nach Liebe verkoppelt, also mit dem Bedürfnis nach Verständnis, Zuwendung, Zärtlichkeit und Geborgenheit, und erwartet, dass die Paare, die gemeinsam ihre Libido befriedigen, sich lebenslang und ausschliesslich auch gegenseitig die Liebe schenken. Diese Verquickung, also die Treue, funktioniert nur solange, als beide Bedürfnisse in gegenseitigem Einvernehmen dauerhaft erfüllt werden, und zerbricht, wenn es an Liebe oder an sexueller Befriedigung oder an beidem fehlt.
Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen und die Bonobos, sind sexuell mindestens so aktiv wie wir, kennen die dauerhafte Treue jedoch nicht.
 
In "Untreue/ Fremdgehen" nur oder hauptsächlich den sexuellen Aspekt zu sehen ist einfach zu kurzsichtig. Viel häufiger und schwerwiegender sind da die m.E. die Zerrüttungen der Beziehung, die ein Suchen nach emotionaler Neuorientierung zur Folge haben und viele in eine Affäre reinschlittern lassen.

Gelegentliche, rein sexuell bedingte "Verfehlungen" würde ich noch nicht einmal generell als "Untreue" werten.
 
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Unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen und die Bonobos, sind sexuell mindestens so aktiv wie wir, kennen die dauerhafte Treue jedoch nicht.

Bin ich froh, dass ich meine nächsten Verwandten zu Hause und nicht im Zoo besuchen kann.

Die Evolution und der jeweilige Lebensraum haben unsere Gesellschaftsformen entstehen lassen und uns Menschen geprägt.
Es gibt doch sowieso fast keine Beziehungstabus und jeder kann leben wie er will.

Warum gehe ich eine monogame Lebensform ein, wenn ich die nicht Leben will?
 
Ich habe angefangen, fremd zu gehen, weil ich dachte, mir fehlt der Sex. Das hab ich mir dann eine ganze Zeit lang in diversen Swingerclubs geholt, und habs mir, wie man so schön sagt, ziemlich gegeben. Allerdings bin ich dann nach einiger Zeit drauf gekommen, dass es nicht der Sex war, der mir gefehlt hat, sondern die Zuwendung und das "Gesehen werden". Reden hat damals leider nichts geholfen, weil seitens meiner damaligen Frau die Kommunikation mit Killerphrasen unterbunden wurde - ich hab sehr wohl versucht, meine Bedürfnisse zu formulieren (ja, vielleicht etwas unbeholfen, aber immerhin!). Natürlich bin ich heute auch g'scheiter und würde das anders angehen, man entwickelt sich ja weiter.
Ich kann mir aber ganz gut vorstellen, dass in vielen Fällen die Crux nicht darin liegt, dass Frau keinen Analsex möchte (um ein x-beliebiges Beispiel zu nennen), sondern dass es um das gegenseitige Wahrnehmen, um den wertschätzenden Umgang miteinander, und auch um die Erkenntnis geht, dass der andere eben "jemand Anderer" ist, und anders denkt, tickt und fühlt als ich. Der Weg zur Vagina geht bei den Frauen oft übers Ohr, was nicht heißen soll, dass nur wir Männer uns andauernd bemühen müssen. Auch die Erkenntnis, dass es einem Mann oft mal ziemlich auf die Nerven gehen kann, wenn sie sein süsses Öhrchen krault und nicht stattdessen ihre Hand einfach deutlich in seinen Schritt legt, könnte es den Frauen leichter machen, eine gelungene Beziehung zu führen ...
 
Es ist doch die unendliche Geschichte, man tut es weil man es möchte, zwingen tut einen ja keiner.
Die Gründe sind so vielfältig wie die Menschen, und genauso unterschiedlich wird damit umgegangen, dabei ist ja auch noch zu unterscheiden, reines Sex-Geschichtl, Affäre, ernsthafte Liebe u.s.w.
 
Für die Erziehung von Kindern halte ich eine klassische Familie mit monogam lebenden Eltern immer noch für das geeignetste. Aber nicht für Menschen, die kinderlos leben und bleiben möchten.
In unseren Kulturkreisen.... bedingt ja!
Es gibt aber Regionen auf dieser Erde, wo Vielehe praktiziert wird und das von der Gesellschaft auch als ganz normal angesehen wird...

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es in erster Linie darauf ankommt, WIE man die Kinder erzieht, und nicht, in welcher Konstellation...
Sonst würden ja auch z.B. die meisten Scheidungskinder missratene Bengel sein, weil da ist nichts mehr mit "klassischer Familie"...

Just my 2 cents,

Mr. Salt
 
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