Nö. Ich habe nur den Hinweis gegeben, dass jemand, der sich durch Komplimente auf grund seiner Erscheinung belästigt fühlt, dem mit einem dezenten Styling entgegenwirken kann. Mehr nicht. Bei mir übrigens reine Erfahrungssache.
Jetzt einmal ohne Schaum vorm Mund geschrieben ... der Vorschlag, den Du vertrittst, mag aus Deiner Sicht pragmatisch erscheinen, zu Ende gedacht und allgemein befolgt würde er jedoch zu einer Gesellschaft führen, in der Frauen in die Defensive gedrängt werden und sich möglicherweise für ihre Kleidung rechtfertigen müssen. Am treffendsten hat die Problematik MMN
@Mitglied #391811 beschrieben:
Ich halte es auch für sehr wichtig, immer angemessene Kleidung zu tragen. Als angemessen empfinde ich, unabhängig von Zeit, Ort oder Anlass, was immer mir verdammt noch mal gerade gefällt. Und das gibt niemandem das Recht mich zu belästigen!
Was angemessen ist, empfindet jeder individuell anders. Selbst zu Anlässen, wo eine Kleiderordnung vorgeschrieben ist (z.B. bei manchen Bällen - schwarzer Anzug bzw. bodenlanges Kleid), gibt's Diskussionen über die
Angemessenheit bestimmter Outfits; weil man den Begriff "bodenlanges Kleid" weit interpretieren kann (sogar "schwarzer Anzug" ist in gewissem Ausmaß variabel).
Dein Vorschlag würde Frauen die Freiheit nehmen, sich so anzuziehen, wie sie selbst es als angemessen empfinden; sie müssten sich quasi zu einer Kleiderwahl zwingen, die andere als angemessen empfinden könnten. Das würde zu einer Gesellschaft des vorauseilenden Gehorsams führen. Willst Du das wirklich?
Ganz abgesehen davon werden derlei Überlegungen ad absurdum geführt, wenn man bspw. den Beitrag von
@Mitglied #412866 bedenkt, dass sie ob ihrer großen Oberweite in praktisch keiner Bekleidung vor anzüglichen Bemerkungen von Busenfetischisten gefeit ist, oder jenen von
@Mitglied #232244, dass sie auch schon im Trainingsanzug belästigt wurde.
Wenn man Frauen schon zu etwas raten möchte, dann, sofern ignorieren nicht mehr möglich ist, sich angemessen zu wehren. Meist wird wohl eine resolute Bemerkung reichen, siehe wiederum
@Mitglied #412866, bei penetranteren Patienten vielleicht ein Wegstoßen, das Passanten auf die Situation aufmerksam macht; in Extremfällen wie der erwähnten Dauerbelästigung auf der Mariahilferstraße wäre MMN ein Griff zum Handy und Wählen von 133 ratsam.