Es geht ja auch andersrum, in meiner Verwandtschaft hat der Sechsjährige den neuen Partner seiner Mutter anscheinend gleich akzeptiert und seinem leiblichen Vater direkt erklärt "Du bist jetzt nicht mehr mein Papa, ich hab jetzt einen Neuen, der schenkt mir coolere Sachen".
Ich würde dem keine Bedeutung beimessen.
Kinder haben keine Worte, für ihre Gefühle.
Sie können die Beziehungs-, Trennungs- und Wiederverpartnerungssituationen nicht verstehen, somit in ihrer Welt nicht beurteilen, auch nicht erwachsen reagieren können.
Manche verletzen verbal, andere verletzen sich selbst, andere ziehen sich in eine fiktive Spielewelt zurück, andere finden "falsche" Freunde und manche leben sich super ein und alles wird gut. Achtsamkeit immer so groß geschrieben. Hier absolut angebracht.
Manche Kinder leiden unter Schuldgefühlen, verstehen nicht und halten sich in ihrer Welt als Trennungsfaktor.
Andere sehen im neuen Partnern der Eltern, Konkurrenz, ja und auch die Gefahr der Wiederholung einer Trennung.
Kinder brauchen Sicherheit, ein Verstehen dessen was passiert (ist), eine Option für sich selbst wo ihr Platz in ihrer "neuen Welt" zu finden ist.
Ein Aufschrei in Form von Verletzendem, Unbedachtem oder ein sich Einfügen und ja schon fast Anbiedern an neue/n PartnerIn ist gleichfalls zu beobachten.
Gebt ihnen Halt und Orientierung, gebt ihnen ihren fixen Platz, ihren Freiraum und Halt und es pendelt sich ein.
Es ist wie bei der Pubertät (hohe emotionale Zeit), bei manchen geht es schnell und einfach, andere quälen sich und andere scheinbar endlos.
Sie sind nicht böse, garstig oder hinterhältig.
Sie sind an Bord und sie müssen mit, egal wohin die Reise geht. Sie können kaum entscheiden. (das meine ich nicht rechtlich, sondern emotional, deshalb sind sie auch minderjährig, weil sie Begleitung und Fürsorge benötigen)
Persönlich würde ich jedem raten, wenn die Liebe wieder zuschlägt, sich selbst Zeit und Freiraum mit dem/der Neuen zu geben. Erst wenn das stabil ist andere hinzuzuziehen. Da lauern ja noch andere Tücken, die keine Kinder sind am Anfang einer Beziehung.
Die Verantwortung für ein Kind übernommen zu haben, bedeutet durchaus diese selbst in eigener rosaroten Phase auch noch zu tragen.
Ein anständiger Partner wird das auch verstehen, wenn es in seinem Interesse ist, das alles schön und gut für alle zusammenwächst.