Wenn Deine "Lebensführung" beinhaltet, Deinem Partner die Monogamie zu oktroyieren, ist sie sowieso schadhaft!
Menschen pflegen für gewöhnlich Partner zu wählen die vom Lebensstil her ähnliche Wünsche haben wie sie.
Es ist unüblich Gefangene zu nehmen oder Partner zu wählen die auf Kinderstatus gehalten werden.
Richtigerweise braucht man dann keinen Partner. Partnerschaft ist absurd in dem von Dir beschriebenen Zusammenhang.
Das wäre Abhängigkeit und bitte, wer will jemanden haben, der von einem abhängig ist?
Bis auf Haustiere wohl kaum interessant und sogar wenn man Kinder hat, ist das Ziel, dass sie selbstständig werden und unabhängig frei entscheiden.
Du bist der Meinung, wenn ich Dich richtig verstehe, dass es nicht möglich ist Monogamie zu leben von beiden Seiten her aus freien Stücken?
Einer muss unterdrückt werden?
Du bist der Meinung, dass die meisten Männer sexuell aufgeschlossene Frauen haben wollen, die ihre sexuelle Freiheit mit wechselnden Partnern suchen?
Du bist der Meinung, dass sexuelle Freiheit und Erfüllung in Monogamie nicht möglich ist?
Gut, soll sein.
Jede/r darf genauso Gefühle, Bedürfnisse im Laufe der Jahre entwickeln, die außerhalb der Vereinbarung liegen. Dann wird man drüber reden. Selbst weiß man gleichfalls nicht, wie man in 10 Jahren ticken wird.
klar. Aber man darf nicht selbst entscheiden, ob der Partner monoton leben muss!
Monoton ist für jeden etwas anders. Vorteilhaft wenn man es in Partnerschaft ähnlich sieht - klärt man doch sowieso vorher ab.
Du bist verpflichtet die Partnerschaft zu beenden, wenn Du Deinen Beitrag dazu nicht mehr leisten willst. Also ein "Ich beende die Partnerschaft, weil ich keinen Sex mehr mit Dir will." ist nicht nur fair sondern Pflicht. Wenn der andere dann sagt "Ich hab Dich so lieb, ich möchte trotzdem mit Dir zusammen sein und verzichte auf Sex mit anderen", dann habt ihr eine neue Vereinbarung.
Du denkst, dass das sexuelle Ermüden in einer Partnerschaft grundlos geschieht?
Vereinbarungen wie der Name schon sagt, werden gemeinsam getroffen und wenn sie drohen nicht mehr zu halten, redet man drüber.
Das sollte zwischen Erwachsenen nicht so die Wunderwelt sein, oder?
So traurig oder gut es sein mag, diese Sache mit den Verpflichtungen.
Das gibt es doch so oft, dass eine Verpflichtung da ist und man es nicht schafft ihr nachzukommen.
Das ist menschlich und kann wohl jedem passieren. Zu versuchen so gut als möglich fair zu sein, ist allerdings beidseitig zu erwarten.
Zum Glück gibt es ja junge emanzipierte Frauen, die einfach nur Zärtlichkeit und Sex geniessen, ganz ohne emotionale Ebenen ....
Ja, das ist wahrlich ein Glück. Auch dass das freie Leben von Sexualität gesellschaftlich auch für Frauen zunehmend respektiert wird.
Das war ein langer weg. Vor etwas mehr als 100 Jahren konnten hierzulande Väter und Ehemänner, Frauen und Töchter beschneiden lassen. Onanie war z.B. einer der akzeptierten Gründe.
Das freut mich für alle, die es leben wollen außerordentlich. Das Recht auf freie Entscheidung ist wohl für jeden Menschen wertvoll.
Sexuelle Freiheit von Frauen wird gerne so gedeutet, dass Frauen mehrere Geschlechtspartner haben können - ja das natürlich auch.
Freiheit heißt und das war nicht üblich genauso, dass sie in der Sexualität selbst Lust empfinden dürfen und auch dafür stehen, was sie wollen, was nicht, was ihnen gut tut. Das war mal, dass Frau aus Verpflichtung im Bett liegen musste und es über sich ergehen lassen.
Gefährlich wird es nur, wenn es sich dreht und Männer sagen wie Frauen mit der neuen Freiheit umzugehen haben.
Gut sind die, die offen Sexualität leben? Gut sind die, die abseits von Vaginalverkehr........? Sie sind frei, jetzt sollen sie es auch machen.
Es wird eine Weile dauern bis es sich einpendelt.
Die von Dir immer wieder kritisierte katholische Welt, war und ist eine Männerwelt, von Männern für Männer gemacht. Da bin ich ganz bei Dir.
UND eines der wichtigsten Instrumente ist "Schuld" zuweisen und "Buße" tun. Das Nebenprodukt der Schuld-Sache ist die Gewissens-Sache.
Beides stößt mich ab. Verständnis bevorzuge ich, immer davon ausgehend, dass niemand absichtlich und aus Boshaftigkeit andere verletzen will.
Zu der Freiheit des Menschen gehört es, dass man sich die Beziehungsform in der man leben will partnerschaftlich vereinbaren kann.
Freiheit ist es unabhängig auf den/die Partnerin zugehen zu können, wenn die Vereinbarung nicht mehr passt und wieder gemeinsam entscheiden kann, wie es weiter gehen soll.
Nicht selten, wenn eine/r Veränderung anspricht, der/die andere erleichtert aufatmet, weil es schon bedrückend in der Luft gelegen ist.
Eine neue Chance für die Beziehung.
Eine neue Chance sich komplett neu zu orientieren mit ganz vielen Möglichkeiten.
Es ist in langjährigen Beziehungen sehr schön, Standpunkte und Vereinbarungen gemeinsam zu überdenken, Vergangenes zu besprechen und Künftiges abzuklären, manche Vereinbarung neu und konkret zu formulieren.
Besonders schön ist es, wenn man feststellt, dass man zusammen weiter will - es ist ein großes "Ja" zum/zur Partnerin - nicht nur am Anfang gegeben, sondern immer wieder. Das macht meines Erachtens Partnerschaft aus. Das muss nur ein einziger Mensch so sehen.
Wenn das so ist, wird sexuelle Verweigerung keinen Nährboden finden, genauso wenig wie Objektifizierung des/der Partner/in.
Verweigern und Vorenthalten, absichtlich und als Machtinstrument ist wohl die schwächste und hilfloseste Form zu kommunizieren, oder?
Wer Kinder hat kennt den ersten Schlag in die Elternmagengrube, wenn der Wille nicht durchgehen kann: "Dann hab ich Dich nicht mehr lieb."
Das sollte man als Erwachsener hinter sich haben.
Macht durch Liebesentzug auszuüben, Anerkennung zu verweigern, Leistungen des anderen runter spielen, Körperkontakt ablehnen, wegdrehen und ignorieren, immer nach den Fehlern des anderen suchen und sie schonungslos offen legen, mit Verlustängsten des/der Partnerin erpressen.
Die Instrumente sind alle grauslich und sollten weder in Partnerschaft noch sonst wo verwendet werden und doch passiert es immer wieder.
Viele haben die Instrumente in der Kindheit kennen gelernt. Es ist schwierig einstige Kränkungen dieser Art hinter sich zu bringen und nicht in das erwachsene Leben zu lassen. Aufpassen muss man immer, dass man sich selbst nicht dabei ertappt und wenn ja, zugeben und sich entschuldigen.
Davor habe ich persönlich Angst beidseitig.
Ob offen oder monogam. Jedes Paar entscheidet für sich.
Macht ausüben über Sexualität hingegen, oder Sexualität des anderen zu bestimmen, geht partnerschaftlich nicht.
Und ja, bissl traurig ist es, wenn sich die Frauen selbst im Weg stehen in der Erfüllung ihrer Begierden, die sich sich ohne irgendwelche erdachen "emotionalen Ebenen" selbst verwehren ...
Nur weil Du etwas nicht kennst, solltest Du es anderen Menschen nicht absprechen.
Kannst Du natürlich, steht Dir frei.
So fremd Deine Welt auch sein mag, so sehr schätze ich die kleinen Einblicke in sie.
Danke.