Wertschätzung heißt jetzt mal ich bin ihm was wert.
Zärtlichkeit ist somit selbstverständlich.
Beginn und erste Jahre einer Partnerschaft
Nicht nur mit dem Mann an meiner Seite, mit allen Menschen, Gegenständen gehe ich wertschätzend um, die mir entsprechen und in meinem Zirkel sind.
Das ist eine ganz klare Grundeinstellung.
Auch mein Geschirrspüler erhält ein wenig mehr, als das das Sonderangebot hergibt und ein mehr an Pflege als der Hersteller empfiehlt.
Ich liebe es, wenn ich ihn leise arbeiten höre, während ich in Morpheus Arme krache. Jede Trennung von seinen Vorgänger war emotionsbeladen.
Wertschätzung dafür, dass ich lieben darf und kann, mal mir selbst gegenüber, den Sprung zu wagen, wenn es denn so ist, so wie auch für ihn.
Das bedeutet umdenken, Strukturen verändern, neu justieren, sich trauen.
Wenn mein Partner dasselbe tut, weiß ich, dass er mich wertschätzt. Ich bin es wert, dass er sich Gedanken macht und sich vorbereitet das nächste Kapitel in unserem Buch zu schreiben. Pläne schmieden in denen ich vorkomme und zwar nicht in Fantasieträumen sondern sehr real meiner Natur und meinem Wesen entsprechend, kommt als Wertschätzung an.
Wertschätzung ist die Bereitschaft eine eigene Paarsprache sich entwickeln zu lassen, hinwixen zu können, Pläne und Ziele gemeinsam zu stecken und den Weg zu definieren. Mehr geht kaum, als zu sagen: "Du bist es Wert, einiges neu zu überdenken, manches über Bord zu werfen, ein Leben gemeinsam einzurichten - Dich will ich an meiner Seite stehen wissen, ich vertraue Dir, Deinen Fähigkeiten, Deinem Biss, Deiner Loyalität, Deinen Werten."
Ein "nein" ohne an mir zu ziehen ist Wertschätzung, mir den Boden zu geben, mich noch zu bewegen und nachzudenken.
Besondere Wertschätzung in Paarbeziehung ist wohl, eine/n Gefährten/in zu haben, die den anderen sehen will, wie er/sie ist, ganz genau so.
….nicht größer, nicht kleiner, nicht gescheiter, nicht dümmer...genauso sehen und erfahren, die dunklen und die hellen Seiten, Sehnsucht und Neugierde nach der Essenz.
Das bedingt Zuhören, Bereitschaft auch was nicht gefällt zu verstehen, wunderbare Seiten die einem selbst unwichtig sind, den Partner aber prägen/ten zu erkennen und gleich mitzulieben, nicht tolerieren, nicht akzeptieren, sogar respektieren ist zu wenig. Wertschätzung ist den Partner auch dort zu unterstützen, wo er Affinitäten hat, die Beziehung nicht einschränken, aber nicht seins sind.
In gefestigter Partnerschaft:
Zärtlichkeit, Sexualität, Wärme und im Arm halten wollen, das ist Liebe.
Die Wertschätzung die äußerst sich im Leben 24 Stunden/7 Tage/Woche. (Wie gut und richtig, dass wir uns füreinander entschieden haben) Das ist eine Summe, die jede Sekunde fühlbar ist, deren man sich gewiss sein darf und die man auch geben will, Vertrauen eben.)
Wenn die auch nur kurz nicht fühlbar oder angezweifelt wird, das übergangen oder nicht ausgesprochen wird, oder durch Gesten bestätigt, wird sie ähnlich einer Abwärtsspirale sich beginnen zu drehen. (Wenn Du das nicht anerkennst, dann finde ich das bisserl bügeln, sägen was weiß ich nicht besonders...…..)
Ganz gefährlich wird es wenn Sätze kommen wie:
"Ja ist toll, dass Du das gemacht hast, aber Du machst das eh gern."
Das ist Entwertung, das Gegenteil von Wertschätzung.
Dann sitzt man beziehungsmäßig in der Scheiße, voll auch noch.

Wenn begonnen wird zu bewerten was jemand gerne tut, oder wozu er sich überwinden muss, wird es mistig.
Wenn etwas, dass der Partner gerne, voll Liebe und Enthusiasmus für die Gemeinsamkeit tut, abgewertet wird, weil er es ja gerne tut, ist es fast vorbei.
Tja mit mir zu leben ist schwierig.
Denn ich drück mir meine Knopferl ins Ohr, kann singen und mich tot lachen während ich die Häusln des Hauses putze.
Dann zu hören, dass es mir ja offensichtlich eh Spaß gemacht hat, hat ziemliches Böses im Endeffekt angerichtet.

Warum sollte es jemand machen, der übellaunig dabei ist, wenn ich es pfeifend mache. Also ist es mein Job, entwertet dadurch dass ich dabei nicht gekeppelt habe, sondern lustig gepfiffen.

(Machtspielchen?)
Voll die Arschkarte, es gibt nichts was ich zwider mache, ich packe alles an, wenn ich es denn tue. (Nicht, dass mir nix Gemütlicheres einfiele.)
Wenn Wertschätzung empfunden wird, wenn ich mich schlecht dabei fühle und nicht mehr wertgeschätzt wird, dass ich ein freudvoller Mensch bin, der überall Humor und Witz finden kann, ganz, ganz schlecht. (Dann müsste ich alles machen und es wäre nix wert)
Diese jahrelange Partnerbeziehung ging den Bach runter, und wie.
Wertschätzung wäre gewesen, "Super danke, ich drück Dir einen Kaffee und mache die Spiegeln."
Dann habe ich die Möglichkeit zu sagen: "Trinken wir gemeinsam, ich bin eh schon dreckig, die Spiegeln mach ich danach." oder "Danke das ist lieb, ich brauche echt ein Päuschen." Bussi und alles ist gut, wertgeschätzt meine Arbeit, seine Aufmerksamkeit. Passt. (Tja und seltsamerweise machen mir solche Sachen auch schreckliche Lust auf meinen Partner, ist einfach ein gutes Gefühl.)
Mit Entwertung meiner Person, meiner Arbeit, meiner Affinitäten aus "wer ist der Bessere" legt fehlenden Partnerschaftssinn sowie fehlenden Teamgeist, sondern infantiles "aber bitte, bitte, bitte, ich bin besser, ich muss Dich nur kleiner machen" an den Tag. Geht, zumindest bei mir eher net ohne damit das letzte Kapitel aufzuschlagen.
Fehlende Wertschätzung ist der beginnende Abspann eines gehaltvollen Films.
Unabänderlich: Fini
Auch wenn das Ende kam, so sehe ich ihn gedanklich sehr gerne in Sequenzen noch vor mir, bis hin zum letzten Kapitel.

Als Exen klappt das mit der Wertschätzung jetzt übrigens super.