wie mit 'borderliner' umgehen?

nachdem hier soviele wissende herumlaufen, ich bräuchte einen rat, hinweis, hilfe... wie immer ihr es nennen mögt..
ich formuliere es mal bewusst oberflächlich, damit ich euch die antworten nicht unbewusst vorgebe.
was tun, wenn in beziehungen:
der borderliner den anderen passiv und depressiv macht ?
ein narzist den anderen passiv und depressiv macht ?
ich erlebe sowas vor allem im verein, wenn sich menschen bei mir ausweinen.

wobei: borderliner/narzist ist nicht diagnostiziert - ich kenne beide parteien tw. persönlich - aber der vergleich mit den icd-codes bzw. ähnlichen berichten aus div. psychiatrie-foren ist tw. erschreckend ähnlich.
vielleicht sind sie nicht wirklich krank- doch wie gesagt, mehrere beschreibungen aus der med. fachliteratur treffen genau zu.
 
Dann ists doch keine Beziehung. Dann ists ne einseitige; ungesunde sache und gehört beendet.
 
Zuerst möchte ich mich bei denjenigen Usern entschuldigen, die sich durch mein durchaus provokantes Posting verletzt oder auf den Slips getreten fühlen. Das war und ist nicht meine Absicht. Schon gar nicht möchte ich hier den Anschein erwecken oder sogar aufrufen seine Medikation in irgendeiner Weise zu verändern. Meine persönliche Erfahrung im Klienten- und Bekanntenkreis ist einfach so, dass teilweise Neurologen und auch Psychiater sehr schnell mit Psychopharmaka zur Stelle sind. Einmal verschrieben, gibts die nächste Packung beim Hausarzt -> dies zieht sich über Jahre hinweg, ohnedass es zur einer Kontrolluntersuchung kommt. Einzelfälle? Leider nicht. Trotzdem haben Psychopharmaka selbstverständlich ihre Berechtigung. Bevor jemand vor den Zug springt, soll derjenige um Gottes Willen seine Tabletten nehmen. In der Akutphase absolut unumgänglich. Die Praxis zeigt aber auch, dass es sehr viele "Langzeitbehandlungen" gibt. (Ich weiß auch, dass es psychische Erkrankungen gibt, wo es ein Leben lang nicht ohne geht...) Dies finde ich einfach schade.

Wie auch schon angesprochen wurde, sind die Therapieplätze rar. Wer kann sich wöchentlich um die € 100,00 für den Psychotherapeuten leisten? Alternativ dazu gibts es auch durchaus alternative Wege (ohne hier eine Wertung anzustellen, was ist jetzt besser) um auf Ursachenforschung zu gehen. Der Schamanismus, Familienaufstellungen, spirituelle, systemische Beratung usw. bieten gute "Werkzeuge" dafür an. Mit "Eier haben" (ok war ein bissl hart formuliert) meinte ich in meinem letzten Posting, dass sich der "Patient" überwinden muß, Hilfe zu suchen, diese selbst zu wollen und diese auch annehmen.

Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass jede Person für sich selbst verantwortlich ist und selbst entscheidet, will ich A oder B oder keines von Beiden. Jeder hat sein Pinkale zu tragen, der Eine etwas schwerer, der Andere etwas leichter (vielleicht weil derjenige schon Teile davon "abgearbeitet" hat).

PS: Bezüglich eine Beziehung mit einem "Borderliner" führen, kann ich auch nur bestätigen, dass es extrem schwierig ist. Einer meiner besten Freunde ist dabei fast draufgeganen (hat selbst als Partner einer Borderlinerin, Psychopharmaka gebraucht, um es auszuhalten). Unmöglich ist gar nix, kenne auch Paare wo es durchaus "gut" funktioniert. Da steht aber der Partner wie ein Fels in der Brandung, wie ein riesiger Mammutbaum verwurzelt da und trotzt allem was da an schwierigen Tagen so daherkommt. Das "Patentrezept" von ihm ist die Abgrenzung. Er schafft es sich vollkommen von den Angriffen abzugrenzen und besitzt auch die "Härte" zu sagen, "das ist mir wurscht, spring aus dem Fenster, aber bitte nicht auf mein Auto".... sprich er läßt sich nicht erpressen.
 
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Seh ich auch so. Man muss den arsch hoch kriegen und bereit sein, etwas gegen das bl zu tun.

Therapie mit 100,-/woche ist absolut realistisch und tlw nicht zu bezahlen, da man mehrfach (zu beginn) hingehen soll und das über Jahre. ..
 
Therapie mit 100,-/woche ist absolut realistisch und tlw nicht zu bezahlen, da man mehrfach (zu beginn) hingehen soll und das über Jahre. ..

Also eine Bekannte von mir geht schon seit Jahren zur Psychotherapie wegen ihrer Essstörungen und das kostet sie in der Woche 80.-
Was ich damit sagen will,egal worunter du psychisch leidest, die Therapien sind offensichtlich alle sauteuer und es gibt offensichtlich viel zu wenige Psychotherapeuten,die über die WGKK bzw andere Krankenkassen laufen.Angeblich hat heute schon jeder 4. Mensch(auch sehr viele Kinder) ein psychisches Problem - somit sehe ich hier Handlungsbedarf!
 
80 Euro sind der gute Durchschnitt. Kassenpsychologen und Psychiater gibt es in Wien genug, Problem ist halt das sie keine neuen Patienten zeitnahe nehmen können. Wartezeiten teilweise 2-3 Monate,also für Akutfälle unbrauchbar.

Stationäre Aufnahmen sind meist nur bei Akutfällen möglich, ansonsten Wartezeiten jenseits von 6 Monaten.


Also eine Bekannte von mir geht schon seit Jahren zur Psychotherapie wegen ihrer Essstörungen

Darf ich fragen, ob es ihr bis jetzt etwas gebracht hat? Würde mich interessieren!
 
das ist für diese leute nicht so einfach, weil ihnen dann schuldgefühle eingeredet werden und bewusst mit ihren ängsten gearbeitet wird.
also manipulation ist auch dabei..

Dann ists doch keine Beziehung. Dann ists ne einseitige; ungesunde sache und gehört beendet.
 
mich interessiert, hat sie diese essstörungen wegen einem anderen menschen ?
also einreden von ängsten, schuldgefühlen...usw ?

Also eine Bekannte von mir geht schon seit Jahren zur Psychotherapie wegen ihrer Essstörungen und das kostet sie in der Woche 80.-
Was ich damit sagen will,egal worunter du psychisch leidest, die Therapien sind offensichtlich alle sauteuer und es gibt offensichtlich viel zu wenige Psychotherapeuten,die über die WGKK bzw andere Krankenkassen laufen.Angeblich hat heute schon jeder 4. Mensch(auch sehr viele Kinder) ein psychisches Problem - somit sehe ich hier Handlungsbedarf!
 
Blabla hier, Borderline da. Diese ganzen psychischen Erkrankungen sind keine Ausrede dafür, wenn man ein Arschloch per se ist. Sollte er eine starke Borderline-Störung haben, sollte er sich einer Therapie anstatt einer Beziehung widmen.

Abgesehen davon, dass ich so einen Kommentar 'per se' das letzte finde ist wie schon Vögelfrei sagt für Borderliner eine Therapie besonders schwer. Auch wenn sie eine Therapie einmal angetreten haben gibt es eine Abbrchrate von fast 80% was dann gleich zu dem nächsten Problem führt, dass sie bei Therapeuten aufgrund eben jener Abbruchrate ziemlich unbeliebt sind. Dementsprechend schwer wird es dann auch einen Therapeuten zu finden.

Ansonsten möchte ich den Krass negativen Beispielen hier einmal wiedersprechen.
Ja, es gibt die ganzen hier genannten Symptome in beliebigen Kombinationen und ja, teilweise auch derart krass wie hier beschrieben, so dass man nur allen raten kann sich von diesen Personen eher fern zu halten. Aber das ist nur eine Seite der Medallie, denn es gibt auch viele Borderliner mit weniger stark ausgeprägten Symptomen bzw Borderliner die es schaffen ihre Krankheit und somit auch ihr Leben ab einem gewissen Alter zunehmend in den Griff zu bekommen indem sie z.B. bestimmte verhaltensstrategien entwickeln.

Und nein - auch mit solchen Borderlinern ist das Leben nicht unbedingt immer einfach, auch wenn irgendwelche größeren Ausbrüche fast nicht mehr vorkommen - aber es kann sich trotzdem lohnen !
 
Ganz unrecht hat doggy-styler auch nicht.
Es sollte nicht als ausrede benutzt werden.
Gerade bei psych. Krankheiten bei denen man eigentlich noch bei verstand ist, hat man definitiv noch die Möglichkeit sich zu erklären, bzw an sich zu arbeiten. (bl. Adhs. Depression. ..)
 
Dementsprechend schwer wird es dann auch einen Therapeuten zu finden.
Das ist dann aber ein ziemlicher Teufelskreis.

, es gibt die ganzen hier genannten Symptome in beliebigen Kombinationen und ja, teilweise auch derart krass wie hier beschrieben, so dass man nur allen raten kann sich von diesen Personen eher fern zu halten.
Ich habe jetzt Deinen Satz herausgepickt, aber nur weil er die Mehrheitsmeinung hier im Thread widerspiegelt. Ich verstehe schon den Hintergrund der zahlreichen Postings, und es ist sicher gut gemeint.

Ich sehe aber auch die andere Seite. Wenn die allgemeine Meinung ist, man sollte sich von Borderlinern fern halten, dann weiht man diese ja erst Recht zum Untergang. Selbst psychisch einigermaßen "gesunde" Menschen würden sehr große Probleme bekommen, wenn ihnen Freunde bzw. generell soziale Kontakte abhanden kommen.
 
Wenn die allgemeine Meinung ist, man sollte sich von Borderlinern fern halten

Nicht fern halten!!!Unterstützen solange es für einen selber möglich ist. Auch wenn eine Beziehung scheitert wegen einer Krankheit, würde ich den Menschen trotzdem nicht im Stich lassen (kümmere mich seit Jahren um einen BL).Nur muss man auch das Gefühl haben , das noch ein Wille vorhanden ist! Wenn der Wille des Kranken nicht mehr da ist, wird es schwer!
 
Zuletzt bearbeitet:
So war das ja auch überhaupt nicht gemeint. Gemeint war, dass einer 22jährigen jungen Frau geraten wurde, keine Liebesbeziehung mit einem an einer Borderlinestörung erkrankten Mann eingehen soll. Aus diesem Grund, weil sie das Ausmaß der Erkrankung eventuell nicht einschätzen kann und mit 22 Jahren ihr Leben doch besser genießen könnte, als sich evtl. in einer Beziehung zu einem Erkrankten völlig verlieren könnte. Sicher werden sich kaum Freunde und Verwandte von einem Erkrankten abwenden. DAS tun DIESE schon selbst. Leider.
 
@ Kater001
ich denk, das ist eher gemeint auf wirkliche Beziehungen und Partnerschaften , aber nicht unbedingt auf Freundschaften oder Bekanntschaften .
Natürlich gehen auch ganz viele mit ihnen Partnerschaften ein , weil am beginnn dieses Problem ja meistens nicht eklatant ist , und diese Menschen ja durchaus viele andere , auch sehr faszineirende Qualitäten mitbringen .
je enger eine Beziehung wird , desto intensiver wird allerdings dann auch der schwierige Part sichtbar , und sehr oft kommen solche Paare dann in eine Konstellation , wo einer den " Retter " , oder später auch das " Opfer " wird , und der andere der " hilfsbedürftige " , aber eigentlcih der "Täter " .
aus diesen Konstellationen auszubrechen , ist für so viele auch eine ganz schwierige Sache .
Aber nur durch das Ausbrechen aus diesen Rollen , kann in beiden Partnern ein Prozess entstehen , der sie möglciherweise weiterbringt als in diesen fixen Rollen zu verbleiben ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nicht fern halten!!!Unterstützen solange es für einen selber möglich ist. Auch wenn eine Beziehung scheitert wegen einer Krankheit, würde ich den Menschen trotzdem nicht im Stich lassen (kümmere mich seit Jahren um einen BL).Nur muss man auch das Gefühl haben , das noch ein Wille vorhanden ist! Wenn der Wille des Kranken nicht mehr da ist, wird es schwer!
Ich finde das toll von Dir. Nicht nur weil Du hilfsbereit bist, sondern offenbar auch ein gewisses know-how hast. Das ist besonders wichtig, v.a. wenn ich mir GoodGirlGoneBad's Aussage in Erinnerung rufe:

Und das übrige haben die Kommentare von anderen getan - " jetzt reiss dich einfach mal zusammen", "lass dich halt nicht so gehen", "stell dich nicht so an" usw. usf. Das war pures Gift für mich, denn wie gesagt, ich wollte ja, aber konnte nicht.
Die haben's ja vielleicht gut gemeint (wenngleich es auf eine gewisse Oberflächlichkeit hindeutet), aber wie so oft war es das Gegenteil von gut.
 
Ich finde das toll von Dir. Nicht nur weil Du hilfsbereit bist, sondern offenbar auch ein gewisses know-how hast. Das ist besonders wichtig, v.a. wenn ich mir GoodGirlGoneBad's Aussage in Erinnerung rufe:


Die haben's ja vielleicht gut gemeint (wenngleich es auf eine gewisse Oberflächlichkeit hindeutet), aber wie so oft war es das Gegenteil von gut.

Die sind nicht oberflächlich. Verurteile doch die Menschen nicht immer so drastisch. Sie sind einfach nur rat- und hilflos. Auch in diese Menschen sollte man sich einfühlen können.
 
je enger eine Beziehung wird , desto intensiver wird allerdings dann auch der schwierige Part sichtbar , und sehr oft kommen solche Paare dann in eine Konstellation , wo einer den " Retter " , oder später auch das " Opfer " wird , und der andere der " hilfsbedürftige " , aber eigentlcih der "Täter " .
aus diesen Konstellationen auszubrechen , ist für so viele auch eine ganz schwierige Sache .
Aber nur durch das Ausbrechen aus diesen Rollen , kann in beiden Partnern ein Prozess entstehen , der sie möglciherweise weiterbringt als in diesen fixen Rollen zu verbleiben ...
Danke für Deinen wieder einmal sehr erhellenden Beitrag. Ich habe vielleicht manches tatsächlich einfach falsch verstanden.
Wenn man ein Freund ist, kann es also für beide Seiten gut sein, wenn aber Liebe mitspielt, kann es gefährlich werden.
 
Die sind nicht oberflächlich. Verurteile doch die Menschen nicht immer so drastisch.
Tue ich das? Schade, wenn Du diesen Eindruck hast.

Sie sind einfach nur rat- und hilflos. Auch in diese Menschen sollte man sich einfühlen können.
Ja, sicher. Ich habe ja auch unterstellt, dass sie es gut meinen. Aber findest Du nicht, dass das so Standardsätze sind, die man einfach so dahersagt, wenn man sich nicht wirklich für jemanden und seine Probleme interessiert? Also ich wüsste nicht, wann ich zum letzten Mal jemandem "reiß Dich zusammen" gesagt hätte.
 
Die sind nicht oberflächlich. Verurteile doch die Menschen nicht immer so drastisch. Sie sind einfach nur rat- und hilflos. Auch in diese Menschen sollte man sich einfühlen können.

So ist es!
In Angehörigengruppen tummeln sich zB Eltern, die offen aussprechen, dass sie sich wünschen ihr Kind wäre nie geboren worden, weil diese Art des Lebens, ihnen wie Folter vorkommt. Sie warten zB auf eine Todesnachricht.
Da bricht noch während des Lebens die Welt zusammen, weil nichts fruchtet.

Diese Verzweiflung ist wirklich kaum zu ertragen und man versucht es, auf jedem erdenklichen Weg, will wachrütteln und nicht aufgeben.
Ich versteh das so sehr, aber gerade deshalb würde ich jedem raten, sich den Umfang dessen, was über einen hereinbrechen kann, zumindest ein wenig bewusst zu machen, denn wie gesagt "easy" wird's kaum rennen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die sind nicht oberflächlich. Verurteile doch die Menschen nicht immer so drastisch. Sie sind einfach nur rat- und hilflos.

Wie geht man dann mit der Situation um? daß der Ratschlag mitn Zusammenreissen nicht das Gelbe vom Ei ist liegt auf der Hand, wenn man aber die eigene Hilflosigkeit zeigt bzw nicht verbergen kann ists auch kontraproduktiv. An den ratschlag wie zuerst zitiert "Dann spring halt raus aber nicvht auf mein Auto" will ich nicht denken.
 
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