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Da muss es schon wirklich hart her gehen, dass man einen Platz bekommt.
In Wien ist es so gut wie unmöglich.
Das ist nämlich eines der schlimmsten Sache, wenn der der Neurologe/Psychiater die Überweisung zur stationären Aufnahme schreibt und keine Spital nimmt auf.
Therapieplätze, bekommt man nicht so einfach.
Aus Erfahrung eines Betroffenen kann ich sagen:100 % d'accord: die mangelhafte ambulante und stationäre (sozial-)psychiatrische Versorgung in Österreich ist ein Skandal.
Therapieplätze bekommt man wirklich am einfachsten wenn man bereit ist 50-70€/Stunde in die Hand zu nehmen und auf die Kasse scheißt.
Ansonsten hat man bis zu 1 Jahr Wartezeit in Wien und landet dann nicht unbedingt bei einem Wunsch-Therapeuten.
Stationäre Aufnahme (im Akutfall) kann man vergessen solange man nicht zumindest einen Mord/Selbstmordversuch gestartet hat und noch niemand wirklich verletzt wurde oder man zumindest mit Polizeibegleitung ins Krankenhaus gebracht wird.
Stationäre Aufnahme (zu Reha Zwecken) hat je nach Krankheit und entsprechend gewählter Klinik auch eine Wartezeit von 0,5-2 Jahren.
Das hört sich alles mies an. Aber verglichen mit anderen Ländern... ich will gar nicht wissen wie viele solhe Fälle komplett unbehandelt bleiben zB bei den privaten Kosten in den USA. Wir haben hier eine Versorgung und auch wenn es üble Wartezeiten gibt werden wir in Österreich zumindest psychiatrisch behandelt und versorgt. Das ist gut!
Könnte natürlich besser sein... aber was ist schon perfekt?
Und Therapie kann zB hervorragend durch eine persönliche spirituelle Betreuung (Priester, Mönche, Sangha,...) ersetzt oder ergänzt werden.Sozialarbeit kann durchaus durch ein stabiles soziales Umfeld ersetzt sein.
Viele stimmungsaufhellende Psychopharmaka können durch Sport substituiert werden.
Ein stabiles soziales Umfeld kann eine instabile, schädliche Familie ersetzen
...usw usw usw
Soviel in meinen Augen zu der ganzen "sind Medikamente notwendig" Diskussion. Es gibt immer mehr als einen Weg um mit einem Problem fertig zu werden. Und Medikamente halte ich für notwendig in Tiefphasen wo man für sich oder andere eine Gefahr darstellt und nicht die Kraft hat andere Wege zu beschreiten. Um solche Krisen zu bewältigen bin ich auch sehr dankbar für Medikamente.
In allen anderen Phasen (und hoffentlich erreiche ich so ein Tief nie wieder) ziehe ich andere Wege vor. Ich glaube nicht dass Medikamente die beste laufende Behandlung für Borderline sind. Persönlich halt ichs da eher mit Meditation