wie mit 'borderliner' umgehen?

JA! Und wer mit solchen Leuten lange Zeit zu tun hat, entwickelt einen Blick für diese Krankheit! Bestimmte Verhaltensweisen sind bei fast allen identisch;)
Danke für Deine Antwort. Wärst Du so nett, ein paar Beispiele zu nennen?
 
Mich wundert eigentlich, wie alle fast einstimmig zum "Hände weg" tendieren. Es sind Menschen, die bei entsprechender Therapie fast normal funktionieren, allerdings das "normal" müsste man zuerst definieren.


Sich auf einen Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung einzulassen ist halt auch mit Arbeit verbunden. Und es gibt immer Momente, wo die Krankheit durchschlägt. Aber: Wenn man einen Menschen wirklich liebt, nimmt man diesen emotionalen Kraftakt in Kauf, sofern man selbst gefestigt genug ist. Für meine damalige Beinahe-Beziehung und jetzige beste Freundin hätte ich es gemacht. Allerdings ist es dann aus anderen Gründen gescheitert - da habe ich sie mit meiner Liebesbezeugung in einer manischen Phase erwischt, wo sie sich hat mitreißen lassen. Am nächsten Morgen kam die Ernüchterung und bei ihr die Erkenntnis, dass sie jetzt mit einem guten Freund zusammen ist, aber nicht mit der großen Liebe ihres Lebens. Daraufhin folgte der Zusammenbruch. Und ja, da war ich dann voll gefordert. Denn einen Menschen, den man liebt und für kurze Zeit gewonnen zu haben glaubt, dann selbst stützen und aufrichten in dem Wissen, dass niemals mehr entstehen kann als eine Freundschaft, ist hart. An irgendeinem Punkt stand ich in der Nacht mitten in einem Feld irgendwo in Niederösterreich, weil ich nicht schlafen konnte und nur noch weg wollte, weg von ihr, weg von meinem Leben, weg von allem. Dann habe ich doch noch eiserne Reserven entdeckt, und es ging weiter. Mittlerweile sind wir eben die allerbesten Freunde, und die Episode damals hat uns richtig zusammengeschweißt, aber der Weg dahin war extrem holprig und kräfteraubend. Für beide. Von daher: "Hände weg" von einer Beziehung würde ich selbst auch raten, wenn einem der Mensch nicht wirklich wichtig ist. Wenn aber doch, muss es wirklich jeder selbst für sich entscheiden, wieviel er geben kann. Es wird in den allermeisten Fällen deutlich mehr sein, was er geben muss, als wenn er in einer Beziehung mit einem Menschen ohne psychischer Erkrankung ist.
 
zum glück bist kein frecher spatz...

Von dieser Normalität bewahre mich Gott:shock:
Und sowas würde ich meinem größten Feind nicht wünschen. Sind mir 10 Borderliner und 20 Schizos auf einen Haufen lieber, als der Vogel.
 
Wärst Du so nett, ein paar Beispiele zu nennen?

Stimmungsschwankungen, gereizte Reaktionen auf banale Dinge,Wut (unkontrolliert),Arbeitsplatz wird öfter gewechselt,Bindungsstörung, verzerrtes Selbstbild, Kleptomanie, Leichtsinn, abnormes Sexualverhalten, depressives Verhalten, Aggressionen, Dinge nicht durchziehen, etc.............................
Die Liste ist endlos lange, jedoch zu bedenken, das nicht bei jeden alles zusammen kommt! Problem ist, das solche Menschen sich sehr gut im sozialen Umfeld verstellen können, zumindest eine Zeit!

Der Link erklärt es gut
http://www.psychotherapiepraxis.at/artikel/borderline/borderline.phtml
 
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Sich auf einen Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung einzulassen ist halt auch mit Arbeit verbunden.

Ja, das leben ist kein Ponyhof und alles bedeutet Arbeit, sei es die Beziehung, der Beruf, oder Kindererziehung.

Ich habe zwar keine Liebesbeziehung mit BS erkrankten Menschen, aber nach zwei durchlebten Pubertätsphasen, wovon eine sehr sehr turbulent war, einem Alzheimer und einem Krebs, glaube ich kaum, das mich irgendwas noch erschütten kann. Alles wohl zu gleichen Zeit.

Gut, es ist schwer nachzuvollziehen, wovon man nicht wirklich Ahnung hat und ich kann nur das wiedergeben, was mir bekannt ist.
 
War ja auch nicht so gemeint, dass man sich vor der Arbeit drücken sollte. Im Gegenteil. Ich bin ein klarer Verfechter von "es sich nicht einfach machen". Ich glaube, dass heutzutage ohnehin viel zu viele Beziehungen den Bach hinuntergehen, weil niemand mehr was in die Beziehung investieren will. Es geht leicht, oder es geht gar nicht. Dass es manchmal halt nicht einfach ist, darf in unserer Wegwerfgesellschaft nicht sein. Und das ist schade.
 
Stimmungsschwankungen, gereizte Reaktionen auf banale Dinge,Wut (unkontrolliert),Arbeitsplatz wird öfter gewechselt,Bindungsstörung, verzerrtes Selbstbild, Kleptomanie, Leichtsinn, abnormes Sexualverhalten, depressives Verhalten, Aggressionen, Dinge nicht durchziehen, etc.............................
Die Liste ist endlos lange, jedoch zu bedenken, das nicht bei jeden alles zusammen kommt! Problem ist, das solche Menschen sich sehr gut im sozialen Umfeld verstellen können, zumindest eine Zeit!

Der Link erklärt es gut
http://www.psychotherapiepraxis.at/artikel/borderline/borderline.phtml
Danke. Das macht nachdenklich.
 
Ich glaube es macht einen großen Unterschied ob ich gerade wem kennenlerne der krank ist, oder eine Person wird in der Beziehung krank. Aufgeben in der Beziehung wäre für mich keine Option, jedoch ist manchmal der Punkt erreicht wo man selbst nicht mehr kann und hilflos wird!
 
der m.m.n am meisten belastende faktor ist, dass borderliner meister darin sind an deiner energie zu saugen. nicht umsonst bekommen professionelle helfer supervision und das, obwohl sie emotional nicht drinhängen. also kann man sich vorstellen wie kräfteraubend es ist, wenn man diesen menschen liebt und helfen möchte.

das web ist voll mit hilferufen von helfenden die psychisch am ende sind und entsprechenden selbsthilfegruppen. bist du irgendwann selbst am ende und bräuchtest selbst hilfe, so lässt er dich kühl lächelnd fallen und sucht sich ein neues opfer an dem er saugen kann. und in diesen suchphasen sind sie oftmals die liebenswertesten menschen, gepaart mit einer hilflosigekeit welche bei jedem der darauf anspringt das helfersyndrom aktivieren.


ein ausgeprägter borderliner befindet sich auf einer ungebremsten talfahrt und nimmt dabei jeden mit, der ihm zur seite steht. die ist ja nicht so schlimm kommentare kann ich mir nur dadurch erklären, dass borderline eine modediagnose ist welche gerne bei verschiedenen psych. störungen gestellt wird, bzw. wenn der arzt nicht weiter weiß. menschen mit einer körperlichen erkrankung sind einschätzbar, borderliner hingegen unberechenbar und jederzeit für eine neue überaschung gut.
 
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Tom,du hast vollkommen recht mit dem was du schreibst! Ist halt schwer einen Menschen den man vielleicht Jahre kennt ziehen zu lassen! Im Endeffekt muss man sich meist eingestehen ,das man hilflos gegenüber dieser Krankheit ist.
 
ein ausgeprägter borderliner befindet sich auf einer ungebremsten talfahrt und nimmt dabei jeden mit, der ihm zur seite steht.
Ist er damit sozusagen dem (frühen) Tod geweiht?

die ist ja nicht so schlimm kommentare kann ich mir nur dadurch erklären, dass borderline eine modediagnose ist welche gerne bei verschiedenen psych. störungen gestellt wird, bzw. wenn der arzt nicht weiter weiß.
Lt. dem von Dark_Rabbit geposteten Link ist die Krankheitsdefinition aber doch genauso entstanden. Ein psychische Krankheit, die verschiedene Aspekte anderer Krankheiten umfasst. Was soll der Arzt schon anderes diagnostizieren, wenn er nicht weiterweiß?
menschen mit einer körperlichen erkrankung sind einschätzbar, borderliner hingegen unberechenbar und jederzeit für eine neue überaschung gut.
Ich kenn' solche Leute. Sind mühsam. Aber ob sie Borderliner sind?
 
Ist er damit sozusagen dem (frühen) Tod geweiht?

Angeblich 5-10%! Mir persönlich ist ein Fall bekannt, jedoch waren davor sicher 2-3 halbherzige Versuche vorausgegangen.

Diagnosen sind immer schwer, weil du ja eine Person nur so einschätzen kannst , wie sie sich präsentiert und was sie von sich erzählt. Wenn du dir einmal so einen Fragebogen ansiehst, wirst du feststellen das auch viele Dinge auf "normale" Personen zutreffen.
 
Ist er damit sozusagen dem (frühen) Tod geweiht?

bin natürlich kein experte auf dem gebiet und kann nur nachpredigen was ich selbst 2 jahre lang erlebt habe. glaube aber kaum wenn keine sucht mitspielt. in meinem fall war sie substituierter exjunkie mit hepatitis c, das morphium hat sie weiterhin gespritzt, also ein garantierter todeskandidat.

g.s.d hab ich mir selbige nicht eingefangen, denn die hep. hat sie schon geflissentlich einmal ein ganzes jahr lang verschwiegen. was mich mehr interessieren würde wäre, ob's einen ihrer kunden ang'steckt hat, denn ihren lebensunterhalt bestritt sie mit paysex, was ich auch wiederum erst nach mehr als einem jahr in erfahrung brachte. ihren angeblichen job als sekräterin hat's mir in der zeit mehr als perfekt vorgespielt.


Lt. dem von Dark_Rabbit geposteten Link ist die Krankheitsdefinition aber doch genauso entstanden. Ein psychische Krankheit, die verschiedene Aspekte anderer Krankheiten umfasst. Was soll der Arzt schon anderes diagnostizieren, wenn er nicht weiterweiß?

Ich kenn' solche Leute. Sind mühsam. Aber ob sie Borderliner sind?

siehe oben. k.a. was ärzte so diagnostizieren, ihre diagnose lautete ausgeprägtes borderline und dementsprechend kann ich nur berichten was ich dabei erlebte.
 
Angeblich 5-10%! Mir persönlich ist ein Fall bekannt, jedoch waren davor sicher 2-3 halbherzige Versuche vorausgegangen.
Die Selbstmordrate meinst Du ... ich dachte an mehr, psychosomatische Erkrankungen, vielleicht so etwas wie Tom es beschrieben hat. Jede Talfahrt endet mit dem Ankommen im Tal, wahrscheinlich mit dem schmerzhaften.

Diagnosen sind immer schwer, weil du ja eine Person nur so einschätzen kannst , wie sie sich präsentiert und was sie von sich erzählt. Wenn du dir einmal so einen Fragebogen ansiehst, wirst du feststellen das auch viele Dinge auf "normale" Personen zutreffen.
Das ist ja das Problem. ;)


g.s.d hab ich mir selbige nicht eingefangen, denn die hep. hat sie schon geflissentlich einmal ein ganzes jahr lang verschwiegen. was mich mehr interessieren würde wäre, ob's einen ihrer kunden ang'steckt hat, denn ihren lebensunterhalt bestritt sie mit paysex, was ich auch wiederum erst nach mehr als einem jahr in erfahrung brachte. ihren angeblichen job als sekräterin hat's mir in der zeit mehr als perfekt vorgespielt.
Angesichts dessen verstehe ich Deine deutlichen Reaktionen. Hast noch ziemliches Glück gehabt, dass sie Dich nicht angesteckt hat. Lapidar würde man das alles als Charakterschwäche abtun - es ist eigentlich gut, dass man es als Krankheit sieht. Ich frage mich, was die Ursachen sind. Wie so oft sind traumatische Kindheitserlebnisse eine davon, und wie so oft ist Stress der Auslöser.
Hat sie eine Therapie versucht?
 
vielleicht so etwas wie Tom es beschrieben hat.

Ich glaube Tom wollte nur verdeutlichen, das diese Menschen nur auf ihren eigenen Nutzen bedacht sind! Womit er auch recht hat!

Du wirst von Betroffenen "Begleitpersonen" viele verschieden Geschichten hören, im Endeffekt läuft es immer auf das Gleiche hinaus.
 
Na gut, man muss schon dazu sagen, dass keiner sich diese Krankheit aussucht. Die Krankheit ist eh bei jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und man kann niemals Ferndiagnosen stellen. Ich würde von mir selber jetzt nicht unbedingt sagen, dass ich Borderline hab (vielleicht ein paar Anzeichen oder Symptome davon), ich kämpfe aber seit Jahren mit starken Depressionen inklusive Selbstmordgedanken und das ist für alle in meinem Umfeld auch alles andere als lustig, obwohl ich sowieso ein Mensch bin, der andere nicht mit sowas belasten will und ich kann das auch sehr gut ausblenden, d.h die meisten merken gar nicht, wie schlecht es mir geht - nicht mal meine Mutter.

Es ist halt schwierig, mit Leuten, die psychische Erkrankungen haben, umzugehen, weil man nie weiß, was man sagen kann/soll/darf, damit der Betroffene nicht wie eine Bombe explodiert. Ich zum Beispiel bin wahnsinnig sensibel und man kann kein einziges kritisches Wort über mich sagen, weil ich dann sofort tief verletzt bin. Das such ich mir nicht aus, das mach ich auch nicht extra - es ist einfach so und ich kann es nicht abstellen. Außerdem ändert sich meine Meinung sehr oft und auch die Leute, die ich mag oder nicht mag. An einem Tag mag ich jemanden noch sehr gern, dann find ich ihn am Tag drauf mega ätzend und will ihn nie wieder sehen. Auch selbstzerstörerisches/verletzendes Verhalten kenne ich sehr gut. Bei mir hat man halt nur den "Vorteil", dass ich all das anderen Leuten nicht zeigen will, das bleibt alles bei mir. Sofern ich das einschätzen kann, haben die meisten Menschen sicher den Eindruck von mir, dass ich ganz "normal" wäre. Mir fehlt auch vollkommen dieses "Ich"-Gefühl, ich seh mich oft ganz anders, als ich eigentlich bin. Nicht nur optisch, sondern auch vom Wesen her. Und ich spüre auch oft eine extreme Verbundenheit zu div. Serien- oder Filmfiguren. Ist was ganz komisches einfach.

Eine Therapie inkl. Antidepressiva hat bei mir nur mäßigen bis gar keinen Erfolg gebracht. Aber ich bin auch der Meinung, dass man entweder Depressionen hat oder eben nicht... natürlich gibt es Medikamente dagegen und man kann sich in Therapie begeben, aber eine Depression wird nie zu 100% weg sein. Das sind zumindest meine Erfahrungen.
Ich würde allerdings nicht sagen, dass ich nur auf meinen Eigenen nutzen bedacht bin - ganz im Gegenteil. Was mit mir passiert ist mir eigentlich total egal, wichtig ist mir nur, dass es denjenigen gut geht, die mir etwas bedeuten und ich würde auch nie jemanden manipulieren oder sonstiges.. aber wie gesagt, wenn ich (auch) Borderline haben sollte, dann bestimmt nur eine abgeschwächte Version davon.
 
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Chubby tut mir echt weh das zu lesen! Will dir auch nicht zu Nahe treten, aber was sagt der Psychiater oder Psychologe dazu, wo du sicher warst wegen deinen Medis?
 
Hat sie eine Therapie versucht?

ja, sie war in laufender psychologischer betreuung, medikamente bekam sie nicht. schade um die frau, das borderline hätt ich viell. auch durchgedrückt, denn die idealisierungsphasen a'la du bist mein weisser ritter waren ja ohnehin das beste was sich mann von frau wünschen kann und mit den abwertungsphasen lernte ich im lauf der zeit recht gut umzugehen, indem ich die ohren einfach auf durchzug schaltete und ja auch wusste, das es nicht sie ist die mich gerade anfuckt, sondern ihre krankheit ist. jemand mit tourettesyndrom meint seine beschimpungen ja auch nicht so wie sie rüberkommen.

grund der trennung war ihr freiwilliger gang in den geschlossenen entzug, welcher für beide den nötigen abstand schuf um dem ganzen ein ende zu bereiten! wie gesagt, schade, hübsches und liebes mädel als opfer ihrer krankheit.

@ littlechubby: ich wünsch dir alles gute auf deinem weg!

edit: noch ein nachtrag: hölle ist auch der drang zur selbstzerstörung für alle beteiligten. in meinem fall war noch anorexie & bulemie im spiel. du liebst einem menschen, willst ihm helfen, in "lichten" momenten fleht er dich um hilfe an und wünscht sich nichts sehnlicher als gesund zu werden. im nächsten moment stösst er sich sich sinnbildlich gesprochen das messer selbst in die brust und du kannst nur hilflos zusehen, wie der mensch den du liebst wieder ein stück mehr talabwärts rutscht!
 
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