Der Wunsch nach Zärtlichkeit ist auf gar keinen Fall ein Zeichen von fehlender Männlichkeit und macht einen Mann gewiss auch nicht weniger männlich oder gar zu einem Weichei, wie man es heute so gerne nennt. Echte Frauen sehen das weniger als Schwäche, sondern durchaus positiv könnte ich mir vorstellen. Im Gegenteil, finde ich, dass es durchaus eine perfekte Mischung ist wenn ein Mann durchaus männliche Dominanz besitzt, gleichzeitig aber auch zärtlich sein kann. Daraus ergeben sich unzählige Möglichkeiten und ist eine solche Person eines Mannes, sehr facettenreich.
Es gibt natürlich durchaus extreme Beispiele an zärtlichkeits suchenden Männern, die natürlich einer Frau dann oftmals zu viel werden können. Die klassischen "Muttersöhnchen", die mit 50ig noch bei Mutti sind, quasi noch am Rockzipfel hängen, total uneigenständig orientiert durchs Leben gehen und für welche, ein gemeinsames Kuscheln das A & O ist, wo auch garn nicht mehr erwünscht ist. Ein solch ausgeprägtes Verhalten und ein so massiver Wunsch nach Zärtlichkeit von einem Mann, mag in vielerlei Hinsicht, auf Frauen ernüchternd oder abschreckend wirken, weil eben gar nix männliches zugelassen wird.
Es kommt wie in fast allem, auf die richtige Mischung an.
Ich könnte mir vorstellen, dass es nur wenige Sub/Dom-Beziehungen so extrem aufgebaut sind, dass nicht einen winzigen Moment zumindest, Platz für Zärtlichkeiten gegeben ist. Klar gibt es Männer, welche die Rolle als Dom voll und ganz im Blut haben, so wie es auch Frauen gibt, die als geborene Sub durchs Leben gehen. Da wird sich dann durchaus der Bereich Zärtlichkeit etwas zurückhalten, wenn nicht gar ganz schwinden. Dies sind aber dann doch schon eher die Fälle eines sehr ausgeprägten Auslebens von SM.
Der Großteil von Menschen die sich mehr als Blümchensex vorstellen können, gerne auch dezent, niveauvoll und mit klaren Vorstellungen, etwas in den SM Bereich abgleiten, bzw. diese Spielart quasi streifen, würde niemals auf Zärtlichkeit verzichten wollen.
Die idale Mischung aus männlicher Dominanz, weiblicher aber nicht herabstufender Unterwürfigkeit, gepaart mit durchaus szenegerichteten Spielchen, wo der Mann sich quasi nimmt was er braucht, kann in höchstem Ausmaß sexuell anregend sein und wenn es dann noch verstanden wird, dem ganzen einfach unerwartet eine Portion Zärtlichkeit hinzu zu fügen, dann können die Gelüste wahrlich in ganz neue Dimensionen beflügelt werden. Eben dieses Spiel aus Härte und Zärtlichkeit, in optimaler und nicht vorhersehbarer Reihenfolge.
Wenn man jeglichen Wunsch nach Zärtlichkeit verliert und nur mehr als starker, dominanter Mann agieren kann/will/möchte, dann geht irgendwie etwas verloren und jegliche Zweisamkeit bekommt dann einen mechanischen Touch. Genauso aber auch wenn eine Frau sich nur mehr in der Rolle der Sub wohlfühlt und Zärtlichkeit ihr gar nix mehr gibt, sondern nur das Gefühl die Unterwürfige zu sein.