Bundespräsidentenwahl 2010

Wen wählt ihr?

  • Heinz Fischer ist mir sympathisch, und ich werde ihn wählen.

    Stimmen: 91 39,4%
  • Heinz Fischer ist mir zwar unsympathisch, aber ich wähle ihn trotzdem.

    Stimmen: 29 12,6%
  • Barbara Rosenkranz ist mir sympathisch, und ich werde sie wählen.

    Stimmen: 29 12,6%
  • Barbara Rosenkranz ist mir unsympathisch, aber ich wähle sie trotzdem.

    Stimmen: 23 10,0%
  • Ich wähle gar nicht, ungültig, oder vielleicht einen anderen Kandidaten.

    Stimmen: 58 25,1%

  • Umfrageteilnehmer
    231
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Neuwahlen bis ihm die Farbzusammenstellung irgendwann passt - in einer Demokratie ?
Wie schon einige Poster bemerkt haben, werden nicht Koalitionen gewählt, sondern es wird gewählt, welche Parteien mit wie vielen Abgeordneten im Parlament vertreten sein werden.

Die Farbzusammenstellung wäre sicher kein verfassungstaugliches Argument für eine Verweigerung der Angelobung, weil es ja schwer ist - auch für den Bundespräsidenten - eine Regierung, welche auf demokratischem Wege zustande gekommen ist und über eine Mehrheit im Parlament verfügt, abzulehnen.
Wie der Fall der ÖVP-FPÖ-Koalition gezeigt hat, sind da dem Präsidenten die Hände mehr oder weniger gebunden, zumal er ja offiziell gegen die FPÖ als Ganzes nichts in der Hand hat. Allein der Umstand, dass eine Partei zu einer Wahl zugelassen wird, bedeutet ja de jure, dass sie demokratiepolitisch und verfassungsmäßig unbedenklich ist. Also müssten schon sehr schwerwiegende beweisbare Gründe vorliegen, um eine Teilnahme an einer Regierung abzulehnen.

Gründe für eine Ablehnung wären zum Beispiel, dass eine Regierung absehbar nicht über eine Mehrheit im Parlament verfügen wird. Oder zum Beispiel der Umstand, dass im Koalitionspapier offensichtlich Dinge stehen würden, welche nicht verfassungskonform sind.

Folge wären übrigens nicht zwingend Neuwahlen. Es gibt ja viele Möglichkeiten innerhalb des parlamentarischen Rahmens, Mehrheiten zu bilden. Auch muss nicht zwingend die mandatsstärkste Partei in eine solche Mehrheit eingebunden sein. Wenn es ihr zum Beispiel auf Grund ihres Programms nicht gelingt, einen Regierungspartner zu finden, dann kommen halt andere zum Zug.

Die Entscheidung des Bundespräsidenten ist nahezu nicht anfechtbar. Auch kann er nicht ohne weiteres seines Amtes enthoben werden. Eigentlich gibt's nur zwei Möglichkeiten, einen "unliebsamen" Präsidenten quasi los zu werden. Das eine ist eine Klage beim Verfassungsgerichtshof, dass er sein Amt nicht gemäß der Verfassung ausübt. Das ist aber schwierig, denn ein ganzer Tor ist ja ein Bundespräsident auch nicht gerade, und wird bei seinen Handlungen von seinen Experten entsprechend abgesichert sein.

Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Bundesversammlung eine Volksabstimmung über die Absetzung des Bundespräsidenten abhält. Das kann aber leicht ins Auge gehen. Geht diese Abstimmung nämlich zu Gunsten des Präsidenten aus, dann ist das gleichbedeutend mit dem Ende der amtierenden Regierung. Das wird wohl schwer ein Bundeskanzler aus nichtigem Grund riskieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seh ich absolut nicht so. Jeder wusste von Anfang an, dass der amtierende BP wiedergewählt wird.

Was sollte eine ÖVP, die sich gerade darin profiliert, trotz Regierungsbeteiligung und federführend im Verteilen von Grauslichkeiten, dennoch Wahlen gewinnend, einen hoffnungslosen Kandidaten aufzubieten und einen teuren von Vorneherein verlorenen Wahlkampf zu führen? Ihr Winner-Image zu verlieren?

Wir werden in den nächsten Jahren noch genug ÖVP bekommen, da diese Partei die einzige in Österreich ist, die eine eindeutige, klar formulierte Klientelpolitik betreibt und die so gut verkaufen kann, dass eine erkleckliche Anzahl der von den Maßnahmen dieser Politik Betroffenen diese Partei trotzdem wählen, à la "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber".

Das ist die einzige Partei, die bei dieser Wahl parteipolitisch ( nur so ) gescheit vorgegangen ist, jeder Funktionär sagt was anderes, von Batman über Weiß bis Fischer.
Die Grünen haben sich ja mit der Wahlempfehlung für Fischer das xste Eigentor geschossen, mündige Grünwähler brauchen kein ZK, das ihnen erklärt, dass man Gehring und Rosenkranz nicht wählen kann, und es gibt ja mitunter Grüne, die auch einen Heinz Fischer nicht mal per Dekret von der Großen Vorsitzenden wählen werden.
 
Wie schon einige Poster bemerkt haben, werden nicht Koalitionen gewählt, sondern es wird gewählt, welche Parteien mit wie vielen Abgeordneten im Parlament vertreten sein werden.

Die Farbzusammenstellung wäre sicher kein verfassungstaugliches Argument für eine Verweigerung der Angelobung, weil es ja schwer ist - auch für den Bundespräsidenten - eine Regierung, welche auf demokratischem Wege zustande gekommen ist und über eine Mehrheit im Parlament verfügt, abzulehnen.
Wie der Fall der ÖVP-FPÖ-Koalition gezeigt hat, sind da dem Präsidenten die Hände mehr oder weniger gebunden, zumal er ja offiziell gegen die FPÖ als Ganzes nichts in der Hand hat. Allein der Umstand, dass eine Partei zu einer Wahl zugelassen wird, bedeutet ja de jure, dass sie demokratiepolitisch und verfassungsmäßig unbedenklich ist. Also müssten schon sehr schwerwiegende beweisbare Gründe vorliegen, um eine Teilnahme an einer Regierung abzulehnen.

Gründe für eine Ablehnung wären zum Beispiel, dass eine Regierung absehbar nicht über eine Mehrheit im Parlament verfügen wird. Oder zum Beispiel der Umstand, dass im Koalitionspapier offensichtlich Dinge stehen würden, welche nicht verfassungskonform sind.

Folge wären übrigens nicht zwingend Neuwahlen. Es gibt ja viele Möglichkeiten innerhalb des parlamentarischen Rahmens, Mehrheiten zu bilden. Auch muss nicht zwingend die mandatsstärkste Partei in eine solche Mehrheit eingebunden sein. Wenn es ihr zum Beispiel auf Grund ihres Programms nicht gelingt, einen Regierungspartner zu finden, dann kommen halt andere zum Zug.

Die Entscheidung des Bundespräsidenten ist nahezu nicht anfechtbar. Auch kann er nicht ohne weiteres seines Amtes enthoben werden. Eigentlich gibt's nur zwei Möglichkeiten, einen "unliebsamen" Präsidenten quasi los zu werden. Das eine ist eine Klage beim Verfassungsgerichtshof, dass er sein Amt nicht gemäß der Verfassung ausübt. Das ist aber schwierig, denn ein ganzer Tor ist ja ein Bundespräsident auch nicht gerade, und wird bei seinen Handlungen von seinen Experten entsprechend abgesichert sein.

Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Bundesversammlung eine Volksabstimmung über die Absetzung des Bundespräsidenten abhält. Das kann aber leicht ins Auge gehen. Geht diese Abstimmung nämlich zu Gunsten des Präsidenten aus, dann ist das gleichbedeutend mit dem Ende der amtierenden Regierung. Das wird wohl schwer ein Bundeskanzler aus nichtigem Grund riskieren.

Naja, umgekehrt - wenn wie 2000 die stimmenstärkste Partei keine Regierung zusammenbringt, und die schwächeren Parteien eine Regierung bilden können ( auf Grund der Mehrheitsverhältnisse ), kann der BP ein Schnoferl ziehen oder vielleicht Minister ablehnen. Einen Machtkampf mit dem Parlament würde in Ö kein BP, auch wenn ihn die "Krone" unterstützt, nicht überleben.
Im Übrigen bin ich sehr für eine Debatte über dieses Amt ( das ich, wie oft dargelegt, in dieser Form innerhalb der EU für unnötig erachte, und das als sehr wehrhafter Demokrat ).
 
[schnipp-schnapp!] Die Entscheidung des Bundespräsidenten ist nahezu nicht anfechtbar. Auch kann er nicht ohne weiteres seines Amtes enthoben werden. Eigentlich gibt's nur zwei Möglichkeiten, einen "unliebsamen" Präsidenten quasi los zu werden. Das eine ist eine Klage beim Verfassungsgerichtshof, dass er sein Amt nicht gemäß der Verfassung ausübt. Das ist aber schwierig, denn ein ganzer Tor ist ja ein Bundespräsident auch nicht gerade, und wird bei seinen Handlungen von seinen Experten entsprechend abgesichert sein.

Die zweite Möglichkeit wäre, dass die Bundesversammlung eine Volksabstimmung über die Absetzung des Bundespräsidenten abhält. Das kann aber leicht ins Auge gehen. Geht diese Abstimmung nämlich zu Gunsten des Präsidenten aus, dann ist das gleichbedeutend mit dem Ende der amtierenden Regierung. Das wird wohl schwer ein Bundeskanzler aus nichtigem Grund riskieren.
Nein, es ist ein bisserle anders.

Die Ablehnung der Amtsenthebung des BP durch das Volk ("politische Amtsenthebung"), die gleichzeitig als Wiederwahl des Staatsoberhaupts gilt, bewirkt nicht die Absetzung der Bundesregierung sondern gemäß Artikel 60 Abs. 6 6. Satz des Bundes-Verfassungsgesetzes in der Fassung von 1929 (B-VG) ipso facto die Auflösung des Nationalrats, auf dessen Zweidrittelbeschluss das Amtsenthebungsverfahren zurückgehen muss. Der Verfassungsgesetzgeber fingiert hier also, dass das Volk damit gleichzeitig dem Parlament das Misstrauen ausgesprochen hat.

Sollte die Bundesregierung hinter dem Absetzungsverfahren stehen, kann sie der BP ja schon vorher jederzeit freihändig feuern.
 
Naja, umgekehrt - wenn wie 2000 die stimmenstärkste Partei keine Regierung zusammenbringt, und die schwächeren Parteien eine Regierung bilden können ( auf Grund der Mehrheitsverhältnisse ), kann der BP ein Schnoferl ziehen oder vielleicht Minister ablehnen.
Schau, ich bin kein Verfassungsjurist, auch nicht ein einfacher Rechtsgelehrter, kann also nur mit meiner Meinung dienen.

Aber ich denk' mir halt, wenn zwei Parteien, im damaligen Fall ÖVP und FPÖ, den Bundespräsidenten vor vollendete Tasachen stellen (denn offiziell war der Auftrag zur Regierungsbildung ja noch bei der SPÖ), indem sie ohne seinen ausdrücklichen Auftrag eine Koalition bilden, dann hätte er in meinen Augen schon die Möglichkeit gehabt, diese Regierung abzulehnen, und sei es nur eines Formfehlers wegen. Dass er sich damit nicht beliebt gemacht hätte - mag sein. Aber es hätte wenigstens eine Andeutung jenes Rückgrats sein können, welches ich von einem Bundespräsidenten erwarten würde.

Und wer weiß? Vielleicht hätte sich in den folgenden Tagen des Überdenkens eine andere Regierungskonstellation finden lassen.

Einen Machtkampf mit dem Parlament würde in Ö kein BP, auch wenn ihn die "Krone" unterstützt, nicht überleben.
Da bin ich mir nicht so sicher. Kommt mit Sicherheit auf seine Entscheidung an, aber Du weißt ja, dass ich nicht viel davon halte, das Volk als eine Anhäufung von Dummerln zu sehen, nicht zuletzt, weil wir ja alle dazu gehören und uns solcherart selbst zu Dummen erklären. :roll:

Im Übrigen bin ich sehr für eine Debatte über dieses Amt ( das ich, wie oft dargelegt, in dieser Form innerhalb der EU für unnötig erachte, und das als sehr wehrhafter Demokrat ).
Man könnte aber auch gegenteilig argumentieren: gerade in einer Zeit, wo die wichtigen Entscheidungen der einzelnen Regierungen über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung hinweg in Brüssel "vorbeschlossen" werden, schadet es nicht, wenigstens einen politischen Mandatar zu haben, der sich nicht vor dem Hohen Rat der EU rechtfertigen muss, sondern einzig und allein vor dem Volk, von welchem er gewählt wurde.
 
Nein, es ist ein bisserle anders.
Ja, blau statt schwarz ..... :mrgreen:

Ich habe ja nix von einer Absetzung der Regierung geschrieben, sondern von ihrem Ende. Welches wohl eintritt, wenn der Nationalrat aufgelöst wird.

Und ich bin überzeugt ..... wenn eine Regierung die Absetzung des Bundespräsidenten betreibt, dann wird sie es so machen, dass es nicht schon im Vorfeld offenkundig wird. So dumme Politiker werden nicht einmal bei uns Regierungsmitglieder.
 
[schnipp-schnapp!] Im Übrigen bin ich sehr für eine Debatte über dieses Amt ( das ich, wie oft dargelegt, in dieser Form innerhalb der EU für unnötig erachte, und das als sehr wehrhafter Demokrat ).
Diese verfassungspolitische Debatte darf natürlich geführt werden.

Ich warne nur vor schnellen Herumdoktereien, die nicht alle Auswirkungen auf das Gefüge von Legal- und Realverfassung ins Kalkül ziehen.

Meine diesbezügliche Horrorvorstellung ist die schon mehrfach ventilierte Idee, die Volkswahl im Schnellschuss wieder durch eine Wahl durch die Bundesversammlung (wie in der Urfassung des B-VG vorgesehen) zu ersetzen (Motto: "einfach & kostengünstig"), gleichzeitig die 1929 stark erweiterten Befugnisse des Amtes aber unverändert zu lassen. Das wäre dann ein Bundespräsident mit verfassungsmächtigen Muskeln, der gleichzeitig eine Marionette der politischen Parteien wäre, die per Parlamentsmehrheit über seine Wahl oder Wiederwahl entscheiden würden. :shock:
 
Schau, ich bin kein Verfassungsjurist, auch nicht ein einfacher Rechtsgelehrter, kann also nur mit meiner Meinung dienen.

Aber ich denk' mir halt, wenn zwei Parteien, im damaligen Fall ÖVP und FPÖ, den Bundespräsidenten vor vollendete Tasachen stellen (denn offiziell war der Auftrag zur Regierungsbildung ja noch bei der SPÖ), indem sie ohne seinen ausdrücklichen Auftrag eine Koalition bilden, dann hätte er in meinen Augen schon die Möglichkeit gehabt, diese Regierung abzulehnen, und sei es nur eines Formfehlers wegen. Dass er sich damit nicht beliebt gemacht hätte - mag sein. Aber es hätte wenigstens eine Andeutung jenes Rückgrats sein können, welches ich von einem Bundespräsidenten erwarten würde.

Und wer weiß? Vielleicht hätte sich in den folgenden Tagen des Überdenkens eine andere Regierungskonstellation finden lassen.
D'accord. Wenn der BP halt eine moralische Instanzn wäre, also quasi überparteiliche nur vom Volk legitimierte Autorität.
Das gabs in Ö nie und wirds nie geben, wir werden keinen Weizsäcker finden. Ein Karl Heinz Böhm zB würde sich dieses Amt nicht antun. Ein ehemaliger Parteisoldat, wie es gerade sie sozialdemokratischen Kandidaten zuletzt waren ( Streicher, Fischer ) würden als parteipolitische Handlanger interpretiert, umgekehrt wärs auch mit einem "schwarzen" Präsidenten bei Rot-Grün. Ist also reine Spekulation oder graue Theorie.

Da bin ich mir nicht so sicher. Kommt mit Sicherheit auf seine Entscheidung an, aber Du weißt ja, dass ich nicht viel davon halte, das Volk als eine Anhäufung von Dummerln zu sehen, nicht zuletzt, weil wir ja alle dazu gehören und uns solcherart selbst zu Dummen erklären. :roll:
bei mehr als 20% potentieller Wähler einer Partei, die den Robin Hood der Sozialverlierer spielt und in Wahrheit in die eigene Tasche wirtschaftet bzw. das Großkapital bedient ( wie man in Kärnten immer mehr sieht ), bin ich mir da nicht so sicher, ob das nicht stimmt.

Man könnte aber auch gegenteilig argumentieren: gerade in einer Zeit, wo die wichtigen Entscheidungen der einzelnen Regierungen über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung hinweg in Brüssel "vorbeschlossen" werden, schadet es nicht, wenigstens einen politischen Mandatar zu haben, der sich nicht vor dem Hohen Rat der EU rechtfertigen muss, sondern einzig und allein vor dem Volk, von welchem er gewählt wurde.
Ich behaupte, dass viele in Brüssel getroffene Entscheidungen wesentlich sinnvoller für Europa und das kleine eingegliederte Österreich sind, als es der Boulevard darstellt, und dass ich dazu keinen Volkskasperl brauch, der diese Entscheidungen eh nur sanktioniert.
 
Ein ehemaliger Parteisoldat, wie es gerade sie sozialdemokratischen Kandidaten zuletzt waren ( Streicher, Fischer ) würden als parteipolitische Handlanger interpretiert, umgekehrt wärs auch mit einem "schwarzen" Präsidenten bei Rot-Grün.
Da spricht die Vergangenheit eigentlich dagegen.
Renner, Körner, Schärf, Jonas waren ja auch in gewisser Weise "Parteisoldaten", aber sie haben ihr Amt in einer Weise ausgeübt, dass man ihnen Parteilichkeit in dem Sinn eigentlich nicht nachsagen könnte.
Rudolf Kirchschläger war wohl eine Ausnahmeerscheinung in der Reihe der österreichischen Bundespräsidenten, ein Mann, welcher tiefsten Respekt verdient.
Was nach ihm kam, naja ..... Karrierediplomaten halt .... :roll:
Heinz Fischer ist sicherlich in seinem Amt auch nicht parteilich, aber er ist halt farblos, genau so farblos, wie eben Leute sind, welche mit der Meinung anderer aufgewachsen sind. Schade.
Und noch mehr schade, dass es keine Alternative zu ihm gibt. :roll:

bei mehr als 20% potentieller Wähler einer Partei, die den Robin Hood der Sozialverlierer spielt und in Wahrheit in die eigene Tasche wirtschaftet bzw. das Großkapital bedient ( wie man in Kärnten immer mehr sieht ), bin ich mir da nicht so sicher, ob das nicht stimmt.
Naja, aber selbst wenn es stimmen sollte, dann gilt das doch im Grunde genommen für die Wähler aller Parteien. Wie es ja auch für alle Parteien gilt, dass ihr Interesse sicher nicht den kleinen Leuten gehört.

Ich behaupte, dass viele in Brüssel getroffene Entscheidungen wesentlich sinnvoller für Europa und das kleine eingegliederte Österreich sind, als es der Boulevard darstellt, .....
Naja, sagen wir vielleicht: manche Entscheidungen, dann wäre ich einverstanden.

..... und dass ich dazu keinen Volkskasperl brauch, der diese Entscheidungen eh nur sanktioniert.
Jössasna .... jetzand sei ned so. :mrgreen:
Lass mir schon meinen Bundespräsidenten, den werden wir uns wohl auch noch leisten können. ;)
 
Man könnte aber auch gegenteilig argumentieren: gerade in einer Zeit, wo die wichtigen Entscheidungen der einzelnen Regierungen über die Köpfe der betroffenen Bevölkerung hinweg in Brüssel "vorbeschlossen" werden, schadet es nicht, wenigstens einen politischen Mandatar zu haben, der sich nicht vor dem Hohen Rat der EU rechtfertigen muss, sondern einzig und allein vor dem Volk, von welchem er gewählt wurde.

:daumen: :!:
 
Ich behaupte, dass viele in Brüssel getroffene Entscheidungen wesentlich sinnvoller für Europa und das kleine eingegliederte Österreich sind, als es der Boulevard darstellt, und dass ich dazu keinen Volkskasperl brauch, der diese Entscheidungen eh nur sanktioniert.
Dazu ist mir noch etwas eingefallen ... ;)

Boulevard hin oder her. Gerade, was die in Brüssel für die gesamte EU getroffenen Entscheidungen anbelangt, haben es alle unsere bisherigen Regierungen mit einer beispielhaften Bauernschläue fertig gebracht, die für das Volk angenehmen Entscheidungen für sich zu reklamieren, die für das Volk eher unangenehmen Entscheidungen aber dem übergeordneten Parlament in Brüssel zuzuschanzen.
Gerade in Hinblick darauf wäre es wünschenswert, dass es auch wenigstens eine über der Bundesregierung stehende österreichische politische Instanz gäbe, welche bei der einen oder anderen Frage dem dümmlichen Volk helfen könnte, indem es die Dinge in das wahre Licht stellt.
 
Die Grünen haben sich ja mit der Wahlempfehlung für Fischer das xste Eigentor geschossen, mündige Grünwähler brauchen kein ZK, das ihnen erklärt, dass man Gehring und Rosenkranz nicht wählen kann, und es gibt ja mitunter Grüne, die auch einen Heinz Fischer nicht mal per Dekret von der Großen Vorsitzenden wählen werden.

Für mich persönlich (da ich kein Grünwähler bin) muss ich aber schon reklamieren: Niemand (jedenfalls aber nicht ich) braucht ein ZK, das ihm erklärt wen er zu wählen hat. Offenbar betrachten ALLE Parteien ihre Sympathisanten als Parteibesitz, über dessen Verhalten die Führung entscheidet.

Das Zustandekommen der grünen Wahlempfehlung war übrigens nicht so einhellig. Herr Pilz hat sich bekanntlich dagegen ausgesprochen, weil der amtierende BP den Assistenzeinsatz des Bundesheeres befürwortet. Als Wahlwerber hat man es schon schwer ...... welche Stimmen wiegen schwerer, die der Grünen oder die der Burgenländer?:hmm:
 
Wir werden in den nächsten Jahren noch genug ÖVP bekommen, da diese Partei die einzige in Österreich ist, die eine eindeutige, klar formulierte Klientelpolitik betreibt und die so gut verkaufen kann, dass eine erkleckliche Anzahl der von den Maßnahmen dieser Politik Betroffenen diese Partei trotzdem wählen, à la "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber".

Hat zwar wenig mit der BP Wahl zu tun, aber vermutlich wird deine Prognose eintreffen, ich habe zwar in meinem Leben noch nie schwarz oder noch weiter rechts gewählt, aber wenn ich daran denke, wen ich spätestens 2013 wählen soll, dann wird mir schlecht, die Roten, die bestenfalls mit sich selbst und ihrer Krise beschäftigt sind und sich schon jahrelang von den Schwarzen vorführen lassen wie die Tanzbären am Nasenring, sind für mich unwählbar (geworden), die GrünInnen inklusive GröVAZ (GrössteVorsitzendeAllerZeiten) sind nur mehr ein Schatten ihrer Vergangenheit, also auch unwählbar (und das obwohl ich mir vor vielen Jahren in der Stopfenreuther Au den Allerwertesten abgefroren habe und die "Nettigkeiten" speziell der Wr. Polizei kennenlernen durfte), FPÖK/BZO, sorry, aber das geht einfach nicht, bleibt Schwarz oder Weiss wählen, uuuuuursuper Alternativen, bei Weiss verzichte ich auf eine der ganz wenigen Möglichkeiten zumindest ein bisschen mitzubestimmen in diesem Staat, bei Schwarz brech ich mir vermutlich die Finger beim "Kreuzerl" machen.

Die Grünen haben sich ja mit der Wahlempfehlung für Fischer das xste Eigentor geschossen, mündige Grünwähler brauchen kein ZK, das ihnen erklärt, dass man Gehring und Rosenkranz nicht wählen kann, und es gibt ja mitunter Grüne, die auch einen Heinz Fischer nicht mal per Dekret von der Großen Vorsitzenden wählen werden.

Tja, die Parteiführung der EG wird in die Geschichte eingehen, aller Voraussicht nach aber nicht als Erfolg, die gute Frau kostet mich be jedem öffentlichen Auftritt ein paar graue Haare.

Back 2 topic: Tja, HeiFi wählen, zwar nicht aus sehr grosser Überzeugung, wenn es eine/ einigermassen akzeptablen GegenkanditatIn gegeben hätte, dann wäre ich der Wahl vermutlich fern geblieben, so möchte ich einfach dazu beitragen, dass der prozentuale Anteil für BR nicht zu gross wird, ich möchte mich gegenüber ausländischen Kollegen und Freunden nicht wieder für 20 und mehr % Neo- und Altnazis in diesem Land rechtfertigen müssen, denn das ist es, was die Leute sehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
..... ich möchte mich gegenüber ausländischen Kollegen und Freunden nicht wieder für 20 und mehr % Neo- und Altnazis in diesem Land rechtfertigen müssen, .....
Kann ja jeder halten, wie er will ...... aber Freunde, vor denen ich mich für Wahlergebnisse rechtfertigen muss, wären die längste Zeit meine Freunde gewesen. :cool:
 
Ich muss sie nicht rechtfertigen im Sinn von "angeklagt" werden, aber die Leute fragen mich was in dem Land los ist, weil eine hohe Prozentzahl für rechtspopulitische KandidatInnen ist schon ein interessantes Thema, speziell weil die meisten meiner Freunde AT zumindest von Besuchen her kennen und ihre persönlichen Erfahrungen nicht von solchen Dingen geprägt sind.

Und es ist ja auch nicht so, dass Wähler der betreffenden Parteien automatisch Neo- oder Altnazis sind, und mir ist es ein persönliches Bedürfnis dieses Bild, das sich da teilweise ergibt, richtigzustellen, ich kenne einige Leute, die definitiv FP wählen, aber nicht weil sie Alt- oder Neonazis sind, sondern weil sie einfach mit den regierenden Parteien unzufrieden sind, und das mit Recht, denn was die letzten Jahre in diesem Land seitens diverser Regierungen geliefert wird, würde ich in der Privatwirtschaft mit Arbeitsverweigerung bezeichnen.
 
Ich kann mir nicht vorstellen eine rechtspopulitische Partei (FPÖ) oder wie immer sie heißen mögen zu wählen. Eher würde ich gar nicht wählen. Das man solche Parteien wählt liegt sicher nicht hauptsächlich am Protest, zu der derzeitigen Regierung, sondern hat schon auch mit einer rechten Gesinnung zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich möchte mich gegenüber ausländischen Kollegen und Freunden nicht wieder für 20 und mehr % Neo- und Altnazis in diesem Land rechtfertigen müssen, denn das ist es, was die Leute sehen.

Wofür rechtfertigen? :fragezeichen:

Freunde werden von dir nie eine Rechtfertigung für Dinge verlangen, für die du nicht verantwortlich bist. Und bei allen anderen hilft ein kurzer Verweis auf die Verhältnisse in ihrem Herkunftsland. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ bulsara: Hast du mein Antwortposting auch gelesen?
 
@ bulsara: Hast du mein Antwortposting auch gelesen?

Ja.

Ich hätts auch dazuzitieren können.

Wozu sich für Verhältnisse rechtfertigen (oder wenn es dir lieber ist: erklären), die in der Heimat herrschen?

Mir ist völlig egal, was über Österreich gedacht wird. Ich bin Europäer und halt mich viele Wochen/Monate im Jahr im "Ausland" auf und verurteile dort genauso wenig die politischen Verhältnisse, wie ich versuche, die hiesiegen zu erklären, kleinzureden oder ähnliches.

Das einzige, das - in meinen Augen zählt - ist die persönliche Haltung, nicht aber Herkunft oder Wahlverhalten anderer.
 
Ich diskutiere mit meinen Freunden durchaus auch die politische Situation in ihren Heimatländern, speziell in europäischen Ländern interessiert es mich durchaus warum manche Menschen an der Macht sind (ITA als Beispiel), meine persönliche Haltung ist meinen Freunden bekannt, trotzdem interessiert es sie eben warum in AT rechtspopulitische Parteien realtiv grossen Zulauf finden.

Das Wort "rechtfertigen" war vermutlich aber nicht gerade gut gewählt, es geht eher um ein Erklären, es ist nämlich nicht so, dass zumindest meine Bekannten mit erhobenem Ziegefinger dastehen und auf das böse weil braune Österreich zeigen, sondern sie wollen eben auch die Backgroundinfos, so wie ich sie mir eben von italienischen Freunden auch wünsche.
 
Status
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