Die nackte Wahrheit

Ich glaube, dass bei beiden Punkten wichtig ist, wie ich mein Gegenüber einschätze, unsere Beziehung und wie viel sie (er)tragen kann, aber auch muss.
Es hat ja nicht nur damit zu tun, ob Ehrlichkeit dem anderen wehtun kann, sondern auch damit, ob ich mit Unausgesprochenem umgehen kann/es für mich behalten kann.

Ehrlichkeit - ja! Aber mit Gspür für den Anderen und die Situation.
Ich muss mich ja auch immer fragen was ich erreichen bzw. vermeiden will und je nachdem wähle ich den Weg.

Punkt 2 ist für mich etwas das nicht nur ganz stark mit Liebe verflochten ist, sondern - weil du das Wort zumutbar (vermutlich bewusst) gewählt hast, auch mit Loyalität, Zusammenhalt und einem gemeinsamen Weg.
Ich will auf jeden Fall ein größtmögliches Persönlichkeitsspektrum wahrnehmen und nicht nur die "Oberfläche" betrachten - jeder von uns hat Fehler und ich sehe, wenn ich wirklich liebe, keinen Grund dem anderen etwas an mir zu "ersparen" oder er mir von sich. Ich halte es für unerlässlich sich zu demaskieren um wirklich tief verbunden zu sein.


Danke für das schöne Thema. :)
 
In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Eifersucht als eine Sucht nach totaler ( nackter ) Wahrheit, die letztlich dem Partner sein Ich-Sein raubt. Die Ungewissheit darüber, ob es nicht doch etwas gibt, was noch nicht ans Licht gekommen ist, macht den Eifersüchtigen krank.

Allein auf die Frage "liebst du mich wirklich?" hat wohl jeder seine eigene Vorstellung von dem, was nun wirkliche Liebe ist. Und wie kann man solch eine Frage dann überhaupt wahrheitsgemäß beantworten?

Das Dilemma bei solchen Fragen ist, dass man sich auf der Suche nach Wahrheit immer mehr selbst belügt, während die vermeintliche traute Zweisamkeit bereits zu einem gegenseitigen Bestätigen von Illusionen verkommen ist. Letztlich ein "goldener Käfig".
 
In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Eifersucht als eine Sucht nach totaler ( nackter ) Wahrheit, die letztlich dem Partner sein Ich-Sein raubt. Die Ungewissheit darüber, ob es nicht doch etwas gibt, was noch nicht ans Licht gekommen ist, macht den Eifersüchtigen krank.

Allein auf die Frage "liebst du mich wirklich?" hat wohl jeder seine eigene Vorstellung von dem, was nun wirkliche Liebe ist. Und wie kann man solch eine Frage dann überhaupt wahrheitsgemäß beantworten?

Das Dilemma bei solchen Fragen ist, dass man sich auf der Suche nach Wahrheit immer mehr selbst belügt, während die vermeintliche traute Zweisamkeit bereits zu einem gegenseitigen Bestätigen von Illusionen verkommen ist. Letztlich ein "goldener Käfig".
Eifersucht -> der sichere (schleichende) Tod jeder Beziehung

Lg Gitti
 
Mir gefällt der Ansatz von @Mitglied #420974 gut...

Mir geht es auch nicht um absolute Ehrlichkeit sondern darum, dass mir mein Partner bei wichtigen Dingen, die uns individuell und auch als Paar gemeinsam betreffen, uneingeschränkt die Wahrheit sagt. Ich Handhabe dies im Gegenzug genauso.
Das setzt natürlich voraus, dass ein gemeinsames Verständnis darüber besteht, was als wichtig einzustufen ist.

Ganz grundsätzlich erwarte ich mir auf eine Frage auch eine ehrliche Antwort. Wie bereits erwähnt macht der Ton einfach die Musik... Ich muss meinen Partner nicht auch noch durch meine harte Wortwahl zusätzlich verletzen, wenn es der Inhalt den ich transportiere schon macht...

Und das gleiche gilt für mich für Schweigen... (abwägen was ist wichtig, was weniger)

Ich möchte, dass mein Partner sein Leben mit mir teilt, mich an seinem Tag teilhaben lässt und mir erzählt, was ihm wichtig ist. Nicht alles muss angesprochen werden und ein bisschen Privatsphäre als Mensch, eine Zone in der man für sich ist (auch in einer Partnerschaft) benötigen denke ich viele... Ich darf den anderen nur nicht von allem ausschließen...
 
Mir gefällt der Ansatz von @Mitglied #420974 gut...

Mir geht es auch nicht um absolute Ehrlichkeit sondern darum, dass mir mein Partner bei wichtigen Dingen, die uns individuell und auch als Paar gemeinsam betreffen, uneingeschränkt die Wahrheit sagt. Ich Handhabe dies im Gegenzug genauso.
Das setzt natürlich voraus, dass ein gemeinsames Verständnis darüber besteht, was als wichtig einzustufen ist.

Ganz grundsätzlich erwarte ich mir auf eine Frage auch eine ehrliche Antwort. Wie bereits erwähnt macht der Ton einfach die Musik... Ich muss meinen Partner nicht auch noch durch meine harte Wortwahl zusätzlich verletzen, wenn es der Inhalt den ich transportiere schon macht...

Und das gleiche gilt für mich für Schweigen... (abwägen was ist wichtig, was weniger)

Ich möchte, dass mein Partner sein Leben mit mir teilt, mich an seinem Tag teilhaben lässt und mir erzählt, was ihm wichtig ist. Nicht alles muss angesprochen werden und ein bisschen Privatsphäre als Mensch, eine Zone in der man für sich ist (auch in einer Partnerschaft) benötigen denke ich viele... Ich darf den anderen nur nicht von allem ausschließen...

@Mitglied #404809 Du drückst es wesentlich besser aus als ich und sprichst einen ganz wichtigen Aspekt an: Die eigene Privatsphäre, das eigene Menschsein, das aufzugeben niemanden zumutbar ist. Auch in der besten Partnerschaft bleibt man selber ein Individuum, und man darf deshalb auch sein Leben und seine Geheimnisse haben, solange diese die Partnerschaft nicht in wesentlichen und wichtigen Punkten berühren.
Selbstaufgabe ist im Schlafzimmer nett, in einer Partnerschaft jedoch ein schwerer Fehler, so meine Meinung.
 
Die nackte Wahrheit oder vielmehr " meine" nackte Wahrheit, was haltet ihr davon :
1. ist Ehrlichkeit um jeden Preis dem
anderen zumutbar? = die nackte Wahrheit, dh wie kann ich Ehrlichkeit in einer Beziehung so leben, dass sie nicht verletzt oder verletzend wirkt.
Oder wie bringe ich dem Anderen etwas rueber, von dem ich weiß, dass er darüber nicht erfreut wäre?

2. bin ich mit allem meinem Sosein einem anderen zumutbar,
dh kann ich mich einem Gegenüber mit meiner ganzen ungeschoenten Realität präsentieren und mich auch angenommen wissen?
Und ist dies dann vielleicht sogar ein Teilaspekt von Liebe?

Die "nackte Wahrheit" ist im Zeitalter der permanenten Vertuschungen, Verschleierungen, Überzeichnungen, egomanischen Selbstdarstellungen und vor allem der - gerade im Netz weit verbreiteten - Beleidigungen/Beschimpfungen/Verletzungen fast schon eine unerfüllbare "Fata Morgana".
Kein Wunder dass daher die Bereitschaft Vieler sich zu "offenbaren" gegen Null geht.
Nehmen wir die vielzitierte "Ehrlichkeit": Zumeist ist sie eine persönlich geformte und selbstreflektierende Wahrnehmung. Die dann nach "aussen" propagiert wird. Ich würde mir nicht anmaßen zu behaupten dass ich "absolut ehrlich" bin, da ich einerseits ja nur meine eigene Definition von "Ehrlichkeit" kenne und andererseits niemals genau weiss ob meine "Gegenüber" mein "ehrlich sein" als solches uneingeschränkt anerkennen oder doch nur als einen Teilaspekt verstehen. Wenn ich z.B. einer Frau sage dass ich sie "ehrlich" bezaubernd und erotisch anziehend empfinde, dann wird sie das, erfahrungsgemäß, immer anders interpretieren. Wenn Sie sehr weit fortgeschritten emanzipiert ist, betrachtet sie womöglich diese meine "Ehrlichkeit" als Versuch eines ungeschickten/unpassenden Annäherungsversuch. Ist sie im momentanen Augenblick mit ihrer gegenwärtigen Situation nicht zufrieden, sieht sie es womöglich eher als einen "Trostversuch". Und hat sie eigentlich kein besonderes Interesse an mir, dann kann dies gar zu einer Belästigung oder offenen Ablehnung führen. Im Übrigen "missbrauchen" wir in unserer Alltagssprache viel zu oft das Wort "ehrlich", zumeist um unsere Position oder Aussage zu verstärken bzw. sie als unabdingbar zu festigen.
Gleiches gilt für die "absolute Wahrheit". "Wahrheiten" sind vielschichtig, immer davon abhängig ob sie einer augenblicklichen Wahrnehmung oder Interpretation Folge leisten. "Endgültig" ist eine "Wahrheit" erst nach der absoluten und unwiderlegbaren Faktendarstellung. Und selbst da ist sie auch noch der unterschiedlichen "Beurteilung" unterworfen.
"Ehrlich und wahrhaftig" können wir nur dahingehend sein, wenn wir zu gegebenem Anlaß/Augenblick uns offen mit unseren augenblicklichen Empfindungen/Erkenntnissen offerieren. Und diese nicht aus Gefälligkeitsgründen - egal ob negativ oder positiv - für unsere eigenen Zielsetzungen missbrauchen.
Es ist immer nur der Augenblick, der Moment entscheidend, denn schon kurze Zeit später kann die "einstige Wahrheit oder Ehrlichkeit" - auf Grund anderer Umstände - zur Makulatur verkommen. Daher ist auch die "ungeschönte Realität" nur eine Momentaufnahme. Ein simples und viel zu oft passiertes Beispiel aus dem "Reich der Alltagserotik": Man:down:/frau trifft auf ein(e) Gegenüber und ist völlig "hingerissen" oder "unangenehm berührt". Vielleicht nur ganz kurze Zeit später ergibt sich durch die nachfolgende Kommunikation noch eine Verstärkung beider Wahrnehmungen. In dem einen Fall enden Beide, weil eben so "hingerissen voneinander" beim ersten Kuss oder gar noch in der verschlingenden Zweisamkeit. In dem anderen Fall gehen Beide mit einem unangenehmen Beigeschmack "auseinander", sind froh dass sie sich nicht mehr "übern Weg laufen" und bewerten das Ganze auch nachträglich noch als "unnütze Zeitverschwendung". War nun der Augenblick der "nackten, ungeschminkten Wahrheit" daran schuld oder waren Beide nicht ganz "ehrlich" zueinander? Dabei waren es eigentlich nur "Missverständnisse" die zu dem einen oder anderen Ergebnis geführt haben. Mit "Wahrheit" und "Ehrlichkeit" hatte das Ganze nur sehr bedingt zu tun.
Bei langfristigen Beziehungen/Begegnungen führen die "nackten Wahrheiten" und die "totale Ehrlichkeit" zumeist, und die Trennungsraten bestätigen dies eindrucksvoll, zu immer heftigeren, gegenseitigen "Ausschlägen". Denn die "nackte Wahrheit" und die "totale Ehrlichkeit", übrigens immer noch eigenständige und persönliche Intrepretationen, lassen zumeist sehr eindrücklich die Begrifflichkeiten von Toleranz, Emphatie, freudvolle Erwartung und bedenkenlose Hingabe aussen vor. "Liebe", wie immer man:down:/frau sie interpretiert hat in erster Linie was mit "sich trauen" (respektive "ver-trauen") zu tun. Wenn ich dem/der Gegenüber nicht "traue" (ver-traue), dann flüchte ich mich nur zu gerne in die "nackte Wahrheit" und "absolute Ehrlichkeit". Denn dann bin ich immer auf der "richtigen Seite" und kann mir selber wegen meiner "klaren Definitionen" ungestraft auf die Schulter klopfen. Denn ich war/bin ja immer "ehrlich" und "wahrheitsgetreu". Die "Wahrheit" und "Ehrlichkeit" der/des Gegenüber ist wohl eine andere - aber......... ;-) ;-)
 
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Die nackte Wahrheit oder vielmehr " meine" nackte Wahrheit, was haltet ihr davon :
1. ist Ehrlichkeit um jeden Preis dem
anderen zumutbar? = die nackte Wahrheit, dh wie kann ich Ehrlichkeit in einer Beziehung so leben, dass sie nicht verletzt oder verletzend wirkt.
Oder wie bringe ich dem Anderen etwas rueber, von dem ich weiß, dass er darüber nicht erfreut wäre?

2. bin ich mit allem meinem Sosein einem anderen zumutbar,
dh kann ich mich einem Gegenüber mit meiner ganzen ungeschoenten Realität präsentieren und mich auch angenommen wissen?
Und ist dies dann vielleicht sogar ein Teilaspekt von Liebe?

Vielleicht gefällt der Geschmack der Ehrlichkeit auch deshalb immer weniger, weil ihn kaum noch jemand kennt...
 
Die nackte Wahrheit oder vielmehr " meine" nackte Wahrheit, was haltet ihr davon :
1. ist Ehrlichkeit um jeden Preis dem
anderen zumutbar? = die nackte Wahrheit, dh wie kann ich Ehrlichkeit in einer Beziehung so leben, dass sie nicht verletzt oder verletzend wirkt.
Oder wie bringe ich dem Anderen etwas rueber, von dem ich weiß, dass er darüber nicht erfreut wäre?

2. bin ich mit allem meinem Sosein einem anderen zumutbar,
dh kann ich mich einem Gegenüber mit meiner ganzen ungeschoenten Realität präsentieren und mich auch angenommen wissen?
Und ist dies dann vielleicht sogar ein Teilaspekt von Liebe?

Punkt 1 ja ist zumutbar wenn beide es schaffen es nicht verletzend zu formulieren und auch kritikfähig sind
Punkt 2 ist für mich die Grundlage einer langen Beziehung und wird durch Liebe unterstützt...kein Partner ist das 100%ige "Wunschprogramm" des Anderen jeder hat Ecken und Kanten. Wenn ich diese akzeptieren kann wird der gemeinsame Weg sehr schön.
Zum Thema schweigen und Abgründe: Meine Frau will zum Beispiel gar nicht alles wissen, aber eben eine ehrliche Antwort wenn Sie nachfragt.
 
Woww, total beeindruckend diese unglaubliche Bandbreite an Meinungen zu diesen Thema.
Gerade diese Breite machts aus , den anderen auch verstehen zu können.
Was mich an den Beiträgen auch berührt hat , war oder ist die ganz persönliche Note und die Spannung zwischen der nackten Wahrheit und der Mitmenschlichkeit..

Die Wahrheit über mich selber und deren Akzeptanz kann zuerst auch für mich selber zu einem harten Pruefstein werden.;)
 
Alsoch ich finde den Punkt mit dem "eigenen Freiraum" auch sehr wichtig.

Bei uns wird das so gehandhabt das jeder mals Auszeit hat. Meine Frau besucht ihre Schwestern in ganz Österreich bzw. fährt mit ihnen auf Festivals und ich fahre so zwei Wochen im Sommer und 4 bis 5 Tagr im Herbst nit dem Bike weg, oder verziehe mich alleine in die Berge :D

Wenn man mal so wirklich ein paar Tage komplett abschalten kann (auch von der Familie, was nicht böse gemeint ist) ist das phänomenal.

Bekannte von mir kleben seit über 15 Jahren immer zusammen (sogar die selbe Firma). 24h da wirds schon kritisch wenn einer alleine einkaufen geht - kein Scherz. Das wäre zu viel für mich:shock:
 
...
Die Wahrheit über mich selber und deren Akzeptanz kann zuerst auch für mich selber zu einem harten Pruefstein werden.;)

Meinst du deine Wahrheit von deinem Ich oder die Wahrnehmung der anderen?
Was immer auch der "harte Prüfstein" sein mag - dieser kann dir einfach auch vom Gegenüber wie ein Mühlstein umgehängt worden sein.

Kommt man zur Frage - was ist "nackte Wahrheit"?
 
Die nackte Wahrheit oder vielmehr " meine" nackte Wahrheit, was haltet ihr davon :
1. ist Ehrlichkeit um jeden Preis dem
anderen zumutbar? = die nackte Wahrheit, dh wie kann ich Ehrlichkeit in einer Beziehung so leben, dass sie nicht verletzt oder verletzend wirkt.
Oder wie bringe ich dem Anderen etwas rueber, von dem ich weiß, dass er darüber nicht erfreut wäre?

2. bin ich mit allem meinem Sosein einem anderen zumutbar,
dh kann ich mich einem Gegenüber mit meiner ganzen ungeschoenten Realität präsentieren und mich auch angenommen wissen?
Und ist dies dann vielleicht sogar ein Teilaspekt von Liebe?


Das miteinander-reden predigt jeder, und dabei ists dann genau mit dem Partner oft so schwierig. Weil der Partner für einen so wichtig ist, dass man ihn/sie nicht verletzen möchte. Die Frage ist immer: Wie kann ich mit der möglichen/wahrscheinlichen Ablehnung durch meinen Partner umgehen? Welche Ängste in mir kommen hoch, wenn ich auf Ablehnung durch meinen Partner stoße? Das kann man nicht generalisieren, weil das bei jedem ganz unterschiedlich ist. Und darum gibts wahrscheinlich auch kein Patentrezept.

1. Ja, ich glaube schon, dass die Wahrheit im Prinzip zumutbar ist. Wie schon weiter oben durch andere gesagt: Es kommt halt auch drauf an. Wie groß und wichtig ist der Brocken, den Du deinem Partner zumuten musst? Kleine Brocken sind leichter verdaulich als wenn sich durch immer und immer wieder verschweigen auf einmal dann ein riesiger Fels auftut. Bleib bei dir. Sprich von Dir. Erzähl von deinen Gefühlen, und dem, was in dir vorgeht. Dafür bist Du niemandem Rechenschaft schuldig, und niemand kann dir aus deinen Gefühlen einen Vorwurf machen. Verletzungen sind immer auch enttäuschte Erwartungen, und Erwartungen sind immer potentielle Enttäuschungen. Wenn wir etwas erwarten, das nicht eintritt, sind wir ent-täuscht, weil wir uns ge-täuscht haben. Das sind aber die Erwartungen deines Partners, und es ist auch seine Aufgabe, diese zu kommunizieren. Auch wieder ein schwieriges Thema. Oft beisst sich die Katze da in den Schwanz.

2. Ja, bist Du. Du bist der Mensch, der Du bist. Anders wäre es nicht Du. Dich gibts nur so, wie Du bist, daher bist Du auch anderen zumutbar. Ob dieses Gegenüber dann mit dir etwas anfangen kann oder nicht, ist Sache des Gegenübers. Dafür kannst Du nichts, und das kannst Du auch nicht ändern. Wenn dein Gegenüber dich so annehmen kann, wie Du bist, kann das ein Teilaspekt von Liebe sein.

Ich war vor kurzem bei einem Imago-Workshop. Imago ist eine Form der Paartherapie, bei der das Paar in äußerlich streng reglementierten Dialogen miteinander spricht. Einer sendet und redet, der andere hört zu und spiegelt. Ich halte von dieser Methode sehr viel, weil sie nicht dazu führt, dass sich schwierige Gespräche gegenseitig aufschaukeln nach der Methode "Du hast ... " "Ja, aber nur weil vorher Du ...." "Das hab ich nur gemacht, weil Du ... " usw ... ich denke wir kennen das alle. Und sie führt uns auf unsere Verletzungen aus unserer Kindheit zurück, die wir alle mit uns herumtragen und in vielen Fällen keine Ahnung mehr davon haben. Aber das führt hier zu weit. Gerne mehr per PN, wenns jemanden interessiert.

Alles Gute!
gerhard
 
Alsoch ich finde den Punkt mit dem "eigenen Freiraum" auch sehr wichtig.

Bei uns wird das so gehandhabt das jeder mals Auszeit hat. Meine Frau besucht ihre Schwestern in ganz Österreich bzw. fährt mit ihnen auf Festivals und ich fahre so zwei Wochen im Sommer und 4 bis 5 Tagr im Herbst nit dem Bike weg, oder verziehe mich alleine in die Berge :D

Wenn man mal so wirklich ein paar Tage komplett abschalten kann (auch von der Familie, was nicht böse gemeint ist) ist das phänomenal.

Bekannte von mir kleben seit über 15 Jahren immer zusammen (sogar die selbe Firma). 24h da wirds schon kritisch wenn einer alleine einkaufen geht - kein Scherz. Das wäre zu viel für mich:shock:

Da bin ich zu 100 % bei dir. Wir versuchen grade, diese Freiräume in unserer Beziehung zu manifestieren. Vielleicht noch eine Spur weiter, denn wir haben vereinbart, dass derjenige, der sich den Freiraum nimmt (wir nennen es "Zeit für mich") dem anderen auch keine Rechenschaft darüber schuldig ist, was er in dieser Zeit macht. Ich weiß, dass meine Freundin hin und wieder gerne Sex mit anderen hat, sie weiß, dass ich gerne tantrische Begegnungen praktiziere - im gemeinsamen Kalender steht "Zeit für mich" (wir wohnen nicht zusammen) und wie man das dann gestaltet, macht jeder für sich. Und wenn ich nur mal alleine mit dem Rad wegfahren will ..... Es ist nicht immer einfach, aber wir glauben, dass es uns weiterbringt, wenn man auch mal ein bisschen an den eigenen Grenzen kratzt und versucht, diese ein wenig auszuweiten. Es bedeutet auch, sich den eigenen Ängsten stellen zu müssen. Ja, das ist unbequem, teilweise auch schmerzhaft, und kostet auch mal eine nicht durchschlafene Nacht.

Und ein Beispiel für symbiotisches 24/7-Aufeinander-Picken hab ich auch in meinem Bekanntenkreis ... brrrrr nein danke :shock:
 
Entgegen meines üblichen selbst gebe ich mich wortkarg und werfe noch ein Zitat in die runde, dass man auch nicht außer acht lassen darf.

"There is no truth, only perspectives."
 
Das Problem ist meiner Meinung nach die Gesellschaft die die Wahrheit einfach nicht (mehr) verträgt. Bzw. die Haltung einiger, welche meinen sie können dies oder jenes nicht sagen weil es nicht zumutbar wäre. Warum ist es das nicht? Wir verhätscheln uns somit alle irgendwo und viele können letztlich mit der Wahrheit im Endeffekt tatsächlich nicht mehr umgehen, weil sie nie damit konfrontiert werden.
Ich kann nur für mich sprechen aber ich bin immer ehrlich.
Wenn jemand damit nicht umgehen kann ist das in dem Fall nicht mein Problem, ich kann nämlich noch weniger mit meiner Unehrlichkeit umgehen.
Klar, alles muss nicht immer alles bis ins kleinste Detail zerpflückt werden.
Dennoch - umgekehrt möcht auch ich lieber wissen woran ich bin, als irgendwelche Phrasen zu hören die nicht dem entsprechen was den Geist des anderen mitunter belasten.
Und die Wahrheit ist nunmal oft nicht schön, aber ehrlich und darauf kann man mMn. aufbauen egal in welche Richtung es sich letzlich entwickelt.

Wenn man Leute fragt, welche Eigenschaften ihnen an einem möglichen Partner wichtig sind, steht Ehrlichkeit immer ganz oben auf der Liste. Das Widerspricht sich doch bitte komplett wenn wir uns dann darüber den Kopf zerbrechen wie viel Ehrlichkeit angemessen ist.
Entweder ich bin ehrlich oder ich bin es nicht, dazwischen gibts für mich nix.
 
Das Problem ist meiner Meinung nach die Gesellschaft die die Wahrheit einfach nicht (mehr) verträgt. Bzw. die Haltung einiger, welche meinen sie können dies oder jenes nicht sagen weil es nicht zumutbar wäre. Warum ist es das nicht? Wir verhätscheln uns somit alle irgendwo und viele können letztlich mit der Wahrheit im Endeffekt tatsächlich nicht mehr umgehen, weil sie nie damit konfrontiert werden.
Ich kann nur für mich sprechen aber ich bin immer ehrlich.
Wenn jemand damit nicht umgehen kann ist das in dem Fall nicht mein Problem, ich kann nämlich noch weniger mit meiner Unehrlichkeit umgehen.
Klar, alles muss nicht immer alles bis ins kleinste Detail zerpflückt werden.
Dennoch - umgekehrt möcht auch ich lieber wissen woran ich bin, als irgendwelche Phrasen zu hören die nicht dem entsprechen was den Geist des anderen mitunter belasten.
Und die Wahrheit ist nunmal oft nicht schön, aber ehrlich und darauf kann man mMn. aufbauen egal in welche Richtung es sich letzlich entwickelt.

Wenn man Leute fragt, welche Eigenschaften ihnen an einem möglichen Partner wichtig sind, steht Ehrlichkeit immer ganz oben auf der Liste. Das Widerspricht sich doch bitte komplett wenn wir uns dann darüber den Kopf zerbrechen wie viel Ehrlichkeit angemessen ist.
Entweder ich bin ehrlich oder ich bin es nicht, dazwischen gibts für mich nix.

Die wichtigsten Todesursachen der Ehrlichkeit sind meiner Ansicht nach Bequemlichkeit und Egoismus.

Und was die Listen mit Ehrlichkeit an der Spitze angeht: da geht es ja nur darum, wie der andere sein soll.

Juhu, mehr Zitate:

"The abyss is not within us, nor without us. We are the abyss."
 
Das Problem ist meiner Meinung nach die Gesellschaft die die Wahrheit einfach nicht (mehr) verträgt. Bzw. die Haltung einiger, welche meinen sie können dies oder jenes nicht sagen weil es nicht zumutbar wäre. Warum ist es das nicht? Wir verhätscheln uns somit alle irgendwo und viele können letztlich mit der Wahrheit im Endeffekt tatsächlich nicht mehr umgehen, weil sie nie damit konfrontiert werden.
Ich kann nur für mich sprechen aber ich bin immer ehrlich.
Wenn jemand damit nicht umgehen kann ist das in dem Fall nicht mein Problem, ich kann nämlich noch weniger mit meiner Unehrlichkeit umgehen.
Klar, alles muss nicht immer alles bis ins kleinste Detail zerpflückt werden.
Dennoch - umgekehrt möcht auch ich lieber wissen woran ich bin, als irgendwelche Phrasen zu hören die nicht dem entsprechen was den Geist des anderen mitunter belasten.
Und die Wahrheit ist nunmal oft nicht schön, aber ehrlich und darauf kann man mMn. aufbauen egal in welche Richtung es sich letzlich entwickelt.

Wenn man Leute fragt, welche Eigenschaften ihnen an einem möglichen Partner wichtig sind, steht Ehrlichkeit immer ganz oben auf der Liste. Das Widerspricht sich doch bitte komplett wenn wir uns dann darüber den Kopf zerbrechen wie viel Ehrlichkeit angemessen ist.
Entweder ich bin ehrlich oder ich bin es nicht, dazwischen gibts für mich nix.
Ok! Und trotzdem gehe ich jede Wette ein, dass auch du nicht immer jedem alles so sagst, wie du es denkst!
 
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