Einfluss der Vergangenheit auf die Zukunft

der endgültige Tod ist die größte Herausforderung überhaupt , nämlich ihn anzunehmen , und viele Menschen sehnen sich inständig danach ....

prägende Erfahrungen in negativer Art hängen, so glaube ich , sehr stark damit zusammen in welchem Lebensalter sie passiert sind , und ich denke, je früher desto massiver . zb Kinderalter oder Frühkindesalter.
ICh selber wurde zb in eine Familie hineingeboren , die man heute als " Gewaltfamilie " bezeichnen würde .
Mein wichtigstes Bestreben damals war , mich zu verstecken , um schlagenden Händen und brüllenden Gesichtern auszuweichen und zu entgehen .

Lange war dieses Verstecken ein prägender Teil meiner selbst .
Und es bedurfte und bedarf immer wieder einer Überwindung , um da drüber zusteigen.
Und diese endgültige Akzeptanz dafür , dass ich in solch eine Familie reingeboren wurde , ist letztlich meine Lebensaufgabe , genauso , wie ich dieses mein Sosein immer wieder akzeptieren muss, um mich selber zu verstehen, mich auszusöhnen damit und mich selber zu akzeptieren und zu lieben, mit all meiner Geschichte und meiner Vergangenheit .....
 
Aber wie geht man damit z.B. mit dem Tod um?


Das weiß ich bis heute nicht so richtig. Ich schrieb hier darüber, daß ich "Verbindendes" für eine Illusion halte. Das meinte ich wörtlich. Gelegentlich überfällt mich heute, fast 50 Jahre "danach" urplötzlich das heulende Elend, fast alle Verwandten sind tot oder ich habe sie anderweitig "zu Grabe getragen". Mich erneut auf Liebe, Verbundenheit und Nähe einzulassen habe ich schrittweise lernen müssen, der "Normalfall" in meiner Biografie war Tod. Und er "hört nicht auf", mir nahestehende Menschen sterben weiterhin, in den letzten gut zwei Jahren war ich nicht nur krank, es sind auch einige Menschen gestorben, deren Tod ich noch nicht wirklich verkraften konnte. Da ist nur so eine Art Betäubung, die manchmal jetzt aufbricht und mich denken läßt, ich hätte nicht überleben sollen, da ist was ganz fürchterlich schief gelaufen.

Daraus resultiert mein Wissen, daß keine Liebe, keine Nähe davor geschützt ist, durch Krankheit, durch Trennungen, durch Tod getrennt werden zu können. Wenn das eintritt, steh ich fassungslos davor und weine, mal laut, meistens leise, und mir fällt dann kein Trost ein. Außer dem, daß es gut tut zu wissen, daß da ein Mensch ist, der mich JETZT hält, und daß ich das nicht missen will. Und daß es manchmal Menschen gibt, die es einfach aushalten, wenn ich trauere.

Ok, diesen Teil find ich schwierig. Eigentlich will ich damit nur sagen, daß Trauer ein sehr hoher Preis dafür ist, Liebe zuzulassen. Aber auch Ausdruck dafür, daß es Menschen gab, die ich lieben durfte. Trauer hält die Erinnerung wach.
 
Halle Mended,

Danke für Deine Offenheit (nicht nur hier). In einem Punkt bin ich mir aber nicht so sicher:

...prägende Erfahrungen in negativer Art hängen, so glaube ich , sehr stark damit zusammen in welchem Lebensalter sie passiert sind , und ich denke, je früher desto massiver . zb Kinderalter oder Frühkindesalter...

Vor 22 Jahre hatte mein Vater eine Gehirnblutung, meine Mutter hat mich geholt um den Notarzt zu rufen.
Ergebnis: 18 Jahre Pflegefall bis ihn vor 4 Jahren der Tod erlöst hat (ja, am Schluß war es nur noch eine Erlösung).

Vor 2 Jahren habe ich meiner Frau die Hand gehalten als Sie über die Regenbogenbrücke ging.

Ich glaube solche Erfahrungen stecken Kinder eher weg als Erwachsene, da sie (noch) nicht wissen, was da passiert...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Außer dem, daß es gut tut zu wissen, daß da ein Mensch ist, der mich JETZT hält, und daß ich das nicht missen will. Und daß es manchmal Menschen gibt, die es einfach aushalten, wenn ich trauere.

Ok, diesen Teil find ich schwierig. Eigentlich will ich damit nur sagen, daß Trauer ein sehr hoher Preis dafür ist, Liebe zuzulassen. Aber auch Ausdruck dafür, daß es Menschen gab, die ich lieben durfte. Trauer hält die Erinnerung wach.

Ja, es ist unheimlich wichtig, daß jemand für einen in so einem Moment da ist. Diese(r) jemand hat mich auch dazu gebracht vor 6 Wochen
meinen Ring abzulegen und in die Zukunft zu schauen. Auf der anderen Seite helfe ich Ihr den Tod Ihrer besten Freundin an Hl. Abend zu verarbeiten.

Und zum zweiten Punkt: Liebe und Trauer gehören leider zusammen - einer wird den anderen immer überleben...
 
Halle Mended,

Danke für Deine Offenheit (nicht nur hier). In einem Punkt bin ich mir aber nicht so sicher:



Vor 22 Jahre hatte mein Vater eine Gehirnblutung, meine Mutter hat mich geholt um den Notarzt zu rufen.
Ergebnis: 18 Jahre Pflegefall bis ihn vor 4 Jahren der Tod erlöst hat (ja, am Schluß war es nur noch eine Erlösung).

Vor 2 Jahren habe ich meiner Frau die Hand gehalten als Sie über die Regenbogenbrücke ging.

Ich glaube solche Erfahrungen stecken Kinder eher weg als Erwachsene, da sie (noch) nicht wissen, was da passiert...
Dem kann ich nicht so ganz beipflichten. Warum sind dann solche Erlebnisse so prägnant? Kinder nehmen solche Ding so glaube ich nicht so wahr wie ein Erwachsener, jjedoch bleibt ein Teil im inneren stecken welcher im erwachsenen und äalter werden dann mitunter unbewusst hoch kommtAngst und uUnbehagenauslöst oder man sSchottersich unbewusst mittels Abneigung und Ablehnung einfach ab.
Das mit dem weichen Kern und der harten Schale kenne ich nur zu gut. Ob es gut ist glaub ich trotzdem nicht. Gesellschaftsbedingt, denn Männer müssen hart sein und dürfen nicht weinen etc
 
Das mit dem weichen Kern und der harten Schale kenne ich nur zu gut. Ob es gut ist glaub ich trotzdem nicht. Gesellschaftsbedingt, denn Männer müssen hart sein und dürfen nicht weinen etc

Ich bin sicherlich nicht der "harte Kerl", habe aber leider nie gelernt zu weinen.

Mich hat erst jemand dazu bringen müssen, alle Gefühle rauszulassen - auch ohne Tränen...
 
Halle Mended,

Danke für Deine Offenheit (nicht nur hier). In einem Punkt bin ich mir aber nicht so sicher:



Vor 22 Jahre hatte mein Vater eine Gehirnblutung, meine Mutter hat mich geholt um den Notarzt zu rufen.
Ergebnis: 18 Jahre Pflegefall bis ihn vor 4 Jahren der Tod erlöst hat (ja, am Schluß war es nur noch eine Erlösung).

Vor 2 Jahren habe ich meiner Frau die Hand gehalten als Sie über die Regenbogenbrücke ging.

Ich glaube solche Erfahrungen stecken Kinder eher weg als Erwachsene, da sie (noch) nicht wissen, was da passiert...

:(

Ich kann mit dem Thema Tod überhaupt nicht umgehen...mich wirft es schon aus der Bahn, wenn ich nur Gedanken in diese Richtung zulasse.
Mein Leben ist durchzogen von solchen "es tut mir leid"-Momenten, in denen du schon weißt was los ist/es am Gesichtsausdruck erkennst, noch bevor es dir jemand mitteilt. Nichts hasse ich mehr und genau vor diesen Situationen hab ich auch schreckliche Angst. :(
Ich will niemanden mehr gehen sehen....obwohl ich weiß, dass es vermutlich trotzdem passieren wird. Irgendwann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich will niemanden mehr gehen sehen....obwohl ich weiß, dass es vermutlich trotzdem passieren wird. Irgendwann.

Ich sag´s ja ungern: Du bist noch jung - aber je älter Du wirst desto mehr Menschen wirst Du gehen sehen.

Bei mir stehn auch die nächsten schon "auf der Liste": meine Großeltern. 89 und 90 Jahre alt. Ich warte eigentlich nur auf den Anruf.

F*** Scheiß Thema...
 
Sich den Dingen stellen und nicht den Kopf in den Sand stecken. Gefühle zeigen zulassen und umgehen damit das ist die hohe Kunst des erfüllten Lebens.
Was wäre ein Leben ohne jegliche gute wie auch schlechte Erfahrung? Die trumanshow....
 
Hätte einen Vorteil: brauchst Dir um nix was sch***

Aber ich lebe lieber selbst - mit allen Höhen und Tiefen!
 
Hmmm... :hmm:

Der Text klingt ein wenig kopiert, aber seis drum. Im Wesentlichen handelt er aber um Dinge, die wir selbst beeinflussen hätten können
bzw. über Dinge über die wir uns fragen könnten ob wir etwas anders/besser hätten machen können.

Aber wie geht man damit z.B. mit dem Tod um?

Tut mir leid, aber bei meinem Text ist gar nichts kopiert - er entspringt meinem Wissen und natürlich auch meiner Ausbildung. Und auch der Einfluss der Vergangenheit auf unsere Zukunft können wir selbst wesentlich beeinflussen - wenn man das Hirn einschaltet.

Wie mit dem Tod umgehen? Der Tod ist Teil unseres Daseins, ist unabänderlich und steht auch für die Sinnlosigkeit mancher Handlungen und Ideologien dieser Welt, sofern wir diese nicht ignorieren.
 
Auf Grund eigener Erfahrungen vorsichtiger zu sein heißt nicht unbedingt Verfehlungen früherer Partner dem neuen Partner "umzuhängen".
Man weiß vielleicht nach den Jahren schon genauer was man mag und was nicht.
Und wenn gewisse Verhaltensweisen auftauchen, die einem schon einmal nicht gepasst haben,
werden einem die nun wieder nicht passen. Also lässt man das eben sein.

Ich habe da mittlerweile eine Art "Zero tolerance" policy unbewusst eingeführt.
Ich lass mich auf "na das wird schon ..." nicht mehr ein, sondern stelle gleich von
Anfang an gewisse - eh wenige - Dinge klar.

Spannend ist für mich die Erfahrung, dass manche Frauen einen da nicht so ernst nehmen,
meinen so in dem Sinn "na den richt ich mir schon her ..." und wundern sich dann,
dann sie beim ersten Versuch von "ich bastle mir den Mann so zurecht wie ihn gerne hätte"
gleich vor die Tür gesetzt werden.

Aber ich war schon immer eher technokratisch als romantisch orientiert.
 
Naja, den Kopf nicht in den Sand stecken und Sand nicht in den Kopf zu stecken,...

LG Merlin
Sagst Du so leicht... ;)

Bei Borderlinern z. B. ist es nicht damit getan, die Vergangenheit zu vergessen und den Kopf nun für Neues zu erheben. Das gleicht keinem Klacks, sondern einer posttraumatischen Belastungsstörung.

Oftmals zeichnet die Vergangenheit maßgeblich für die Entwicklung verantwortlich. Der Betroffene trägt keine Schuld, sondern sein auslösendes unmittelbares Umfeld gehört normalerweise eingesperrt dafür.

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?
 
Hallo,
da gibt`s ja so einen Witz:

Der Bub kommt von der Schule heim, du Papa was is Vakuum ?
Heute in der Schule haben wir vom Vakuum geredet.
Papa: Was hast gefragt? Bub: Was ist Vakuum?
Papa: Was, was? Ich hab`s im Kopf, kann`s dir aber nicht erklären!
Er hat`s aber weitergegeben!
Und so läuft`s wohl seit Gründerzeiten,...
Vielen Jüngeren gegenüber ist das eine sehr, sehr höfliche Entschuldigung dafür,
das einfach nichts, nichts da war und ist, zum Weitergeben.

LG Merlin
 
Hi all!
Der Moment in dem alles aus ist( Tod) ist für jeden- egal ob reich, arm, gebildet oder nicht, Mann und Frau- gleich!
Zum eigentlichen Thema:
Ich glaube schon dass man sich mit der Zeit einen gewissen "Schutzpanzer" zulegt- und natürlich kommt es drauf an ob und wieviel man in seinen Erwartungen und Wünschen enttäuscht wurde! Allerdings- da kommt jetzt wieder der unverbesserliche Optimist zum Vorschein- sobald der vermeintlich richtige Mensch auftaucht, ist der "Schutzpanzer" schnell zerbröselt! Nette Grüße!
 
Zurück
Oben