mein seltsamstes erstes war wohl auch mein tragischstes erstes: witzigerweise über den ö3-chat hat mich vor ewiger zeit eine salzburgerin angeschrieben. eine blitzgscheite, sprühende frau - früher in einem hochinteressanten job, lebenslustig u.s.w. - bis sie sehr jung multiple sklerose bekommen hat und bald im rollstuhl gesessen ist. ihr mann hat das nicht gepackt und sie verlassen. sie wurde zum pflegefall, hat aber immer weitergekämpft. und daher sind auch wir in kontakt gekommen. irgendwann war sex auch ein thema und sie hat mir erzählt, dass sie vaginal durch die krankheit gar nichts mehr spürt, nur mehr anal. weshalb meine kenntnisse und techniken, spielzeuge etc. für sie hochinteressant waren. etwas später haben wir dann vereinbart, dass ich sie in salzburg besuche - schon aus sexuellen absichten heraus. aber ich hab mir da keine wirklich konkreten hoffnungen gemacht. ich wollte diese interessante frau einfach einmal persönlich kennenlernen. sie dann vor mir sehen war erschütternd - wie ein so sprühender geist in einem so gebrochenen und gemarterten körper stecken kann. dauernd mit schmerzen und krämpfen lebend - und doch der halbe körper gefühl- und funktionslos. aber wir hatten dann doch sex - ich an ihr, nicht umgekehrt. mit zärtlichkeit, spielzeugen, fingerfertigkeit und so weiter. und haben so herausgefunden, dass sie vaginal/klitoral ja doch auch noch etwas spürt, was mich sehr froh gestimmt hat. sie hat sich dann offenbar doch auch getraut, mit anderen sex zu haben - und wir haben einander schon lange aus den augen verloren. hoffentlich weil sie partner und glück gefunden hat, und nicht weil die krankheit ihr alle möglichkeiten genommen hat. obwohl das ja bei MS immer noch meistens bloß eine frage der zeit ist!
jedenfalls hab ich durch sie gelernt, was kampf und stärke bedeutet, durch welche schicksale andere durch müssen, die einem selber erspart bleiben.
ich denk an dich, meine liebe freundin, in tiefer demut und dankbarkeit für das, was du mich über das leben gelehrt hast!