Da ich nicht zur Telepathie bemächtigt bin, gehe ich bei Neukontakten wie folgt vor (ausgehend von Singlebörsen-Kandidatinnen)
1) nach ein bis zwei Chats habe ich eine Telefonnummer und ein Foto oder ich stelle die Kommunikation ein - wenn sie nicht mit mir telefonieren will oder mir kein Foto senden will, will sie "nur plaudern", das will ich nicht
2) Sinn und Zweck des kurzen Telefonates ist, sich halbwegs kennenzulernen und ein persönliches Treffen herzustellen - dazu wird entweder ein umkompliziert zu erreichendes Lokal oder besser eine gemeinsame Freizeitaktivität, die ich eh alleine unternehmen wollte und wo auch meine Tante Erna mitgehen könnte (Flohmarkt, Ausstellung im Museum, Prater, Spaziergang aber NICHT Kino, Theater, Kabarett) - wenn sie an der Stelle herumeiert oder nicht will oder "keine Zeit" hat, dann wird die Kommunikation eingestellt, dann ist das für mich eine Fremde, die es halt nicht geschafft hat, mich kennenzulernen
3) Beim Treffen gebe ich mich natürlich und wenn mir die Frau gefällt, küsse ich sie - Wenn ihr das auch nach ca. drei Versuchen nicht passt, dann ist der Kontakt beendet, es sei denn, wir hätten ein gemeinsames Hobby oder eine gute Gesprächsbasis, dann wird es auf Basis "gute Freundschaft" fortgeführt. Gute Gesprächsbasis habe ich mit Angehörigen der Heil- und Pflegeberufe und manchen Akademikerinnen und Frauen, mit denen ich das Hobby Bergwandern teilen kann.
Ab und zu gibt es beim ersten Treffen Sex, manche Frau braucht länger, aber nie länger als 3 Treffen, diese Entscheidung zu treffen bzw. zu dieser Entscheidung hingeführt zu werden.
Mit dieser Vorgehensweise bin ich seit Jahren sehr zufrieden. Irgendwelche schweigsamen Frauen, die mich dumm sterben lassen weil sie sich nicht entscheiden können, werden in der Regel aussortiert, dürfen ja gerne wen anders anschweigen. Frauen, die mich vor einem ersten Treffen schon mit Ansprüchen zukleistern, dokumentieren ein erschreckend schwaches Selbstwertgefühl. Königinnentest ist die gemeinsame Bergwanderung. Da muss man planen, ist womöglich stundenlang ohne Versorgung durch Smartphone, Gastronomie und Shopping und sich schnell mal aus der Situation herauszuflaken.
Mir ist klar, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gibt, der von Männern verlangt, allzeit bereit zu stehen, als weisser Ritter (wahlweise braver Dackel) gut zuzuhören, brav Zeit, Geld und Aufwand zu opfern, damit es im Gegenzug "vielleicht einmal klappt", Amor schiesst den Pfeil und alle sind froh und rote Herzchen überall und der Himmel voller Geigen. 1000 mal hat er sie berührt, aber es ist nix passiert, aber dann hat es Zoom gemacht.
Entsprechend dieses Konsens muss man Leute, die von dieser männerverarschenden Norm abweichen, mit Shaming-Sprache und persönlichen Attacken abqualifizieren.
Aber mal ehrlich Jungs und Mädels: was ist effizienter ? 1000 mal die gleiche Perle voll labern und mit Dienstleistungen versorgen oder sich von 333 verschiedenen Perlen zu interessanten Treffen begleiten zu lassen mit der Option auf viel mehr als die 1000er Perle drauf hat ?
Aber mal ehrlich... funktionierendes Datingmodell aufgeben ?