ist Glück relativierbar oder wie glücklich darf man sein?

bei mir äußert sich das zb so, dass ich gefühlt immer am falschen Platz bin. bin ich in der Arbeit, sollte ich daheim sein, bin ich bei den Kindern, sollte ich in die Arbeit, sitze ich am Schreibtisch, sollte ich in den Außendienst und bin ich unterwegs, ruft der Schreibtisch. ich hoffe auf die Pension

würde nicht auf die pense warten sondern - so wie bereits andere ja auch genügend hier - dir raten gleich was tun! den zusamenhang psyche - körper - gesundheit muss man dir ja wohl nicht erklären.
 
Das ist sicher so!
Die Frage ist nur, weil man ja nie soviel rauskriegt wie man reinsteckt, ob sich die Mühe auf Dauer lohnt.
Irgendwann endet die Freundschaft, man ist enttäuscht und damit unglücklich …
Wenn ich da kurz meinen Senf dazugeben darf:
Wer eine Freundschaft nur pflegt, solange sich die Mühe "für ihn lohnt" ist ein Freund auf den ich gerne verzichte.
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum Du keine Freunde (mehr) hast.
Der Freundeskreis aus meinen Jugendzeiten besteht im Großen und Ganzen nach wie vor, mit einigen Ausnahmen.
Natürlich hängt man nicht mehr jeden Tag zusammen und viele haben Familie, aber zumindest ein oder zweimal im Jahr trifft man sich auf ein Wochenende mit Kind und Kegel und dazwischen telefoniert man oder eben nicht.
Ein Freund ist für mich ein Mensch der sich für mich interessiert, mit dem ich nach einem Jahr Funkstille drei Stunden lang telefoniere, so als hätten wir die ganze Zeit Kontakt gehabt.
Geld spielt in diesen Freundschaften keinerlei Rolle, aber wenn der Hut brennt kann auch da ausgeholfen werden.
Wenn mich einer meiner Jugendfreunde mit dem ich zehn Jahre keinen Kontakt hatte anruft und meine Hilfe braucht, dann Versuche ich zu helfen wo es geht. Vollkommen unabhängig davon, ob ich davon etwas habe oder nicht.
Eine Freundschaft endet für mich nicht, weil man weniger Kontakt miteinander hat, sondern weil sich ein Mensch so verändert, dass man keinen Bock mehr darauf hat Zeit mit ihm zu verbringen.
Das ist mir bisher mit genau zwei Menschen passiert.
Den Rest, auf der ganzen Welt verstreut und nicht nur aus meiner Jugendzeit, höre ich zumindest zweimal im Jahr, mit einigen treffe ich mich aufgrund ähnlicher Wohnorte sehr regelmäßig, andere sehe ich nur alle paar Jahre.
 
Wenn ich da kurz meinen Senf dazugeben darf:
Wer eine Freundschaft nur pflegt, solange sich die Mühe "für ihn lohnt" ist ein Freund auf den ich gerne verzichte.
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum Du keine Freunde (mehr) hast.
Der Freundeskreis aus meinen Jugendzeiten besteht im Großen und Ganzen nach wie vor, mit einigen Ausnahmen.
Natürlich hängt man nicht mehr jeden Tag zusammen und viele haben Familie, aber zumindest ein oder zweimal im Jahr trifft man sich auf ein Wochenende mit Kind und Kegel und dazwischen telefoniert man oder eben nicht.
Ein Freund ist für mich ein Mensch der sich für mich interessiert, mit dem ich nach einem Jahr Funkstille drei Stunden lang telefoniere, so als hätten wir die ganze Zeit Kontakt gehabt.
Geld spielt in diesen Freundschaften keinerlei Rolle, aber wenn der Hut brennt kann auch da ausgeholfen werden.
Wenn mich einer meiner Jugendfreunde mit dem ich zehn Jahre keinen Kontakt hatte anruft und meine Hilfe braucht, dann Versuche ich zu helfen wo es geht. Vollkommen unabhängig davon, ob ich davon etwas habe oder nicht.
Eine Freundschaft endet für mich nicht, weil man weniger Kontakt miteinander hat, sondern weil sich ein Mensch so verändert, dass man keinen Bock mehr darauf hat Zeit mit ihm zu verbringen.
Das ist mir bisher mit genau zwei Menschen passiert.
Den Rest, auf der ganzen Welt verstreut und nicht nur aus meiner Jugendzeit, höre ich zumindest zweimal im Jahr, mit einigen treffe ich mich aufgrund ähnlicher Wohnorte sehr regelmäßig, andere sehe ich nur alle paar Jahre.
Kurz war es nicht, aber natürlich interessiert mich der Senf anderer, auch deiner.

Ich müsste mal drüber nachdenken, da ich mir nicht sicher bin, ob ich neidisch sein soll oder froh, Freunde, bzw. keine zu haben.

Verdammt, jetzt hast du mich zum Nachdenken gebracht 🫤 … ist grad kein gutes Gefühl …
 
Wer sich nicht an kleinen Dingen freuen kann, mag vielleicht nicht unglücklich sein, ist aber auf jeden Fall ärmer!

zwischen sich worüber freuen und worüber glücklich sein ist m.m.n. ein ziemlicher unterschied. freuen kann ich mich auch wenn mein hund bei strömenden regen schnell mit dem kacken fertig ist, glücklich bin ich deswegen aber nicht.
 
ich dache glück ist irgendwas höheres, aber vermutlich hast du recht, es sind die kleinen dinge die glücklich machen. aber ok, wie bereits geschrieben, ich hege gar nicht den anspruch glücklish zu sein, zufrieden reicht mir bereits völlig.
Ich glaube das "höhere" am Glück ist die Fähigkeit es empfinden zu können.

Glück ist für mich wie Liebe ein unpräzises Wort für einen Gefühlszustand, das jeder anders interpretiert...wahrscheinlich auch das Gefühl selbst anders empfindet...

Für mich ist Zufriedenheit sowas wie "Passt, kann so weiterlaufen"

Wenn ich so auf die Eckpfeiler meines Lebens hinschaue: Gesundheit, Kinder, Wohnen, Arbeit/Einkommen, soziale Beziehungen/Partnerschaft ... Da bin ich zufrieden.

Glück, das sind Momente. Ob es das exstatische Glück ist, z.b auf einem Konzert wo einem der Mund offen steht weil man sonst zerspringt vor "Wwwuuuuhhhwauuuu" oder das feine, kleine alltägliche Glück "am Wegesrand" oder so ein ganz ein ruhiges, entspanntes Wochenend-Glück oder so ein am Berggipfel stehen und die Welt liegt einem zu Füssen Glück, oder dieses Gefühl von Wunder, wenn man im Sommer mit einem lieben Menschen die Perseidenschauer auf einer Decke liegend schaut und sich bewusst wird wie unendlich das Universum ist und was alles zusammen kommen musste damit man diesen "one Moment in Time" erleben kann....

Soviele unterschiedliche und wunderbare Glücksmomente....ich versuch halt soviele zu entdecken und zu sammeln wie es nur geht :)
 
Das klingt nach dem inneren Kritiker, der sich aus internalisierten Werten, Kritik, Ansprüchen etc von aussen zusammensetzt.

Ich glaube das ist der fieseste Teil im Bereich der psychischen Trauma. Man übernimmt die abwertende Haltung und quält sich dann ewig selbst weiter.

Manchmal hat es der ursprüngliche Täter ja sogar "gut gemeint" manchmal war der auch bloss in seinen Mustern gefangen und manchmal geht es bei den internalisierten Werten bloss um die Gewinnmaximierung von Konzernen (du musst so und so ausschauen damit du attraktiv bist und dafür brauchst du diese und jene Produkte...ob Haarentfernung oder Fitnesscenter oder Mode oder....)

Wie kann man damit umgehen?

Zuerst Mal: erkennen (und benennen)

Damit passiert zeitgleich eine Distanzierung zu dieser Stimme

Und dann halt je nach Lust und Laune und Zeit und Fähigkeit in dem Moment.

Manchmal packe ich den inneren Baseballschläger aus und Prügel diesen Mobber raus bei der Tür ",Du Arsch hast mich lang genug gequält, ich erlaube dir nicht mich jetzt auch noch weiter zu quälen. RAAAUUUS!"

Oder, von einer Freundin die Hypnotherapie macht als Tip mitgenommen: Grundsätzlich sind z.b Angewohnheiten die man loswerden möchte ja bewältigungsstrategien die durchaus irgendwann Sinn machten oder man einfach keine bessere zur Hand hatte. Ein bisschen wie ein Mitarbeiter der einen Job weitermacht obwohl die Firma umstrukturiert worden ist, nur hat ihm keiner gesagt, dass das nicht mehr notwendig ist. Bei dem bedankt man sich für die genaue, gute Arbeit und gibt ihm einen neuen Arbeitsauftrag.

Mir hilft auch die Vorstellung, dass da in mir ein kleines Mädchen ist um das ich mich gut kümmern muss. Zwischendurch einmal nachfragen wie es ihm geht, was es fühlt, was es brauchen würde, was ihm gut tun würde...

Und mal loben, wie großartig es die vielen vielen Aufgaben meistert :)


Du weißt ja, ich finde du mutest dir viel zu viel zu, ich würde never ever schaffen was du alles geregelt bekommst. Sich dafür dann auch noch zu kritisieren ist einfach unfair dir selbst gegenüber!
Wir selber sind oftmals unser schlimmster Feind, deswegen ist Selbstfürsorge so wichtig. Kannte dieses Wort lange Zeit nicht und finde, dass so etwas unbedingt in den Schulen thematisiert werden müsste. Wenn ich gut für mich sorge, geht es auch den Anderen gut.

Wenn es um Traumata geht: Ja, es ist genau so, wie du es beschreibst. Man reagiert entweder mit Kampf, Flucht oder Erstarrung. Was in diesem Moment überlebenswichtig ist, wird später als Verhaltensmuster in den Alltag übernommen. In der Therapie geht es zunächst darum, diese automatisierten unbewussten Mechanismen offenzulegen.

Bei mir war es so, dass ich Abwehrreflexe erkennen und überwinden musste. Im weiteren Verlauf ging es darum, eigene und fremde Grenzen festzulegen und zu bewahren. Gutmütigkeit wird häufig ausgenutzt und dieses Erdulden bestärkt die anderen Menschen, immer weiter zu gehen (während man selbst immer mehr an Kraft verliert).

Das ist im Prinzip die Ursache von einem Burnout und einer Erschöpfungsdepression. Was auch sehr häufig ist: Das Selbstwertgefühl hängt von der erbrachten Leistung ab. Soll heißen: Wenn ich keine Leistung bringe, bin ich nichts wert. Finde, dass das eine menschliche Tragödie ist und es gibt so Viele, die daraus einen Vorteil ziehen, es ist unglaublich...
 
Ich habe etwas darüber nachgedacht, ob ich hier schreiben soll. Aber es ist so ein schönes und vor allem diskussionswürdiges Thema, dass ich mal einen Seelen-Striptease hinlege.

Ich war immer sehr aktiv, habe mein Kind alleine aufgezogen, habe beruflich im wahrsten Sinn des Wortes meinen Mann gestanden, war politisch aktiv, hatte einen großen Freundeskreis, keine Geldsorgen. Dazu kam noch die Ehe mit einem gut situierten, sehr liebevollen Mann dazu.
Ich weiß im Nachhinein nicht, ob ich damals glücklich war - es war zuviel los, als dass ich darüber wirklich nachgedacht hätte.

Dann kam der große Absturz. Mann und Job weg, Pferd und Hund gestorben, obdachlos, kein Geld, Unfall mit langfristigen Folgen - alles innerhalb von 3 Monaten.
Und auch wenn ich hier immer wieder lese, dass man selber für sein Glück verantwortlich ist... das "derpackt" niemand so einfach. Trotz professioneller Hilfe hat es verdammt lange gedauert, aus diesem tristen Tal herauszukommen.

Mein Leben hat sich sehr gewandelt. Ich habe nicht mal die Hälfte des Geldes, dass ich früher verdient habe, zur Verfügung. Ich lebe alleine, habe kaum noch Freunde, sehe meine Familie selten, da ich nun weit weg von ihnen wohne.
Und doch, ich habe mein Glück gefunden. In den kleinen Dingen, die mir nicht mehr aufgefallen sind. Den Gesang eines Vogels lauschen, einer Ameise zusehen, wie sie eine Beute in den Bau zerrt, die Schönheit einer Blüte bewundern, die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut spüren oder die entfesselte Kraft eines Gewitters....
Mein Leben ist ruhig geworden, aber auch viel bewusster. Nichts, aber auch gar nichts ist mehr selbstverständlich. Ich bin dankbar, denn ich weiß, es könnte alles viel schlimmer sein.

Meine Familie und Freunde meinen oft, ich sei so einsam. Sie können sich nicht vorstellen, dass ich - so alleine - glücklich sein kann.
Ja, so gesehen ist jeder seines Glückes Schmied. Oft braucht man nur einen Perspektivenwechsel. Jeder hat das Recht, so glücklich zu sein, wie er es möchte. Völlig egal, was andere davon halten oder was "sich gehört".
Ich freue mich von Herzen für dich, dass du aus dieser schwierigen Lebenssituation herausgefunden hast und neue Wege findest, das Leben zu genießen. Inspirierend. 😀
 
Vielleicht ist auch das Problem in der ganzen Debatte auch, dass ich permanent unzufrieden bin und deshalb an solchen Dingen wie Erfüllung und tiefer Freundschaft Zweifel 🤷🏼‍♂️
Ich habe aus meiner Handelschulzeit vier echte Freundinnen, mit denen ich heute, nach 40 Jahren noch sehr innigen Kontakt pflege. Wir treffen uns alle paar Monate mit den Partnern beim Heurigen, im Simpl, zum Wandern usw. Sogar Enkelkinder gehen da mit.
 
Ich unterscheide Glück und Glücksmomente.

Der Tod meiner Frau hat mich in den Abgrund gerissen,
trotzdem hatte ich Glücksmomente:
wenn ich beim Radfahren zwei junge Hasen am Radweg beim Spielen beobachtete,
wenn meine Magnolienbäume in voller Blüte stehen,
wenn meine Enkel in meinem Garten spielen...

Glück empfand ich als ich mich in meine zweite Frau verliebte.
 
Kurz war es nicht, aber natürlich interessiert mich der Senf anderer, auch deiner.
Danke, das freut mich und beruht auf Gegenseitigkeit.
Ich müsste mal drüber nachdenken, da ich mir nicht sicher bin, ob ich neidisch sein soll oder froh, Freunde, bzw. keine zu haben.
Das muss jeder für sich so einrichten wie er es möchte. Die Frage ist ja auch, was man als Freundschaft definiert. Für mich geht es dabei tatsächlich nur um den Menschen, woher der kommt, welches Vorleben er hatte, ob er ein paar Jahre im Knast war und 15 Vorstrafen hat, oder die Uni mit Summa cum laude abgeschlossen hat ist vollkommen uninteressant. Beides gibt es in meinem Freundeskreis und ich vertraue all diesen Menschen absolut, auch weil das Vertrauen in manchen Fällen seit Jahrzehnten niemals in irgendeiner Form missbraucht wurde.
Wenn man nur Menschen die man alle paar Tage sieht und hört als seine Freunde definieren würde, dann hab ich auch keine.
Meinen engsten Freund (nicht von der Dauer her) treffe ich alle zwei bis drei Wochen, meistens gemeinsam mit meiner Frau. Den kenne ich seit 28 Jahren und verteilt auf mehrere Zeiträume hatten wir die halbe Zeit keinen Kontakt. Bevor er vor zwei Jahren wieder aufgetaucht ist dachte ich er wäre tot.
Wir hatten uns fast neun Jahre nicht gesehen und es war als ob er niemals weg gewesen wäre.
Meine Frau freute sich riesig endlich eine Person aus Fleisch und Blut zu den unzähligen Geschichten zu haben.
Sogar sie hatte das Gefühl ihn schon lange zu kennen, auch weil ich natürlich immer wieder von ihm erzählt oder geredet hatte.
Solche Menschen können unangemeldet auftauchen ,die nächsten drei Monate auf der Couch schlafen und würden, wenn notwendig, auch durchgefüttert werden.
Und alle wissen, dass das auf Gegenseitigkeit beruht.

Das ist für mich Freundschaft und ich finde tatsächlich, dass mein Leben ohne diese Beziehungen vollkommen uninteressant und weitaus weniger lebenswert wäre. Ich würde sicher trotzdem Leben, aber um auf das Thema Glück, bzw. Glücklichsein zurückzukommen.

Ich habe ja geschrieben, dass mein persönliches Glück von der Außenwelt entkoppelt ist. Jetzt, während dem Schreiben ist mir aufgefallen, dass das Wissen solche Menschen in meinem Leben zu haben und als meine Freunde bezeichnen zu können einen Anteil an diesem Glück hat.
Ich glaube es wäre weitaus schwieriger das Leben einfach so zu nehmen wie es kommt und dabei enspannt zu bleiben, ohne das Wissen auch im absolutesten Notfall nicht alleine dazustehen.
So gesehen hat man ja auch sehr viel von Freundschaft, selbst ich als Misanthrop, der Menschen generell anstrengend und störend findet, bin am Ende ein soziales Wesen.

Verdammt, jetzt hast du mich zum Nachdenken gebracht 🫤 … ist grad kein gutes Gefühl …
Du mich ja auch, für mich gerade das genaue Gegenteil. Also danke, das Nachdenken über die Thematik hat mir gerade einen wunderbar glücklichen Moment beschert.
Auch für Dich gibt es diese Menschen, es kann ja tatsächlich nicht sein, dass Du niemanden kennst den Du einfach nur gerne siehst und dem Du vertraust, ich kann mir das irgendwie überhaupt nicht vorstellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich unterscheide Glück und Glücksmomente.

Der Tod meiner Frau hat mich in den Abgrund gerissen,
trotzdem hatte ich Glücksmomente:
wenn ich beim Radfahren zwei junge Hasen am Radweg beim Spielen beobachtete,
wenn meine Magnolienbäume in voller Blüte stehen,
wenn meine Enkel in meinem Garten spielen...

Glück empfand ich als ich mich in meine zweite Frau verliebte.
Das ging mir nach dem Tod unserer Tochter genauso.
 
Mein Leben ist gerade nicht mit Glück gesegnet (muss meine Heimat aus familiären Gründen verlassen, weil ich laut meiner Familie ein schlechter Mensch bin)
dafür erfahre ich von meinen Freunden, meinen Nachbarn, von unserem ganzen kleinen Dorf, solch einen Zuspruch, bekomme Hilfe angeboten.
Dass ich fast ein wenig glücklich bin, dass alles so ist wie es ist, sonst hätte ich nie erfahren, wie sehr andere für einen da seien können.

Siehst du, so schön kann es sein ein schlechter Mensch zu sein.
Und immer drann denken: Schlechten Leuten geht's immer gut.
 
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Aber in Wahrheit gibt man sich auch die Perspektive und Ziele selbst,
Das ist ein springende Punkt.
Ich denke, dass viele sich zu Dingen gezwungen sehen ohne es zu sein.
Die äußeren Umstände sind oft nur Ausreden. Selbstwirksamkeit wird oft vernachlässigt und Strategien, klar die hat man wie Autobahnen in Kopf, die haben einmal geholfen, doch auch die man überdenken und gegebenenfalls justieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe etwas darüber nachgedacht, ob ich hier schreiben soll. Aber es ist so ein schönes und vor allem diskussionswürdiges Thema, dass ich mal einen Seelen-Striptease hinlege.

Ich war immer sehr aktiv, habe mein Kind alleine aufgezogen, habe beruflich im wahrsten Sinn des Wortes meinen Mann gestanden, war politisch aktiv, hatte einen großen Freundeskreis, keine Geldsorgen. Dazu kam noch die Ehe mit einem gut situierten, sehr liebevollen Mann dazu.
Ich weiß im Nachhinein nicht, ob ich damals glücklich war - es war zuviel los, als dass ich darüber wirklich nachgedacht hätte.

Dann kam der große Absturz. Mann und Job weg, Pferd und Hund gestorben, obdachlos, kein Geld, Unfall mit langfristigen Folgen - alles innerhalb von 3 Monaten.
Und auch wenn ich hier immer wieder lese, dass man selber für sein Glück verantwortlich ist... das "derpackt" niemand so einfach. Trotz professioneller Hilfe hat es verdammt lange gedauert, aus diesem tristen Tal herauszukommen.

Mein Leben hat sich sehr gewandelt. Ich habe nicht mal die Hälfte des Geldes, dass ich früher verdient habe, zur Verfügung. Ich lebe alleine, habe kaum noch Freunde, sehe meine Familie selten, da ich nun weit weg von ihnen wohne.
Und doch, ich habe mein Glück gefunden. In den kleinen Dingen, die mir nicht mehr aufgefallen sind. Den Gesang eines Vogels lauschen, einer Ameise zusehen, wie sie eine Beute in den Bau zerrt, die Schönheit einer Blüte bewundern, die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut spüren oder die entfesselte Kraft eines Gewitters....
Mein Leben ist ruhig geworden, aber auch viel bewusster. Nichts, aber auch gar nichts ist mehr selbstverständlich. Ich bin dankbar, denn ich weiß, es könnte alles viel schlimmer sein.

Meine Familie und Freunde meinen oft, ich sei so einsam. Sie können sich nicht vorstellen, dass ich - so alleine - glücklich sein kann.
Ja, so gesehen ist jeder seines Glückes Schmied. Oft braucht man nur einen Perspektivenwechsel. Jeder hat das Recht, so glücklich zu sein, wie er es möchte. Völlig egal, was andere davon halten oder was "sich gehört".
So schöne Ehrlichkeit und Offenheit macht mich zb glücklich.
 
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