Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft...??

ich weiss nicht.
wenn man mich so "bezirzt", schätze ich es natürlich schon irgendwie ... aber irgendwie tuts mir immer leid um die verschwendeten blumen oder die unnötigen pralinen ...
die geste kommt schon an, natürlich ... aber mir wär trotzdem etwas persönliches als geste lieber.

damit wir uns verstehen ... wenn ich jetzt mit einer affaire oderso mich zB über anal unterhalten habe (wir gehen davon aus, dass es für die affaire neuland ist), dann ist ein "ich hab gestern noch etwas weiter über anal gegoogled" für mich persönlich mehr ausdruck von "hab an dich gedacht", als ne schachtel pralinen.

für mich sind das alles clichés, die nur denen wirklich gut gefallen, die nicht kreativ oder tiefsinnig genug sein wollen, um echte gesten aufzubringen ...
Du musst es natürlich wieder verkomplizieren... Blumen von denen ich weiss das die Lieblingsblumen des Gegenübers sind, Pralinen für die ich quer durch die Stadt fahre weil sie nur beschränkt erhältlich sind, eine Flasche Wein zum probieren den ich wo entdeckt habe sind keine Klischees..
Was dein Beispiel betrifft..
Sexkram ist für mich keine Geste und geht viel zu oft daneben..
 
Sexkram ist für mich keine Geste
nicht der sexkram ist die geste ... das "ich hab darüber nachgedacht, was wir geredet haben, und es hatte auf meine handlungen einfluss" ist die geste.

Du musst es natürlich wieder verkomplizieren...
wieso ich?
du redest von gesten, und erwähnst all die punkte, die es überhaupt zu einer geste werden lassen, nicht ?

so wie du's dargestellt hattest, warens überhaupt keine persönlichen gesten, sondern eben "anerzogenes benehmen" ...
Für mich ist ein Mitbringsel eine Selbstverständlichkeit.
das meine ich damit ... wenn das mitbringsel die selbstverständlichkeit ist, dann ist mir der gedankenweg zu "automatisiert".

ich gehe zu ihr -> ich brauch ein mitbringsel -> womit kann ich ihr eine freude machen.

mir ist aber ein spontaner weg viel lieber :

(ich sehe etwas) -> das ist das, wofür sie sich so sehr interessiert (ich denke an sie) -> das nehme ich ihr nächstes mal mit.

ich glaub deswegen liegt auch den meisten das "materielle" ein wenig quer ... weil die geste sich eben ausschliesslich aus dem kontext ergibt, nicht aus dem objekt oder dem wert selbst...
 
Wenn ihr bei Freunden zum Essen eingeladen seid, bringt ihr keine Flasche Wein oder sonstwas mit, weil ihr euch gegen "zwanghafte Mitbringsel" wehren wollt?
Dann rate ich mal und sage, ihr werdet wohl nicht oft wo eingeladen...

Wenn man zu seiner Freundin, Affäre, was auch immer fährt ist es ja auch nicht so, dass man jedes Mal was mitbringen muss... :rolleyes:
Natürlich fällt "etwas spontan sehen das ihr/ihm gefallen könnte" genauso drunter, ist schon oft vorgekommen, dass er spontan etwas gesehen und mir dann mitgebracht hat. Das geht doch nicht mit "ich MUSS jetzt etwas mitbringen!" und dann irgendwas kaufen einher. o_O
 
Wenn ihr bei Freunden zum Essen eingeladen seid, bringt ihr keine Flasche Wein oder sonstwas mit, weil ihr euch gegen "zwanghafte Mitbringsel" wehren wollt?

Natürlich nehme ich meistens was mit, aber nicht unbedingt eine Flasche Wein, außer ich weiß, dass genau diese gewollt wird. Mir geht es eher um den Automatismus, ich müsste was mitnehmen + bevor ich nichts mitnehme, nehme ich die Klassiker eine Flasche Wein oder Süßigkeiten mit. Das möchte ich persönlich nicht so handhaben + tue es sehr selten. Wenn ich jemanden einlade, erwarte ich mir auch nicht automatisch, dass der er etwas mitnimmt. Natürlich freue ich mich, wenn er etwas mitnimmt, was ich gerne habe. Wenn der Gast nichts mitnimmt, ist es für mich auch völlig in Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr bei Freunden zum Essen eingeladen seid, bringt ihr keine Flasche Wein oder sonstwas mit, weil ihr euch gegen "zwanghafte Mitbringsel" wehren wollt?
nein, ich bring dann was mit, wenns kontextual sinn macht, und sonst nix. ich zwing mich sicher nicht, etwas mitzubringen. wieso auch, was soll passieren?
Dann rate ich mal und sage, ihr werdet wohl nicht oft wo eingeladen...
siehst, und genau deswegen rede ich dabei von zwang ... weil du dir scheinbar es nicht vorstellen kannst, dass es ohne geht (ansonsten macht dein "raten" überhaupt keinen sinn).

wenn ich jedesmal, wo ich freunde besuche, eine kleinigkeit mitbringen würde, hätten die vermutlich schon ne art schrein zum anbeten irgendwo im haus :rofl:
 
Vielleicht liege ich falsch, aber Freundschaften haben für mich nichts mit dem Geben oder Nehmen von materiellen Dingen zu tun. Wenn ich einer Freundin Trost spende oder sie mir oder ich mit Freunden was unternehme und Zeit mit ihnen verbringe, dann ist das Geschenk genug für mich. Sicher hab ich ein oder zwei intimere Kontakte, aber auch da setze ich nicht voraus, dass die mir zum Geburtstag gratulieren oder mir was mitbringen. Das hat für mich keine Bedeutung, weil für mich die Bedeutung in der gemeinsamen Zeit liegt. Einer meiner liebsten Gäste bringt mir fast jedes Mal eine Pflanze mit, obwohl ich ihm bereits mehrmals mitteilte, dass ich keinen Grünen Daumen habe --- aber ich bemüh mich, sie nicht um zu bringen. ;) Auch wenn mir Freunde mal nen Wein vorbeibringen, hat keiner den Gedanken oder die Erwartung, dass ich für sie koche. Jemanden was Gutes zu Tun ohne den Anspruch auf eine Gegenleistung, das ist das Besondere an einer Freundschaft, weil die Zeit, die man mit diesen Menschen verbringt, viel zu bedeutend ist, als dass sie mit materiellen Dingen aufzuwiegen ist.

Liebe TE, wenn mal Stümpfe durch Leidenschaft flöten gehen, sprichs doch an? Ich bitte ab und an nen Freund mit was Leckeres zu Essen mitzubringen. Ich denke, kein Freund würde sich jetzt unwohl fühlen, wenn man Wünsche äussert. Und für ganz enge Freunde koch ich sehr wohl und umsorge sie fast schon mütterlich (jaja, in den Tiefen meiner harten Schale wohnt ein liebendes und fürsorgliches Herz, wenn auch gut vergraben). Es ist eben ne Frage, wie tief diese Freundschaft ist.
 
Wenn der Gast nichts mitnimmt, ist es für mich auch völlig in Ordnung.
Geht mir genau so.
Wenn ich, selten, selten, selten mal jemanden einlade, dann gehts um die Person und nicht um ein Mitbringsel.
Die wenigen Menschen, die ich freiwillig in meine Wohnung lasse haben einen Anreiseweg zwischen 800 und fast 1.000 Kilometern, da scheiße ich drauf ob die was mitbringen oder nicht.
Ich halte solche Standardgastgeschenke für einen Ausdruck von Oberflächlichkeit der mich abstößt.
 
Ef typisch kommt schon wieder das schon fast zwanghaft 'anders sein wollen"zum Vorschein.
Mir wäre das zu anstrengend, da lasse ich mich lieber treiben...
 
Nun aus meiner Sicht ist das Empfinden, wonach ab und zu eine Kleinigkeit angebracht wäre nicht das Problem. Ein Geben und Nehmen ist ja an sich ein Idealzustand. Problematisch wird es meiner Meinung nach dadurch, dass es sich zwischenmenschlich anders etabliert hat und bisher über mehr oder weniger enttäuschte Erwartungen nicht gesprochen wurde. Das wird dann von Mal zu Mal auch schwieriger.

Beide Standpunkte finde ich per se in Ordnung. Es gibt auch viele Menschen die vereinbart haben einander keine Geschenke zu machen.
Ich für meinen Teil messe meinem Geburtstag zB absolut keine Bedeutung bei und tue mir daher auch schwer andere Geburtstage entsprechend zu feiern. Mir braucht also niemand etwas schenken und ich bin auch nicht böse wenn dieser Tag vergessen wird. Dennoch weiss ich, dass Geburtstage für andere Menschen einen sehr hohen Stellenwert haben und entsprechend leicht kann man dann auch in Ungnade fallen, ohne dies böse zu meinen.

Auch die Gastgeschenke sind etwas, dass ich nicht wirklich brauche. Oftmals ists der 100. Staubfänger oder eine andere Einfallslosigkeit. Ich erhielt als Nichtraucher schon Zigarren und als Liebhaber von Spirituosen etliche Flaschen Wein. Da wäre mir ein ehrliches Lächeln und ein freundliches Dankeschön alleine lieber und nützlicher gewesen. Bei nächster Gelegenheit wird dann die nächste Person damit "beglückt" und es geht dahin.

Mit dem Einladen ists auch so eine Sache und eine Frage des Gegenübers. Ich habe mal jemandem mit einem Ticket für die Blue-Man-Group bedacht. Kostenpunkt rund 100 Euro und das tat der Beziehung absolut nicht gut. Ab da war dann der Reigen des "Ich muss das übertreffen" eröffnet und das Unheil nahm ebenfalls seinen Lauf.

Wie mans macht ists halt meist falsch.

Eine Einladung zum Essen oder mal ein kleiner gemeinsamer Ausflug in den Wäscheladen der Wahl um die Nylonbestände wieder nachzurüsten ist aber sicher nicht zu viel verlangt und macht ja durchaus Freude. Drüber reden würde ich aber auf jeden Fall, denn in unserer Individualgesellschaft ist nahezu nichts selbstverständlich, dafür halt fast alles möglich.
 
Wie mans macht ists halt meist falsch.

Das erinnert mich an eine Episode von TBBT, wo Sheldon in eine Krise geriet, da er ein Weihnachtsgeschenk bekam und er das nicht wollte und er sich fragte, was ist, wenn das Geschenkte weit seinem übertreffen würde und wie würde sich das "aufschaukeln"?

Für mich hat mein Geburtstag schon ne Relevanz, aber nicht, wegen der Zahl, sondern wegen der gelebten Jahre, die laut meinen Ärzten gar nicht sein sollte. Weihnachten hingegen, ist mir blunz. Und warum kann man nicht das Auffüllen von bestimmten Kleidungsstücken ansprechen? Ich stell mir das so vor, ich lade immer weider Freunde ein und bei jedem Einladen geht Geschirr zu Bruch oder ständig kommen sie vorbei um den Kühlschrank leer zu fresse. Da würde ich mir dann schon wünschen, wenn diese zumindest einen gewissen Beitrag leisten, sodass es ausgewogen bleibt. Es muss jetzt nicht ein voller Kühlschrank sein, aber wenigstens mal die Zutaten fürs gemeinsame Essen mitbringen oder eben mal was vom Lieferdienst zahlen. Für mich wäre das Selbstverständlich, dass ich mich an den Verbrauch irgendwie ausgleichend beteilige. Wird die Freundschaft nur einseitig getragen, bekommts einen bitteren Beigeschmack. Ich denke aber, solche Dinge muss an gegebenfalls auch ansprechen können. Viele merken es gar nicht oder meinen es auch nicht böse. In einer Freundschaft darf man solche Dinge auch ansprechen, das hält eine Freundschaft schon aus.
 
In einer Freundschaft darf man solche Dinge auch ansprechen, das hält eine Freundschaft schon aus.

Hach Damen können das doch meist eh so subtil ansprechen, dass man sich noch dazu wunderbar bauchgepinselt fühlt. Ich stelle mir gerade ein Duett vor der Wolford-Auslage vor, wie sie ihm dezent daran erinnert, wie eilig er es das letzte Mal doch hatte und wie geil es war, als die Textilien WO gegeben haben. Dem Herren der Schöpfung vielleicht noch eine private Modenschau in Aussicht gestellt und er kauft wahrscheinlich eh den halben Laden leer :)
 
Hach Damen können das doch meist eh so subtil ansprechen, dass man sich noch dazu wunderbar bauchgepinselt fühlt. Ich stelle mir gerade ein Duett vor der Wolford-Auslage vor, wie sie ihm dezent daran erinnert, wie eilig er es das letzte Mal doch hatte und wie geil es war, als die Textilien WO gegeben haben. Dem Herren der Schöpfung vielleicht noch eine private Modenschau in Aussicht gestellt und er kauft wahrscheinlich eh den halben Laden leer :)
Hach, den Trick muss ich echt mal versuchen. Aber ich gehör zu den Frauen, die so ungern shoppen gehen. Blöd. Aber die selbe Euphorie könnte er bei mir auslösen, wenn wir gemeinsam nen Baumarkt aufsuchen.
 
Wenn ich mit meinen kleinen Geschenken Freude auslöse, ist das für ich auch ein Geschenk. Deshalb schenke ich besonders gerne, wenn ich weiss, was sich die zu beschenkende Person wünscht.
 
Interessant, wie hier an dem "was" herumkritisiert wird. Kommt es nicht einfach nur drauf an, welche Intention hinter einem Geschenk steht? Wenn ich von jemandem einen schönen Kieselstein geschenkt bekomme, freue ich mich genauso darüber, als wärs ein Blumenstrauß. Finde an einer guten Flasche Wein auch nichts Verwerfliches. Viele Menschen sind beim Aussuchen Ihrer Geschenke halt ein bissl einfallslos, ja mei. Soll nix Schlimmeres passieren. Schlimm sind nur Geschenke, die eindeutig erkennen lassen, dass sich der Schenkende überhaupt keine Gedanken gemacht hat und im 1€-Shop den nächstbesten Blödsinn mitgenommen hat.

Grundsätzlich gehts in dieser Diskussion für mich um die Unverschämtheit der Gäste, die ohne Gegenleistung nehmen, bzw. glauben, ihre pure Anwesenheit wäre Geschenk genug. Ich weiß aber auch nicht, ob ich das als Gastgeberin nach so langer Zeit so einfach ändern könnte/wollte. Wenn man eine Gefälligkeit oder ein Geschenk einfordert, ist es ja auch nicht mehr das, was es sein sollte.

Vielleicht gibt es mit dem einen oder anderen Gast aber auch Gespräche oder andere Arten von Wertschätzung, die einem Geschenk gleichkommen. Wenn mir jemand deshalb viel zurückgibt, würde ich auch keine materiellen Geschenke einfordern.

Wenn halt so gar keine Initiative gezeigt wird sich erkenntlich zu zeigen, würde ich wahrscheinlich den Kontakt abbrechen. Ich bin ja nicht der Schäfer-Elmayer, der Erwachsenen Grundregeln des Umgangs miteinander beibringt. Was Hänschen nicht lernt....
 
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