Liebe und Sex trennen - warum so schwer?

Ich glaube, dass wir zur Gänze biochemisch gesteuert werden. Das heißt, die Formulierung ist falsch: ich weiß, dass.... Was anderes als eine Biochemische Reaktion ist ein Orgasmus?

Genau...wir führen eine Glaubensdiskussion :lol: Ich glaube an ein Zusammenspiel von Körper (Biochemie), Geist und Seele ;)

Wie Liebe funktioniert weiß man sehr ungenau, es ist ähnlich wie der Orgasmus ein extrem komplexer biochemischer Vorgang.
Genau: wissen wir nicht. Aber jeder und jede hat sich eigene Theorien gemacht. Ich denke, dass biochemische Prozesse nicht zu unterschätzen sind, aber nicht alles am Menschen und zwischen Menschen erklären können. Aber wie gesagt: eine Glaubensdiskussion :lol:
 
Ich glaube, dass wir zur Gänze biochemisch gesteuert werden. Das heißt, die Formulierung ist falsch: ich weiß, dass....


Aber klar. :)

Und die biochemischen Prozesse werden je nach äußeren Einflüssen und psychischer Befindlichkeit unterschiedlich gesteuert. :mrgreen:

Zumindest mußte ich mir keine chemischen Hilfsmittelchen verabreichen, um sowas wie Liebesfähigkeit zu entwickeln. Die war früher nicht vorhanden, jetzt schon. Rein biochemisch, natürlich.
 
Liebe und Sex trennen - warum so schwer?

Hi Leute,

wie schafft man:down: es (okay, auch Frau ist dazu in der Lage) Liebe und Sex zu trennen?! Habe gerade eine Freundschaft Plus und langsam merke ich, das sich Gefühle entwickeln. Natürlich nur von meiner Seite her

Also meine Frage: Wie funktioniert das?!

Meiner Meinung nach - GOAR NED! WENN....du eher emotional gestrickt bist als FRAU! Männer nehme ich bei diesem Gedankengang aus. Die sind anders gestrickt. ;)

.......Habe gerade eine Freundschaft Plus und langsam merke ich, das sich Gefühle entwickeln. Natürlich nur von meiner Seite her......[/B]

...typisches Frauen"problem" ;)

Also ich habe es mir abgewöhnt, es mit "muss" zu verstehen wollen. Ich funktionier so einfach nicht.

Liebe (wobei es muss ja nicht gleich Liebe sein, da nehme ich alle Gefühle rein, die eben "mehr" als nur eine Freundschaft sind, mit hinein) + Sex = Das Beste - forever! ;)
Geliebter........so lange er "nur" sympathisch ist - wirds funktionieren. Aber sobald "langsam mehr" kommt... wirds schwierig.
Denn dann geht man bereits in Richtung Beziehung... oder nicht? Emotionales Chaos vorprogrammiert, falls es beim Anderen "nicht mehr" wird.

Ist und wird immer ein "schwieriges" Thema bleiben ;) hängt es ja eher davon ab, wie man selber gestrickt ist und wo man seine eigene Grenze zieht. ;)

...sag ich einmal so ;)
 
Genau...wir führen eine Glaubensdiskussion
Drum hab ich auch aus der Bibel zitiert ;)

Nein, ich meinte es irgendwie anders: vom neurologischen oder biochemischen Standpunkt her sind Reize, damit auch alle Gefühle, Chemische Reaktionen. Wir können sie nicht erklären, nicht einmal funktional (was eine sehr starke Trivialisierung bedeuten würde), aber wenn wir davon ausgehen, dass eine Seele nicht existiert, dass es keinen Gott gibt, also wenn wir die Sache atheistisch betrachten, kommen wir auf eine rein chemische Angelegenheit, was zumindest theoretisch erforschbar wäre.

Wenn wir die Existenz von so etwas unerforschbaren wie Seelen auch noch zulassen wollen wird das vom rein chemisch/mechanischen Chaos zu einem undurchsichtigen Gebilde aus Religion und Wissenschaft. Seit mehr als 2.500 Jahren lassen sich Versuche nachweisen, Religion wissenschaftlich zu belegen oder zu widerlegen, das Thema ist ein Waterloo - selbst der modernsten - der Wissenschaft.

Gott sei Dank (und das ist jetzt nicht einfach so dahergetippselt) ist es uns bisher noch nicht einmal gelungen, die trivialere Seite, die mechanisch/chemische, zu verstehen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn man da medikamentös eingreifen könnte :shock:. Übrigens sind die Versuche in dieser Richtung auch schon älter, wir erinnern uns mit Schrecken an Deianeiras Versuche an Herakles mit Kentaurenblut, und schon damals ging die Sache fürchterlich schief, wir alle kennen das schaurige Ende der Geschichte: beide begingen Selbstmord.
 
Männer nehme ich bei diesem Gedankengang aus. Die sind anders gestrickt.
Klar sind wir das. Aber weil Ihr uns dazu erzieht, unsre Gefühle zuunterdrücken, heißt das nicht, dass wir sie nicht haben: wir sind so gemacht, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir uns nach Sex verlieben.

Falls es einen Gott gibt hat er uns einfach so gemacht. "Und er sah, dass es sehr gut war". (1Mo1/32)
 
aber wenn wir davon ausgehen, dass eine Seele nicht existiert, dass es keinen Gott gibt, also wenn wir die Sache atheistisch betrachten, kommen wir auf eine rein chemische Angelegenheit, was zumindest theoretisch erforschbar wäre.
Falls es einen Gott gibt hat er uns einfach so gemacht. "Und er sah, dass es sehr gut war".
Aber man kann eigentlich - zumindest nach meiner Logik - nur entweder davon ausgehen, dass es keinen Gott gibt, oder man geht davon aus, dass es ihn gibt.

Aber einmal so und einmal so, wie's einem gerade in den Kram passt, ist inkonsequent und nahe dem Opportunismus.

Vielleicht könntest Du erklären, für welchen Weg Du Dich entschlossen hast.
 
Klar sind wir das. Aber weil Ihr uns dazu erzieht, unsre Gefühle zuunterdrücken, heißt das nicht, dass wir sie nicht haben: wir sind so gemacht, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir uns nach Sex verlieben.

Falls es einen Gott gibt hat er uns einfach so gemacht. "Und er sah, dass es sehr gut war". (1Mo1/32)

Wer ist "IHR"?
Es hat auch keiner gesagt, dass Ihr es nicht habt ;) aber viele Männer können Sex & Liebe besser trennen.
Das findet man bei Frauen nicht so oft. Natürlich auch, doch eher verbreitet bei Spezies Mann. ;)

wir sind so gemacht, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wir uns nach Sex verlieben.

Aha....wie soll ich DAS jetzt verstehen?
Umso besser der Fick umso mehr die Chance das sich Mann verliebt?????
Na super :daumen: genau DAS wäre der Grund (wenn es denn so wäre) dass ich auf diese "Liebe" pfeiffen würde. ;)
 
Männer nehme ich bei diesem Gedankengang aus. Die sind anders gestrickt.

Klar sind wir das.

Ja, klar sind sie das :lol:. ALLE Männer handeln, denken und fühlen auch gleich.
Genau so wie ALLE Frauen gleich denken, handeln und fühlen. :ironie:

Find's immer wieder spannend, wie wichtig es für viele Menschen zu sein scheint, die Komplexität von Menschen in die Kategorien "männlich" und "weiblich" zu pressen ;)
 
Find's immer wieder spannend, wie wichtig es für viele Menschen zu sein scheint, die Komplexität von Menschen in die Kategorien "männlich" und "weiblich" zu pressen

Sind Männer & Frauen für Dich nicht unterschiedlich? ...und keiner hat von "ALLEN" gesprochen. ;)
 
Nein, Steirer, wie ich gerade erklärt habe entzieht sich religiöses vollkommen der wissenschaftlichen Arbeit. Daher müssen Wissenschaftler die "Arbeitshypothese Gott" ausschließen. Völlig unabhängig davon, ob sie an einen Gott glauben oder nicht.

Sollte ein Wissenschaftler das nicht tun, so geht es ihm wie Gerald Schroeder, er wird ausgelacht; und zwar ohne dass seine Berechnungen wissenschaftlich verifiziert werden. Schroeder hat relativ seriös belegt, dass die 5772 Jahre, die die Welt laut Jüdischer Bibel besteht, naturwissenschaftlich haltbar sind (ich habe nachgerechnet, die Berechnung ist trivial, er hat Recht). Wobei es darauf ankommt, in welchem Moment der Gott seinen Fokus vom Universum auf die Erde verlegt, es hat mit dem Raum-Zeit Kontinuum in Einsteins speziellen Relativitätstheorie zu tun. (Genesis and the Big Bang Theory: The Discovery Of Harmony Between Modern Science And The Bible by Gerald Schroeder, 2011)

Ob ich selbst an einen Gott glaube? Klar. Natürlich. Oder meinst Du, ich gehöre zu den Atheisten, denen so langweilig ist, dass sie den Text so genau lesen, das sie wissen, dass 5x "gut war" steht, aber erst beim 6. Mal, nach der Erschaffung des Menschen, "sehr gut war"? Ich wollte nur, um die Frage, ob wir Seelen, Götter und all den Kram mitberücksichtigen, dezidiert draußen lassen.
 
Sind Männer & Frauen für Dich nicht unterschiedlich? ...und keiner hat von "ALLEN" gesprochen. ;)

Ich finde Mensche an sich sehr unterschiedlich. Die Kategorie Geschlecht ist ein Unterscheidungsmerkmal, das prägt, keine Frage. Aber da prägen noch Bildung, kultureller Hintergrund, gesundheitliche Situation, Ethnie, Beziehungserfahrungen, Alter, Familienstand etc. etc.

Ich kenne Männer, die monogam leben und Frauen, die nicht monogam leben. Ich kenne Männer, die sehr gut zwischen Gefühl und Sex trennen können und wollen und Frauen, die das auch können und wollen. Ich kenne Frauen, die ihre Männer bescheißen und Männer, die ihre Frauen nie bescheißen würden Und wir kennen alle Frauen, die so gut zwischen Gefühlen und Sex trennen können und wollen, dass sie damit ihr Geld verdienen und glücklich sind damit...

Eine Zuschreibung auf das biologische Geschlecht wird dem Menschen meines Erachtens nicht gerecht.
 
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@Salome

Ja, da hast ja auch mit allem recht. ;)
Trotzdem bleibt ein Unterschied (auch unter Berücksichtigung aller Dinge die du genannt hast) - im großen und ganzen....wie ich finde. ;)
Ist aber auch gut so, denke ich. ;)
 

Eine Zuschreibung auf das biologische Geschlecht wird dem Menschen meines Erachtens nicht gerecht.


Nicht ausschließlich, aber ich finde schon, daß die Verschiedenheit der Geschlechter gerade auch in ihrem Wesen eins der wichtigsten Kriterien zur Unterscheidung von Männern und Frauen sind.

Ach Murks, schon wieder verschwurbelt ausgedrückt... ich glaube deine Einwände zu verstehen, so ähnlich hab ich vor 20 Jahren oder so auch gedacht und heftig vertreten. Gerade auch vor dem Hintergrund, daß ich zeitweise als eher maskulin wahrgenommen wurde (ich fühl mich jetzt mehr und mehr ausgesprochen weiblich und ich glaub, das kommt in meinem Auftreten wesentlich stärker zum Ausdruck als früher), und früher sah ich jedes "geschlechtsspezifische" Verhalten als anerzogenes Merkmal, wollte nicht auf "Frau" reduziert werden usw., weil das natürlich auch Erwartungen beinhaltet hat wie: ich müsse "mütterlich" sein, müßte meinen Platz in der Berufswelt (bei Siemens damals) erkennbar weiblich einnehmen (lackierte Fingernägel wären ok gewesen, Krawatte war's nicht) und lauter so Kram.

Mittlerweile bin ich davon überzeugt, daß wir Menschen nicht gerecht werden, wenn wir ihnen ihre Geschlechtsidentifikation über die körperlichen Merkmale hinaus absprechen wollen. Das geht nicht, auch wenn prinzipiell das gesamte Verhaltens- und Gefühlsspektrum Männern wie Frauen zur Verfügung steht. Es gibt eindeutige Tendenzen, Frauen reagieren weitaus häufiger als Männer auf emotionaler Ebene, Frauen haben - auf die Gesamtheit gesehen - andere Begabungen als Männer (war kürzlich ein interessantes Gesprächsthema, als mein Mann, einer seiner Programmiererbekannten und ich darüber diskutierten, daß innerhalb seiner 'Community' Frauen verstärkt ermuntert werden sollen, sich dort zu engagieren. Es gibt Programmiererinnen und ein paar wenige hoch spezialisierte - aber eben bei weitem nicht so viele wie Männer).

Ich glaube, Salome, daß der Kasus Knacktus darin liegt, daß männliche Verhaltensweisen und Begabungen schlichtweg "höher" gewertet werden als weibliche. Vor Jahren hab ich zum Thema mal einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Frauen in der forensischen Psychiatrie" (finde ihn leider nicht auf die Schnelle, bei Interesse kannst mal nach Polina Hilsenbeck googeln) gehört, in dem diese unterschiedliche Wertungen sehr deutlich herausgestrichen wurden, indem sie in diesem Vortrag belegt hat, daß männlich definierte Verhaltensweisen als normales Verhalten gewertet wird, davon abweichendes Verhalten dagegen als "unnormal" und u.U. sogar als pathologisch eingestuft wird. Hat mich sehr beeindruckt.

Aber eigentlich braucht's solche hochwissenschaftliche Beweisführungen nicht, wenn man bissl mit offenen Augen durch's Leben geht... guck dir das Gesprächsverhalten bei Podiumsdiskussionen im Fernsehen mal an, wer wie oft die Stimme erhebt, wer wie oft lächelt, wer wie oft unterbricht und wessen Stimme als "schrill" bis hysterisch wahrgenommen wird, während bei gleicher Argumentation eine männliche Stimme als "energisch und bestimmt" ankommt.

Die von dir aufgezählten Beispiele stimme natürlich, ich kenne monogame, sanfte, reflektierte Männer, ich kenne auch rabiate, kernige, energische Frauen (*hust* - mich mein ich damit ned! :mrgreen:), aber insgesamt finden sich geschlechtsspezifisch verschiedene Verhaltens-, Denk- und Gefühlsunterschiede weltweit und können sehr wohl auch zugeordnet werden.

Kurzform: Männer und Frauen SIND verschieden. Zum Glück, find ich mittlerweile. :cool:
 
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Eine Zuschreibung auf das biologische Geschlecht wird dem Menschen meines Erachtens nicht gerecht.

Ich versteh was du meinst. Selbstverständlich sind die Menschen unterschiedlich durch ihre soziokulturelle Herkunft etc. Die Unterscheidung auf biologischer Ebene ist aber vorhanden. Nicht nur im äußerlichen. Auch die Gehirnstruktur ist davon betroffen. Es ist auch so, dass es mittlerweile Gender-Medizin gibt, weil eben Frauen und Männer auf Medikamente und Therapien unterschiedlich reagieren. Es ist allerdings noch ein sehr neues Feld und wird leider nur sehr zaghaft bebaut.

Ich denke auch so wie es fritzie in ihrem Beitrag geschrieben hat, dass die unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen nicht nur allein auf die Erziehung, Erfahrungen und soziokulturellen Faktoren beschränkt werden können. Sondern das es im Bauplan unserer Gene sehr wohl unterschiedliche Gewichtungen gibt, sei es allein wegen 2 aus-oder eingeschalteten Genen.

Im weiteren Sinne ist es aber, so wie du sagst Salome, besser, man würde die Geschlechtszuschreibungen differenziert sehen. Es geht nämlich auch um gesellschaftliche Rollenbilder, die sich dadurch entwickeln. Denken wir nur an "typische Männer oder Frauen-Berufe". Es ist in diesem Kontext dekonstruktiv sich auf die Geschlechtszuschreibungen einzuschießen. Denn daraus entwickeln sich Diskriminierungen.

Im Prinzip ist es also ein Missbrauch von Information, die dann zu Vorurteilen führen. In diesem Sinne, Salome, kann ich deinem Satz sehr wohl auch beipflichten.
 
eine zuschreibung von allgemeinem sexual- oder partnerschafts-verhalten zum geschlecht ist ebenso (oder ebenso wenig) zutreffend, wie jedes andere pauschalurteil.

was aber nicht unbedingt heißt, dass es - statistisch betrachtet - besonders falsch sein muss.

aber wer ist schon (besonders gern) statistisches durchschnittsmittel?

um dem pauschalurteil zu frönen: ich glaube schon, dass rein hormonell und von unseren urinstinkten her bestimmt männer eher nach jäger- und sammler-manier ihre gene im freien samenflug weitergeben, während frauen - der nachwuchs-aufzucht-programmierung folgend - eher bedarf nach schutz und treue haben.
 
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Kurzform: Männer und Frauen SIND verschieden. Zum Glück, find ich mittlerweile. :cool:

Ist ja in Ordnung, dass du das findest - damit gehst du auch mit dem Mainstreem-Ansatz konform. Ich erachte auch diese Debatte für eine Art Glaubensdiskussion, bei der es verschiedene Meinungen und Erfahrungen gibt, letztendlich wissen wir es aber nicht wie es ist oder nicht ist.

Ich glaube, dass Menschen an und für sich verschiedener sind, als die eine Unterscheidungskategorie Geschlecht es erahnen lassen würde. Dass ich das Geschlecht als ein Unterscheidungsmerkmal jedoch ausschließen und leugnen würde, hab ich nicht geschrieben. Ich glaube eben, dass der Mensch mehr ist als das biologische Geschlecht, aber auch das biologische Geschlecht. Nicht nur, weil ich z.B. sehe, wie unterschiedlich meine Geschlechtsgenossinnen sind und wie verschieden wir ticken, fühlen, leben und denken.
 
Im weiteren Sinne ist es aber, so wie du sagst Salome, besser, man würde die Geschlechtszuschreibungen differenziert sehen. Es geht nämlich auch um gesellschaftliche Rollenbilder, die sich dadurch entwickeln. Denken wir nur an "typische Männer oder Frauen-Berufe". Es ist in diesem Kontext dekonstruktiv sich auf die Geschlechtszuschreibungen einzuschießen. Denn daraus entwickeln sich Diskriminierungen.

Im Prinzip ist es also ein Missbrauch von Information, die dann zu Vorurteilen führen. In diesem Sinne, Salome, kann ich deinem Satz sehr wohl auch beipflichten.

Ach, für mich ist das kein politischer Ansatz mehr. Lang schon nicht mehr. Die politischen Fights lasse ich mittlerweile andere Damen und Herren führen.
Für mich ist es ein Ansatz, der sich in meiner Arbeit mit Menschen und in meinem eigenen Prozess entwickelte. Letztendlich wurde es für mich sogar ein Glaubensansatz, da ich glaube, dass jeder Mensch einzigartig und individuell ist. Natürlich ticke ich mit einer 31 Jährigen Österreicherin, die eine ähnliche Geschichte und ähnliche Erfahrungen hat, wie ich, ähnlich. Aber eben nur ähnlich.

Ich habe es verstanden, dass es vielen Menschen wichtig ist, andere Menschen zu kategorisieren um diese leichter einschätzen zu können. Wenn's bei den Kategorien bleibt, ist es schade, weil das Gegenüber in der Gesamheit möglicherweise nicht gesehen wird. Ist man bereit, die Kategorien zu hinterfragen und zu öffnen, können sie für den Anfang sicher hilfreich sein.

Meine eigene Geschichte, aber auch die Arbeit mit und die Beziehungen zu Männern und Frauen lehrten mich jedoch, sehr, sehr, sehr vorsichtig zu sein mit Aussagen wie "Weil du Frau/Mann bist, wirst du wohl so fühlen/leben/denken"....
 
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Meine eigene Geschichte, aber auch die Arbeit und die Beziehungen zu Männern und Frauen lehrten mich jedoch, sehr, sehr, sehr vorsichtig zu sein mit Aussagen wie "Weil du Frau/Mann bist, wirst du wohl so fühlen/leben/denken"....

Gerade das ist etwas, was man schon von Kindesbeinen an eigentlich lernen sollte. Was aber nicht leicht fällt, angesichts der Klischeeflut in Werbung, Filmen und Aussagen von Bezugspersonen.

Ich denke, eine der wesentlichsten Faktoren für eine gute Zusammenarbeit einer Gesellschaft besteht eben genau darin, dass die Individuelle Betrachtung der Menschen im aktiven sozialen Umkreis der eigenen Person zum höchsten Geleit des Verhaltens wird. Die Nächstenliebe, wie es vielen Religionen proklamiert wird, fasst das, so glaub ich, sehr gut zusammen. Denn was macht Liebe aus? Ich meine, die umfassende Betrachtung eines Menschen in all seinen Facetten und die Erkenntnis, dass ich ebenso behandelt werden möchte, so wie ich mich erkannt habe ("... wie dich selbst"). Ich denke, dann würden solch idiotischen Problemen wie Integration oder Diskriminierung die Grundlage entzogen werden.

Die individuelle Betrachtung ist wichtig im Umfeld der eigenen Person. In größeren Maßstäben ist dies vielleicht nur teilweise durchführbar, z.B. bei Gruppen, besonders behandelt werden (z.B. durch das Minderheitengesetz). Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Skalierung überall funktioniert. DAS ist dann Politik und betrifft ganze Gesellschaften. Der Verantwortung aber dafür beginnt bei jedem selbst.
 
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