Polygamie und Eifersucht

definiere "durchgesetzt". im sinn von praktisch auch mehrheitlich gelebt? halte ich für höchst zweifelhaft. als moralischer schein-anspruch, da geb ich dir recht.

Die moralische Betrachtung der Monogamie ist individuell unterschiedlich und spielt dabei keine Rolle. Ich meine was ich sagte. Die Monogamie als Form des zwischenmenschlichen Zusammenlebens dominiert in nahezu allen Kulturen der Welt, und zwar ohne echte Konkurrenz. (Ich klammere mal den Islam aus, in manchen islamischen Kulturen gibt es noch die Vielweiberei, das stimmt.)
 
Naja, der Einfluss der Kirche ist aber in unserer Gesellschaft mittlerweile sehr zurückgegangen. Trotzdem sehen die meisten Menschen irgend eine Form der Monogamie als Idealtypus einer Beziehung. Selbst wenn sie diese tatsächlich nicht so leben. Warum ist das so?
Weil sie Angst haben. Angst vor dem was die Nachbarn sagen würden, vor gesellschaftlicher und sozialer Ächtung. Angst vor dem möglichen Verlust des Partners. Angst von Gott gestraft zu werden. Da wird lieber die konservative, kleinbürgerliche Fassade aufrechterhalten, gelogen und betrogen. Frag mich was ist schlimmer? Also ich möchte mir morgens noch guten Gewissens in den Spiegel schauen können. Natürlich gibt es auch Menschen, die überhaupt kein "Problem" haben einer PartnerIn treu zu bleiben auch sexuell. Entscheiden muss es jeder Mensch selbst. Ob die Henne oder das Ei früher da war oder ob der Hund den Hasen erwischt hätte, wenn er nicht gerade gekackt hätte, bringt nicht allzuviel.
 
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Naja, der Einfluss der Kirche ist aber in unserer Gesellschaft mittlerweile sehr zurückgegangen. Trotzdem sehen die meisten Menschen irgend eine Form der Monogamie als Idealtypus einer Beziehung. Selbst wenn sie diese tatsächlich nicht so leben. Warum ist das so?
Ich denke, die vermittelten Muster sitzen tief und abseits der Freak-Zone orientiert man sich mehrheitlich doch noch eher an klassischen Szenarien. Hinzu kommt durch Migration eingebrachtes Gedankengut, das einige Generationen hinter unserer Entwicklung zurückliegt und wo Religion noch einen höheren Stellenwert hat dies bremst die Entwicklung im Ganzen womöglich doch eher aus (ich will jetzt hier aber keine diesbezügliche Diskussion anregen - ich ersuche lediglich, es als möglichen Faktor idZ in Betrachtung zu ziehen).

LG Bär
 
Genau. Ja. Aber warum? :D
Ich denke , wenn ueber mehrere Hunderte von Jahren die Monogamie als praktisch die einzige zugelassene Beziehungsform war , so ist dieses Bewusstsein ganz tief hinein gesunken in den Menschen., und andere Denkmuster gab es einfach nicht oder wurden sanktioniert .
Damit ist diese monogame Beziehungsform auch immer noch überwiegend und vorherrschend in unserer Kultur, sodass sie selbst die revolutionären 60 Jahre überlebt hat.

Umgekehrt glaube ich eben ( nicht nur auf Beziehungsformen bezogen) , dass eben auch alles , was mit " Integration " " Anpassung " und " Eingliederung " für Menschen mit Migrationshintergrund , die auch alle ihre Gesellschaftlichen Muster tief in sich abgespeichert haben , nicht so einfach ist .
 
Ich denke, die vermittelten Muster sitzen tief und abseits der Freak-Zone orientiert man sich mehrheitlich doch noch eher an klassischen Szenarien. Hinzu kommt durch Migration eingebrachtes Gedankengut, das einige Generationen hinter unserer Entwicklung zurückliegt und wo Religion noch einen höheren Stellenwert hat dies bremst die Entwicklung im Ganzen womöglich doch eher aus (ich will jetzt hier aber keine diesbezügliche Diskussion anregen - ich ersuche lediglich, es als möglichen Faktor idZ in Betrachtung zu ziehen).

LG Bär
Sorry grad gelesen, offenbar ähnliche Gedanken.;)
 
und wer legte dieses Ei? Unbefleckte Empfängnis? Und woher kam dann der Hahn? (gehen wir davon aus, dass das Kücken im Ei weiblich ist).

Aber zum Jugendamt (weils gefallen ist) möchte ich noch sagen. Solange keine groben Vernachlässigkeiten und oder Gewalt herrscht, kann das ihnen ziemlich piepegal sein. Und wird es auch sein, die haben andere Sorgen, als wenn das Kind in der Schule erzählt, "mein Papa hat neben Mama noch eine Freundin; die schlaft auch manchmal bei uns." :D
 
Naja, der Einfluss der Kirche ist aber in unserer Gesellschaft mittlerweile sehr zurückgegangen. Trotzdem sehen die meisten Menschen irgend eine Form der Monogamie als Idealtypus einer Beziehung. Selbst wenn sie diese tatsächlich nicht so leben. Warum ist das so?

Siehe meinen Post zur sexuellen Eifersucht.

Da wir also selber Partner mit überlegenem und zu uns passendem Erbgut anderen gegenüber bevorzugen, entsteht die Eifersucht aus der Angst heraus, der Partner könne jemanden finden, den er als höherwertig einstuft.

Ich denke, die unterbewusste Angst vor dem Nicht-zustande-Kommen der Vereinigung der "guten" Gene ist letztlich der Ursprung für die Entstehung der Monogamie. Alles, was darauf aufbaut, sind gesellschaftliche Geflechte, die alle ihren Ursprung in diesem einfachen biologischen Fakt haben.
 
Weil sie Angst haben. Angst vor dem was die Nachbarn sagen würden, vor gesellschaftlicher und sozialer Echtung. Angst vor dem möglichen Verlust des Partners. Angst von Gott gestraft zu werden. Da wird lieber die konservative, kleinbürgerliche Fassade aufrechterhalten, gelogen und betrogen. Frag mich was ist schlimmer? Also ich möchte mir morgens noch guten Gewissens in den Spiegel schauen können.
Ich auch :daumen:
Ich vertrete den Standpunkt, dass ich sexuelle Exklusivität nicht als Muss in einer Beziehung sehe, auch real. Außerhalb von Swingerkreisen ernte ich dafür aber fast nur Unverständnis.

Du begründest die Idealisierung der Monogamie mit Angst. Vielleicht hast Du Recht. Nehmen wir an, ein fesches Pärchen verkündet im Kreis der Nachbarn, dass es Seitensprüngen nicht abgeneigt ist, auch nicht mit Verheirateten. Insgeheim fürchten dann wohl viele der Anwesenden, dass ihnen ihr/e Partnerin ausgespannt werden könnte, und sie reagieren vorsorglich mit Ächtung. Monogamie somit als scheinbare Form der Sicherheit.
 
Aber zum Jugendamt (weils gefallen ist) möchte ich noch sagen. Solange keine groben Vernachlässigkeiten und oder Gewalt herrscht, kann das ihnen ziemlich piepegal sein. Und wird es auch sein, die haben andere Sorgen, als wenn das Kind in der Schule erzählt, "mein Papa hat neben Mama noch eine Freundin; die schlaft auch manchmal bei uns." :D
Ich habe ja auch geschrieben, wenn das Kind auf die schiefe Bahn gerät. Ist das nicht der Fall, wird's das Jugendamt natürlich nicht interessieren, wie die Eltern leben.

Ich denke , wenn ueber mehrere Hunderte von Jahren die Monogamie als praktisch die einzige zugelassene Beziehungsform war , so ist dieses Bewusstsein ganz tief hinein gesunken in den Menschen., und andere Denkmuster gab es einfach nicht oder wurden sanktioniert .
Damit ist diese monogame Beziehungsform auch immer noch überwiegend und vorherrschend in unserer Kultur, sodass sie selbst die revolutionären 60 Jahre überlebt hat.
Vielleicht. Man darf auch die Frage stellen, warum viele Religionen die Ehe so hoch gestellt und den Ehebruch so stark sanktioniert haben. Vielleocht weil vorher ein anderes Beziehungsgeflecht vorgeherrscht hat und man das ändern wollte?

i glaub, das ist eben der unterschied zwischen theorie und praxis. so wie ...
Warum ist Monogamie aber das Märchenprinzenpaar und Polygamie Charles&Camilla? Und nicht umgekehrt?

(wobei ich find, der Charles wird im Alter richtig fesch - aber das nur nebenbei :mrgreen:)
 
Du fragst, was Liebe, der Begriff den @Mitglied #391280 in ihrem Post verwendet hatte, mit dem Begriff Heiraten zu tun hat, den du aus mir unerfindlichen Gründen als Antwort auf ihren Post ins Feld geführt hast? Nun, das kannst eigentlich nur du selber wissen, da kann ich dir nicht helfen. ;)

Marlene hat in ihrem Post den Begriff 'Polygamie' - die Vielehe - in den Diskurs eingeführt. Siehst du jetzt den Zusammenhang?
Aber belassen wir es dabei.
 
Marlene hat in ihrem Post den Begriff 'Polygamie' - die Vielehe - in den Diskurs eingeführt. Siehst du jetzt den Zusammenhang?
Aber belassen wir es dabei.

Mir ging es dabei aber nicht um die "Ehe", sondern um die vermutete Unmöglichkeit, Liebe teilen zu können mit dem Hintergedanken, dadurch frei von Eifersucht sein zu können. ( Thema hier ).

Siehe auch:


>>>>>Die Polygamie (gr. πολύς polys „viel“ und γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet in Bezug auf den Menschen eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen.<<<<<


Polygamie – Wikipedia
 
Mir ging es dabei aber nicht um die "Ehe", sondern um die vermutete Unmöglichkeit, Liebe teilen zu können mit dem Hintergedanken, dadurch frei von Eifersucht sein zu können. ( Thema hier ).

Siehe auch:


>>>>>Die Polygamie (gr. πολύς polys „viel“ und γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet in Bezug auf den Menschen eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen.<<<<<


Polygamie – Wikipedia

warum verwendest du dann nicht den begriff der polyamorie? wenn die liebe das ist, was du vordringlich diskutieren möchtest?
begriffsschärfe vereinfacht die diskussion ;)
 
Mir ging es dabei aber nicht um die "Ehe", sondern um die vermutete Unmöglichkeit, Liebe teilen zu können mit dem Hintergedanken, dadurch frei von Eifersucht sein zu können. ( Thema hier ).

Siehe auch:


>>>>>Die Polygamie (gr. πολύς polys „viel“ und γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet in Bezug auf den Menschen eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen.<<<<<


Polygamie – Wikipedia

Absolut, auch wenn der Begriff "Polygamie" in deinem Post vorkam, ging es im Kern um deine These, dass die meisten Menschen sich nicht in mehrere Menschen gleichzeitig verlieben, der ich im übrigen zustimme.
 
warum verwendest du dann nicht den begriff der polyamorie? wenn die liebe das ist, was du vordringlich diskutieren möchtest?
begriffsschärfe vereinfacht die diskussion ;)

Au wei, manchmal ist es echt schwierig hier. Hab ich doch:

Die wenigsten Menschen können zwei oder mehrere Partner gleichzeitig lieben. Deshalb wird eine Polygamie als gesellschaftliche Norm ( ähnlich der heutigen Monogamie ) auf polyamoröser Basis nicht funktionieren. Aber wohl auch ein nicht tot zu kriegendes Hirngespinst einiger Sozialutopisten und Weltverbesserer bleiben.

Polyamorie kann keine gesellschaftliche Norm werden. Deshalb "Polygamie" ( vgl. TE )
 
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