Polygamie und Eifersucht

Aber weil Du Kinder in die Diskussion eingebracht hast - sollten Kinder auf die schiefe Bahn geraten, können Erziehungsberechtigte durchaus Probleme mit dem Jugendamt bekommen, wenn herauskommt dass sie polygam leben; von wegen "fehlende geordnete Verhältnisse".

Ich glaube auch, dass hier in Wahrheit die Schwierigkeiten liegen werden.
Natürlich muss man achtsam mit der Thematik umgehen und grad das Alter der Kinder spielt mMn die größte Rolle, bezogen darauf inwieweit man etwas erklären oder verbergen sollte.

Aber es fällt mir auch schwer mich da reinzudenken.
 
Eine sich weiterentwickelnde Gesellschaft sollte den Rahmen aber verbreitern und nicht verschieben. Die Entwicklung des Familienbilds in den letzten Jahrzehnten ist ein positives Beispiel. Wir haben nach wie vor Eltern, die glücklich Silberhochzeit feiern, und wir haben Patchwork-Familien, wo drei Kinder drei verschiedene Eltern-Paarungen haben. Und beides ist allgemein akzeptiert. Ein weniger gelungenes Beispiel ist die Sache mit Müttern und Berufsleben. Wurden vor 50 Jahren noch jene schief angeschaut, die entgeltlich gearbeitet haben, sind es heute wiederum vielfach jene, die bewusst einige Jahre zu Hause bleiben. Da fehlt mir die Liberalität.


Im Prinzip genau meine Meinung.

Aber weil Du Kinder in die Diskussion eingebracht hast - sollten Kinder auf die schiefe Bahn geraten, können Erziehungsberechtigte durchaus Probleme mit dem Jugendamt bekommen, wenn herauskommt dass sie polygam leben; von wegen "fehlende geordnete Verhältnisse".
Auch wenn nicht alle Kinder haben oder wollen , so sollten diejenigen die diese haben , zumindest 15 Lebensjahre auch diese miteinbeziehen und auch für diese die optimalen Bedingungen schaffen .......
 
Ich glaube auch, dass hier in Wahrheit die Schwierigkeiten liegen werden.
Natürlich muss man achtsam mit der Thematik umgehen und grad das Alter der Kinder spielt mMn die größte Rolle, bezogen darauf inwieweit man etwas erklären oder verbergen sollte.

Aber es fällt mir auch schwer mich da reinzudenken.

klar hat JEDE beziehungsstruktur ihre schwierigkeiten und herausforderungen - auch in bezug auf kinder: patchwork, alleinerzieher, offene beziehungen, polyamorie, homosexuelle beziehungen etc.! aber ich hab selber erlebt, dass da die "stinknormale" monogame beziehung keine ausnahme macht.
 
Nur ein kurzer Einwurf, weil ich heute nicht mehr intensiv nachdenken will: hängt euch bitte nicht an Begrifflichkeiten wie polygam, polyamor oder offene Beziehung aus - mir schwebte bei der TE kein konkretes Beziehungsmodell vor. Hat Marlene32 richtig erkannt, mir fiel nur für den Threadtitel kein geeigneterer Begriff ein, der alle "offenen" Möglichkeiten umfaßt.

Wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der nicht Monogamie als Maß aller Beziehungen gilt, wäre vielleicht mal ein interessantes gedankliches Spiel - würde mir insofern schwer fallen, weil ich in meiner Zeit als Lesbe ohnehin weniger in festgelegten Rollen- und Beziehungsvorbildern gelebt habe, so gesehen ist meine jetzige Ehe in gewisser Weise ein "konservativer Rückschritt", den ich nach wie vor als nicht "normal" empfinde.

Auf eure letzten Beiträge gehe ich morgen wieder ein. :)
 
Die wenigsten Menschen können zwei oder mehrere Partner gleichzeitig lieben. Deshalb wird eine Polygamie als gesellschaftliche Norm ( ähnlich der heutigen Monogamie ) auf polyamoröser Basis nicht funktionieren. Aber wohl auch ein nicht tot zu kriegendes Hirngespinst einiger Sozialutopisten und Weltverbesserer bleiben.

schatz, wer redet denn gleich vom heiraten?! :mrgreen:
 
Wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der nicht Monogamie als Maß aller Beziehungen gilt, wäre vielleicht mal ein interessantes gedankliches Spiel
Das Spiel ist MMN nicht ganz einfach zu spielen ;). Auch der Begriff "Monogamie" wird sehr unterschiedlich interpretiert. Die einen verstehen darunter ausschließlich sexuelle Exklusivität. Bei anderen geht das viel weiter, z.B. dass man diverse Freizeitaktivitäten immer gemeinsam machen "muss" (oder eben gar nicht). Die einen sehen serielle Monogamie als "Norm", andere wiederum das Zusammenleben von der Hochzeit bis zum Tod.
Genauso würde man auch Polygamie wohl unterschiedlich definieren, wäre sie das "Maß" aller Beziehungen. Die einen würden eine Haupt- und mehrere Nebenbeziehungen führen, die anderen wiederum mehrere gleichberechtigte Beziehungen.
 
Wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der nicht Monogamie als Maß aller Beziehungen gilt, wäre vielleicht mal ein interessantes gedankliches Spiel

die monogamie war m.e. in unserer gesellschaft de facto NIE das maß aller beziehungen. sie war ein hebel zur macht über die menschen in der beicht- und bußsystematik unserer kirche. weil die verstöße gegen treue und keuschheit ja vorhersehbar waren. und (mit)wissen wurde macht ...
 
die monogamie war m.e. in unserer gesellschaft de facto NIE das maß aller beziehungen. sie war ein hebel zur macht über die menschen in der beicht- und bußsystematik unserer kirche. weil die verstöße gegen treue und keuschheit ja vorhersehbar waren. und (mit)wissen wurde macht ...
Du meinst also, die "unehrliche Polygamie" war und ist das Maß der Beziehungen? :mrgreen:
 
die monogamie war m.e. in unserer gesellschaft de facto NIE das maß aller beziehungen. sie war ein hebel zur macht über die menschen in der beicht- und bußsystematik unserer kirche. weil die verstöße gegen treue und keuschheit ja vorhersehbar waren. und (mit)wissen wurde macht ...

;) Und vor Allem lukrative Einnahmequelle.
 
Du meinst also, die "unehrliche Polygamie" war und ist das Maß der Beziehungen? :D

die mischung war m.e. immer da - vom echten keuschen einsiedler und zölibatären asketen über die treue zweierbeziehung bis zum herumvögler, bi, homosexuellen etc.! was sich ändert ist nur die dicke der drübergepinselten doppelmoral-dispersion.
 
Immer wieder lese / höre ich im Zusammenhang mit offenen Beziehungsformen, man dürfe nicht eifersüchtig sein. Widerspricht meiner Meinung nach der menschlichen Natur, interessanter ist für mich eher, wie mit Eifersucht umgegangen wird.

Nun stelle ich mir und euch die Frage: Angenommen, wir lebten in einer Gesellschaft, in der nicht Monogamie die Regel wäre, sondern grundsätzlich offene / polyamore / polygame Lebensweisen. Käme Eifersucht darin vor, was denkt ihr?
Also ich möchte nicht monogam leben. Zwar schon in einer fixen Beziehung aus Liebe und mit einem gemeinsamen Lebensweg, aber es gibt noch so viele geile und interessante Menschen da draußen.
Eifersüchtig wäre ich trotzdem, aber genau das Gefühl ist so mega schön dabei. Die Partnerin zu sehen wie sie dabei abgeht. :) Nur darf es keine einseitige Sache sein - also auch sie soll dabei abgehen wenn ich mit einer anderen Sex vor ihr habe. Und klar darf sie auch eifersüchtig sein. ;) Gehört einfach dazu wenn man sich wirklich liebt.
Man kann sich doch gegenseitig was gönnen und auch gemeinsam vieles erleben.
Die Eifersucht gibt den extra Kick. :)
So sehe ich das.
Schade nur, dass die Mehrheit doch sehr besitzergreifend ist. Es ist nicht leicht so eine Partnerin zu finden. :)
 
die monogamie war m.e. in unserer gesellschaft de facto NIE das maß aller beziehungen. sie war ein hebel zur macht über die menschen in der beicht- und bußsystematik unserer kirche. weil die verstöße gegen treue und keuschheit ja vorhersehbar waren. und (mit)wissen wurde macht ...

Das stimmt so nicht. Imho hat sich Monogamie in nahezu allen Kulturen unserer Welt langfristig durchgesetzt, daher können spezifische Kulturgründe nicht der Auslöser gewesen sein. Sie mag für die Kirche von Nutzen gewesen sein, aber den kausalen Zusammenhang, so wie du ihn angedeutet hast, sehe ich nicht.

Vielmehr ist wahrscheinlich, dass sich Monogamie deswegen kulturübergeifend durchgesetzt hat, weil sie generell für menschliche Gesellschaften von Vorteil war. Welche Vorteile dies im einzelnen waren und immer noch sind, bliebe zu erörtern.
 
die mischung war m.e. immer da - vom echten keuschen einsiedler und zölibatären asketen über die treue zweierbeziehung bis zum herumvögler, bi, homosexuellen etc.! was sich ändert ist nur die dicke der drübergepinselten doppelmoral-dispersion.
Naja, der Einfluss der Kirche ist aber in unserer Gesellschaft mittlerweile sehr zurückgegangen. Trotzdem sehen die meisten Menschen irgend eine Form der Monogamie als Idealtypus einer Beziehung. Selbst wenn sie diese tatsächlich nicht so leben. Warum ist das so?
 
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