Polygamie und Eifersucht

Polyamorie kann keine gesellschaftliche Norm werden. Deshalb "Polygamie" ( vgl. TE )

weshalb kann polyamorie keine gesellschaftliche norm werden?
geschlechterrollen sind auch gesellschaftliche normen ohne dass sie bis auf strich und komma in irgendeine institutionelle form gegossen sind.

aber dann halt zum thema liebe: klar kann ich mehrere menschen gleichzeitig lieben.
auch in partnerInnenschaftlicher hinsicht.
es ist ein reines soziales konstrukt, dass liebe genau in diesem bereich 'angeblich' nur einer person gleichzeitig gelten kann.
in keinem anderen liebeskonstrukt – sei es bez. kindern, freundInnen, eltern, etc. – existiert eine solche normative einschränkung.
alles eine frage der gewohnheit.

vielleicht argumentieren sie ja in china auch damit, dass eltern nur ein kind gleichzeitig lieben können und daher die ein-kind-politik eingeführt wurde...
wer weiß?!
 
weshalb kann polyamorie keine gesellschaftliche norm werden?
geschlechterrollen sind auch gesellschaftliche normen ohne dass sie bis auf strich und komma in irgendeine institutionelle form gegossen sind.

aber dann halt zum thema liebe: klar kann ich mehrere menschen gleichzeitig lieben.
auch in partnerInnenschaftlicher hinsicht.
es ist ein reines soziales konstrukt, dass liebe genau in diesem bereich 'angeblich' nur einer person gleichzeitig gelten kann.
in keinem anderen liebeskonstrukt – sei es bez. kindern, freundInnen, eltern, etc. – existiert eine solche normative einschränkung.
alles eine frage der gewohnheit.

vielleicht argumentieren sie ja in china auch damit, dass eltern nur ein kind gleichzeitig lieben können und daher die ein-kind-politik eingeführt wurde...
wer weiß?!

Es geht gerade ausschliesslich um die partnerschaftliche Liebe, das vorab zu der Anmerkung "auch"...

Meiner These nach ist es keineswegs so, dass hier ein soziales Konstrukt hemmend wirken würde, sondern evolutionsbiologische Ursachen dafür ausschlaggebend, wie ich bereits ausführlich dargelegt habe.

Bei meinen Ausführungen zum Thema sexueller Eifersucht habe ich auch klar differenziert zwischen sexueller und anderen Formen der Eifersucht.

Selbstverständlich ist es möglich, seine Familie und andere Menschen im platonischen Sinne zu lieben, diese Liebe hat aber nichts mit der Liebe zu tun, von der Marlene gesprochen hat.
 
ich hab mir das jetzt alles durchgelesen...a schwere abendlektüre.....ist vieles super geschrieben theoretisch...aber grau ist alle theorie.....weil du hast immer noch den faktor mensch...der größte unsicherheitsfaktor den es gibt.......warum sollte etwas das jetzt nicht funktioniert plötzlich funktionieren wenn noch mehr menschen involviert sind....

oder haben wir dann den perfekten menschen der mit allem umgehen kann??
 
weshalb kann polyamorie keine gesellschaftliche norm werden?

Weil Polyamorie im Kern ein Gefühl von geteilter partnerschaftlicher Liebe beschreibt, was aber im Gegensatz zur Polygamie niemandem als soziale Norm im Sinne einer moralisch oder gesetzlich begründeten Regel oder Handlungsanweisung auferlegt werden kann. Eine Polygamie kann polyamorös sein, muss sie aber nicht.


aber dann halt zum thema liebe: klar kann ich mehrere menschen gleichzeitig lieben.
auch in partnerInnenschaftlicher hinsicht.

Gratuliere. Es gibt nur wenige Menschen, die das von sich sagen können. Ich kann es nicht.

es ist ein reines soziales konstrukt, dass liebe genau in diesem bereich 'angeblich' nur einer person gleichzeitig gelten kann.

Das lässt sich so allgemein nicht behaupten. Ich denke, wer seine Liebe nicht teilen kann oder will, ist kein "Opfer" irgendeiner sozialen Konstruktion als "normative Einschränkung", sondern empfindet einfach so.

in keinem anderen liebeskonstrukt – sei es bez. kindern, freundInnen, eltern, etc. – existiert eine solche normative einschränkung.

Liebe zu Kindern/ Eltern / Freunden ist ganz was anderes als eine auch sexuell begründete Liebe.
 
ich hab mir das jetzt alles durchgelesen...a schwere abendlektüre.....ist vieles super geschrieben theoretisch...aber grau ist alle theorie.....weil du hast immer noch den faktor mensch...der größte unsicherheitsfaktor den es gibt.......warum sollte etwas das jetzt nicht funktioniert plötzlich funktionieren wenn noch mehr menschen involviert sind....

oder haben wir dann den perfekten menschen der mit allem umgehen kann??
Tatsächlich frage ich mich , ob es den eifersuchtsfreien Menschen tatsächlich gibt , und wer dies überhaupt von sich behaupten kann.
Denn ich habe gerade von Menschen, die solches von sich behauptet haben, die heftigsten Eifersuchtsreaktionen bemerkt , mit und ohne Polyamorie.
Und von Menschen, die solche polyamoren Beziehungsmuster gelebt haben , ist schon auch die Erkenntnis gekommen, dass sie eine sehr lange Zeit ihres Lebens heftigst oder auch fast ausschließlich mit dem Thema Eifersucht beschäftigt waren , und anderes oder andere Lebensthemen aussen vor lassen mussten.
 
Zuletzt bearbeitet:
aber dann halt zum thema liebe: klar kann ich mehrere menschen gleichzeitig lieben.
Hattest Du schon so eine Konstellation?

Weil Polyamorie im Kern ein Gefühl von geteilter partnerschaftlicher Liebe beschreibt, was aber im Gegensatz zur Polygamie niemandem als soziale Norm im Sinne einer moralisch oder gesetzlich begründeten Regel oder Handlungsanweisung auferlegt werden kann.
Eine soziale Norm ist aber eben nicht zwingend Handlungsanweisung. @Mitglied #125812 (Bär) hat einmal völlig richtig geschrieben, dass "normal" etwas ist, das zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort von einer Mehrheit praktiziert wird (ich hoffe, ich habe das richtig wiedergegeben ;)). Nicht mehr und nicht weniger.

Nur weil Monogamie die "Norm" ist, hindert Dich nichts und niemand daran, Deine offene Beziehung zu leben. Wäre Polyamory die Norm, könnten Menschen sich trotzdem für Monogamie entscheiden - sofern die Gesellschaft ausreichend liberal ist.
 
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mir immer so gar nicht vorstellen kann, wenn jemand von sich behauptet, null eifersüchtig zu sein! Finds immer interessant, aber auch suspekt!
 
Die wenigsten Menschen können zwei oder mehrere Partner gleichzeitig lieben. Deshalb wird eine Polygamie als gesellschaftliche Norm ( ähnlich der heutigen Monogamie ) auf polyamoröser Basis nicht funktionieren. Aber wohl auch ein nicht tot zu kriegendes Hirngespinst einiger Sozialutopisten und Weltverbesserer bleiben.


Da ich "gruppenkonditioniert" aufgewachsen und erzogen wurde und mit der Dynamik von Beziehungsgeflechten relativ vertraut bin, stimme ich dir in dem Punkt zu. Polyamore Beziehungen kenne ich zwar, mögen mitunter auch für gewisse Zeiträume funktionieren, aber für besonders tragfähig halte ich sie nicht. Genauer betrachtet wären sie lediglich als Potenzierung der "üblichen" monogamen Beziehung mit den gleichen Anfälligkeiten und noch einigen zusätzlichen Schwierigkeiten zu sehen.
 
polygamie/polyamorie: bei der polygamie ist ja nicht nur die viel-ehe an sich gemeint, sondern das bestehen ehe-ähnlicher konstrukte - im herkömmlichen sprachgebrauch vor allem auch die bloße sexualgemeinschaft mit mehreren menschen gleichzeitig. weil untreue trifft es da nicht, denn untreue setzt ja eigentlich eine monogamie voraus, in der die "treue gebrochen wird". was ja in einer grundsätzlich polygamen konstruktion so gar nicht der fall ist. gut, man könnte auch offene beziehung oder swingen für die sexuell dominierte beziehungsform verwenden - wobei swingen für mich eine einschränkung auf eine bestimmte auslebensform ist (swingerclubs etc.). wie unscharf das alles ist sieht man z.b. auch bei der swinger-beschreibung: Swinger leben somit nicht in einer monogamen Partnerschaft. oder eben bei der definition der monogamie: Monogamie (von altgr. μόνος mónos „allein, einzig“ und γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem Paarungsverhalten nicht zwingend auch eine Fortpflanzung verbunden. Im Gegensatz zur Monogamie stehen Verhaltensmuster der Polygamie (beim Menschen auch Vielehe) wie z. B. der Vielweiberei, -männerei oder Gruppenehe.

und wenn da weiter vorne steht, dass man sich polygamie zwar vorstellen könne, aber polyamorie nicht - und mit polygamie wirklich die ehe oder das ehe-ähnliche konstrukt meint, dann würde das ja ehe(ähnliches) ohne liebe bedeuten. hui, DAS als zukunftsbild wiederum kann ICH mir nicht vorstellen. auch wenn das heute vielfach so gelebt wird.

norm: meiner vorstellung nach sollte nicht die EINE norm die ANDERE ablösen, sondern einfach die breite der möglichkeiten zunehmen - und zwar nicht nur auf dem papier sondern auch in unseren köpfen und herzen. denn dort - siehe viele diskussionen hier - haben wir sehr wohl noch viele sub-normen fest verschraubt und verdrahtet, die zwang ausüben und verunmöglichen wollen, angst machen sollen etc. - und diesbezüglich sind von A nach B noch lichtjahre zurückzulegen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wenn weiter oben der zweifel steht, ob personen mehrere menschen lieben können: viele schaffen es nicht einmal mit einem, ja viele nicht einmal mit sich selbst.
 
btw. wenn man meint: "wer nicht eifersüchtig ist, der liebt nicht" - vollkommener nonsense! die liebe geht sogar noch weiter und ermöglicht den partnern MEHR freiheit statt weniger. weil es - sorgen und familientroubles etc. mal ausgenommen - nie von dritten abhängt, wie es zwei menschen in einer beziehung geht. es hat grundlegend NUR mit diesen beiden menschen, ihrer interaktion, zuwendung, ... zu tun.

wenn meine süße unterwegs ist: liebt sie mich deswegen nicht? wenn sie mit einer freundin oder einem freund im kaffeehaus sitzt und tratscht? oder, oder, oder ... und wenn sie jetzt mit jemandem anderen vögelt: liebt sie mich deswegen nicht? oder ist deswegen der sex mit mir schlecht, nix wert, etc.? weil?
 
:kopfklatsch: :hahaha:



keiner redet von einer polygamie als gesellschaftliche norm - und von einer polygamie auf polyamoröser basis schon gar nicht. aber auch das hatten wir schon. äpfel, birne, zwetschken - alles obst.


Ich werd heut mal Extremzitieren :D

Wenn ich mir eine "Polygesellschaft" vorstelle, verstehe ich darunter eine Gesellschaft, in der monogame Beziehungen als Ausprägung innerhalb einer Bandbreite unterschiedlicher Beziehungsformen ebenso vorkämen wie Vielehen, Promiskuität und sämtliche Möglichkeiten dazwischen. Was anders wäre wäre lediglich der Anspruch an die moralische Überlegenheit des monogamen Beziehungsideals hin zur Akzeptanz anderer Lebensweisen.

Eifersucht käme trotzdem vor, sehe ich ähnlich wie @Mitglied #398083. Sie würde sich vielleicht nicht mehr so stark aufs Sexuelle beziehen, aber Exklusivitätsansprüche würden sicher trotzdem gestellt.
 
Eifersucht käme trotzdem vor, sehe ich ähnlich wie @Mitglied #398083. Sie würde sich vielleicht nicht mehr so stark aufs Sexuelle beziehen, aber Exklusivitätsansprüche würden sicher trotzdem gestellt.

sehe ich auch so - hat aber nix mit der beziehungsform, sondern mit unserem besitzdenken, verlustängsten etc. zu tun. fällt mir der witz mit dem cowboy ein, der einen anderen abknallt weil er auf seinem brett mit astloch gelegen ist.
 
ich hab mir das jetzt alles durchgelesen...a schwere abendlektüre.....ist vieles super geschrieben theoretisch...aber grau ist alle theorie.....weil du hast immer noch den faktor mensch...der größte unsicherheitsfaktor den es gibt.......warum sollte etwas das jetzt nicht funktioniert plötzlich funktionieren wenn noch mehr menschen involviert sind....

oder haben wir dann den perfekten menschen der mit allem umgehen kann??
:)

Nein und der perfekte Mensch wäre langweilig.
Vor allen erzeuge ich mit dem Anspruch "Perfektion" einfach viel mehr Tabus. Wir sollten verstärkt zu unserer Unsicherheit stehen, uns öffnen, der Partner ist ja kein Gegner, sondern der Mensch mit dem man sein Leben teilen will und das besteht aus so vielen Punkten, viel mehr als nur Sexualität beinhalten.
Die Angst einander, auch in diesen scheinbar exklusiven Bereichen, ehrlich zu begegnen, führt ja oft erst zu vielen Minipunkten, die in Heimlichkeiten enden und dann eben wirklich zum Problem werden. Die Art wie wir eine Beziehung führen, können wir selbst bestimmen und die Liebe zum Partner, der Wunsch, dass er glücklich ist, wird im Idealfall größer sein, als einer von vielen Punkten.
Aber ich denke, dass das ein natürlicher Entwicklungsprozess ist.
 
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