Polygamie und Eifersucht

my 2 cents dazu: kann schon sein, dass uns für vieles heute die technik zur umsetzung noch fehlt. die betonung liegt auf "noch". aber gerade in situationen, wo uns die herkömmlichen wege und methoden ausgehen, um bestehende probleme in den griff zu bekommen finde ich es sogar gefährlich uns im denken selbstbeschränkungen aufzuerlegen.

und gerade im seelischen bereich, in der persönlichkeitsentwicklung, erziehung etc. legt uns niemand langfristig "machbarkeitsschranken" auf. nur wir selber bzw. unsere konventionen. aber klar, dass vieles gerade da nicht von heute auf morgen geht.

Klingt schon vernünftiger.

Geht also auch ohne dumme Sprüche. :)
 
Wenn ich jetzt von meiner Ausgangsfrage ausgehe, nämlich daß ....
Dann hast Du Erstens immer noch das Problem des Verteilens von Zeit- und Zuwendungs-Ressourcen
Und andererseits, wenn das Prickeln und die sexuelle Übereinstimmung bei einem anderen Partner dann größer ist, kann auch die Sexualität noch immer ein Trennungsfaktor sein.
Kommt halt immer darauf an, welche Priorität die einzelnen Dimensionen/Ebenen einer Beziehung für ein Individuum haben ... es gibt leider keine einfachen und generellen Antworten ...
Bei einem asexuellen wird Sex keine besondere Wertigkeit haben - bei einer nymphoman veranlagten Person (den Krankheitsaspekt möchte ich für das Beispiel außen vor lassen) wird er womöglich Dominieren.

bG Bär
 
btw. hab ich in der zeit als es weitestgehend nur limousinen (motorhaube vorne, kofferraum hinten), den vw-käfer, caravans (motorhaube vorne, hinten kofferraumklappe grad herunter) und den vw-bus für den personenverkehr gab als vielleicht 10jähriger das "modell eines idealen autos" gezeichnet, rein vom platzangebot her. war damals utopie - und jahre später kam der renault espace als erster echter mini-van. nein, es war nicht genial oder visionär. es war bloß logisch!
 
Aber träumen soll man immer größer....vll schafft man es dann ab und zu eher, auch wenn man vorab dafür belächelt wird. :)

:up::up: ich hab vor vielen jahren den dieter lange als vortragenden und berater genießen dürfen. der hat gesagt: die phasen echter evolutionssprünge sind lächerlich machen - bekämpfen - kopieren.

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Dann hast Du Erstens immer noch das Problem des Verteilens von Zeit- und Zuwendungs-Ressourcen
Und andererseits, wenn das Prickeln und die sexuelle Übereinstimmung bei einem anderen Partner dann größer ist, kann auch die Sexualität noch immer ein Trennungsfaktor sein.
Kommt halt immer darauf an, welche Priorität die einzelnen Dimensionen/Ebenen einer Beziehung für ein Individuum haben ... es gibt leider keine einfachen und generellen Antworten ...
Bei einem asexuellen wird Sex keine besondere Wertigkeit haben - bei einer nymphoman veranlagten Person (den Krankheitsaspekt möchte ich für das Beispiel außen vor lassen) wird er womöglich Dominieren.

bG Bär


Ich denk im Wesentlichen auch so, wobei ich mir nicht sicher bin ob in einer utopischen "offenen" Gesellschaft dann nicht andere Faktoren für Paar- oder Gruppenbildung mehr in den Vordergrund rücken würden als romantische Liebe und Sex.

Aber ich erlebe es jetzt schon so wie du es schilderst: Zeit, die nicht beliebig teilbar ist.
 
Ich denk im Wesentlichen auch so, wobei ich mir nicht sicher bin ob in einer utopischen "offenen" Gesellschaft dann nicht andere Faktoren für Paar- oder Gruppenbildung mehr in den Vordergrund rücken würden als romantische Liebe und Sex.

ich glaube, dass sich die grundbedürfnisse nicht ändern würden - also wie in einem parallelthread gerade diskutiert die sehnsucht nach der eierlegenden wollmilchsau-beziehung. nur die möglichkeiten, das auszuleben und zu gewährleisten würden wohl sukzessive breiter und breiter werden. und ich seh darin weder etwas schlechtes noch etwas gefährdendes noch etwas utopisch unerreichbares.

klar, die zeit miteinander wäre ggf. quantitativ geringer. aber qualitativ? und es ist ja ein geben und nehmen. in dem kontext würde man selber ja auch nicht leidend-genervt zu hause sitzen und auf die endliche rückkehr des partners warten, sondern selber auch genießen können. was wäre dran schlecht?
 
@Mitglied #164359 , ich hab kürzlich mit meinem Mann darüber diskutiert, vielleicht kommt dir folgendes inzwischen auch bekannt vor: Mit jeder Annäherung, auf die man sich einläßt, "investiert" man Energie in der Form, daß man etwas von sich zeigt, auch den anderen zu verstehen versucht, man baut Sympathien auf, erzählt und hört zu. Das kann schön sein, kostet aber auch Kraft. Vor 20 Jahren war mir diese "Qualität" an Nähe für Sex noch nicht so wichtig, da konnte ich locker um die Häuser ziehen, hier und da nette ONS oder auch flüchtige Affären genießen und lebte ohnehin recht unverbindlich. Mit der Ehe, gemeinsamem Alltag usw. sind die Zeitressourcen knapper, wir wollen ja als Paar nicht nur Pflichten teilen, sondern auch Nähe und Gemeinsamkeiten. Und natürlich ist auch mit dem Älterwerden die Bereitschaft, sich mit "Bettgschichtln" zu begnügen, nicht mehr so groß. Weiß nicht wie es anderen damit geht, aber ich bin diesbezüglich sehr viel anspruchsvoller geworden, das ist mir vor wenigen Jahren bewußt geworden, als ich ein paar Bettgeschichten hatte und die eher schal statt aufregend fand.
 
ich glaube, dass sich die grundbedürfnisse nicht ändern würden - also wie in einem parallelthread gerade diskutiert die sehnsucht nach der eierlegenden wollmilchsau-beziehung. nur die möglichkeiten, das auszuleben und zu gewährleisten würden wohl sukzessive breiter und breiter werden. und ich seh darin weder etwas schlechtes noch etwas gefährdendes noch etwas utopisch unerreichbares.

klar, die zeit miteinander wäre ggf. quantitativ geringer. aber qualitativ? und es ist ja ein geben und nehmen. in dem kontext würde man selber ja auch nicht leidend-genervt zu hause sitzen und auf die endliche rückkehr des partners warten, sondern selber auch genießen können. was wäre dran schlecht?
Neben 40h Job und Hobbies spielen zeitliche Ressourcen durchaus eine Rolle.
Ich frag mich halt was das mit Kindern machen würde.
Erstens mit Familienzeit im allgemeinen und zweitens, ob ein Unsicherheitsempfinden entstünde.
+ in weiterer Folge welche Konsequenzen sie aus dem Erleben als Erwachsene dann ziehen würden.

Wäre Polygamie gesellschaftliche Normalität, wohin würde man sich dann orientieren? Verstärkt es Polyamorie, wenn man Stufe 1 -> sexuell, ja sowieso schon kann wie man will?
 
vielleicht kommt dir folgendes inzwischen auch bekannt vor:

aber natürlich ist das so wie du schreibst. und die freiheit zu haben heißt ja auch nicht automatisch dass man 3x die woche mit anderen oberflächliche fickgeschichten hinter sich bringt. vielfach gehts ja schon bloß um das WISSEN, dass man die freiheit HÄTTE, um sich frei zu fühlen, sich nicht heimlich in irgendeine zusammengetürkte kopfwehpartie zu stürzen etc.! das ist ähnlich wie in wien zu leben und die MÖGLICHKEITEN zu schätzen - heißt ja auch nicht automatisch 6x die woche in burgtheater oder oper zu verbringen.
 
Ich frag mich halt was das mit Kindern machen würde.

du hast schon recht, dass das eine wichtige überlegung ist. nur: was haben sie heute? meist patchwork weil die beziehungen nicht halten. und was hatte ich vor 50 jahren? eifersuchtsdramen zwischen den eltern bis zum geht nimmer. das hats gebracht?

worunter die kinder am meisten leiden sind streit und aggression zwischen den eltern. und was sie brauchen ist eine gewisse form von konstanz und ein hohes maß an zuwendung. konstanz kann aber verschiedene ausprägungen haben - sonst würden sie heute im patchwork auch wesentlich stärker in mitleidenschaft gezogen werden. und zuwendung? da ist ein fernseher, computer oder handy heut die größere konkurrenz als ein ab und zu fremdfick.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Naja, ist schon mehr als 25 Jahre her (scheiße, so lange schon!) als ich in einer Häuserzeile mit 7 oder 8 WGs lebte. Unsere Nachbar-WG war von 6Erwachsenen und 2 Kindern bewohnt, die großteils miteinander verbandelt waren, für die Kinder fühlten sich alle verantwortlich. Schien gut zu laufen, soweit ich das mitbekam.

Wenige Jahre davor hatte ich fast 6 Jahre mit einer ehemaligen Schulfreundin zusammen gewohnt, nicht als Paar sondern eben als Hausgemeinschaft. Ihre Tochter habe ich mit betreut und konnte so etwas Familie genießen und trotzdem Single sein. Möglichkeiten gäbe es, mich wundert eigentlich, daß sich nicht mehr "Wahlfamilien" zusammenfinden, gerade als Alleinerziehende könnte man da etliche Vorteile daraus ziehen.
 
du hast schon recht, dass das eine wichtige überlegung ist. nur: was haben sie heute? meist patchwork weil die beziehungen nicht halten. und was hatte ich vor 50 jahren? eifersuchtsdramen zwischen den eltern bis zum geht nimmer. das hats gebracht?

Ich weiß es nicht.
Für mich persönlich braucht es kein gesellschaftlich definiertes Normbild, sondern es müssen sich die Beteiligten einfach selbst zamfinden, so wie sie es wollen und achtsam mit sich, dem anderen und der Beziehung umgehen. Es geht ja nicht unbedingt nur darum was "allgemein" die beste Beziehungsform ist, weil es da viel zu viele Punkte gibt, die bei jedem eine andere Wertigkeit haben, sondern auch darum, dass sich Prioritäten ändern können und man sich einfach immer wieder damit beschäftigen sollte - es nicht wegschiebt.
 
Für mich persönlich braucht es kein gesellschaftlich definiertes Normbild, sondern es müssen sich die Beteiligten einfach selbst zamfinden

100pro d'accord. die freiheit der einzelnen macht es aus. aber die gesellschaft steckt den rahmen und die mögliche breite dafür ab. wenn polygamie, gleichgeschlechtlichkeite etc. gang und gäbe sind schauts schon anders aus als wenn du für ehebruch gesteinigt oder für homosexualität enthauptet wirst (um die extreme zu nehmen).
 
da fallen mir die werke von jules verne dazu ein ... leonardos hubschrauber-entwurf, etc.

Mir fällt dazu der in den 60-jahren für das Jahr 2000 angekündigte Wochenendausflug für jedermann zum Mond als nur ein Beispiel "machbarer" Visionen ein. Heute wird von Besiedelung des Mondes oder gar des Mars gefaselt.

Es hat schon immer segensreiche und katastophale "Innovationen" gegeben. Ich persönlich brauche den Mond als Lebensraum nicht. Mir wäre ein heilsamer Umgang mit Mutter Erde lieber. Auch brauche ich keine von Braunschen Atomraketen.

Wie gesagt, oft ist die Realisierung von Visionen Einzelner "Genies", oder die sich dafür halten, nichts anders als unheilvoller Größen- bzw. Fortschrittswahn ( 3. Reich lässt grüßen )

Polyamorie setzt Gefühle voraus und bedeutet nicht offener Sex für alle. Auch da möchte ich Herr meiner eigenen Gefühle bleiben und mir nicht durch irgendwelche Sozial-Visionäre aufzwingen lassen, was künftig Norm zu sein hat.

Jeder nach seiner Fasson.
 
100pro d'accord. die freiheit der einzelnen macht es aus. aber die gesellschaft steckt den rahmen und die mögliche breite. wenn polygamie, gleichgeschlechtlichkeite etc. gang und gäbe sind schauts schon anders aus als wenn du für ehebruch gesteinigt oder für homosexualität enthauptet wirst (um die extreme zu nehmen).
Ja, aber hier bei uns hast du diese Freiheit.
Vll schaut noch wer blöd und es wird getuschelt, aber man weiß trotzdem, dass man mutig sein und zu sich stehen kann, wenn man will. :)

Wäre Polygamie gesellschaftlich stärker vertreten als Monogamie, hätten wir einen Polyamorie-Hype. Und da kommen wir dann mMn durchaus in einen Bereich, in dem die Qualität/Tiefe der einzelnen Beziehungen abnehmen kann.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mir fällt dazu der in den 60-jahren für das Jahr 2000 angekündigte Wochenendausflug für jedermann zum Mond als nur ein Beispiel "machbarer" Visionen ein. Heute wird von Besiedelung des Mondes oder gar des Mars gefaselt.

was aber heute nicht mehr so sehr an der machbarkeit, sondern an der wirtschaftlichkeit scheitert. machbar wäre es. machbar heißt nie automatisch sinnvoll (siehe atomraketen).

Ich persönlich brauche den Mond als Lebensraum nicht. Mir wäre ein heilsamer Umgang mit Mutter Erde lieber. Auch brauche ich keine von Braunschen Atomraketen.

da liegen wir ja nicht auseinander.

Es hat schon immer segensreiche und katastophale "Innovationen" gegeben.

ja. und manche sind beides gleichzeitig. nimm z.b. die computergesteuerte robotik: an sich eine wesentliche errungenschaft, um den menschen (vor allem beschwerliche, gefährliche, gesundheitsschädliche) arbeiten abzunehmen. von der verteilung der vorteile daraus her heute absolut fatal und sozial/ökonomisch punkto nachhaltigkeit unverträglich gehandhabt. was ist die lösung? auf innovation verzichten? oder innovation sinnhaft und nachhaltig einzusetzen? und gleiches gilt nicht nur für die technik oder ökonomie, sondern auch für die gesellschafts- und persönlichkeitsentwicklung. andernfalls würden wir uns auf der basis von unterentwickelten persönlichkeits- und sozialstrukturen einbetonieren. das kanns ja nicht sein, oder?

Wie gesagt, oft ist die Realisierung von Visionen Einzelner "Genies", oder die sich dafür halten, nichts anders als unheilvoller Größen- bzw. Fortschrittswahn ( 3. Reich lässt grüßen )

oft - und dort wo nicht? was ist dein succus daraus? was machst mit der erfindung der elektrizität? bekämpfen wg. elektrischem stuhl? dynamit? weg damit wg. verwendung in der rüstung? atomkraft? chemie? gentechnik? überall drin hast fluch und segen.

Polyamorie setzt Gefühle voraus und bedeutet nicht offener Sex für alle.

hier gehts aber um polyGAMIE! siehe TE

Auch da möchte ich Herr meiner eigenen Gefühle bleiben und mir nicht durch irgendwelche Sozial-Visionäre aufzwingen lassen, was künftig Norm zu sein hat.
Jeder nach seiner Fasson.

zitat:

100pro d'accord. die freiheit der einzelnen macht es aus. aber die gesellschaft steckt den rahmen und die mögliche breite dafür ab. wenn polygamie, gleichgeschlechtlichkeite etc. gang und gäbe sind schauts schon anders aus als wenn du für ehebruch gesteinigt oder für homosexualität enthauptet wirst (um die extreme zu nehmen).

wie du siehst, liegen wir da ja nicht auseinander.
 
Wäre Polygamie gesellschaftlich stärker vertreten, als Monogamie hätten wir einen Polyamorie-Hype. Und da kommen wir dann mMn durchaus in einen Bereich, in dem die Qualität/Tiefe der einzelnen Beziehungen abnehmen kann.

den kontext seh ich nicht zwingend. weil sexuell orientierte polygamie und emotional getriggerte polyamorie ganz andere ganzheitliche ansprüche stellen.
 
hier gehts aber um polyGAMIE! siehe TE

U.a.:

Nun stelle ich mir und euch die Frage: Angenommen, wir lebten in einer Gesellschaft, in der nicht Monogamie die Regel wäre, sondern grundsätzlich offene / polyamore / polygame Lebensweisen. Käme Eifersucht darin vor, was denkt ihr?

was aber heute nicht mehr so sehr an der machbarkeit, sondern an der wirtschaftlichkeit scheitert. machbar wäre es. machbar heißt nie automatisch sinnvoll (siehe atomraketen).

Ich hätte gerne die Bürgesteige vergoldet. :rolleyes:
 
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