Polygamie und Eifersucht

und da - natürliches gefühl hin oder her - liegt m.e. der trugschluss drin. frage (auch wenn sie blöd klingen mag - ich will nur den ansatz klarmachen): darf in einer ehe dein partner nur mit dir reden, essen gehen, auf ein bier, shoppen, sporteln, .... ? wär doch keine beziehung, sondern ein gefängnis mit doppelzelle. selbst in der besten beziehung würde man einander aufgrund dieses anspruchs auf die nerven gehen. und warum soll es dem GELIEBTEN partner nur gut gehen, wenn er mit mir zusammen ist? es soll ihm doch IMMERE gutgehen, oder? und in ALLEM!

so, und warum nehmen wir da jetzt bei dem allen sex z.b. oder eine ANDERE (deswegen nicht automatisch bessere/tiefere) seelenverwandtschaft etc. aus?

ist das nicht blöd?

und noch einmal die frage: zwingen wir ihn nicht gerade aus dem heraus zu einer entscheidung/wahl - und ERHÖHEN dadurch die verlustgefahr? vom größeren druck in richtung schummelei und dann erst größerem beschiss, verletzung, krise red ich erst gar nicht.
Ich bin mit dir konform, dass es einem geliebten Partner oder Menschen gut gehen soll, und natürlich bin ich nicht der Meinung, dass das nur mit mir gehen soll oder muss! Im Gegenteil! Ich persönlich halte es sogar so, wenn ich der Meinung bin, dass ein von mir geliebter Mensch ohne mich besser dran ist, gehe ich, unabhängig davon, was es mit mir macht!
Aber es schließt ja trotzdem nicht aus, dass es für mich ein schmerzlicher Verlust bedeutet!
Habe da ein ganz persönliches Beispiel, wo ich jemand mir sehr wichtiges hab gehen lassen, den ich heute noch jeden Tag vermisse!
Was ich sagen will, es können zwei verschiedene Dinge sein, jemanden sein Glück zu gönnen, aber es für sich selbst als Verlust zu empfinden!
Weil ich weiß, wie sich das anfühlt, habe ich Angst davor! Was aber nicht heißt, dass ich klammere!
Das ist wohl eher bei krankhafter Eifersucht der Fall, wo jemand einen anderen einengt, und Besitzansprüche stellt!
 
Immer wieder lese / höre ich im Zusammenhang mit offenen Beziehungsformen, man dürfe nicht eifersüchtig sein. Widerspricht meiner Meinung nach der menschlichen Natur, interessanter ist für mich eher, wie mit Eifersucht umgegangen wird.

Nun stelle ich mir und euch die Frage: Angenommen, wir lebten in einer Gesellschaft, in der nicht Monogamie die Regel wäre, sondern grundsätzlich offene / polyamore / polygame Lebensweisen. Käme Eifersucht darin vor, was denkt ihr?

Erst einmal danke schön für die interessante Fragestellung und die vielen interessanten Beiträge dazu. :)

Was ist Eifersucht eigentlich, warum ist sie so schwer greifbar, definierbar?

Ich denke es macht hier Sinn, sich erstmal im Vorfeld auf die sexuelle Eifersucht zu konzentrieren, da diese imho von anderen Arten der Eifersucht evolutionsbiologisch unterscheidbar ist und es in deiner Fragestellung um eben diese geht.

Also was genau ist sexuelle Eifersucht? Ich denke, dass wir die Antwort darauf finden, wenn wir erkunden wo sie entsteht, nämlich in unserem Unterbewusstsein.
Ich als Anhänger der Evolutionstheorie versuche mir bei den verschiedensten Fragestellungen wann immer es geht die Frage zu stellen, wie jenes evolutionär entstanden sein mag.

So kann ich beispielsweise auch für mich begründen, warum die theoretische Überlegung einer kommunistischen Gesellschaft in der Praxis niemals funktionieren kann, da man zwar eine Gesellschaftsform ändern kann, aber niemals das Wesen des Menschen, das sich über Jahrmillionen evolutionär entwickelt hat.

Um wieder auf die Eifersucht zu kommen: Unser evolutionär ausgerichteter Fortpflanzungstrieb ist imho als Ursache für die Entstehung der Eifersucht verantwortlich, da wir unterbewusst stets auf der Suche nach dem Partner mit dem besten (bzw. am besten zum eigenen passenden) Erbgut sind. Haben wir diesen gefunden (oder auch nur jemanden, der in der Nähe davon ist) geben wir diesem unterbewusst einen sehr hohen Wert für unser ständig im Unterbewusstsein ablaufendes Programm der Fortpflanzung, und, das ist wichtig, bevorzugen ihn vor anderen.

Das alleine muss noch nicht zu dem bewusst wahrgenommenen Gefühl der Eifersucht führen, ich vermute, dass dieses verschiedene Faktoren begünstigen oder auch verhindern können. Ist bspw. unser eigenes Erbgut unserer bewussten Erfahrung nach sehr hochwertiger Natur, sind wir generell weniger empfänglich für Eifersucht, da wir weniger große Angst davor haben, keinen neuen Partner ähnlich hohen Wertes an uns binden zu können.

Auch psychologische Hintergründe werden hier eine Rolle spielen, etwa wenn wir uns selber einen falschen Wert zumessen (nach oben oder nach unten).

Da wir also selber Partner mit überlegenem und zu uns passendem Erbgut anderen gegenüber bevorzugen, entsteht die Eifersucht aus der Angst heraus, der Partner könne jemanden finden, den er als höherwertig einstuft.


Um abschliessend auf deine Frage zurück zu kommen: Ausgehend von der von mir beschriebenen Entstehung sexueller Eifersucht kann man davon ausgehen, dass diese ungeachtet unterschiedlicher Gesellschaftsformen vorkommen wird. Durch frühkindliche Indoktrination kann vielleicht bis zu einem bestimmten Punkt dämpfend eingegriffen werden, umprogrammieren lässt sich unser Unterbewusstsein jedoch nicht.
 
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Interessante Sichtweise, @Mitglied #426498


Weiß jemand, ob in der Tierwelt auch Arten vorkommen, wo die Weibchen sich um die Männchen prügeln? (ernsthafte Frage)
 
von eifersucht abzulassen bedeutet doch die (m.e. auf 100% anwendbare) einsicht, dass mein partner AUCH andere interaktionen braucht als die mit mir und bedürfnisse hat, die mit mir direkt nichts zu tun haben.

Dass der Partner auch andere Interaktionen braucht, dürfte wohl selbstverständlich sein. Diese "Einsicht" schließt aber noch lange nicht eine mögliche Eifersucht aus. Da wird es wohl auf die Art der "Interaktion" ankommen.

Und eifersüchtig sein bedeutet nicht per se, dem Partner jegliche Freiräume zu nehmen.
 
Eifersucht resultiert aus Verlustangst.

Wenn ich einen anderen Menschen gefunden habe, mit dem es mir besser geht als ohne ihn, dann ist seine Präsenz (Zeit), seine Zuwendung erstrebenswert.
Das gilt es zu Erhalten, denn sonst wäre es ja ein persönlicher Verlust in der Lebensqualität.

Von diesen 100% in einer monogamen Beziehung haben wir in unserer Gesellschaft sowieso Reduktionsfaktoren
- Arbeit (längere Abwesenheit durch Dienstreisen, Auslandsaufenthalte etc.)
- Hobbies (sofern diese nicht geteilt werden)
- Fort-/Weiterbildungen
- Freundeskreis
- Betreuungs-/Fürsorgeverpflichtungen (Eltern, Kinder [aus Vorbeziehungen])

ich will damit zu Ausdruck bringen, dass ein Partner zumeist ohnehin nur eingeschränkt verfügbar ist.

Bringt man jetzt noch zusätzliche Faktoren (Partner) ins Spiel so kommen wir in eine Situation, wo man die ohnehin schon beschränkte Zeit des Partners auf einmal mit Anderen teilen muss. Und Weniger ist halt dann doch nicht immer mehr :D
Und so gerät das Gefüge dann außer Balance ..... und die Unzufriedenheit eines Partners wächst, weil er ja Weniger hat - als zuvor. Aufgefangen werden kann das (temporär) durch Mehrfach-Poly Konstrukte (oder auch 3er Beziehungen [eventuell mit Bi Aspekten]) - ist halt dann die Frage, wie lange die Balance passt .... dazu kommt dann noch der Faktor ob mein Partner den/die anderen Partner (Er/Sie/Es) als erstrebenswerter/passender sieht ... und da sind wir wieder bei Verlustangst.

Monogamie ist also unter diesem Aspekt ein Weg, die Sachen grundsätzlich etwas Einfacher und Überschaubarer zu halten.

Zum Thema Sex .... das ist nur ein Teilaspekt, der den gleichen Prinzipien folgt .... bin da aber wahrscheinlich kein guter Ansprechpartner (mehr) ....
Der Punkt ist hier aus meiner Sicht, dass wir das Thema der Sexuellen Exklusivität aus unserem Umfeld/Kulturkreis (noch) so vermittelt bekommen haben ...
Rein grundsätzlich entspricht ein monogames Verhalten auch nicht unserer evolutions-biologischen Ausrichtung ... aber unter bestimmten Umständen und Gegebenheiten (Ressourcen(knappheit), Zeitaufwand, Fortbestand der Familie) und zur Versorgung des Nachwuchses hat es natürlich gewisse Vorteile.

Das Forum lebt ja zu einem Großteil von diesem Konflikt zwischen unserer "Natur" und unserem Unvermögen uns von Fesseln/Denkmustern zu lösen.
Tatsächlich denke ich, im Hier und Jetzt lässt sich das Thema promisker Sex sehr gut handlen - natürlich gelten hier die gleichen Faktoren wie bei dem zuerst Angeführten.

:coffee:

LG Bär
 
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So kann ich beispielsweise auch für mich begründen, warum die theoretische Überlegung einer kommunistischen Gesellschaft in der Praxis niemals funktionieren kann, da man zwar eine Gesellschaftsform ändern kann, aber niemals das Wesen des Menschen, das sich über Jahrmillionen evolutionär entwickelt hat.
"Sexuell kommunistische" Gesellschaften gab es ja auch schon in der Praxis, zumindest versuchsweise. Sieht man sich beispielhaft das Schicksal der Muehl-Kommune an, muss man Dir Recht geben: Aus dem anfänglichen Traum sexueller Freiheit wurde der Albtraum einer Diktatur.

Ich möchte aber verallgemeinern: Monogamie auf Befehl geht genausowenig wie "freie Liebe" auf Befehl.
Es gibt wohl keine Spezies, die in ihrem Verhalten so unterschiedlich ist wie der Mensch. Einzig eine in sexueller Hinsicht liberale Gesellschaft kann den Menschen daher MMN zur Entfaltung bringen. Heute gibt es gewiss mehr offene Beziehungen als es sich die Revolutionäre der späten 1960er erträumt haben - aber ohne jeglichen Zwang von oben. Andererseits erfolgt eine Entscheidung zur Monogamie bewusster als bspw. in Zeiten der Vorherrschschaft katholischer Sexualmoral, und das wiederum ohne Drohung der ewigen Verdammnis bei Verstößen dagegen.
 
Der Punkt ist hier aus meiner Sicht, dass wir das Thema der Sexuellen Exklusivität aus unserem Umfeld/Kulturkreis (noch) so vermittelt bekommen haben ...
Rein grundsätzlich entspricht ein monogames Verhalten auch nicht unserer evolutions-biologischen Ausrichtung ... aber unter bestimmten Umständen und Gegebenheiten (Ressourcen(knappheit), Zeitaufwand, Fortbestand der Familie) und zur Versorgung des Nachwuchses hat es natürlich gewisse Vorteile.

Vorsicht, imho hat sexuelle Eifersucht ihren Ursprung keineswegs in der Monogamie, siehe auch meinen Post dazu. Monogamie ist im Gegenteil eher eine Form des nachgelagerten Umgangs mit sexueller Eifersucht.
 
Durch frühkindliche Indoktrination kann vielleicht bis zu einem bestimmten Punkt dämpfend eingegriffen werden, umprogrammieren lässt sich unser Unterbewusstsein jedoch nicht.

Eifersucht ist eine Emotion wie jede andere auch. Ein Kind wird zu Recht eifersüchtig, wenn ein Geschwister mehr Zuwendung bekommt als es selbst. In der Regel wird ja auch auf diese Reaktion eingegangen und die Ungleichbehandlung beseitigt. Insofern ist eine gesunde Portion Eifersucht Zeichen eines gesunden Selbstwertgefühls und einer gewissen Stärke, sich durchsetzten zu wollen. Auch damit verbundene Verlustängste halte ich für eine positive Emotion.

Gelegentlich eifersüchtig werdende Menschen per se als Schwächlinge mit geringem Selbstwertgefühl hinzustellen ist absurd. Krankhafte Auswüchse sind allerdings wie bei jeder anderen Emotion auch therapiebedürftig.
 
Die hohe Scheidungsrate und hohe Prozentzahl an weiblichen und männlichen Seitenspringern bestätigt ja geradezu, dass man sich in einer Partnerschaft, egal wie die Beziehungsform ist, nie in Sicherheit wiegen kann und die Verlustängste berechtigt sind.
Hat man gemeinsam eine Familie gegründet und gemeinsame hohe finanzielle Investitionen getätigt, werden Verlustängste verstärkt und somit auch die Eifersucht intensiver.
Wenn ich nur ein kleines Kofferl benötige, um meine Habseligkeiten unterzubringen und sonst keine Verpflichtigungen habe, kann ich mir einen lockeren Umgang in Beziehungen scho auch vorstellen.
Nicht vorstellen kann ich mir, dass ich z B die Fremdschwängerung meiner Frau und das Kind eines anderen Mannes als Produnkt unserer offenen Beziehungsform emotional unbeeindruckt akzeptiere und dieses in der Partnerschaft als meines aufziehe.
Eifersucht und Verlustängste mit mangelndem Selbstwertgefühl oder mangelnden Selbstvertrauen zu begründen ist eine Möglichkeit, die zum Teil auch zutrifft, im Gegenzug darf man die großzügig an den Tag gelegte Toleranz aber auch mit übersteigertem Selbstwertgefühl oder hohem Maß an Naivität definieren - Möglichkeit ist natürlich auch Vogel Strauss-Verhalten oder das Motto, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.
Es gibt aber auch noch genug andere z T schon erwähnte Faktoren, die neben Eifersucht und Verlustängsten, Partnerschaften massiv beeinträchtigen
 
Wenn ich jetzt von meiner Ausgangsfrage ausgehe, nämlich daß nichtmonogame Verbindungen die Norm wären und Treue nicht auf die Sexualität bezogen verstanden wird sondern auf Werte wie Loyalität, gemeinsame Kinder und gemeinsame Alltagsgestaltung, dann würde das Ausleben der sexuellen Bedürfnisse nicht mehr zu Trennungen, Heimlichkeiten und Gewissenskonflikten führen. Oder doch?

Es wäre akzeptiert, daß Sexualität nur ein Aspekt im Zusammenleben ist, aber nicht das tragende Beziehungselement. Der Wunsch, mit dem Partner sein Leben zu teilen, würde nicht verschwinden, wenn das sexuelle Begehren nachläßt. Oder irre ich mich da? Vertrautheit bliebe doch, das ist ein starkes Bindungsmotiv, auch Zuneigung und Zärtlichkeit.
 
Wenn ich jetzt von meiner Ausgangsfrage ausgehe, nämlich daß nichtmonogame Verbindungen die Norm wären und Treue nicht auf die Sexualität bezogen verstanden wird sondern auf Werte wie Loyalität, gemeinsame Kinder und gemeinsame Alltagsgestaltung, dann würde das Ausleben der sexuellen Bedürfnisse nicht mehr zu Trennungen, Heimlichkeiten und Gewissenskonflikten führen. Oder doch?

Es wäre akzeptiert, daß Sexualität nur ein Aspekt im Zusammenleben ist, aber nicht das tragende Beziehungselement. Der Wunsch, mit dem Partner sein Leben zu teilen, würde nicht verschwinden, wenn das sexuelle Begehren nachläßt. Oder irre ich mich da? Vertrautheit bliebe doch, das ist ein starkes Bindungsmotiv, auch Zuneigung und Zärtlichkeit.
Erst mal vielen Dank für dieses spannende Thema, und den werten Mitdiskutanten meine Wertschätzung für die wertvollen und ernsthaften Beiträge!

Wenn nicht-monogame Verbindungen die Norm wären, wäre es bestimmt nicht mehr notwendig, wegen sexueller Seitensprünge Heimlichkeiten und Lügen auftischen zu müssen - soweit ja. Die Frage ist, ob sich an diese Stelle nicht andere Aspekte unserer Beziehungen positionieren würden, die dann ebenso wieder zu Heimlichkeiten und schlechtem Gewissen führen würden - halt nicht wegen dem Sex, sondern wegen etwas anderem.

Es wäre denkbar, dass es trotzdem zu Trennungen kommen würde. Gerade beim Thema Kinder - wenn die flügge genug und außer Haus sind, ist ein Zusammenbleiben der beiden Elternteile aus diesem Punkt heraus nicht mehr zwingend notwendig. Wenn man dann draufkommt, dass man unterschiedliche Interessen entwickelt hat, warum sollte man dann noch zusammen bleiben? Und wo ist hier der Unterschied zur jetzigen Sichtweise?

Ich glaube, dass eine gewisse "Basis-Trennungsrate" bleiben würde. Sie wäre vielleicht nicht so hoch wie die heutige Scheidungsrate, aber es gäbe gewiss eine Anzahl Menschen, die sich ebenso wie jetzt - wenn auch vielleicht aus anderen Gründen - nach einer gewissen Zeit trennen würden. So gesehen wäre wohl nicht der Punkt "polyamore oder offene Beziehung" - mit der "Erlaubnis", Sex mit anderen zu haben - zielführend, sondern eine verstärkte Bemühung um Werte wie Selbstreflexion, Loyaliltät, offene und ehrliche Kommunikation, Vertrauen, ethisches Verhalten etc ... Oder? Es bleibt jedenfalls spannend ...
 
Wenn ich jetzt von meiner Ausgangsfrage ausgehe, nämlich daß nichtmonogame Verbindungen die Norm wären und Treue nicht auf die Sexualität bezogen verstanden wird sondern auf Werte wie Loyalität, gemeinsame Kinder und gemeinsame Alltagsgestaltung, dann würde das Ausleben der sexuellen Bedürfnisse nicht mehr zu Trennungen, Heimlichkeiten und Gewissenskonflikten führen. Oder doch?
Wozu müssen nichtmonogame Beziehungen zur Norm erhoben werden? Man kann sie ja jetzt schon leben, und man kann sich anschauen, inwieweit die von Dir vermuteten Konsequenzen eintreten. Generell kann man MMN gar nix sagen, weil die Menschen eben verschieden sind.

Es wäre akzeptiert, daß Sexualität nur ein Aspekt im Zusammenleben ist, aber nicht das tragende Beziehungselement. Der Wunsch, mit dem Partner sein Leben zu teilen, würde nicht verschwinden, wenn das sexuelle Begehren nachläßt. Oder irre ich mich da? Vertrautheit bliebe doch, das ist ein starkes Bindungsmotiv, auch Zuneigung und Zärtlichkeit.
Und der Unterschied zu vielen heute realen Beziehungen ist welcher?
 
der Unterschied zu vielen realen Beziehungen heute muss nicht gegeben sein ....

Vielleicht aber ist die fremdbewertung eine andere , wenn Normen in einer Gesellschaft eben andere sind .

Und vielfach ist dies vielleicht auch nicht von Interesse, aber unter bestimmten Umständen kann dies trotzdem schlagend werden , wie zb wenn Kinder von außen damit konfrontiert werden .
 
Vielleicht aber ist die fremdbewertung eine andere , wenn Normen in einer Gesellschaft eben andere sind .

Und vielfach ist dies vielleicht auch nicht von Interesse, aber unter bestimmten Umständen kann dies trotzdem schlagend werden , wie zb wenn Kinder von außen damit konfrontiert werden .
Die bessere Lösung als eine neue Normierung wäre aber mehr Liberalismus, d.h. ein Abgehen von der Normierungswut, finde ich.
 
@Mitglied #155646, weder fordere ich eine andere "Norm" noch bin ich bis jetzt davon überzeugt, daß das überhaupt gut wäre.

Mich interessiert vor allem die Motivation hinter den Dingen, die wir tun und wie wir sie tun oder auch nicht. Und ich meine, daß eine anerzogene "Norm" sehr starken Einfluß darauf hat, wie man mit seinem Leben umgeht, selbst wenn die daraus resultierenden Einschränkungen nicht mehr bestehen müßten.
 
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