Polygamie und Eifersucht

Es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass in offenen Gesellschaften Sexualität sehr frei ausgelebt wird und Besitzdenken kaum existiert.

Quelle bitte. ;)

Wie ich ja schon begründet habe, halte ich Besitzdenken in Partnerschaftskonstrukten für systemimmanent, da es im Unterbewusstsein entsteht. Es mag Menschen geben, die sich bewusst gegen dieses Besitzdenken entscheiden, ob diese letztlich wirklich frei davon sind, wage ich aber zu bezweifeln.

Eine wie ich finde interessante Randnotiz, die mir dabei gerade eingefallen ist, sind die sogenannten "cuckolds". Ich denke, für Menschen dieser Neigung ist das Prinzip des Besitzdenkens sogar nochmal um eine Potenz erhöht, da sie auf diesem ihren devoten Fetisch aufbauen. Ganz witzig eigentlich, diejenigen, für die das Besitzdenken die größte Rolle spielt, ziehen eine sexuelle Erregung daraus, wenn ihr Partner fremdgefickt wird.
 
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Da wir eine höchst anpassungsfähige Spezies sind, die Sozialverhalten lernt, denk ich, daß Eifersucht prinzipiell als Emotion existiert. Die Art, Eifersucht zu empfinden, wird von klein auf erlernt, sie nicht zu empfinden ist m.M. nach kein Beleg dafür, daß sie "unnatürlich" oder nur anerzogen ist, ebenso wenig wie Wut oder Aggression.
Brummel... Vielleicht kriegt das jemand besser formuliert. :vorsichtig:

Nein, da muss ich als Psychologe und im Namen der Verhaltensforschung widersprechen. Emotionen sind, wenn es etwa gewisse Formen der Aggression betrifft, als Überlebensstrategien angeboren, wozu Eifersucht nicht gehört.

Wenn Eifersucht keine " natürliche" Verhaltensweise ist , und diese in " Primitiv Kulturen " nicht vorkommt, dann denke ich ,dass wir ja auch nicht in einer Primitivlultur leben und hier eben auch andere Gesetze herrschen.
Daher kann man das glaube ich nicht so einfach übertragen.
Eifersuchtsfrei zu leben mag tatsächlich eine ganz besondere " Tugend " sein, die zu erlangen wahrscheinlich eine Vision ist ....
Aber wer könnte dies im Hier und Jetzt von sich behaupten ?

"Primitiv-Kulturen" sind in der Verhaltensforschung solche Sozietäten, die noch nahe an und mit der Natur leben, was positiverweise nichts mit "primitiv" zu tun hat. In Bezug auf das verhalten sind oft die sogenannten zivilisierten Völker und Staaten wesentlich primitiver als die Naturvölker, auch weil die letzteren auch noch natürliche Hemmungen und Rituale haben, die wird "dank" Ideologien und Religionen auszuschalten gewohnt sind.
 
Polyamorie/Polygamie/Polygynie/Polyandrie und einige gäb´s noch.

Solange es alle wissen und das gehört nun mal dazu ist keiner untreu.

Das Sexg´schichtl ist ja noch zu schaffen - der Alltag net ganz so einfach in solchen Konstrukten.
...aber sicher spannend...;)

Von all den Möglichkeiten schließt nur die Amorie die Liebe als Grundbedingung ein.
Wenn die da ist, kann´s gehen.
Die anderen sind eher zweckgebunden, meist auch nicht auf derselben Augenhöhe.

@Mitglied #391280: Du hast schon Recht. Es ist g´scheiter bei Zeiten Begriffe genau abzuklären, damit man sich nachher "Das habe ich nicht so gemeint" spart.
 
Eine wie ich finde interessante Randnotiz, die mir dabei gerade eingefallen ist, sind die sogenannten "cuckolds". Ich denke, für Menschen dieser Neigung ist das Prinzip des Besitzdenkens sogar nochmal um eine Potenz erhöht, da sie auf diesem ihren devoten Fetisch aufbauen. Ganz witzig eigentlich, diejenigen, für die das Besitzdenken die größte Rolle spielt, ziehen eine sexuelle Erregung daraus, wenn ihr Partner fremdgefickt wird.

Ein sehr interessanter Aspekt. Für mich stellt sich diese Frage auch immer wieder, wenn ich mit Leuten aus der Wifesharer/ Cuckold-Szene zu tun habe. In der Regel wird ein Besitzdenken und Eifersucht verneint. Mein Partner z.B. versteht sich ( gelegentlich) als Cuckold, allerdings nicht wie üblich devot, sondern dominant. Ihn erregt es, wenn ich zu anderen Menschen sexuelle Kontakte habe, die quasi auf seine vorwiegend nur voyeuristische Teilhabe abgestimmt sind. Auch er weist es von sich, Besitzansprüche zu haben.

Da er aber überwiegend meine sexuellen Eskapaden bestimmt, mitbestimmt oder erlaubt, glaube ich eher, dass er so eine gewisse Kontrolle über mich hat und das letzlich die eigentliche Wurzel seiner Neigung ist. Eifersucht zeigt er nie, solange ich keine Alleingänge mache, die nicht in sein Schema passen. Passt es, genügt es ihm, dass ich ihm davon berichte ( nur mündlich oder auch Ton/ Foto/ Video ) wie in allen anderen Fällen auch, die er initiiert hat.

Ich denke, dass z.B. auch Swingerpaare/ wifesharer dieses ambivalente Verhältnis zu Eifersucht/ Besitzdenken/ haben.
 
Ein sehr interessanter Aspekt. ....

Bärische Sicht der Dinge:

Der Cuckold bezieht seine Lust wohl primär aus den Gefühlen der "Demütigung / Herabwürdigung / Machtlosigkeit / Kontrollverlust" gegenüber dem/den "Bull(s)".
Der Wifesharer dagegen aus dem Begehren, das seine Frau als "sein Besitz" auslöst (Stolz), die Kontrolle die er über die Situation hat (Macht) und die Lust die Sie dabei empfindet.

Lg Bär
 
Bärische Sicht der Dinge:

Der Cuckold bezieht seine Lust wohl primär aus den Gefühlen der "Demütigung / Herabwürdigung / Machtlosigkeit / Kontrollverlust" gegenüber dem/den "Bull(s)".
Der Wifesharer dagegen aus dem Begehren, das seine Frau als "sein Besitz" auslöst (Stolz), die Kontrolle die er über die Situation hat (Macht) und die Lust die Sie dabei empfindet.

Lg Bär

Mein Partner ist da in seiner Denke nicht so einfach in eine der Schubladen zu stecken. Er bevorzugt "Cuckold", weil das nach seiner Meinung und Empfinden die tiefgründigere Wahrheit seiner Gelüste sei. Oberflächlich gesehen ist er Wifesharer und bezieht seine Erregung aus meiner eher devoten Neigung, obwohl ich einen anderen Mann niemals als "Bull" betrachten würde. Anderen Männern gegenüber bin ich meist dominant und bestimme oder lenke das Geschehen nach meinen Gustus oder so wie es mit meinem Partner abgespochen ist.

Vielleicht "benutzt" er mich auch nur, um andere Männer zu dominieren und tarnt sich dabei als Cuckold. Er rechtfertigt sich aber mir gegenüber nicht, wenn ich darauf anspreche. :schulterzuck:
 
Ein sehr interessanter Aspekt. Für mich stellt sich diese Frage auch immer wieder, wenn ich mit Leuten aus der Wifesharer/ Cuckold-Szene zu tun habe. In der Regel wird ein Besitzdenken und Eifersucht verneint. Mein Partner z.B. versteht sich ( gelegentlich) als Cuckold, allerdings nicht wie üblich devot, sondern dominant. Ihn erregt es, wenn ich zu anderen Menschen sexuelle Kontakte habe, die quasi auf seine vorwiegend nur voyeuristische Teilhabe abgestimmt sind. Auch er weist es von sich, Besitzansprüche zu haben.

Da er aber überwiegend meine sexuellen Eskapaden bestimmt, mitbestimmt oder erlaubt, glaube ich eher, dass er so eine gewisse Kontrolle über mich hat und das letzlich die eigentliche Wurzel seiner Neigung ist. Eifersucht zeigt er nie, solange ich keine Alleingänge mache, die nicht in sein Schema passen. Passt es, genügt es ihm, dass ich ihm davon berichte ( nur mündlich oder auch Ton/ Foto/ Video ) wie in allen anderen Fällen auch, die er initiiert hat.

Ich denke, dass z.B. auch Swingerpaare/ wifesharer dieses ambivalente Verhältnis zu Eifersucht/ Besitzdenken/ haben.

Nun, danke für deine realen Erfahrungen, die sind natürlich mehr Wert als meine theoretischen Überlegungen, da ich den Begriff sowie die Bedeutung nur aus dem Internet kenne. Vermutlich wird es die verschiedensten Abwandlungen geben.

Für mich macht die Erregung des Cuckolds, so wie @Mitglied #125812 es beschreibt, ("Der Cuckold bezieht seine Lust wohl primär aus den Gefühlen der "Demütigung / Herabwürdigung / Machtlosigkeit / Kontrollverlust" gegenüber dem/den "Bull(s)") nur dann Sinn, wenn dieser Empfindung ein überaus starkes Besitzdenken zugrunde liegt, denn wie sollte sonst ein derart starkes Gefühl der Demütigung entstehen, das soweit reicht, eine sexuelle Devotion zu empfinden?
 
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Mein Partner ist da in seiner Denke nicht so einfach in eine der Schubladen zu stecken. Er bevorzugt "Cuckold", weil das nach seiner Meinung und Empfinden die tiefgründigere Wahrheit seiner Gelüste sei. Oberflächlich gesehen ist er Wifesharer und bezieht seine Erregung aus meiner eher devoten Neigung, obwohl ich einen anderen Mann niemals als "Bull" betrachten würde. Anderen Männern gegenüber bin ich meist dominant und bestimme oder lenke das Geschehen nach meinen Gustus oder so wie es mit meinem Partner abgespochen ist.

Vielleicht "benutzt" er mich auch nur, um andere Männer zu dominieren und tarnt sich dabei als Cuckold. Er rechtfertigt sich aber mir gegenüber nicht, wenn ich darauf anspreche. :schulterzuck:

Dein Partner scheint in jedem Falle eine interessante Person zu sein. ;)
 
@Mitglied #391280, :respekt: vor Deinen letzten beiden Beiträgen!

Angesichts Deines doch recht außergewöhnlichen Liebeslebens wundert es mich umso mehr, dass viele Deiner Wortmeldungen hier, sagen wir einmal, etwas verstockt wirken.

Ich finde es umso schöner, dass Du mit Deinem Mann in sexueller Hinsicht das auslebst, was Euch beiden offenbar Spaß macht :daumen:
 
Nein, da muss ich als Psychologe und im Namen der Verhaltensforschung widersprechen. Emotionen sind, wenn es etwa gewisse Formen der Aggression betrifft, als Überlebensstrategien angeboren, wozu Eifersucht nicht gehört.

Mich würde sehr deine Einschätzung als Psychologe zu meiner Theorie der biologischen ! Ursache von sexueller Eifersucht interessieren, wie ich sie einige Seiten zuvor hier dargelegt habe. Ich vermute, darüber ließe sich mit dir vorzüglich streiten... ;)
 
Für mich macht die Erregung des Cuckolds, so wie @Mitglied #125812 es beschreibt, ("Der Cuckold bezieht seine Lust wohl primär aus den Gefühlen der "Demütigung / Herabwürdigung / Machtlosigkeit / Kontrollverlust" gegenüber dem/den "Bull(s)") nur dann Sinn, wenn dieser Empfindung ein überaus starkes Besitzdenken zugrunde liegt, denn wie sollte sonst ein derart starkes Gefühl der Demütigung entstehen, das soweit reicht, eine sexuelle Devotion zu empfinden?

Ein Cuckold ist sehr wohl besitzergreifend und eifersüchtig, gleichzeitig erregt es ihn aber, wenn ein anderer seine Frau dominiert und sie zur Ekstase bringt und Sachen mit ihr anstellt die er nicht zusammenbringt. Weil ihre Frau ihnen gegenüber in der Beziehung die Dominante ist. Meist haben sie eine Antipathie gegen den "stäkeren" Bull auch noch.
Der lustvolle Schmerz der Wechselbäder ihrer Gefühle, weil konträr und widersprüchlich, macht ihn zum Cuckold, im Normalfall gegen seinen Willen, aber es macht ihn einfach süchtig. Sind quasi wie Adrenalin-Junkies.

Wifesharer hingegen neigen nicht zur Eifersucht, sie bringen zusammen mit Mitspieler ihre Frau zur Ekstase bzw. führen sie in einem dominanten Spiel ihr Weibchen einer hungrigen Meute vor und überlassen sie ihnen, ja liefern ihnen die eigene Frau aus. In dem Fall ziehen sie dann Lustgewinn aus ihrer Domination über ihre Frau oder sogar aus deren Demütigung. Für eine Eifersucht ist da kein Platz, wäre ja konträr.
Oftmals wird ein "gewöhnlicher" Partnertausch zweier Paare auch schon als Wifesharing bezeichnet. Was aber nicht ganz zutrifft meiner Meinung nach.

Dein Partner scheint in jedem Falle eine interessante Person zu sein. ;)

:D Zumindest kennt er sich nicht mit den sexuellen Begriffen aus, drum weiß er nicht was er eigentlich ist. Aber wenn er sagt er ist ein dominanter Cuckold, dann muss das so sein anscheinend, am Besten sie suchen sich einen devoten Bull dazu.
 
Ein Cuckold ist sehr wohl besitzergreifend und eifersüchtig, gleichzeitig erregt es ihn aber, wenn ein anderer seine Frau dominiert und sie zur Ekstase bringt und Sachen mit ihr anstellt die er nicht zusammenbringt. Weil ihre Frau ihnen gegenüber in der Beziehung die Dominante ist. Meist haben sie eine Antipathie gegen den "stäkeren" Bull auch noch.
Der lustvolle Schmerz der Wechselbäder ihrer Gefühle, weil konträr und widersprüchlich, macht ihn zum Cuckold, im Normalfall gegen seinen Willen, aber es macht ihn einfach süchtig. Sind quasi wie Adrenalin-Junkies.

Wifesharer hingegen neigen nicht zur Eifersucht, sie bringen zusammen mit Mitspieler ihre Frau zur Ekstase bzw. führen sie in einem dominanten Spiel ihr Weibchen einer hungrigen Meute vor und überlassen sie ihnen, ja liefern ihnen die eigene Frau aus. In dem Fall ziehen sie dann Lustgewinn aus ihrer Domination über ihre Frau oder sogar aus deren Demütigung. Für eine Eifersucht ist da kein Platz, wäre ja konträr.




:D Zumindest kennt er sich nicht mit den sexuellen Begriffen aus, drum weiß er nicht was er eigentlich ist. Aber wenn er sagt er ist ein dominanter Cuckold, dann muss das so sein anscheinend, am Besten sie suchen sich einen devoten Bull dazu.

"Devoter Bull" hihi. Aber wir kennen doch genug Schubladendenken aus der Psychologie, lassen wir doch jeden selber seine Definitionen bestimmen. ;)
 
"Devoter Bull" hihi. Aber wir kennen doch genug Schubladendenken aus der Psychologie, lassen wir doch jeden selber seine Definitionen bestimmen. ;)

Alles gut und schön, problematisch wird's wenn sie sich auf die Suche nach Mitspieler begeben und z.B. inserieren, da wird dann die exakte Kenntnis der Begriffe schon wichtig.
Weil wenn ein dominanter Wifesharer fälschlich schreibt er ist Cuckold und wird dann erniedrigt auch noch von so einem Knilch, dann gibt es Zores! :lol::rofl:
 
Alles gut und schön, problematisch wird's wenn sie sich auf die Suche nach Mitspieler begeben und z.B. inserieren, da wird dann die exakte Kenntnis der Begriffe schon wichtig.
Weil wenn ein dominanter Wifesharer fälschlich schreibt er ist Cuckold und wird dann erniedrigt auch noch von so einem Knilch, dann gibt es Zores! :lol::rofl:

Ja kann ich mir bildlich vorstellen. Dann bekommt der Möchtegerndom ordentlich was auf die Mütze. ;)
 
Wifesharer hingegen neigen nicht zur Eifersucht, sie bringen zusammen mit Mitspieler ihre Frau zur Ekstase bzw. führen sie in einem dominanten Spiel ihr Weibchen einer hungrigen Meute vor und überlassen sie ihnen, ja liefern ihnen die eigene Frau aus.
Wifesharer sind nicht eifersüchtig, solange sie alles unter Kontrolle haben. Wie sieht es aber aus, wenn die Frau ohne Zutun ihres Mannes mit anderen vögelt?
 
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