Seit Schwangerschaft immer zurückhaltender

Eigentlich könnte man hier den Thread schließen. Sachlicher und klarer kann man das Thema nicht beschreiben. Und dazu auch noch von einem Profi.

Ähnliches ist einer guten Freundin passiert, die ihr erstes Wunschkind per Kaiserschnitt bekommen hat. Sie hat mir Jahre später gestanden, dass sie sich als Versagerin gefühlt hat. Millionen Frauen können auf "normalem" Weg Kinder gebären, nur sie nicht. Sie hatte schwere Probleme ihren Körper wieder zu lieben und auch wieder zu ihrer Form der Sexualität. Alles hatte sich verändert. Auch ihr Blick auf ihren Partner, ihre Sexualität, Mutter- und Frausein.

Ich habe keine Kinder, aber eine Sterilisation und selbst dieser "kleine" Eingriff hat unglaublich viel in mir verändert. Wie vermag es dann ein Kaiserschnitt sein oder eine sehr anstrengende und schmerzhafte Geburt?

Die Geburt des eigenen Kindes und die Stunden danach, ist eine sehr prägende Sache, die einem sehr lange begleiten kann. Schön, wenn die Geburt positiv erlebt wird. Schlecht wenn nicht (was schnell mal passiert).

Die Narbe meines „gut verlaufenen“ Kaiserschnittes spüre ich im Übrigen auch noch nach neun Jahren...
 
Der größte Trugschluss, den viele Paare nach dem ersten Kind haben, ist, dass es so weitergeht, wie vor dem Kind. Dass der Sex sich nie verändert und dass ein Kind ja gar keine Belastung für eine Beziehung darstellt. Das sind halt Punkte, die sich jedes Paar vor der Zeugung eines Kindes mal überlegt. Nein, eine Beziehung verändert sich im Laufe der Zeit und mit Kindern verändert sie sich noch stärker. Wer keine Kinder hat oder niemanden kennt, der sich mit solchen Themen auseinandersetzt, kann leicht reden.
 
7 wochen sind lang, doch.
Im Vergleich zu Paaren die jeden zweiten Tag Bettsport betreiben, ja. Im Vergleich zu anderen, welche im Forum auch oft zu Wort kommen, die von mehreren Monaten, ja sogar Jahren der zwangsläufigen Enthaltung reden, nicht. Alles eine Sache der Perspektive...

Wie hier schonmal erwähnt, ist mein Rat diesem Verhältnis angepasst. Würde der TE auch von Monaten oder sogar mehr reden, wäre auch mein Rat ein anderer.
 
Es ist eine schwierige situation, das versteh ich. Nur wenn man keine lust hat und man merkt, der partner leidet, muss man einfach was unternehmen.


Wenn man wie @Mitglied #500462 ee weiss, dass man nur 2x im monat will, sollte man das von anfang an klar kommunizieren.

Ja bei mir ist das klar. Was passiert aber, wenn sich die Libido im Verlauf der Beziehung ändert? Wie zB ein Kind deine Libido beeinflussen wird, kannst du im Vorhinein beim besten Willen nicht abschätzen...
 
Es ist eine schwierige situation, das versteh ich. Nur wenn man keine lust hat und man merkt, der partner leidet, muss man einfach was unternehmen.

Auf diesen Punkt möchte ich doch noch näher eingehen. Wir reden immer davon, dass der, der keinen Sex bekommt, leidet. Dabei geht vergessen, dass der andere Part genau so darunter leiden kann und auch deshalb blockiert sein kann und gar nicht fähig ist zu handeln und ein Druck von Aussen dies nur noch verstärkt weil, statt nach Lösungen zu suchen, einem nur noch die Abwehr/Schutzhaltung übrig bleibt. Der, der mehr Sex will, agiert, fordert und unternimmt. Der, der keine Lust auf Sex hat, kann da nur noch passiv oder sogar abwehrend sein. Eine andere Rolle ist ihm in dieser Konstellation gar nicht mehr möglich.

Natürlich kann es gut sein, dass Druck raus nehmen auch nichts bewirken wird. Genau so gut kann es aber sein, dass dadurch erst der lustlosen Part in die handelnde Rolle gehen kann, weil er erst so Raum dafür bekommt.
 
@Mitglied #500462 Zu dieser Erkenntnis zu gelangen, bedarf es enormer menschlicher Reife und Reflektion. Als junger Mensch kann man sich schwer vorstellen, dass Sexualität sich verändert. Wenn man genug Lenze und damit verbundenen Erfahrungen, Schmerz und Leiderlebnisse hinter sich hat und natürlich auch das Erkennen des eigenen Glücks, sieht man alles doch etwas entspannter und nicht mehr so verkrampft.
 
Ja bei mir ist das klar. Was passiert aber, wenn sich die Libido im Verlauf der Beziehung ändert? Wie zB ein Kind deine Libido beeinflussen wird, kannst du im Vorhinein beim besten Willen nicht abschätzen...
Ja klar, dann ist das anders. Dann weiss man aber auch selbst, dass etwas nicht stimmt und man daran arbeiten muss.
 
Auf diesen Punkt möchte ich doch noch näher eingehen. Wir reden immer davon, dass der, der keinen Sex bekommt, leidet. Dabei geht vergessen, dass der andere Part genau so darunter leiden kann und auch deshalb blockiert sein kann und gar nicht fähig ist zu handeln und ein Druck von Aussen dies nur noch verstärkt weil, statt nach Lösungen zu suchen, einem nur noch die Abwehr/Schutzhaltung übrig bleibt. Der, der mehr Sex will, agiert, fordert und unternimmt. Der, der keine Lust auf Sex hat, kann da nur noch passiv oder sogar abwehrend sein. Eine andere Rolle ist ihm in dieser Konstellation gar nicht mehr möglich.

Natürlich kann es gut sein, dass Druck raus nehmen auch nichts bewirken wird. Genau so gut kann es aber sein, dass dadurch erst der lustlosen Part in die handelnde Rolle gehen kann, weil er erst so Raum dafür bekommt.
Es wird doch dann oft genug die therapie vorgeschlagen?
 
@Mitglied #500462 Zu dieser Erkenntnis zu gelangen, bedarf es enormer menschlicher Reife und Reflektion. Als junger Mensch kann man sich schwer vorstellen, dass Sexualität sich verändert. Wenn man genug Lenze und damit verbundenen Erfahrungen, Schmerz und Leiderlebnisse hinter sich hat und natürlich auch das Erkennen des eigenen Glücks, sieht man alles doch etwas entspannter und nicht mehr so verkrampft.
Ich nehme an du redest hier von mir?!
 
Ja klar, dann ist das anders. Dann weiss man aber auch selbst, dass etwas nicht stimmt und man daran arbeiten muss.
Das ist wie mit der Sache von diagnostizierten Depression. Bis man selbst das Problem erkennt, können Monate/Jahre vergehen. Warum sollte es mit der Sexualität anders sein? Ich höre immer wieder von einigen gebundenen Gästen, dass der Sex für die Partnerin ja passt, nur ihnen ist es zu wenig, eintönig oder wie auch immer. Wenn also EINER in der aktuellen Lage kein Problem sieht, wie soll man dann was ändern wollen?
 
Das ist wie mit der Sache von diagnostizierten Depression. Bis man selbst das Problem erkennt, können Monate/Jahre vergehen. Warum sollte es mit der Sexualität anders sein? Ich höre immer wieder von einigen gebundenen Gästen, dass der Sex für die Partnerin ja passt, nur ihnen ist es zu wenig, eintönig oder wie auch immer. Wenn also EINER in der aktuellen Lage kein Problem sieht, wie soll man dann was ändern wollen?
Weil es dem partner wichtig ist vielleicht?
 
Weil es dem partner wichtig ist vielleicht?
Ist es denn nicht viel wichtiger, dass es mir selbst gut geht? Der Partner kann mir ja sehr wichtig sein, aber wenn ich mich selbst in meinem Körper nicht wohl fühle, soll ich um der Liebe willen, was vortäuschen, das nicht echt ist? Das hat nichts mit Liebe zu tun, sondern ist Aufopferung.

Sobald du selbst mal deine Familie gründest, wirst du vielleicht selbst erleben, dass das spontane Bespringen am Küchentisch dann eher weniger wird.
 
Achja, was mich meist an so einer Diskussion nervt ist, dass Frauen unterschwellig die Schuld gegeben wird, dass ihre armen, armen, armen Partner nicht mehr vögeln dürfen. Die Frau ist das Problem. Die Frau muss in die Therapie, die Frau muss das Problem lösen und doch bitte Verständnis haben. Und das ist der Druck, denen Frauen in so einer schweren Lage, auferlegt werden. Selbst in einer so anstrengenden Phase ihres Lebens haben Frauen zu funktionieren.
 
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