Selbst lustlos noch Treue erwarten - warum?

Der Thread ist spitze. Er zeigt welch unterschiedliche Beziehungskonzepte es gibt.

Ich würde mir nicht das Recht herausnehmen, wie es einige hier tun, jemanden zu Verurteilen, der einen für ihn passenden weg gewählt hat. Es gibt Leute die sich Ihrem Partner verpflichtet fühlen, auch wenn sie emotional oder sexuell komplett im Stich gelassen werden - aus welchen Gründen auch immer. Im schlechtesten Fall sind es gemeinsame Kinder oder Schulden. Manche Beziehungen scheinen auch nur auf Basis von Unterdrückung eines Partners zu funktionieren und jeder hat sich in seine Rolle gefügt und kann gar nicht mehr anders leben. Ich kenne Leute die vom Partner betrogen werden und leiden wie Hunde und sich nicht trennen. Ich kenne Leute die geschlagen wurden und nichts am Beziehungsstatus ändern. Es gibt wirklich ganz viele verschiedenen Varianten.

Für mich persönlich wird es jedoch nie wieder eine Beziehung geben, in der die emotionale Nähe zu kurz kommt oder wo es im Bett nicht mehr funktioniert. Für mich muß eine Beziehung auf Augenhöhe funktionieren, anders wäre sie einfach nicht akzeptabel und ich würde sofort Schluß machen, aber vorher alles dafür tun, dass es nicht so weit kommt.

Wichtig ist nur, dass jeder sein Leben leben kann und glücklich dabei ist.

(edit 17:03: Text nochmal stark editiert/erweitert)
 
wie lange wart ihr zusammen?

Noch nicht sooooo lange... 4 Jahre.

Magst du uns davon erzählen wie du das ganze angegangen bist?

Das fände ich auch interessant.

Nun...eigentlich der wohl völlig “normale“ Ablauf.
Anfangs war der Sex und die Frequenz noch völlig okay, obwohl es nach meinem Geschmack ruhig härter und öfter hätte sein können. Da denkt man dann ja, dass es sich vielleicht noch bessert...im Laufe der Zeit.

Doch das Gegenteil war leider der Fall - es wurde schlechter und seltener.
Auch Gespräche fruchteten nicht wirklich.

Mir persönlich ist die gemeinsame Sexualität innerhalb einer Beziehung schon wichtig...bzw könnte ich mir ein fast sexloses Leben (auf Dauer) für mich nicht vorstellen.
Einer offenen Beziehung war sie abgeneigt...

...also schaute man:down: sich -leider- heimlich um.

Letztendlich war DAS jedoch nicht mit meinem “Rest-Gewissen“ nicht vereinbar...
...und ich zog die Konsequenz.

Da ich auch noch für sie arbeitete, kündigte ich, beendete die Beziehung und zog aus.

Nun habe ich einen neuen Job, verdiene sogar mehr und eine neue Wohnung, da ich beruflich umziehen musste.
Alles wendet sich zum Guten. :up::D
 
...also schaute man:down: sich -leider- heimlich um.

ich hab verdammt viele jahre den playboy "gemimt" ... es wollen mir auch heute, soviele jahre später, viele leute nicht glauben, dass das immer in meinem hinterkopf ein dickes fettes "leider" war ...

als ob das so toll wäre, die 2 dinge (liebe und sex) so brutal voneinander trennen zu müssen ...

ich mag' mich jetzt etwas weit rauslehnen, aber : so wie du dich hier liest, ist das keine schlechte sache ... ich seh' dich irgendwie eher bei ner frau, die sexualität als ein nie endendes abenteuer sieht, als jemand, die das beiläufig vielleicht ganz nett findet (in sowas kann man, finde ich, sich ned verwirklichen).

und wenns einsam wird ... handy zücken und die leute anrufen, die du davor nur geheim anrufen konntest :rofl:
 
Ich werde auch auf kurz oder lang meine Konsequenzen ziehen. Momentan sehe ich einfach (noch) nicht raus..
 
wenn du das wirklich so siehst, hast es schon längst getan, und bist einfach nur mit der ausführung der konsequenzen, im verzug :)
Nein. Da gibt es noch sowas wie zuneigung und liebe. Ich hab das schonmal hinter mir ( mit kleinkind). Als ich noch sehr jung war. Ich gehe nicht, bevor ich alles! Probiert habe. So extrem unzufrieden bin ich erst seit nicht mal einem Jahr. Bis davor hätte ich ihn jeden tag wieder geheiratet. Jetzt muss ich meine Energien sammeln um einen Weg zu finden. So gut fickt keiner, dass ich deshalb alles abbreche ohne es vorher zu planen. Noch dazu neige ich vom Typ her zu überstürzen Handlungen ...
 
Zu einer funktionierenden und intakten Ehe gehört auch die Sexualität, die nach der Eheschließung genauso gelebt werden muss, wie vorher. Liegen keine schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme vor und wird Sex aus einer Laune heraus verweigert, liegt m E eine arglistige Täuschung des Partners vor. Es fehlt die Liebe und Wertschätzung und es tritt eindeutig Besitzdenken/Besitzverhalten in den Vordergrund.
Es ist klar, dass Probleme das sexuelle Verlangen stark reduzieren können, da hat jeder Partner dafür Verständnis, aber irgendwann sind diese Probleme gelöst.
Sollte das sexuelle Verlangen einseitig abstumpfen, die gegenseitige Liebe aber noch immer vorhanden sein, wäre es nur fair, dem sexuell aktiven Partner das Ausleben der Sexualität außerhalb der Ehe zu erlauben. Hier würde ich von intakter Ehe sprechen, weil ja kein heimlicher Ehebruch erfolgt und notwendig ist.
Felsenfest überzeugt bin ich, dass viele Männer ihre Frauen nicht geheiratet hätten, wenn sie deren Wandlung zur Ablehnung der ehelichen Sexualität vorausgeahnt hätten.
 
Der Einwand ist schon richtig, aber ich habe es ausschließlich auf sexuelle Veränderungen/Verweigerungen gemünzt, wo schon die Frauen höchstwahrscheinlich die Nase vorne haben.

Das war mir schon bewusst, worauf du dich beziehst. ;)
Seltsamerweise kenne ICH jedoch mehr Frauen, die über ihre lustlosen, phantasielosen und sexuell phlegmatischen Männern verzweifeln, als Kerle, die sich getrennt haben, weil im Bett nichts mehr lief.
Ist natürlich auch nur meine persönliche Momentaufnahme...und statistisch gesehen nicht aussagekräftig.

Dennoch...und daher mein Einwand...sollten wir Männer auch nicht vergessen, dass es eben auch andersherum gelagerte Fälle gibt. :fies:
 
Ich kenne das anders herum auch deutlich öfters. Also sexuell inaktive Männer und ihre verzeifelnden und sich trennenden Frauen
 
Das war mir schon bewusst, worauf du dich beziehst. ;)
Seltsamerweise kenne ICH jedoch mehr Frauen, die über ihre lustlosen, phantasielosen und sexuell phlegmatischen Männern verzweifeln, als Kerle, die sich getrennt haben, weil im Bett nichts mehr lief.
Ist natürlich auch nur meine persönliche Momentaufnahme...und statistisch gesehen nicht aussagekräftig.

Dennoch...und daher mein Einwand...sollten wir Männer auch nicht vergessen, dass es eben auch andersherum gelagerte Fälle gibt. :fies:

Du kennst mehr desperate housewives, weil die Damen sich bei dir Erlösung erhoffen :D
 
Ja, das kommt mir auch bekannt vor...

In meinem Bekanntenkreis ist es ebenfalls so, dass sich die Frauen über ihre lustlosen oder aber fantasielosen Männer beschweren.
Bei mir ist es genau umgekehrt.

Aber mMn gibt es wohl Nichts komplizierteres oder komplexeres (und im gleichen Maße fragiles) als zwischenmenschliche Beziehungen.

Beide müssen sich bemühen das Feuer nicht ausgehen zu lassen. Sei es durch neue Spielarten, etc.

Sobald einer von beiden dazu nicht bereit ist, wird es sehr schwierig. Dabei ist auch nicht außer Acht zu lassen, was man seinem Partner damit antut. Selbstzweifel können äußerst destruktiv wirken.
 
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