Ich finde, "sich gehen lassen" ist eine sehr subjektive Bezeichnung. Letztlich geht es darum, was jemand vom Leben haben will.
In einer Beziehung sollte man natürlich schon kompatible Ziele haben.
Aber unsere Gesellschaft lehrt uns ja dieses taktische Vorgehen, um einen möglichst attraktiven Partner abzubekommen. Inkl. Tricksen und Vorspiegeln unwahrer Umstände oder eben, Zielen oder Idealen.
Aber gerade die Ehe ist oft das Skelett gesellschaftlicher Integration (die Frau vom Bäcker im Dorf, die ist jemand, usw.), weshalb Ehen weiterbestehen, auch wenn man sich bewusst wurde, dass man verschiedene Ideale hat. Sex wird undenkbar, und er geht zu Huren - kein Wunder hat er Bauch, denn der kostet dort nicht extra. Und Autofahren - Leitkultur schlechthin - macht bei ausrechender Nahrungsversorgung eh schlicht ehm.. unfit.
Ich für meinen Fall muss sagen, ich war schlank, muskulös, gepflegt und einigermassen gutaussehend und habe trotzdem keine Frau gefunden. Das Bankkonto (=Beruf, Ansehen, Grosskotz) war immer das Wichtigste. Dafür nehmen die meisten auch Bierbäuche usw. in Kauf. Den Sex kann man ja immer noch verweigern.
Das mag provokativ klingen, doch mir zeigt sich dies täglich. Die Frau wählt meist wirtschaftliche Sicherheit vor körperlicher Perfektion. Normalität vor Abenteuer. Und normal ist dann auch sein Bauchansatz. Ganz absehbar.