@schlamenjäger, da kannste mal sehen, was Resozialisierung aus einem Menschen machen kann ^^ - meinen ersten Schulrauswurf hatte ich nicht wegen schlechter Noten, die waren immer recht gut.
Was heißt einfach so leicht? Was verstehst du denn unter Beziehung? Kennenlernen, verlieben, glücklich bis ans Ende aller Tage?
Ich bezeichne Beziehung frühestens nach 1 Jahr als solche, davor ist Kennenlernen angesagt. Man hüpft schneller in die Kiste, klar, die Hormone jubeln und tanzen Tango und all das, und wenn's schief läuft tut's arg weh. Aber hey, in der Zeit kriegen rosa Brillen auch erste Risse, die ersten Konflikte werden ausgetragen und man hört den angeliebten Menschen die ersten saudummen Sachen sagen (tun alle, man selbst auch, aber im Glücksrausch klingt Saudummes wie 'ne Neuauflage der 10 lüsternen Gebote, ne?) - man legt die "Positionen" im Miteinander fest, solche Dinge wie: nehme ich hin oder mach ich auf gar keinen Fall mit usw. - daß es da oft zu einem unsanften Erwachen kommt ist klar, daß man da auch feststellt: Nee, paßt doch nicht, halte ich für ziemlich gesund und normal.
Wenn man länger zusammen ist und sich immer noch miteinander wohlfühlt: weiß, wie der Partner tickt, weiß, wie er mit Konflikten umgeht, das Gefühl hat, dem Partner auch die eigenen Macken zeigen zu dürfen, nicht nur das "Sonntagsgesicht", wenn man schon mal miterlebt hat, daß der geliebte Mensch genauso bescheuert den sterbenden Schwan bei jeder pupsigen Erklältung gibt, wie's Millionen andere echte Kerle auch tun etc. pp. - und sich dann immer noch wohlfühlt, dann trennt man sich nicht mehr so "leicht", ich jedenfalls nicht.
Ich weiß ja nicht, was heutzutage schon alles als "große Liebe" durchgeht, manchmal könnt man echt den Eindruck haben, daß manche so 'ne perfekte Bonbonwelt als "Liebe" verstehen und sich Wohlfühlen um Gottes Willen keine Brüche, keine Enttäuschungen, keine anderen Meinungen oder gar sexuellen Vorlieben haben dürfte. Daß so ein Bild nicht auf Dauer Bestand haben kann sollte doch klar sein, ne? Du selbst hattest kürzlich Liebeskummer, fühltest dich verarscht und warst stinkig - hast du ihn in die Wüste geschickt? Oder bist du verlassen worden? Falls letzteres: hättest du ihn "behalten", wäre er zurückgekommen? Jeder hat Punkte, die sich nicht von Anfang an erschließen, jeder hat Dinge, die er nicht verzeihen kann und will, oder Dinge, mit denen er nicht leben kann. Würde mein Mann plötzlich den katholischen Glauben für sich entdecken oder in eine konservative Partei eintreten, wär ich nicht sicher, ob meine Liebe groß genug wäre, das wegzustecken
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- es wäre dann ja nicht nur etwas, was er grad mal so tut, sondern würde nach mehr als 10 Jahren Zusammenleben auch anzeigen, daß er sich in seinen Wertvorstellungen in eine andere Richtung entwickelt, als ich sie mitleben könnte. Auch sowas kann in Beziehungen passieren, ohne daß einer "Schuld" ist oder auch nur Böses im Sinn hat. Ich glaub nicht, daß langjährige Trennungen "einfach so" passieren - das mag vereinzelt vorkommen, aber sowas ist - wenn's denn passiert - ein Entwicklungsprozeß, den niemand vorhersehen kann.